Existenzgründung 45plus (eBook)
275 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-347-60438-4 (ISBN)
Dagmar Schulz (Jahrgang 1970) ist Gründerin von 1a-STARTUP und aus ganzem Herzen Düsseldorferin. Seit 2009 berät sie als selbstständige Unternehmens- und Existenzgründungsberaterin angehende Selbstständige und begleitet sie bei ihrem beruflichen Neuanfang. Durch die stetig wachsende Anzahl älterer Gründerinnen und Gründer sowie durch ihre Arbeit in diversen Expertenkreisen und der Mitarbeit an verschiedenen Studien hat die ausgebildete Bankkauffrau, Sparkassenbetriebswirtin, Psychologischer Businesscoach und Social Media Managerin in den vergangenen Jahren umfassende Erfahrung im Bereich Senior Entrepreneurship gesammelt. Ihr Wissen gibt sie nun in einem praxisnahen Ratgeber - besonders, aber nicht nur - für ältere Gründer weiter.
Dagmar Schulz (Jahrgang 1970) ist Gründerin von 1a-STARTUP und aus ganzem Herzen Düsseldorferin. Seit 2009 berät sie als selbstständige Unternehmens- und Existenzgründungsberaterin angehende Selbstständige und begleitet sie bei ihrem beruflichen Neuanfang. Durch die stetig wachsende Anzahl älterer Gründerinnen und Gründer sowie durch ihre Arbeit in diversen Expertenkreisen und der Mitarbeit an verschiedenen Studien hat die ausgebildete Bankkauffrau, Sparkassenbetriebswirtin, Psychologischer Businesscoach und Social Media Managerin in den vergangenen Jahren umfassende Erfahrung im Bereich Senior Entrepreneurship gesammelt. Ihr Wissen gibt sie nun in einem praxisnahen Ratgeber - besonders, aber nicht nur - für ältere Gründer weiter.
K 2 ZAHLEN, DATEN, FAKTEN – THEORIE UND PRAXIS
2.1 DEMOGRAPHISCHER WANDEL UND ERWERBSTÄTIGKEIT IN DEUTSCHLAND
Die Deutschen werden immer älter und bleiben länger gesund als früher. Während wir aktuell im Durchschnitt 80 Jahre alt werden, könnte das Durchschnittsalter in den nächsten 30 Jahren sogar auf 85 Jahre steigen. Parallel zur steigenden Lebenserwartung sinkt die Geburtenrate seit Jahren, was dazu führt, dass die Deutschen allgemein immer älter werden. So wird etwa die Altersgruppe 60plus in den nächsten Jahrzehnten kontinuierlich wachsen, was auch Einfluss auf die allgemeine Beschäftigungssituation in Deutschland haben wird. Zwischen 1980 und 2013 ist sowohl der Anteil der Erwerbstätigen zwischen 30 und 55 Jahre, als auch der Anteil in der Altersgruppe zwischen 55 und 75 Jahre deutlich angestiegen. Junge Arbeitnehmer und Selbstständige bis 30 Jahre sind weit in der Minderheit mit nicht einmal 20 % im Jahre 2013.
Das bedeutet konkret: Immer mehr Menschen müssen oder wollen auch in einem Alter weiterarbeiten, in dem die meisten noch vor einigen Jahren sehnsüchtig auf den Eintritt in die Rente gewartet haben. Laut einer Studie ist Deutschland damit Spitzenreiter innerhalb der EU – nirgendwo sonst arbeiten so viele ältere Menschen so lange wie bei uns. Der demographische Wandel sowie der Mangel an Fachkräften oder qualifiziertem Personal wird in Zukunft neue Anforderungen an Firmen, aber auch an die Generation 45plus, stellen. Alter und Struktur der Bevölkerung ändern sich in immer schnellerem Tempo, was dazu führt, dass immer mehr Menschen immer länger arbeiten müssen, bis sie sich zur Ruhe setzen können. Welcher Weg ist der richtige? Angestelltenverhältnis oder Selbstständigkeit? Die Zahl der Arbeitsjahre steigt, weshalb sich ein Wechsel mit 40 oder 45 Jahren in eine selbstständige Tätigkeit heutzutage mehr denn je lohnt – zeitlich und finanziell.
2.2 GRÜNDUNGSGESCHEHEN IN DEUTSCHLAND IN DEN LETZTEN JAHREN
Nachdem die Anzahl der Existenzgründungen einige Jahre lang abgenommen hat – was z. T. mit dem Wegfall einiger wichtiger Fördergelder für Gründung und Beratung sowie einem Wandel auf dem Arbeitsmarkt zu tun hat – sind die Zahlen nun weitestgehend konstant oder steigen sogar leicht an. Im Jahr 2017 wurden in Deutschland insgesamt 381.000 Existenzgründungen angemeldet, das sind etwa 3.000 mehr als im Vorjahr. Das IfM Bonn (Institut für Mittelstandsforschung) rechnet auch für die kommenden Jahre mit einer insgesamt leicht ansteigenden Tendenz im Gründungsgeschehen.
Im Gegensatz zu Gründungen im gewerblichen Bereich, die stetig abnehmen (2012 waren es 81,0 %, 2017 73,2 %), wächst der Sektor der freien Berufe sowie Existenzgründungen im land- und forstwirtschaftlichen Bereich von Jahr zu Jahr. Freiberufliche Gründungen haben mittlerweile einen Anteil von 24,9 %, Land- und Forstwirte von 1,9 % an allen Existenzgründungen in Deutschland.
2.3 WER SIND DIE ÄLTEREN GRÜNDERINNEN UND GRÜNDER?
„Es macht Spaß, das Unmögliche zu tun.“Walt Disney
Im Jahr 2017 machte der Anteil der Gründer 45plus einen Anteil von etwa einem Viertel aus, der Trend ist steigend (Studie des RKW Kompetenzzentrums von 2018 „Gründerinnen und Gründer 45plus: Senior Entrepreneure folgen dem Trend“). Das liegt nicht nur am demographischen Wandel und den geänderten Erfordernissen des Arbeitsmarktes, sondern auch daran, dass die heutigen 45-, 50- und 55-Jährigen nicht nur jünger aussehen als ihre Altersgenossen vor noch wenigen Jahren. Sie sind auch häufig um ein Vielfaches gesünder, leistungsfähiger und voller Energie. Das ist auch der Grund, warum Ältere in der Regel fit genug sind, sich auf das „Abenteuer Selbstständigkeit“ einzulassen.
Was bedeutet Selbstständigkeit für Sie persönlich? (Wirtschaftlicher) Erfolg, (finanzielle) Unabhängigkeit, Sicherung des Lebensstandards, glücklich werden mit dem „Traumjob“? Was sind Ihre Gründe, über eine Existenzgründung nachzudenken?
Die Gründungsmotive von Gründern 45plus weichen in Teilbereichen von den „Jüngeren“ ab, vielleicht erkennen Sie sich in dem einen oder anderen Punkt wieder:
Sein „eigener Herr“ und unabhängig sein
Dieser Beweggrund steht als Motiv ganz oben bei älteren Gründerinnen und Gründern (Befragung durch RKW Rationalisierungsund Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e. V. 2014). Dies spielt auch eine Rolle, wenn der gesamte Betrieb verjüngt wird und es zu Konflikten zwischen den Generationen kommt. Hier spielt auch die Beendigung der beruflichen Frustration eine Rolle.
Erfahrung und Wissen weitergeben
Besonders für Ältere ist das ein guter Grund, der für Jüngere kaum eine Rolle spielt: Erfahrungen weitergeben und berufliches Wissen nicht brachliegen lassen. Nicht ungewöhnlich ist auch, dass Ältere sich als soziale Unternehmer engagieren und dabei mit einer Gründung auch gesellschaftliche und soziale Ziele, nicht nur wirtschaftliche, verfolgen.
Konkrete eigene Geschäftsidee umsetzen
Ein weiteres Motiv ist auch, endlich die Chance zu ergreifen und einen lang gehegten Traum zu verwirklichen, eine seit langem ausgedachte Geschäftsidee in die Tat umzusetzen, eigene neue Ziele anzustreben und einen neuen Lebensabschnitt zu realisieren. Der Dienstleistungsbereich scheint hier für viele Ältere eine beliebte Branche zu sein, in der tatsächlich auch gegründet wird. Häufig sind diese bei den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen zu finden. Ein weiterer größerer Anteil hierunter entfällt auf Gründungen in Bereichen, die mit Beratung zu tun haben. Weiterhin stehen kreative Tätigkeiten, z. B. im Marketing, Architektur- oder Ingenieurwesen, hoch im Kommen.
Qualität anbieten
Älteren Gründern ist es besonders wichtig, ein hochwertiges Produkt bzw. eine professionelle Dienstleistung anzubieten. Diesen Blick für den „Wert“ von fachlichem Know-how hat das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) 2010 auch bei älteren High-Tech-Gründern festgestellt (Studie: Hightech-Gründungen in Deutschland. Zum Mythos des jungen High-Tech-Gründers). Im Vergleich dazu setzen jüngere Gründerinnen und Gründer eher auf die Bewerbung und das Design ihres Produktes. Böse Zungen behaupten, es sei „mehr Schein als Sein“.
Selbstverwirklichung
Die eigene Selbstständigkeit ist für viele langjährige Angestellte, da spielt das Alter kaum eine Rolle, eine neue berufliche Herausforderung. Die Zeit, die dann mit dem „Ruhestand“ kommt, kann dafür ideal genutzt werden, endlich etwas Eigenes zu starten. Besonders diejenigen Älteren mit guter bis sehr guter fachlicher Qualifikation in Verbindung mit einem hohen Bildungsgrad haben gute Chancen auf Erfolg. Insbesondere Frauen mittleren Alters zählen auch dazu, die in ihrer aktuellen Arbeitssituation keine weiteren Aufstiegschancen bzw. gar keine sehen und daher den Weg in die Selbstständigkeit wählen.
Erfolgserlebnisse
Wann wurden Sie zuletzt in Ihrem Job gelobt? Genau diese Antwort kann sich zum Positiven wandeln, wenn man das tut, wofür man „brennt“. Dabei kommen die Erfolgserlebnisse und die Bestätigung dann fast von ganz alleine. Als Selbstständiger hat man direkten Einfluss auf die Wertschätzung und Anerkennung seiner Kunden, durch erstklassige Produkte bzw. Service und eigene Leistung. Wenn man seine Arbeit gut macht, bekommt man oft, wenn nicht sogar jeden Tag, positive Bestätigung und geht zufrieden nach Hause.
Einkommen oder Rente aufbessern
Ein nicht ganz so schöner Grund, aber nicht unüblich. (Ehemals) arbeitslose Gründer/Wiedereinsteiger haben durch das (zeitweilige) Ausscheiden aus dem Arbeitsleben oftmals nur sehr geringe Rentenansprüche, die kaum zum Leben ausreichen. Die Selbstständigkeit trägt auch dazu bei, Einkünfte als Brücke bis zur Rente zu erzielen bzw. für Rentenbezieher als Dazuverdienst.
Ausweg aus (drohender) Arbeitslosigkeit
Ein weiterer, fast schon „normaler“ Grund ist die fehlende Möglichkeit, am Arbeitsmarkt (wieder) Fuß zu fassen. Für Ältere, die länger arbeitslos waren und keine Chance auf dem Beschäftigungsmarkt haben, ist das eine Möglichkeit, ins Arbeitsleben zurückzukehren und eigenes Einkommen zu erzielen. Diese sogenannten Notgründungen aus der Alternativlosigkeit heraus können sich durchaus als erfolgreiche Gründungen entpuppen. Wenn die Existenzgründung aus der Not heraus professionell umgesetzt wird, kann auch diese zu einem erfolgreichen Neuabschnitt führen.
Wiedereinstieg in das Berufsleben
Das trifft eher auf weibliche Gründer...
| Erscheint lt. Verlag | 16.5.2022 |
|---|---|
| Verlagsort | Ahrensburg |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Technik |
| Schlagworte | Businessplan • Existenzgründung • Gründen • Selbstständigkeit • Startup |
| ISBN-10 | 3-347-60438-5 / 3347604385 |
| ISBN-13 | 978-3-347-60438-4 / 9783347604384 |
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