Contested Modernities
Text: Sally Below, Moritz Henning, Christian Hiller, Eduard Kögel
I. Encounters with Southeast Asian Modernism
A History of Architecture von Banister Fletcher Sr. und Jr., ein weltweiter Klassiker der Architekturausbildung im 20. Jahrhundert, erschien erstmals 1896. Am Beispiel dieses Buches wird die – bis heute anhaltende – Ignoranz des Westens gegenüber der Architektur ganzer Weltregionen deutlich, so Johannes Widodo, der Architektur und Stadtgeschichte in Singapur lehrt. Seit Jahren treibt Widodo die Arbeit verschiedener Netzwerke im asiatischen Raum voran, die sich, wie beispielweise das 2015 gegründete mASEANa (modern ASEAN architecture) Project, einer Aufarbeitung insbesondere der südostasiatischen Architekturmoderne widmen und damit zur Korrektur der Geschichtsschreibung beitragen (siehe hierzu den Beitrag auf Seite 12–15). Fletchers Buch konzentriert sich auf die europäische Architektur von der Romanik bis zur Renaissance, erwähnt aber auch die Bauten der britischen Kolonien und der USA als „historische Stile“. Die Architektur Indiens, Chinas und Japans wird dagegen den „nicht-historischen Stilen“ zugeordnet. Diese limitierte und stark kolonialistische Perspektive visualisierte er 1905 mit einem Stammbaum der Architektur, in dem die überlegene europäische Baukultur in der üppigen Baumkrone verortet ist, während die Architekturen der restlichen Welt auf abgestorbenen Seitentrieben dargestellt sind.
Fletchers Position ist dabei kein Einzelfall, die Liste ließe sich beliebig bis zu Standardwerken des ausgehenden 20. Jahrhunderts fortsetzen – etwa Kenneth Framptons Die Architektur der Moderne von 1983 oder Leonardo Benevolos Geschichte der Stadt von 1980 –, die zwar einen global-universalistischen Deutungsanspruch erheben, tatsächlich aber viele Orte und Kontexte, so auch die südostasiatische Region, in ihren Betrachtungen vollständig ignorieren.
Vorgetragen hatte Johannes Widodo seine Kritik im August 2019 auf dem Symposium Encounters with Southeast Asian Modernism in Berlin, bei dem neben ihm eine Reihe weiterer Architekt*innen, Historiker*innen, Künstler*innen und Kurator*innen aus Südostasien unserer Einladung gefolgt sind, um über den Umgang mit der Architekturmoderne in Deutschland und Südostasien sowie über ihre Verflechtungen mit globalen und lokalen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen zu diskutieren. Das Symposium war der Auftakt unseres mehrjährigen Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Forschungsprojekts, das wir mit kuratorischen Partner*innen in Jakarta/Indonesien, Phnom Penh/Kambodscha, Singapur und Yangon/Myanmar als tatsächliche Begegnungen, wie der Projekttitel schon aussagt, konzipiert hatten. Im Zeitraum von Oktober bis Dezember 2019 bot das Projekt in den vier genannten Städten eine Plattform für den Austausch zwischen Fachleuten und Interessierten vor Ort. Doch warum haben wir, die wir uns in unterschiedlichen Konstellationen schon seit längerer Zeit mit der Region oder den hier behandelten Themen beschäftigt haben, dieses Projekt überhaupt initiiert?
Als sich das Bauhausjubiläum 2019 näherte, war das für uns die Gelegenheit, die aus unserer Sicht ebenso spannende wie in diesem Kontext längst überfällige Auseinandersetzung mit der Architekturmoderne in Südostasien voranzutreiben und einem breiteren Publikum vorzustellen. Vor Ort – in den Ländern Südostasiens – ist die postkoloniale Architekturmoderne heute ein oftmals kontrovers diskutiertes Thema. In Deutschland und Europa hingegen ist sie kaum präsent. Diese Lücke gilt es zu schließen, nicht zuletzt deshalb, weil dort aktuell erstaunlich ähnliche Diskussionen um das baukulturelle Erbe der Moderne geführt werden wie hier.
Die Frage, wie man sich als Westeuropäer in einem Projekt positioniert, das Kolonialismus und Postkolonialismus in Südostasien thematisieren möchte, ohne Hierarchien zu reproduzieren, unterliegt der ständigen Reflexion innerhalb des Teams. Nicht immer funktioniert das reibungsfrei. Nicht zuletzt vermittelte Farid Rakun, Mitglied des kuratorischen Teams aus Jakarta, mit seiner Präsentation beim Symposium konkrete Ansätze für eine neue, gemeinschaftliche Praxis. Unter dem Titel „De-Modernising the School in Practice“ sprach er über die Konzepte von ruangrupa und der von ihnen mit ins Leben gerufenen Gudskul. Rakun erläuterte, wie diese Initiativen im Sinne von „Ökosystemen“ kollektiv geführt werden und versuchen, etablierte Denkstrukturen zu dekonstruieren, um neues Wissen zu ermöglichen (siehe hierzu das ARCH+ features).
An der etablierten Erzählung einer Architekturmoderne, die vom Westen aus ihren weltweiten Siegeszug antrat, hatten beim 100-jährigen Jubiläum des Bauhauses bereits einige Projekte wie bauhaus imaginista und projekt bauhaus (siehe hierzu ARCH+ 222, 230, 234) gerüttelt. Encounters with Southeast Asian Modernism verfolgte einen eigenen Ansatz. Nicht der Lebensweg von Studierenden, berühmten Lehrern des Bauhauses oder deren künstlerisches und architektonisches Erbe standen im Fokus. Dreh- und Angelpunkt der Betrachtungen waren politische und gesellschaftliche Umbrüche als Katalysatoren von Veränderungen, wie es sich in Deutschland sowohl am Beispiel des Bauhauses in der Weimarer Republik und in der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg in beiden deutschen Staaten beobachten lässt. Aber auch in vielen Ländern Südostasiens, als die Kolonien und Protektorate Frankreichs, Großbritanniens und der Niederlande ihre Unabhängigkeit erlangten, führten die Umbrüche zu neuen Gestaltungsvorstellungen. Die jungen Staaten standen in dieser historischen Situation vor der Aufgabe, sich als neue Nationen im internationalen Kontext zu etablieren. Oft war dies von dem Wunsch begleitet, diesem Neuanfang durch Architektur und Stadtplanung Ausdruck zu verleihen. In der Architektursprache der internationalen Moderne fanden viele Länder eine Form, die ihre Hoffnungen auf Fortschritt und Wohlstand widerspiegelte und gleichzeitig ihre Emanzipation von der ehemaligen Kolonialherrschaft signalisierte.
Bei der auf das oben genannte Symposium folgenden Tour waren die Expert*innen aus Südostasien auch weniger von den Ikonen der Moderne in Dessau und Berlin angetan als vom Aufeinandertreffen mit den Aktivist*innen und Initiativen, die sich aus unterschiedlichen Motiven für den Erhalt und die Wiederbelebung insbesondere der Nachkriegsmoderne einsetzen. Ein Ort, der dabei einen besonderen Eindruck machte, war das Haus der Statistik am Alexanderplatz in Berlin, in dem für 2021 die Ausstellung Contested Modernities geplant ist.
Das Haus der Statistik stellt einen direkten inhaltlichen Bezug zum Thema und zu den architektonischen, künstlerischen und aktivistischen Ansätzen der Kooperationspartner in Jakarta, Phnom Penh, Yangon und Singapur her. Es wurde um 1970 als im Zentrum der Stadt gelegenes administratives und repräsentatives Gebäude der DDR errichtet. Nach der Wiedervereinigung stand es viele Jahre leer und war vom Abriss bedroht. Durch zivilgesellschaftliches Engagement und eine aufgeschlossene Politik und Verwaltung konnte dies verhindert werden. Aktuell wird das Gebäude für Ausstellungs- und Veranstaltungsformate genutzt. In diesem Modellprojekt verbinden sich zukünftig Kunst, Kultur, Soziales und Bildung, bezahlbares Wohnen sowie ein neues Rathaus und Verwaltungsnutzungen. Die Geschichte und die zukünftige Entwicklung des Gebäudes eröffnen beispielhafte Ansätze zum Austausch über Erkenntnisse und Praktiken der Initiativen, die sich in Südostasien für den Erhalt und die Neuprogrammierung von Bauten der Moderne einsetzen.
II. Phnom Penh, Jakarta, Yangon, Singapur
Jedes der beteiligten kuratorischen Teams setzte sich im Rahmen von Encounters with South East Asian Modernism auf unterschiedliche Weise mit der Bedeutung und dem Erhalt von Architekturen der Moderne auseinander. Der Auftakt des Programms in Südostasien fand im September 2019 in Phnom Penh, Kambodscha, mit der von Vuth Lyno und Pen Sereypagna kuratierten Ausstellung Folding Concrete statt. Der Titel verweist auf drei Aspekte der kambodschanischen Moderne: auf die neuen Möglichkeiten der Gestaltung, welche die aus dem Westen importierte Bautechnik in den 1960er-Jahren eröffnete; auf die vielfach gefalteten Bauteile, die zu einer Art Wahrzeichen der kambodschanischen Moderne geworden sind; und auf weniger lineare, multiple Ansätze, die sich aus Tradition und Moderne entwickelten. Das transdisziplinäre Konzept der Ausstellung steht dabei prototypisch für die Encounters, der sich auch in diesem Heft manifestiert.
Neben künstlerischen Arbeiten, Rechercheprojekten und Aufmaßen von Bauten der Moderne war ein zentrales Thema das sogenannte White Building in Phnom Penh, ein Wohnungsbau aus den 1960er-Jahren, dessen Geschichte Parallelen zum Haus der Statistik in Berlin aufzeigt. Es entstand in einem politischen System, das heute nicht mehr existiert, und der Abriss stand lange zur Debatte. Anders als beim Haus der Statistik wurden die Stimmen der Bewohner*innen sowie vieler Architekt*innen und Künstler*innen jedoch nicht gehört und das Gebäude 2017 tatsächlich beseitigt. Vuth Lyno und Pen Sereypagna kuratierten über viele Jahre gemeinschaftsbasierte Projekte im White Building, aus denen wiederum weitere Initiativen entstanden (siehe hierzu die Beiträge auf Seite 50–51 und 66–69).
Auch Occupying Modernism in Jakarta, Indonesien, kuratiert von Avianti Armand, Setiadi Sopandi mit Rifandi S. Nugroho, basierte auf einem künstlerischen Forschungsansatz: Ein Comiczeichner, eine Grafikdesignerin, ein Produktdesigner und ein Maler, Publizist und Schriftsteller warfen einen subjektiven Blick darauf, wie sich die Menschen in Indonesien Gebäude der Moderne aneignen. Dieses Vorgehen ermöglichte es, die gängige Gegenüberstellung im Architekturdiskurs zu überwinden, so Sopandi. In seiner Rede zur Eröffnung der Ausstellung stellte er die These auf, dass die Geschichtsschreibung der Architektur (in Indonesien) schon immer in Dualismen formuliert wurde: modern vs. traditionell, kolonial vs. nicht-kolonial, links vs. rechts, urban vs. ländlich, national vs. fremd (siehe hierzu den Essay auf Seite 88–95). Dieses Schwarz-Weiß-Denken zieht sich durch die gesamte Geschichte, spätestens seit der Exotisierung lokaler Baumethoden durch niederländische Kolonialausstellungen. Er fand aber auch im Kampf um die Unabhängigkeit statt, bei dem die koloniale Architektur angegriffen wurde. Während diese Dualismen in den ersten Jahren nach der Unabhängigkeit unter Präsident Sukarno nachließen, traten sie unter dem autoritären New-Order-Regime von Suharto Ende der 1960er-Jahre wieder in den Vordergrund.
Parallel dazu initiierten Farid Rakun, JJ Adibrata und Grace Samboh mit Hyphen — ein Projekt an der Gudskul in Jakarta unter der Frage From, by, and for whom?, das die Abhängigkeit von Politik, Kunst, Architektur und Gestaltung thematisiert. Im Mittelpunkt standen die Dioramen des Künstlers Edhi Sunarso, in denen dieser Schlüsselszenen der indonesischen Geschichte darstellte. Sie sind wichtige Elemente der Volksbildung in Denkmälern und Museen und tragen damit zur Verbreitung eines ebenso idealisierten wie politisch motivierten Geschichtsbildes bei. Dies trifft auch auf die Dioramen im von Sukarno beauftragten Nationaldenkmal auf dem Merdeka-Platz in Jakarta zu. Nach der Machtübernahme Suhartos wurde das Werk von Sunarso weiterentwickelt, nunmehr nach den Vorgaben des New Order Regimes. Bis heute sind die Dioramen fester Bestandteil des Besuchsprogramms von Schulklassen, Familien und Touristen. Im Rahmen eines von Grace Samboh geleiteten Seminars entwickelten Studierende Podcasts, die die politischen Dimensionen der Dioramen offenlegen und mit heutigen Themen konfrontieren (siehe hierzu den Beitrag auf Seite 100–103).
Die Umsetzung der Ausstellung Synthesis of Myanmar Modernity in Yangon, Myanmar, war von einer – bereits vor den aktuellen Geschehnissen – komplexen politischen Lage geprägt. Jahrzehntelang, so führten es die kuratorischen Partner*innen Ma Pwint, Professorin an der Architekturfakultät der Technischen Universität Yangon, und Win Thant Win Shwin, Architekt und Planer in Mandalay und Yangon, aus, sei es um die Architektur und Stadtplanung der Moderne in Myanmar still gewesen. Seit der Öffnung des Landes zur Demokratie 2011 jedoch wachse das Interesse an dieser Epoche und ihrer Architektur. Eine junge Generation, so die beiden weiter, frage nach der historischen Bedeutung und dem aktuellen Wert des architektonischen Erbes. Aber in einer multiethnischen Gesellschaft, mit einer Bevölkerung, die Hunderte verschiedene Dialekte spricht, ist die Neuverhandlung der modernen Architektur eine große Herausforderung.
Trotz der schwierigen Situation ermöglichten uns Pwint und Win Thant Win Shwin vor Ort den Besuch von Gebäuden, die für Externe kaum zugänglich sind und bislang weder in der nationalen noch der internationalen Architekturgeschichtsschreibung thematisiert wurden. Die vielversprechenden Entwicklungen, die sich im Laufe des Projektes andeuteten, erlitten jedoch mit dem unerwarteten Tod von Pwint im Januar 2020 einen traurigen Rückschlag. Und mit der erneuten Machtergreifung des Militärs durch den Putsch am 1. Februar 2021 steht die ohnehin fragile Demokratieentwicklung erneut auf dem Spiel. Die Zukunft ist ungewiss, und zum Zeitpunkt der Niederschrift dieses Textes ist es völlig unklar, ob und wie diese so bereichernde Kooperation fortgeführt werden kann. Denn klar ist, dass die Diskussion einiger Bauten hier im Heft oder die von dem Filmemacher Christopher Chan Nyein im Rahmen des Projekts 2019 eingefangenen und hier abgedruckten Interviews mit zwei Architekten aus Myanmar nur einen ersten Einblick in eine komplexe Architekturgeschichte geben können, um damit weitere Forschung zu ermutigen.
In Singapur fokussierte das kuratorische Team um Johannes Widodo und Nikhil Joshi unter Leitung von Ho Puay-Peng, alle von der National University of Singapore, in der Ausstellung Housing Modernities auf die frühen Siedlungen der Moderne sowie einige programmatische Bauten: etwa die beiden multifunktionalen Großbauten People’s Park Complex und Golden Mile Complex, deren Zukunft ungewiss ist. Seit Anfang der 1960er-Jahre, als das Housing and Development Board (HDB) unter der Führung der People’s Action Party etabliert wurde, flankierte man den wirtschaftlichen Aufstieg mit öffentlichen Wohnbauprogrammen. Das Ziel, für die gesamte Bevölkerung angemessenen Wohnraum zur Verfügung zu stellen, wurde schnell erreicht. Seit Jahren läuft allerdings ein Verdrängungsprozess, bei dem die frühen Quartiere und auch ikonische Einzelbauten vom Abriss bedroht sind.
Neben dem Schwerpunkt Housing Modernities thematisierte das abschließende Symposium am Centre for Contemporary Art (CCA) die aktuellen Perspektiven auf das Narrativ der Moderne, die die Ausstellungskurator*innen entwickelt hatten und hier zur Diskussion stellten.
Neben Tay Kheng Soon (siehe hierzu das Interview auf Seite 196–201) sind William S. W. Lim und Lim Chong Keat zwei weitere Schlüsselfiguren der Architekturentwicklung in Singapur, aber auch der weiteren Region. Die Arbeiten von Lim Chong Keat stellte Shirley Surya, Kuratorin für Design und Architektur am M+ Museum in Hongkong, anhand der Sammlung des Museums vor (siehe hierzu den Beitrag auf Seite 202–213). Sein internationales Netzwerk, zu dem auch Buckminster Fuller gehörte, und ein weit über die Disziplin Architektur hinausgehendes Interesse prägten seinen Zugang zur Kultur und Gestaltung. Ähnliches gilt für William S. W. Lim, der für die Kuratorin Ute Meta Bauer, die seit 2014 das CCA an der Nanyang Technological University in Singapur als Gründungsdirektorin leitet, eine zentrale Bezugsperson ihrer international und transdisziplinär ausgerichteten Arbeit ist (siehe hierzu das Interview auf Seite 214–219).
Die Diskussion im Rahmen des Symposiums am CCA zum Abschluss der Veranstaltungstour im Dezember 2019 verdeutlichte noch einmal die Bedeutung des interdisziplinären und regionalen Austauschs. Jeder der besuchten Orte hat eine eigene Geschichte und eine Erzählung, die für sich selbst steht und durch die Verwendung des geografischen Konstrukts „Südostasien“ eher verunklärt als vermittelt wird. Die unterschiedliche(n) Geschichte(n) spiegeln sich nicht zuletzt in den ganz verschiedenen Beiträgen der Kurator*innen und den Räumen, in denen die Ausstellungen und Veranstaltungen stattfanden. In Phnom Penh trafen sich viele junge und kulturell interessierte Menschen in einem frisch renovierten, sonst nicht zugänglichen Apartment eines Kunstsammlers in der oberen Etage eines typischen Wohngebäudes im Chinesischen Viertel, das er zur Verfügung stellte. In Jakarta war das Projekt zum einen in der von ruangrupa mitinitiierten Gudskul und zum anderen in dem vom renommierten Architekten Andra Matin entworfenen Café und Kulturtreffpunkt Kopi Manyar präsent. Das Goethe-Institut Yangon war Gastgeber der Ausstellung und des begleitenden Symposiums in Myanmar. In Singapur gab es wiederum zwei Orte: die staatliche Urban Redevelopment Authority (URA) für die Ausstellung und das CCA für das abschließende Symposium.
Jeder Ort, jede Situation mit ihren Besonderheiten benötigt eine spezifische und kritische Betrachtung, um das kulturelle und architektonische Erbe im Hier und Jetzt anzubinden. Dabei ist es auch notwendig, ein gegenseitiges Verständnis zwischen den Ländern zu entwickeln, das die vorherrschende westliche Perspektive herausfordert. Noch scheint das nicht einfach zu sein, denn, so zumindest Grace Sambohs Einschätzung, seien die Länder noch zu stark mit der Verhandlung ihrer eigenen Geschichte beschäftigt, um den Blick über die Landesgrenzen werfen zu können. Doch Netzwerke wie das 2015 gestartete Projekt mASEANa leisten über Grenzen hinweg bedeutende Arbeit.
In der Ausstellung im Haus der Statistik werden im Herbst 2021 die Positionen der Kurator*innen aus Südostasien zusammengeführt, um die Ansätze zusammenzubringen, einander gegenüber zu stellen und die transnationale Zusammenarbeit zu intensivieren.
III. Contested Modernities
Der für die Rückspiegelung der Arbeit gewählte Titel „Contested Modernities“ bezieht sich auf einen Vortrag von Vuth Lyno beim Eröffnungssymposium 2019 in Berlin. Mit „Exhibiting the Contested Modern in Cambodia“ beleuchtete er den Kampf um die Deutungshoheit im Moderne-Diskurs und seine Versprechen in Kambodscha anhand einer Analyse mehrerer Ausstellungen, die zwischen 1955 und 1967 in Phnom Penh stattfanden und die Vorzüge und Errungenschaften der modernen Welt propagierten. Basierend auf den vielen Diskussionen, die wir im Rahmen der Begegnungen in Deutschland und Südostasien geführt haben, schien uns dieser Begriff geeignet, den Stand der Auseinandersetzung um die (nicht nur) südostasiatischen Modernen in ihrer Bandbreite abzubilden.
„Contested“ – der Begriff ist übersetzbar mit umstritten, umkämpft, angefochten oder auch angezweifelt. Hier bezieht er sich einerseits auf die historische Situation, den Kampf um die Unabhängigkeit vieler Länder in der Region und den damit einhergehenden Modernisierungsprozess, das komplexe Wechselspiel aus Ablösung und fortdauernder Abhängigkeit der jungen Nationen von den ehemaligen Kolonialmächten (siehe hierzu z. B. die Beiträge von Benjamin Bansal, Michael Falser und Moritz Henning in dieser Ausgabe) und die mit der Unabhängigkeit geweckten Begehrlichkeiten der Supermächte nach Einfluss in der Region unter den Vorzeichen des Kalten Krieges. Andererseits sind damit auch die auf die Unabhängigkeit folgenden politischen Umbrüche gemeint, wie sie beispielsweise die anti-urbane und anti-moderne Haltung der Roten Khmer in Kambodscha mit sich brachte oder die Militärdiktatur in Myanmar (damals noch Burma) – und nicht zuletzt die sich auch hier im Heft widerspiegelnde Frage um die Deutungshoheit für eine selbstbestimmte Ausleuchtung der eigenen Architekturgeschichte. Und natürlich bezieht sich der Begriff auch ganz konkret auf den vielerorts drohenden Verlust von wichtigen Bauten der Moderne aufgrund der rasanten Urbanisierungsprozesse in vielen asiatischen Metropolen und der oft mit politischen Richtungswechseln Hand in Hand gehenden Neubewertung der eigenen (Bau-)Geschichte.
„Contested“ bezieht sich schließlich auch auf den Begriff der Moderne selbst, impliziert dieser doch einerseits eine historisch nicht vorhandene Einheitlichkeit der Bewegung der Moderne, wie ihm auch regelmäßig eine Lesart zu Grunde liegt, nach der die (in diesem Zusammenhang ausschließlich positiv konnotierte) Moderne als westliche Bewegung entstand und dann als zivilisatorisches Projekt in andere Regionen „exportiert“ wurde. Die Vielfalt der architektonischen, politischen und sozialen Momente der Moderne in der Region zeigen mehr als deutlich, dass eine Revision dieser Sichtweise nötig ist.
Für die Ausstellung in Berlin ist es uns wichtig, auch einen Blick auf die Rolle Deutschlands im Modernisierungsprozess in der Region zu werfen. In einem forschenden Rückblick unseres Teams wird das komplexe Verhältnis von BRD und DDR deutlich, welches auch seinen Niederschlag in der „Entwicklungshilfe“ und in der „Sozialistischen Solidarität“ im fernen Südostasien fand. Denn obwohl Deutschland dort keine Kolonie besaß, gab es verschiedenste Berührungspunkte mit der Region, die sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts manifestierten. Angehende Architekt*innen aus Indonesien studierten in Westdeutschland, während Studierende aus Myanmar in Ostdeutschland ausgebildet wurden. Der während der NS-Zeit aus Deutschland emigrierte Architekturhistoriker Julius Posener trug in den 1950er-Jahren in Malaysia dazu bei, die Architekturfakultät in Kuala Lumpur aufzubauen, bevor er nach Berlin zurückkehrte (siehe hierzu den Beitrag auf Seite 16–23). Während die DDR beim Wiederaufbau der im Vietnamkrieg zerstörten Städte half, engagierte sich die Bundesrepublik Deutschland mit baulichen Entwicklungshilfeprojekten in Südvietnam und Kambodscha (siehe hierzu die Kartierung auf Seite 24–27). Deutlich wird dabei, dass die Projekte nicht nur aus humanitären Gründen, sondern auch aus geopolitischen und wirtschaftlichen Interessen in Angriff genommen wurden. Bereits in der ARCH+ 226 wurde von Christina Schwenkel anhand des von der DDR unterstützten Wiederaufbaus der im Vietnamkrieg zerstörten Stadt Vinh das Spannungsfeld zwischen den rationalistischen Ideen der deutschen Architekt*innen, den kulturspezifischen Wünschen der Bewohner*innen und den gesellschaftlichen Modernisierungskonzepten der Regierung behandelt.
Dass dabei die Positionen westlicher Architekten nicht immer auf ungeteilte Gegenliebe stießen, verdeutlicht ein schriftliches Streitgespräch zwischen Julius Posener und dem malaiischen Architekten Lim Chong Keat. Auszüge aus deren über mehrere Beiträge in Architekturmagazinen geführtem Disput finden sich im Essay von Eduard Kögel in diesem Heft wieder und sollen auch in der Ausstellung eine wichtige Leseebene eröffnen, denn er verdeutlicht exemplarisch die Auseinandersetzung um architektonische Moderne und politische Realität im Umbruch zur Selbstbestimmung.
Dieses Heft ist als zusammenfassende und ergänzende Publikation von Encounters with Southeast Asian Modernism und Contested Modernities in enger Zusammenarbeit mit der Redaktion von ARCH+ und ihren eigenen kritischen Sichtweisen entstanden und dokumentiert und erweitert unseren über mehrere Jahre und Länder laufenden Forschungsprozess. Unserem Ansatz liegt dabei das Anliegen zu Grunde, mit den Architekt*innen, Wissenschaftler*innen, Künstler*innen, Kurator*innen und Aktivist*innen, die sich in Südostasien für den Erhalt und die Neuprogrammierung der Architekturmodernen in ihren Städten einsetzten, auch langfristig einen gemeinsamen, internationalen Diskursraum zu schaffen, in dem lokale urbane Praktiken miteinander vernetzt werden und Narrative über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Modernen korrigiert, erweitert oder überhaupt erst erschaffen werden.
01 Editorial
Anh-Linh Ngo
08Vom Begegnen mit
und Streiten über
die Architekturmodernen
in Südostasien
Sally Below, Moritz Henning,
Christian Hiller, Eduard Kögel
12Denkmalpflege als
Transformationsbewältigung
Die Bewahrung des architektonischen Erbes der Moderne in Asien
Johannes Widodo
16„Poelzigs Enkel“
Julius Posener und C.W. Voltz
in Kuala Lumpur (1956–1961)
Eduard Kögel
24Entwicklungshilfe
und sozialistische Solidarität
Das Engagement der BRD und DDR
in Südostasien
Eduard Kögel
28KAMBODSCHA
30Eine Reise durch Kambodscha
Bildessay: Giovanna Silva
38À l’École des Maîtres
Angkoriens?
Nouvelle Architecture Khmère,
Vann Molyvann und der nachkoloniale Mythos von Angkor (Wat)
Michael Falser
50Das Vann Molyvann Project
Pen Sereypagna
52„Ich wollte den Okzident
und Kambodscha
miteinander verheiraten“
Lu Ban Hap im Gespräch
mit Moritz Henning
58Das White Building an
der Front du Bassac
Symbol für Kambodschas komplexes Verhältnis zur architektonischen
Moderne
Moritz Henning
66Transformieren,
transzendieren:
Kunstschaffen mit/in
der Gemeinschaft
Vuth Lyno (Kollektiv Stiev Selapak
& Sa Sa Art Projects)
70Die untergegangene
Kinokultur in Phnom Penh
Hun Sokagna (Roung Kon Project)
74„Architektur ist alles
und nichts“
Mam Sophana im Gespräch
mit Moritz Henning
80New Khmer Architecture
Bildessay: Poum Measbandol
86INDONESIEN
88Imagination und
nationale Identität
Eine kurze Geschichte der
modernen Architektur in Indonesien
Setiadi Sopandi
96Istiqlal-Moschee /
Friedrich Silaban
Setiadi Sopandi
98Monumen Nasional /
R. M. Soedarsono
Setiadi Sopandi
100Visualisierung der nationalen
Geschichte: Von, durch und
für wen?
Hyphen —
104Eine neue tropische
Architektur
d-associates im Gespräch mit
Moritz Henning und Christian Hiller
ruangrupa, Totaler Fußball
und das Projekt der Moderne
Farid Rakun im Gespräch mit Christian Hiller, Eduard Kögel und Mirko Gatti
114AM Residence / Andra Matin
Mirko Gatti
122MYANMAR
124Kampfmittel Beton
Zwei westliche Architekten in Myanmar
Benjamin Bansal
134Eine spezifisch
birmanische Moderne
Ein Gespräch mit U Sun Oo
im Rahmen der Encounters
with Southeast Asian Modernism
142Bogyoke Aung San Mausoleum /
U Sun Oo
Moritz Henning
144Ein Mausoleum für Aung San
in Yangon / Al Mansfeld
mit David Yanay
Eduard Kögel
148Yangon Region Parliament
(ehemals People’s Congress) /
U Maung Maung Gyi
Moritz Henning
150Die Tradition der Moderne
Ein Gespräch mit U Shwe im Rahmen der Encounters with Southeast Asian Modernism
158SINGAPUR
160Tiong Bahru
Eine tropische Wohnsiedlung
Ho Puay-Peng
166Der öffentliche
Wohnungsbau in Singapur
Bildessay: Darren Soh
172Die Zukunft von Singapurs
jüngster Vergangenheit
Ho Weng Hin
178Bigness und die Suche
nach Identität
Thinktanks in der jungen
asiatischen Moderne
Wee H. Koon
190Golden Mile Complex /
Design Partnership
Fotos: Darren Soh
Text: Mirko Gatti
196Architektur spielt keine Rolle
Tay Kheng Soon im Gespräch
mit Eduard Kögel und Ho Puay-Peng
202Ein spezifischer
Universalismus
Die Praxis von Lim Chong Keat
Shirley Surya
214Südostasien als
„geokulturelles Problem“
Ute Meta Bauer im Gespräch
mit Moritz Henning, Christian Hiller
und Eduard Kögel
220Autor*innen
224Impressum
Architektur spielt keine Rolle Tay Kheng Soon im Gespräch mit Eduard Kögel und Ho Puay-Peng Tay Kheng Soon zählt zu Singapurs unbequemeren Zeitgenossen. In den letzten 50 Jahren äußerte er immer wieder offene Kritik an städtebaulichen Entwicklungen – sei es mit dem von ihm mitbegründeten Thinktank Singapore Planning & Urban Research Group (SPUR), als Partner des Architekturbüros Design Partnership oder mit seinem eigenen Büro Akitek Tenggara. Mit Design Partnership verantwortete er mit dem People’s Park Complex und dem Golden Mile Complex zwei der Architekturikonen der Moderne in Südostasien. Eduard Kögel: Wie begann Ihre berufliche Tätigkeit? Tay Kheng Soon: Ich war in den 1960er-Jahren politisch sehr aktiv und gründete 1964/1965 zusammen mit William S. W. Lim die Singapore Planning & Urban Research Group (SPUR). EK: Das war also noch vor Beginn von Design Partnership? TKS: Ja. Lim Chong Keat, damals einer der einflussreichsten Architekten in Singapur, mochte SPUR nicht, weil wir uns sehr kritisch über die Gestaltung von Sozialwohnungen äußerten. So stellten wir in der Ausstellung Singapore’s Environment Past, Present and Future Bilder von Wohnungen des Housing and Development Board (HDB) – das war die für fast den gesamten Wohnungsbau zuständige Behörde Singapurs – Hühnerställen gegenüber. Und als in den 1970er-Jahren Erweiterungspläne für den alten Paya-Lebar-Flughafen bekannt wurden, ging SPUR in der Presse entschlossen dagegen an. In unseren Augen war das Projekt verheerend, durch seine Flugrouten wäre ein Viertel der Inselfläche unbenutzbar geworden. Der neue Flughafen wurde dann stattdessen nach Changi am östlichen Rand Singapurs verlegt, wo er sich nach wie vor auf einem Stück künstlichen Landes befindet, das dem Meer abgewonnen wurde. Diese Interventionen unsererseits verärgerten damals viele Menschen. Architektur und Stadtplanung wurden grundsätzlich als zwei getrennte Dinge betrachtet. Für mich war das absurd. Mit SPUR wollte ich die besonderen Bedingungen von Stadt und Umwelt in Singapur untersuchen und das dabei gewonnene Wissen in der architektonischen Praxis nutzen. EK: Einer der markantesten Bauten, die Sie mit Design Partnership entworfen haben, ist der 1973 fertiggestellte People’s Park Complex. Er ist von bemerkenswerter Urbanität, denn er besteht aus einem gewerblich genutzten, öffentlich zugänglichen, mehrgeschossigen Sockel und einem Wohnhochhaus darüber. War dieser Entwurf das erste Ergebnis Ihrer Studien bei SPUR? TKS: Ja, definitiv. Ich habe in Tokio gesehen, dass Ladengeschäfte sich nicht unbedingt auf Straßenniveau befinden müssen. Diese Erfahrung ist in die Idee für den People’s Park Complex eingegangen. Ein anderer zentraler Aspekt dieses Projekts ist es, die einzelnen Elemente des Baus so anzuordnen, dass sie dazu einladen, sich durch das Gebäude zu bewegen. Das habe ich auf meinen Studienreisen von der modernen Architektur in Israel gelernt. Ho Puay-Peng: Wann waren Sie in Israel? TKS: 1966 traf ich in Haifa den Architekten Alfred Neumann, dessen Umgang mit geometrischen Baukörpern mich sehr beeindruckte. Während der Reise besuchte ich auf Empfehlung von William Lim auch Ram Karmi, mit dem gemeinsam er an der AA in London studiert hatte. Karmi arbeitete damals gerade am Bau der Central Bus Station in Tel Aviv. Dort lernte ich, wie ich Menschen durch die Anordnung von Elementen wie Zwischengeschossen oder vorkragenden Bauteilen dazu bringen kann, um eine Ecke oder nach oben zu gehen. Ich wünschte, ich hätte meine frühen Skizzen aus dieser Zeit aufbewahrt, aber ich bin mehrmals umgezogen und habe leider alles weggeworfen. EK: Wie reagierte der Bauträger auf das Nutzungsprogramm des People’s Park Complex? TKS: Willy kümmerte sich um den wirtschaftlichen Part des Projekts. Wir sagten dem Entwickler, dass er mit dem Verkauf einzelner Pachtrechte Millionen verdienen könnte,1 worauf dieser antwortete: „Macht einfach; es ist mir egal, was ihr tut, solange ich mein Geld bekomme.“ Und damit hatten wir bei der Gestaltung völlig freie Hand. Wir organisierten sogar den Verkauf. In einer großen öffentlichen Ausstellung zeigten wir Modelle und hielten Vorträge, daraufhin kamen die Ladenbesitzer aus Chinatown mit Koffern voller Geld. Das Konzept einer Eigentümergemeinschaft war etwas völlig Neues, das Sondereigentum in Form der strata titles an einzelnen Wohn- oder Geschäftseinheiten gab es damals noch nicht.2 Ich vereinbarte einen Termin mit der Anwältin Kwa Geog Choo, der Ehefrau des damaligen Premierministers Lee Kuan Yew. Sie verstand das Problem sofort: „Lasst mich mal machen.“ Kurz darauf kam das neue Gesetz, der Land Titles (Strata) Act. Das Problem war die Verteilung der Instandhaltungskosten, denn der Wert der Wohnungen oberhalb des Sockels ist im Vergleich zum Wert der Ladengeschäfte in der Mall verschwindend gering. Bei einer gleichmäßigen Kostenverteilung haben die Bewohner*innen das Nachsehen. Der Bau war etwas völlig Neues, nicht nur im Hinblick auf seine Gestaltung, sondern auch auf die gesetzlichen Regeln für Gebäude mit Mischnutzung in Singapur. Durch dieses Projekt waren wir plötzlich als Architekten für Einkaufszentren allseits gefragt. EK: Der Bau ist in vielerlei Hinsicht ein bahnbrechendes Werk. Sollte er nicht erhalten werden? Schließlich ist es ein Gebäude, das von den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen zeugt, die in Singapur neue Gebäudetypologien hervorgebracht haben. TKS: Unsere Gesellschaft wird vom Geld regiert. Was bedeutet da ein altes, marodes Gebäude? EK: Vor einigen Jahren war auch das alte Chinatown in unmittelbarer Nähe des People’s Park Complex noch sehr heruntergekommen. Man hätte es damals leicht abreißen können, denn es schien wertlos. Heute kann sich das niemand mehr vorstellen. Bei den ikonischen Bauten der Moderne aus der Zeit nach der Unabhängigkeit wird das in 20 Jahren genauso sein. TKS: Chinatown war der Grund, weshalb man in Singapur überhaupt damit begann, sich Gedanken über Denkmalschutz zu machen. In den 1980er-Jahren stellte man fest, dass die Touristen nicht wegen der glänzenden neuen Gebäude kamen, sondern wegen der historischen Bauten. Deshalb wurde Chinatown erhalten – aus wirtschaftlichen, nicht aus sentimentalen Gründen. HPP: Vor vielen Jahren war ich in Hongkong zum Abendessen mit dem ehemaligen Premierminister Lee eingeladen. Als ich ihn fragte, warum Singapur neuerdings Chinatown erhalten wolle, antwortete er: „Ich war in Delft. Delft hat mich sehr beeindruckt.“ TKS: Er sagte aber auch, dass Singapur dazu verdammt sei, in alle Ewigkeit immer wieder neu zu bauen. Das ist die Realität. Sentimentale Gründe zählen nicht, nur das Geld. EK: Aber vielleicht ist es sinnvoll, eine Geschichte über die Gebäude zu erzählen, in der es nicht nur um den kommerziellen Wert geht. Stattdessen könnte es zum Beispiel um die Geschichte Singapurs gehen. TKS: Geschichte hat ihren Platz in Büchern. EK: Würden Sie sagen, dass diese Sentimentalität gegenüber der Geschichte ein grundlegender Unterschied zwischen Europa und Asien ist? TKS: Hier bedeutet Geschichte nicht viel. EK: In China wächst die Sensibilität für den Umgang mit den Spuren der Geschichte im Stadtbild. Selbst Bauten der 1950er- und 1960er-Jahre werden heute neu bewertet. Ich habe den Eindruck, dass man sich mehr auf die materielle Geschichte besinnt anstatt nur auf immaterielle Erinnerungen. HPP: Vielleicht wird das irgendwann auch in Singapur kommen, wer weiß. Aber sicher nicht in nächster Zeit. EK: Ein Taxifahrer, mit dem ich unterwegs war, zeigte gestern auf den People’s Park Complex und sagte: „Der ist als nächstes dran. Er wird abgerissen, weil Singapur meint, keine Geschichte zu brauchen.“ HPP: Das liegt daran, dass die Pearl Bank Apartments in unmittelbarer Nähe liegen und in den Medien viel über ihren Abriss berichtet wird.3 EK: Den People’s Park Complex könnte man vielleicht renovieren. Schon allein das Einkaufszentrum hat großes kommerzielles Potenzial. TKS: Die heutige Farbe des Gebäudes ist grauenvoll. Ursprünglich war es einfach Sichtbeton. Ich wurde gebeten, Ideen für die Renovierung einzubringen und schlug vor, auf dem Dach des Einkaufszentrums einen chinesischen Garten anzulegen und darin alte Holzhäuser aus China aufzustellen, die als Restaurants genutzt werden könnten. Das wäre doch lustig, oder? HPP: Ich hoffe, dass Sie das machen. EK: Glauben Sie, dass wirklich eine Chance besteht, das Gebäude zu retten und zu renovieren? TKS: Ich weiß es nicht. Das hängt von der Eigentümerstruktur ab. Die derzeitigen Eigentümer wollen nichts verändern, weil ihre Geschäfte gut laufen. Aber einige der kleinen Ladenbesitzer wollen verkaufen. Die Angelegenheit ist ziemlich kompliziert. EK: Und wie sieht es derzeit beim Golden Mile Complex aus?4 TKS: Wenn man ein Gebäude erhält, dann bleibt auch die ursprüngliche Geschossflächenzahl unverändert. Aber in der Zwischenzeit hat sich die gesetzlich zulässige Geschossflächenzahl versechsfacht, sodass der private Bauträger, der das Nutzungsrecht an einem Grundstück vom Staat durch öffentliches Kaufangebot erhält, sagen würde: „Ich kann das Gebäude gern erhalten, allerdings nur, wenn ich meine Rechte auf ein anderes Grundstück übertragen darf.“ In Singapur kann man seine Baurechte aber nicht einfach von einem Ort auf einen anderen übertragen. Das bestehende Rechtssystem begünstigt die Regierung und nicht den Bauträger, denn letztlich gehört der Grund und Boden nahezu vollständig dem Staat. In der Theorie ist Singapur zwar sozialistisch, es operiert aber kapitalistisch. HPP: Wie China. TKS: China schaut sich das offenbar von uns ab. EK: Wünschen Sie persönlich, dass Bauten wie der People’s Park und der Golden Mile Complex erhalten werden? TKS: Ich sehe das skeptisch. Die Gestaltung des Stadtraums ist viel wichtiger als der Erhalt einzelner alter Gebäude. Die Bewertung sollte nicht auf architektonischer, sondern auf städtebaulicher Ebene erfolgen. Denn die Stadt ist ein zusammenhängendes räumliches System, nicht einfach eine Aneinanderreihung ihrer Architekturen. EK: In Europa würde ein Gebäude wie der Golden Mile Complex wohl als Standort für die Kreativwirtschaft und die Start-up-Szene umgenutzt, so wie es mit dem Terminalgebäude des Flughafens Tegel in Berlin geplant ist. Auch die Regierung Singapurs bemüht sich darum, Start-ups und die Kreativwirtschaft zu fördern. Was denken Sie darüber? TKS: Ich denke, dass sie das sehr überzeugend vermitteln, weil sie alle mit den gleichen amerikanischen PR-Beratern zusammenarbeiten. Aber die schönen Worte entsprechen keineswegs der Realität. Die Menschen hier fürchten sich vor neuen Ideen, sie sind ihnen gegenüber voreingenommen. Die Regierung fürchtet, dass Kreativschaffende schwierig sind. Wenn sie die Studierenden in Hongkong sieht, hat sie riesige Angst. Sie steckt in dem Dilemma, dass sie einerseits Ordnung und Kontrolle will, auf der anderen Seite aber eben auch Kreativität. Das sind die Widersprüche, mit denen ich mich im Moment beschäftige: Wie erzeugt man Kreativität? Lässt sich das mit Gebäuden erreichen? EK: Sie können der Kreativität vielleicht zumindest einen Raum bieten. TKS: Mir geht es nicht darum, ein bestimmtes Gebäude zu erhalten und ein Kreativzentrum daraus zu machen, sondern ich denke an etwas Ambitionierteres: an ein zentrales Nervensystem, das sich durch die ganze Stadt zieht. Durch diese ganzen Wohnsiedlungen wird die Kreativität nicht gefördert. Die Schulen befinden sich am falschen Ort, nämlich abseits, in ruhiger Lage – ein Konzept aus dem 19. Jahrhundert. Ich schlage vor, alle Schulen abzureißen und sie als Teil eines zentralen Nervensystems wiederherzustellen. Damit würde die Stadtgemeinde zu einem lebendigen Organismus, der riesige Informationsmengen verarbeiten kann. Die Schulen müssten sich wie ein Netz in die verschiedenen Stadtviertel erstrecken. Stellen Sie sich Schulen in den untersten beiden Geschossen von Gebäuden vor, neben Ladengeschäften, Kultureinrichtungen und kommunalen Institutionen. Denn erst wenn man die Dinge im Alltag erlebt, kann man Neues lernen. Wenn man all die einzelnen Wohnsiedlungen durch dieses Netz verbindet, dann kann man sich Singapur, die ganze Insel, als einen Organismus vorstellen, in dem der gesamte Stadtraum durch diese synaptischen Verbindungen intelligent funktioniert. Das würde eine Million Studierende aus aller Welt nach Singapur bringen, und die ganze Insel würde zu einer Campus-Stadt. Wenn die jungen Leute von hier gemeinsam mit Gästen von anderswoher studieren, entstehen Freundschaften fürs Leben. Im Lauf von 10 oder 20 Jahren wird sich dann das Licht dieses kleinen roten Punktes über die gesamte Region ausbreiten. Dass Singapur so klein ist, erweist sich in dem Fall als Vorteil, und mein Vorschlag ist durchaus umsetzbar. Seit der städtischen Bodenreform in den 1960er- und 1970er-Jahren besitzt der Staat 80 Prozent der Flächen, wodurch es möglich ist, in einem solchen Umfang zu planen. Das ist der wesentliche Punkt. Ohne Eigentum an Grund und Boden ist man nicht handlungsfähig. In Indien ist die Entwicklung völlig festgefahren, weil die Landbesitzer der gesamten Gesellschaft die Luft abschnüren. In China ist es möglich, aber dort bestehen andere Probleme wie Einkommensgefälle, die geografische Verteilung, Fraktionalisierung und so weiter. EK: Wie steht es um die Architekturausbildung heute in Singapur? TKS: Dürftig. Die Fakultät für Sozialwissenschaften befindet sich direkt gegenüber der Architekturhochschule, aber wir reden nicht miteinander. Das ist völlig verrückt. Alles wird vom Bildungsministerium vorgegeben. Sie rechnen einfach aus: „Wir brauchen so und so viele Architekt*innen, bla bla bla …“ Aber was für Architekt*innen? In den Augen der Behörden sind Architekt*innen einfach nur Dienstleister und Stilproduzenten, nichts weiter. EK: Denken Sie, dass es mehr visionäre Denker braucht? TKS: Ich spreche nicht von visionären Denkern, sondern ich habe große praktische Denker im Sinn. Mir geht es um ganz praktische Dinge. Wie man aus diesem ganzen Ort ein Gehirn macht, ist eine praktische Frage. Momentan beschäftige ich mich mit drei Fallstudien: mit der Mondragón Corporación Cooperativa in Nordspanien, mit dem Bundesstaat Kerala im Südwesten Indiens und mit der Insel Bali. Mondragón ist eine Kooperative von 100.000 Fabrikarbeiter*innen, die seit 1956 ihre eigenen Fabriken besitzen. Sie ist mittlerweile so erfolgreich, dass sie eine eigene Bank, eine eigene Universität und eigene Krankenhäuser besitzt und niemand dort jemals seinen Arbeitsplatz verliert. Kerala ist ein 600 Kilometer langes Straßendorf, dessen kleine Häuser jeweils von Reisfeldern umgeben und untereinander durch eine Straße und eine Eisenbahnlinie verbunden sind. Der Bundesstaat hat die höchste Alphabetisierungsquote Indiens und bringt eine enorme Zahl von Intellektuellen hervor. Ohne Kerala könnte Bangalore nicht funktionieren. Drei Viertel der Top-Informatiker*innen in Bangalore stammen aus Kerala, obwohl es dort keine einzige Großstadt gibt. Wie ist das möglich? Das will ich herausfinden. In Bali gibt es das Banjar-System, ein ganz eigentümliches System der dezentralen Gemeindeorganisation, das den Einheimischen, in Verbindung mit einem doppelten Währungssystem, trotz der florierenden globalen Tourismusindustrie ein gewisses Maß an finanzieller und politischer Autonomie einräumt. Das ist möglich, weil sie klug sind und die Kontrolle über das Land behalten. Als Ausländer kann man in Bali kein Land besitzen, sondern lediglich ein vertragliches Nutzungsrecht erwerben. Es gibt dort eine Unterform des kollektiven Eigentums, der Kooperation innerhalb der Marktwirtschaft. Das ist die Zukunft. Die neoliberale Ordnung ist in eine Sackgasse geraten, sie fällt auseinander und schafft sich selbst ab. Die Reichen sind zu reich geworden, und der Rest ist nicht reich genug, sodass eine globale Stagnation mittlerweile unvermeidlich ist. Wir streiten uns um die Krümel. Jetzt ist der Moment gekommen, um unsere Produktionsbeziehungen zu überdenken und ihnen eine neue, sozial nachhaltige Form zu geben. Das kann kein Kommunismus sein und kein Kapitalismus, sondern eine kluge Mischung. Die Rolle von uns Architekt*innen und Planer*innen besteht darin, die Zusammenhänge zwischen diesen Prozessen der gesellschaftlichen und physischen Transformation herauszufinden. Deshalb brauchen wir in unseren Schulen große, scharfsinnige Denker. In unserem Beruf findet überhaupt kein Denken statt. Wir Architekt*innen haben zwei große Fähigkeiten: Wir können visualisieren und wir können instinktiv hervorragend mit Komplexität umgehen, wir lieben Komplexität, aber wir wissen einfach nicht genug. Die Anzahl der Punkte, die wir verbinden wollen, reicht nicht aus. Wir müssen eine ganze Galaxie verbinden. EK: Ein wichtiger Bildungsinhalt ist das Denken über den Tellerrand hinaus. Brauchen wir wirklich mehr Wissen, oder müssen wir lernen, wo man es findet und wie man es kreativ nutzen kann? TKS: Ich nenne es die sieben Cs: Als erstes braucht es Kompetenz (competence) und Selbstvertrauen (confidence), aus denen Mut (courage) entsteht. Wenn man den hat, wagt man es, die richtigen Fragen zu stellen, man muss aber auch neugierig (curious) sein und Empathiefähigkeit (compassion) besitzen. Neugier und Empathie bereiten den Weg für die Zusammenarbeit (collaboration), und am Ende gelangt man zur Überzeugung (conviction). Um Kreativität zu lehren, muss man bei der Kompetenz beginnen. Aber was ist Kompetenz eigentlich? Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse. Babys liegen zunächst auf dem Rücken, dann wollen sie sich auf den Bauch drehen, sie wollen krabbeln, sitzen, aufstehen, gehen, rennen, springen und so weiter. Für jede Stufe muss erst einmal das innere Selbstvertrauen aufgebaut werden. Wenn auch nur einer dieser Schritte verhindert wird, ist das Selbstvertrauen beeinträchtigt. Wenn man ein neues Bildungssystem entwickeln will, muss man auf jeder Stufe des Bildungsprozesses das Selbstvertrauen stärken. Das ist keine Frage des Lehrplans, sondern eine Frage der Pädagogik. Jede erdenkliche Information ist mit nur einem Klick zu bekommen. Es kommt also vor allem darauf an zu lernen, wie man die richtige Frage stellt, und nicht so sehr, wo man die Antwort findet. Jahrtausende hindurch haben die Menschen die falschen Fragen gestellt: „Wie kann ich fliegen wie ein Vogel?“ ist eine dumme Frage, darauf wird man nie eine Antwort finden. Wenn man aber fragt: „Wie fliegt ein Vogel eigentlich?“, dann versteht man sofort, wie die Luftfahrt funktioniert. Den Schüler*innen muss beigebracht werden, die richtigen Fragen zu stellen. Deshalb bin ich der Ansicht, dass die Schulen der Zukunft ins zentrale Nervensystem der Stadt gehören, weil man dort mit Aktivität und Meinungsverschiedenheiten in Berührung kommt und die richtigen Fragen auftauchen. EK: Regierungen fürchten neue Ideen, weil diese ihre eigene Position infrage stellen können. TKS: Sehen Sie, die Linksintellektuellen der 1950er- und 60er-Jahre bezeichneten das aktuelle Wirtschaftssystem als Bordell, weil wir darin unsere Körper verkaufen. Dadurch verstand die PAP-Regierung5, worum es bei dem Spiel ging, und begann, in der internationalen kapitalistischen Klasse mitzuspielen. Und wir waren sehr gut in diesem Spiel. Die Investoren kamen, und wir bauten die ganze Infrastruktur auf, wir hatten die Kontrolle über die Gewerkschaften und über die Köpfe der Studierenden, wir redeten den Menschen ein, dass jeder ein Dienstleister ist, und so war unser System erfolgreich. Aber die größte Leistung der PAP-Regierung besteht darin, dass der Staat immer noch 80 Prozent des Landes besitzt, das er an Investoren verpachtet und damit riesige Gewinne erzielt, und so besitzt Singapur inzwischen Reserven von über einer Billion US-Dollar. Wenn niemand auf unsere Insel kommt, ist der Grund und Boden allerdings nichts wert. Die einfache Tatsache, dass Menschen aus geschäftlichen Gründen hierherkommen, gibt den Grundstücken einen Wert. Sonst nichts. Über die Jahre haben wir so viel Vermögen angehäuft, dass wir heute jedem Bürger Singapurs 800 Dollar im Monat fürs Nichtstun zahlen könnten, wenn wir wollten. Je älter man wäre, desto mehr bekäme man. Unter diesen Gegebenheiten hätten immer mehr Menschen die Freiheit, ihr eigenes Ding zu machen. Auf dieser Basis könnte das ganze Land zu einem Netzwerk von kleinen und mittelständischen Unternehmen werden. Aber unsere eigene Wirtschaft allein ist zu klein, sie muss die gesamte Region umfassen. Deshalb plädiere ich für ein zentrales Nervensystem, das die ganze Insel durchzieht, um Zugezogene und Einheimische zusammenzubringen, damit sie gemeinsam lernen und Freundschaften schließen können. So sieht mein Modell für die Zukunft Singapurs aus. EK: In der bestehenden Welt müssen die kleinen Länder ihre Position und ihre Kooperationsmodelle immer wieder neu definieren, sonst haben sie keine Chance. TKS: Was ich sagen will, ist Folgendes: In der Vergangenheit mussten wir uns prostituieren, mittlerweile ist das Bordell sehr reich geworden. Wir müssen heute keine Huren mehr sein, sondern können uns ein neues Betätigungsfeld suchen. 1In Singapur befinden sich rund 80 Prozent des Grundbesitzes in öffentlicher Hand. Die Nutzungsrechte an den Grundstücken werden bei öffentlichen Auktionen für einen befristeten Zeitraum an private Bauträger verkauft. Rund 80 Prozent der Bevölkerung leben momentan in Wohnungen, die im Auftrag des staatlichen Wohnungsbauamts Housing and Development Board gebaut wurden und die sie zeitlich befristet pachten, in der Regel für 99 Jahre. Somit unterscheidet sich das Konzept von Wohneigentum in Singapur stark vom westlichen Verständnis eines dauerhaften Eigentums. 2Der strata title bezeichnet eine Form des Sondereigentums an einem Teil der Immobilie, wobei sich das Baugrundstück in Gemeinschaftseigentum befindet. Diese Form des Eigentums wurde in Singapur im Mai 1967 mit dem Land Title (Strata) Act eingeführt. Das Modell betrifft im Stadtstaat hauptsächlich Wohnungen der öffentlichen Hand, die für 99 Jahre verpachtet werden. Je nach Raumtypen in der betreffenden Nutzungseinheit zahlen die Pächter feste monatliche Instandhaltungsbeiträge an die Stadtver waltung. 3Die Pearl Bank Apartments von Tan Cheng Siong aus dem Jahr 1976 wurden Ende 2019 abgerissen. Zum Zeitpunkt des Interviews gab es in der Presse eine Debatte darüber, ob dieser ikonische Bau abgerissen werden sollte oder nicht. 4Im Oktober 2020 wurde der Golden Mile Complex von der Urban Redevelopment Authority (URA) für den Erhalt vorgeschlagen. Siehe Michelle Ng: „Golden Mile Complex proposed for conservation“, in: The Straits Times, 10.10.2020, www.straitstimes.com/ singapore/housing/golden- mile-complex-proposed- for-conservation (Stand: 21.1.2021) 5Die PAP (People’s Action Party) ist die wichtigste konservative Mitte-Rechts-Partei in Singapur. In der Zeit seit der Unabhängigkeit Singapurs 1965 besaß die PAP von 1966 an bis heute ununterbrochen eine überwältigende Mehrheit im Parlament.
| Erscheinungsdatum | 28.04.2021 |
|---|---|
| Zusatzinfo | zahlreiche farb. Abbildungen |
| Verlagsort | Berlin |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 235 x 297 mm |
| Gewicht | 830 g |
| Einbandart | geklebt |
| Themenwelt | Technik ► Architektur |
| Schlagworte | Architektur • Architekturgeschichte • Identität • Indonesien • Kambodscha • Moderne • Myanmar • Nationenbildung • Postkolonialismus • Singapur • Südostasien |
| ISBN-10 | 3-931435-64-4 / 3931435644 |
| ISBN-13 | 978-3-931435-64-6 / 9783931435646 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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