Das Frühlingsbuch der schönen Wörter (eBook)
240 Seiten
tolino media (Verlag)
978-3-7579-0835-5 (ISBN)
Lenny Löwenstern ist Schriftsteller und Sachbuchautor. Er ist ein Freund der Sterne und der Wörter, vor allem wenn sie schön und alt sind.
Lenny Löwenstern hat nichts als Sterne im Kopf. Er träumt vom Fliegen ohne Flügel und weil er das selbst nicht hinbekommt, schickt er andere auf die Reise. Lenny ist ebenso sternverrückt, wie mondbeschimmert, himmels- stürmend und traumvergessen.
Frühlingsallerlei zur Einstimmung
Der Frühling ist nicht aufzuhalten. Die Tage werden länger, die Temperaturen milder und freundlicher. Die Welt holt Atem und erfindet sich in herrlichster Blütenpracht, in viel Grün und lebendiger Frische von Neuem.
Hier ist ein Kapitel mit Wörtern, die man verwendet, wenn man den Frühling feiern oder sich an ihm erfreuen will. Wer den Frühling liebt, beginnt hier. Diese Wörter sind Assoziationen; Begriffe, die typischerweise mit der ersten Jahreszeit in Verbindung gebracht werden. Bekannte Frühlingsbegriffe dürfen nicht fehlen, auch wenn sie gewöhnlich erscheinen. Hineingemischt habe ich eine Auswahl schönster Wörter.
Am Frühling ist nichts gewöhnlich. Er ist jedes Jahr wieder neu und doch derselbe. Eine fortwährende Hoffnung, die sich durch unser Leben zieht. Was auch kommen mag, was immer die Zukunft bereithält, eines ist gewiss: Es wird immer einen neuen Frühling geben.
APFELBLÜTE (die Blüte des Apfelbaumes, hauptsächlich im Mai)
APRILFRISCH (Adj.) (frisch wie das Wetter im April)
APRILMORGEN (ein Morgen im April)
APRILWETTER (das instabile Wetter im April)
BLÜHEN (Verb) (in Blüte stehen, Blüten zeigen)
»An der blühenden Buntheit hatte die ganze Vorstadtgasse ihre heimliche Lust. Am meisten aber freute sich der Herr Zeithammel darüber, der täglich um die Dämmerstunde daran vorbeiging, wenn er aus seinem Bureau heimkam; denn er stand in den Jahren, wo alle heimlichen Illusionen unseres Lebens noch einmal aufblühen wie Veilchen im Herbst.« Egid Filek: Vom Glück der armen Teufel
BLÜHENDFRISCH, BLÜHFRISCH (Adj.) (so frisch wie etwas, das blüht)
BLÜHEZEIT, BLÜHZEIT (die Zeit der Blüte)
BLUMENBEKRÄNZT (Adj.) (geschmückt von einem Blumenkranz)
BLUMENFÜLLE (ein Überfluss an Blüten)
BLUMENGARTEN (ein Garten, der um der Blumen willen angelegt wurde)
BLUMENMANN (gemeint ist kein Blumenverkäufer, sondern der Frühling selbst, nämlich als Person gedacht. Georg Philipp Harsdörffer nannte ihn in einem Gedicht den »bunten Blumenmann«)
BLUMENWIESE (blumenbestandenes Grasland)
BLÜTENBEGEISTERUNG (ein Gefühlsüberschwang, der von Blüten ausgelöst wird)
BLÜTENFRISCH (Adj.) (frisch wie eine Blüte; Blüten vergehen schnell, sie bleiben nicht lange frisch, was blütenfrisch ist, ist also wahrlich frisch)
BLÜTENGARTEN (meint sowohl einen mit Blüten üppig bestandenen Garten, als auch eine Sammlung ideeller Schätze, im Sinne einer Blütenlese)
BLÜTENJUBEL (zum Beispiel der Blütenjubel des Frühlings)
BLÜTENLEBEN (das Leben der Blüten im Gesamten)
BLÜTENMEER (eine große Menge an Blüten)
»Ich sehe noch den weichen silbrigen Ton des verschleierten Frühlingstages und das weiße, vom zartesten Rosa und Lila überhauchte Blütenmeer, in das unsere Augen hinabtauchten, als wir zum erstenmal an den offenen Fenstern unseres Hauses standen und des zu unsern Füßen sich breitenden Gestades ansichtig wurden. Welch ein Gefühl unendlichen Glücks und unstillbarer Sehnsucht zugleich!« Max Halbe: Jahrhundertwende, 1935
BLÜTENPRACHT (die üppige Schönheit von Blüten)
BLÜTENSCHNEE (aus weißen Blütenblättern bestehende Menge, die beim Aufstieben an Schneeflocken erinnert und sich wie Schnee am Boden sammeln kann)
BLÜTENTREIBEN (ähnlich wie Schneetreiben, aber verursacht durch Blütenblätter)
BLÜTENUMDUFTET (Adj.) (umgeben von lieblichen Gerüchen)
BLÜTENZEIT (eine Zeit, in der es blüht)
»Durch Feld und Buchenhallen
Bald singend, bald fröhlich still,
Recht lustig sei vor allen,
Wers Reisen wählen will!
Wenns kaum im Osten glühte,
Die Welt noch still und weit:
Da weht recht durchs Gemüte
Die schöne Blütenzeit!«
Joseph von Eichendorff: Der wandernde Musikant, 1837
BLÜTENZWEIG (ein blütentragender kleiner Ast)
DUFTSCHLEIER (Duftwolke)
FLIEDERBLÜTE (die Blüte des Fliederstrauchs)
»Die Welt ist schön, wenn der Flieder blüht,
wenn die Jungbuche leuchtet und lacht,
wenn im hohen Grase die Kleeblume glüht,
wenn die Grasmücke singt, und die Welle rauscht,
und die Liebe heimlich erwacht.«
Carl Hauptmann: O Welt, du Wunder! 1929
FORSYTHIE (der manchmal auch Goldglöckchen genannte Zierstrauch blüht je nach Witterung schon ab Mitte März leuchtendgelb)
»Und dann ließ er die Sonne kommen, warm und mild, und ganz goldhell, damit sie jedes Blättchen streichelte, glättete und entfaltete, damit sie ein leichtes Grün dem jungen Laub gab und hundert Farben den neuen Blüten, Gelb den Forsythien, Rosa dem Rotdorn, Weiß dem Weißdorn und Blau den Hyazinthen und die züngelnden Flammenfarben den Tulpen. Und jedes Blättchen rückte der Frühling zurecht, damit es so schön und behaglich in der Sonne träumen könnte.« Georg Hermann: Kubinke, 1910
FRISCHE (der als angenehm und belebend empfundene Wettereindruck im Frühling)
FROHLOCKEN (Verb) (Jubel, in Freude ausbrechen angesichts der Veränderungen, die der Frühling bringt)
FRÜHJAHRSMARKT (ein Volksfest im Frühjahr)
FRÜHJAHRSMÜDIGKEIT (Mattheit und Antriebslosigkeit, die in der Frühlingszeit auftreten können, Ursache ist das grundlegend veränderte Wetter, an das der Mensch sich erst gewöhnen muss)
FRÜHLINGSABEND (ein Abend im Frühling)
FRÜHLINGSBUNT (Adj.) (vielfarbig wie der Frühling)
FRÜHLINGSDUFTEND (Adj.) (frisch nach Frühling riechend)
FRÜHLINGSFRISCH (Adj.) (gesund, neu und unverbraucht wie der Frühling – und dabei immer ein wenig kühl)
»Leise, durchsichtige Nebel lagen über der Landschaft, zugleich aber war es frühlingsfrisch, so dass uns die Luft beinah trug und das Marschieren keine Mühe machte.«
Theodor Fontane: Von Zwanzig bis Dreißig, 1898
FRÜHLINGSFRÖHLICH (Adj.) (gut gelaunt und heiter des Frühlings wegen)
FRÜHLINGSGARTEN (ein im Frühling in Grün und Blumen prangender Garten)
FRÜHLINGSGEFÜHL (heitere Stimmung im Frühling)
FRÜHLINGSGETÜMMEL (ein fröhliches Durcheinander zur Frühlingszeit im Freien)
FRÜHLINGSGLEICH (Adj.) (dem Frühling entsprechend)
FRÜHLINGSGRÜN (frische, helle grüne Farbe)
FRÜHLINGSHIMMELBLAU (die Farbe des Frühlingshimmels)
FRÜHLINGSLIEBE (eine Jugendliebe oder eine durch den Frühling entzündete Liebe)
FRÜHLINGSROSENFRISCH (Adj.) (frisch und gerötet wie Frühlingsrosen)
FRÜHLINGSSTILLE (lautloser, bewegungsloser Moment oder Zeit im Frühling)
FRÜHLINGSÜBERSCHWANG (Begeisterung über den Frühling, die manchmal übertrieben scheint)
FRÜHLINGSWONNE (Frühlingsglücksgenuss, innige warme Freude, die der Frühling beschert)
FRÜHLINGSZEIT (die Zeit des Frühlings)
GÄNSEBLÜMCHEN (auch Tausendschön genannt, wohl weil es so viele davon gibt)
GRÜN (einfach nur Grün – es bedeutet so viel, im Frühling ist das Grün noch zart und weich)
»Und da gibt es ein Grün, das nicht nur das Grün des Lebens ist, sondern des ewigen Lebens, voll Dunkelheit und Helle, voll Tröstung und Verheißung, aus dem Urgrund der Erde heraufgewachsen und aus dem Urgrund des menschlichen Herzens, dem Frühling des Gartens zugehörig, aber mehr noch dem Frühling des Glaubens und der Liebe. Was für ein Gottes- und Menschenfest von Grün!«
Johannes Kirschweng: Bewahrtes und Verheißendes, 1946
GRÜNFRISCH (ein perfektes Frühlingswort, es passt auch zu...
Erscheint lt. Verlag | 3.3.2023 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Schulbuch / Wörterbuch ► Sprach- und Wörterbuch / Deutsch |
Technik | |
Schlagworte | Frühjahr • Frühlingserwachen • Frühlingsgefühle • Frühlingszeit • Lenz • Mai • Ostern • Wörterbuch |
ISBN-10 | 3-7579-0835-X / 375790835X |
ISBN-13 | 978-3-7579-0835-5 / 9783757908355 |
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