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Raiffeisen

Anfang und Ende
Buch | Softcover
112 Seiten
2018
BoD – Books on Demand (Verlag)
978-3-7460-6299-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Raiffeisen - Wilhelm Kaltenborn
CHF 9,75 inkl. MwSt
Friedrich Wilhelm Raiffeisens zweihundertster Geburtstag im März 2018 ist der Anlass dieser Arbeit. In den Worten des Autors: Die Verklärung, der Raiffeisen in diesem Jahr erneut ausgesetzt sein wird, hat mit der realen Person Raiffeisen, mit seinem Werk, seinen Intentionen, seiner Hinterlassenschaft sehr wenig zu tun. Seit Jahrzehnten werden sein Antisemitismus, sein christlicher Fundamentalismus, sein paternalistisches Gesellschaftsverständnis konsequent verschwiegen. Kaltenborn zeigt nun diese Seite anhand von Äußerungen und Beiträgen Raiffeisens, denen sonst keine Beachtung geschenkt wird, die aber feste Bestandteile von Raiffeisens Biografie sind. So werden die längeren antisemitischen Äußerungen Raiffeisens zum ersten Mal ungekürzt im Wortlaut wieder abgedruckt. Auch sein Kampf gegen die »Socialdemokratie« als für den wilhelminischen Staat angeblich gefährliche Umsturzpartei wird sichtbar gemacht. Schließlich wird auch deutlich, wie wenig Raiffeisens Vorstellungen von Genossenschaften mit demokratischer Selbsthilfe zu tun haben, die der genossenschaftlichen Idee erst ihren besonderen Charakter verleiht. Kurzum, das vorherrschende und sorgfältig gepflegte Bild Raiffeisens wird gegen den Strich gebürstet. Dabei werden alle Aussagen mit reichhaltigem Material belegt, wozu auch die umfangreiche Sekundärliteratur aus der Zeit vor 1933 gehört. Aus der Kenntnis dieser Quellen setzt Kaltenborn das Ende der Raiffeisen-Organisation in das Jahr 1930. Denn kurz vorher war sie, die politisch zur extremen Rechten gehörte, aufgrund von horrender Misswirtschaft in eine Existenzkrise geraten, die nur mit massiver staatlicher Hilfe abgewendet werden konnte. Sie flüchtete dann mit ihren Mitgliedern, die nur ein Fünftel der ländlichen Genossenschaften ausmachten, in eine umfassende Einheitsorganisation und musste dabei ihre überlieferten spezifischen Prinzipien aufgeben. Was heute den Namen Raiffeisen trägt, so Kaltenborn, hat mit dem Menschen Raiffeisen, seiner Arbeit und seinen Zielen nichts mehr zu tun. Liest man seine antisemitischen Ausführungen, besteht darüber aber auch kein Grund zum Bedauern. Jedenfalls, so das Fazit des Autors, hat Wilhelm Haas mehr Anerkennung verdient. Er hat die viermal größere landwirtschaftliche Genossenschaftsorganisation geschaffen, sich gegen die »Judenhetze« ausgesprochen und nachdrücklich den demokratischen Charakter der Genossenschaften vertreten.

Wilhelm Kaltenborn was born in 1937; employed by the Federation of Consumer Cooperatives (today: Zentralkonsum eG) since 1991, sonce 2002 Chairman of the Supervisory Board. He has also held positions on various (international) cooperative Boards; author of several publications on the idea and history of cooperatives.

Erscheinungsdatum
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 173 g
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte 1918 bis 1945
Technik
Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Planung / Organisation
Schlagworte Antisemitismus • ländliche Gesellschaften • landwirtschaftliche Genossenschaften • Landwirtschaftsgeschichte • Raiffeisen
ISBN-10 3-7460-6299-3 / 3746062993
ISBN-13 978-3-7460-6299-0 / 9783746062990
Zustand Neuware
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