Erstes Allgemeines Notfall-Handbuch (eBook)

Christian Rupp (Autor)

eBook Download: EPUB

2021 | 2. Auflage
404 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-17573-1 (ISBN)

Infos

Das Erste Allgemeine Notfall-Handbuch ist ein Buch für jedermann. Denn ein Notfall ist ein meist unvorhersehbares, sich langsam annäherndes, unerwünschtes und begrenztes Schadensereignis mit schwerwiegender Folge; für jedermann. Die pandemische Ausbreitung des SARS-Cov-2 Virus hat allen Menschen gezeigt, dass Notfälle und ihre Folgen immer und überall unerwartet auftreten und in der eigenen Organisation oft nicht mehr erfolgreich bekämpft werden können. Rupp hat sich in diesem Buch der Erläuterungen von Begriffen um den Notfall gewidmet. Er zeigt an zahlreichen Checklisten wie z.B. für Gesundheitsschutz, Kommunikation, Immobilien, IT-Cyberschutz etc. auf, wie wichtig eine gute Prävention für Menschen, Unternehmen und Organisationen, aber auch für Behörden ist. Über 200 reale Notfall-Vorkommnisse, vom Attentat über Klimawandel, Lieferkettenstörung, Vulkanausbruch bis hin zum Zusammenprall von Kulturen untermauern die Dringlichkeit einer Notfall-Resilienz. Dieses Buch unterstützt den Leser für eine schnelle und effektive Handlungsfähigkeit im Notfall.

Christian Rupp, Jahrgang 1963, studierte Maschinenbau und Wirtschaftswissenschaften in Darmstadt und bei St. Gallen. Nach der zweijährigen Offiziersausbildung war er noch 18 Jahre als Reservist und zuletzt als stellv. Bataillonskommandeur tätig. Rupp führte elf Jahre lang ein international tätiges Familienunternehmen und gründete 2005 die inprodi GmbH & Co KG. Im Jahre 2019 folgte das Beratungsunternehmen WPB AG in der Schweiz. Rupp hat beim Militär und in seinen fast 30 Jahren als CEO die Bedeutung und den Einsatz von Präventionsmaßnahmen und aktuellen Checklisten in zahlreichen Projekten zu schätzen gelernt. Diese Erfahrungen nutzen ihm heute auch als Privatpilot. In seinem neuesten Ersten Allgemeinen Notfall-Handbuch will er in Zeiten von Covid-19 die Menschen für Notfälle sensibilisieren und die Dringlichkeit von Checklisten vermitteln. Rupp veröffentlichte bisher 13 Fachartikel, zwei Bücher und zwei Patente und ist als Aufsichtsrat in der Industrie tätig. Er ist verheiratet und hat einen Sohn.

Textauszug

Einleitung

Der Begriff Notfall ist seit der Corona-Pandemie 2020/21 in aller Munde und seit der Energiekrise 2022 mit dem Gas-Notfallplan der Bundesregierung und der Medikamentenkrise 2023 ist ein Notfall-Plan wichtiger denn je.

Sind Sie in der Lage einen Notfall zu erkennen, richtig zu deuten und die Notfall-Bekämpfung durchzuführen? Ein Notfall ist weit mehr als eine körperliche Verletzung, die von einem Sanitäter oder Arzt behandelt werden kann und benötigt ein Notfall-Konzept, also ein Business Continuity Management (BCM). Der Notfall ist die Überraschung aus dem Nichts, die Ihnen die gewohnte Sicherheit aus dem Leibe reißen kann.

Die Pandemie und die Energiekrise haben schonungslos offengelegt, wie schlecht manches Unternehmen, diverse Organisationen oder Ämter für echte Notfall-Bekämpfungen gerüstet sind, was aber primär an den dortigen Menschen liegt. Denn zu oft wird ein Notfall mit Unfall und Krankheit gleichgesetzt. Das Verständnis, dass ein Notfall ein meist unvorhersehbares, sich langsam und manchmal schlagartig annäherndes und begrenztes Schadensereignis mit schwerwiegender Folge ist, das in hundert verschiedenen Varianten auftreten kann, reift in unserer Gesellschaft nur langsam; zu langsam.

Während der Corona-Pandemie wurde festgestellt, dass nur jede fünfte Kommune in Deutschland einen Notfall-Plan besitzt. Bei Krankenhäusern, Arztpraxen und bei der Bevölkerung generell, liegen noch weitaus weniger Informationen zum Thema Notfall, Notfall-Konzept, Notfall-Handbuch und Notfall-Plan vor. Unternehmen und speziell die KMUs (Klein- und Mittelständische Unternehmen) sind mehr mit Umsatzerwirtschaftung und Transformation beschäftigt, als mit Notfall-Konzepten, obwohl diese sicherlich auch sehr wichtig sind, um Behinderungen im Betriebsablauf zu minimieren, denn Notfälle sind latent.

Zwar versteht fast jedermann, dass es sinnvoll ist, bestimmte Vorkehrungen im Alltag zu treffen und sucht individuellen Schutz bei Assekuranzen und baut sich mehrere Sicherheitsschlösser in die Wohnungstür, jedoch ist die Auseinandersetzung mit unbekannten, möglichen Bedrohungen unpopulär und Gedanken, dass die eigene Person, die Familie oder das Unternehmen ganz persönlich, direkt, mittelbar oder kollateral von schwerwiegenden Schäden betroffen sein könnte, werden außer Acht gelassen, ja falsch eingeschätzt und ignoriert. Wer hätte denn gedacht, dass fast 80 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs, nach Gründung des Staates Israel und nach dem Holocaust, Jüdinnen und Juden im eigenen Land überfallen, vergewaltigt, geschändet und ermordet werden könnten, wie dies am 7. Oktober 2023 geschah. Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen, aber wegen vernachlässigter Prävention, wegen mangelnder Kontrollen und Anpassungen der vorhandenen Notfall-Pläne und wegen fehlender Weitsicht.

Aber das Unwahrscheinlichste muss angedacht werden.

Gedanken hierzu müssen gehegt, Pläne zu einer besonders schlimmen Lage, ja eventuell zu einer Katastrophe, erstellt werden. Denn ohne eine entsprechende Vorbereitung, kann das System um jedermann herum sehr schnell kollabieren.

Den meisten Menschen wird erst bewusst, dass ein Notfall jederzeit und überall eintreten kann und dass danach nichts mehr sein wird, wie wir dies zuvor liebgewonnen hatten, wenn er eingetreten ist und Schaden hinterlassen hat. Egal, ob eine Naturkatastrophe entstand, ein Lockdown als Folge einer Pandemie beschlossen wurde, oder ob Zerstörungen und Verseuchungen des Lebensraums stattfanden, oder ob der Klimawandel schon die Apokalypse darstellt; bei einem Notfall für die kritische Infrastruktur wie die Strom- und Wasserversorgung, wird nicht nur der Einzelne gestört, sondern das Gemeinwesen schlechthin. Der Notfall wir dann über die Medien publiziert und vervielfacht, bis auch der Letzte weiß, dass die Zeiten ernst sind.

Der Mensch selbst war, ist und wird wohl neben der Natur weiter Auslöser vieler Notfälle sein! Dritte, die Ihnen nichts Gutes wollen, machen keine Sommeroder Weihnachtsferien, weshalb Wachsamkeit angesagt ist. Das können Sie im eigenen Familienunternehmen oder Amt und deren Umfeldern immer wieder feststellen, was auch ich aus eigener, jahrzehntelanger Erfahrung bestätigen kann.

Notfälle können auch in Form von Attentaten, Amokfahrten, Bakteriellen Zwischenfällen, Dauerregen, Erdbeben, Entführungen, Felssturz, Hochwasser, Korruption, Lieferkettenstörungen, Massenpanik, Pandemien, Sabotagen, Schiffshavarien, Spionage, Tsunamis, Volksaufständen oder durch Zusammenprall von Kulturen entstehen, um nur einige wenige Beispiele zu nennen.

Selbst ein plötzlicher Medikamentenmangel kann zum Notfall mutieren und bei entsprechendem Bedarf Leben kosten. Im Winter 2022/23 konnten ganz unerwartet und angesichts einer großen Welle von Atemwegserkrankungen einzelne Medikationen nicht durchgeführt werden. Kinderhustensäfte, Fiebersäfte mit dem so gängigen Wirkstoff Ibuprofen und weitere ca. 300 Medikamente, darunter auch Krebsmittel, waren nicht mehr lieferbar.

Im zweiten Teil habe ich über 500 teilweise kuriose, unglaubliche und absolut unwahrscheinliche Notfälle niedergeschrieben, die aber real geschehen sind und die Sie weiter sensibilisieren sollen.

Denn was heute noch unsichtbar ist, wird morgen zur Bedrohung.

So müssen wir uns doch täglich gegen Cyber-Attacken wehren, die zwischenzeitlich allein in Deutschland einen jährlichen Schaden von ca. 100 Milliarden Euro verursachen und die schon durch eine digitale Korrespondenz mit einem Ex-Mitarbeiter beginnen kann. Tag ein, Tag aus sind Notfälle abzuwehren!

Was und wie wird der nächste Notfall sein? Hybride Bedrohungen für die Infrastrukturen? Hydrologische Katastrophen? Intensivere Cyber-Attacken auf IT-Strukturen, ja auf ganze Netze? Angriffe durch Sabotage an Strom-, Energie- und Wasserversorgungen oder auf Medikamenten-Lieferketten? Es gibt gar Hunderte solcher Angriffsmöglichkeiten, die eine sehr negative, ja tödliche Auswirkung auf Ihren Organismus, oder zerstörerische Einflüsse auf Ihr Geschäftsmodell haben können.

Ist Ihnen denn bewusst, dass der Sabotageakt, die Zerstörung der Nord-Stream-I und II Pipelines im Jahr 2022 in der Ostsee, der erste kriegerische Akt seit 1945 gegen die Bundesrepublik Deutschland war? Was folgt? Welche Auswirkungen folgen?

Haben Sie einen Notfall erkannt und richtig gedeutet? Ist die Lage schon außer Kontrolle geraten? Ist das Chaos bereits verbreitet? Dann wird das Ihr persönlicher Stresstest. Sie haben nun nur noch ein einziges Ziel; Schadensbegrenzung! Frühestens dann sollten Sie wieder zum Normalzustand zurückkehren. Gut wäre, wenn Sie mittels Notfall-Plan vorgesorgt hätten. Bedenken Sie, dass man später immer schlauer ist als zuvor und dass niemand behaupten solle, dass bei entsprechender Sensibilität der Schaden wohl zu vermeiden gewesen wäre! Spätestens seit der Corona-Pandemie, seit dem epidemischen Notfall von nationaler Tragweite, weiß jedermann, wie wichtig Vorkehrungen für den eigenen Notfall sein können. Außergewöhnliche Zeiten verlangen außergewöhnliche Maßnahmen! Die Aufrechterhaltung Ihres Geschäftsmodells (Business Continuity) sollte oberste Priorität haben!

Notfälle treten oft als neueste Erscheinungen auf, sie mutieren und wiederholen sich selten identischer Art. Das Erste Allgemeine Notfall-Handbuch enthält möglichst zahlreiche Informationen, um im Notfall die erforderlichen Maßnahmen zur Schadensbegrenzung und zur Wiederaufnahme des unterbrochenen Geschäftsprozesses, also die Rückkehr zum Normalzustand durchführen zu können.

jedermann ist gefordert, den Schaden zu minimieren; und das geht am besten mit Prävention, also mit der Vorbereitung und einer ständigen Anpassung an mögliche und aktuelle Herausforderungen und Wachsamkeit gegenüber neuen Notfällen.

Täglich gilt für Sie, dass die Wachsamkeit der Preis für Ihre Freiheit ist.

Das Erste Allgemeine Notfall-Handbuch soll daher als Anregung und Orientierung und als relevantes Werkzeug zugleich dienlich sein, die wichtigsten Regelungen korrekt und vollständig, aber auch und vor allem unverzüglich und sehr entschlossen umzusetzen. Schadensminimierung ist Ihr oberstes Ziel. Ein Notfall ist komplex. Ihm müssen Notfall-Konzepte und Notfall-Pläne gegenüberstehen, aber auch Melde- und Eskalationswege für einen Notbetrieb müssen festgelegt sein.

Dieses Erste Allgemeine Notfall-Handbuch und dessen Notfall-Checklisten wurden mit größter Sorgfalt erstellt und für die zweite Auflage überarbeitet und erweitert. Jedermann kann und soll dieses Erste Allgemeine Notfall-Handbuch auf die individuellen und betrieblichen oder privaten Situationen anpassen und bedenken, dass das Erste Allgemeine Notfall-Handbuch nicht hundertprozentig vollständig sein kann.

Denn trotz aller noch so sorgfältig geplanten und eingerichteten Notfall-Vorsorgemaßnahmen bleibt immer ein Restrisiko bestehen. Neben allgemein zu...

Produkt-Details

• Erscheint lt. Verlag: 29.7.2021
• Verlagsort: Ahrensburg
• Sprache: deutsch
• Themenwelt: Technik
• Schlagworte: Business Continuity Management • Krisenmanagement • Notfallhandbuch • Notfall-Management • Notfallplan
• ISBN-10: 3-384-17573-5 / 3384175735
• ISBN-13: 978-3-384-17573-1 / 9783384175731