Von PDM zu PLM (eBook)
336 Seiten
Carl Hanser Fachbuchverlag
978-3-446-42731-0 (ISBN)
Product-Lifecycle-Management (PLM) bezeichnet ein strategisches Konzept zum Management eines Produktes über seinen gesamten Lebenszyklus. Während der Fokus in den vergangenen Jahren auf der Integration von CAD und PDM lag, rückt PLM insbesondere in der mittelständischen Industrie, vor allem im Maschinen- und Anlagenbau, immer mehr in den Vordergrund. PDM-Systeme spielen in der Umsetzung dieses Konzepts eine zentrale Rolle und gehören mittlerweile zu den Standardtools in der industriellen Produktentwicklung.
Die Integration von CAD und PDM, die Vernetzung der Ingenieurdisziplinen in der Mechatronik, die Unterstützung verteilter Entwicklungsumgebungen, der Einsatz des Dokumentenmanagements, die Verknüpfung von PDM mit neuen Technologien wie serviceorientierten Architekturen sind wesentliche Features eines PDM-Systems. Sie sind auch der Schlüssel für die Optimierung des Produktentstehungsprozesses und Voraussetzung für weiterführende PLM-Strategien.
Das Buch stellt ein komplexes Thema verständlich dar und veranschaulicht an zahlreichen konkreten Beispielen, wie PLM im Unternehmen praktisch funktioniert. PRO.FILE aus dem Hause PROCAD ist das PDM-System, das als Exempel betrachtet wird.
Eine praktische Hilfe für alle, die direkt oder indirekt mit Entwicklung, Konstruktion, Fertigungsvorbereitung, Dokumentenmanagement oder dem Management dieser Prozesse im Unternehmen befasst sind.
Inhalt 4
Vorwort zur dritten, erweiterten Auflage 10
Vorwort zur zweiten, erweiterten Auflage 12
Vorwort zur ersten Auflage 14
1.Warum PDM ein Thema für das Management ist 16
1.1 Das Produkt im Informationszeitalter 18
1.2 Die Rolle der Entwicklungsdaten 21
1.3 Die Psychologie des Ingenieurs 23
1.4 Die Geschichte 25
1.5 Daten zu Wissen und zu Geld machen 28
2.Der Mittelstand auf der Überholspur 32
2.1 Der temporäre Vorsprung der Großen 33
2.2 Abteilungsgräben und Unternehmertum 34
2.3 Neue Treiber für PDM 35
2.4 Ganzheitlicher Ansatz 36
3.Von PDM zu PLM 42
3.1 Wenn Quantität in Qualität umschlägt 42
3.2 Den Fokus erweitern 44
4.Produkte werden zu Systemen 46
4.1 Systeme sind anders 47
4.1.1 Informatiksysteme 48
4.1.2 Regelsysteme 49
4.1.3 Interdisziplinäre Systeme 50
4.2 Systementwicklung ist anders 51
4.2.1 Systemarchitektur 52
4.2.2 Systemmodell 54
4.2.3 Die Funktion simulieren! 55
4.3 PDM als Dreh- und Angelpunkt, PLM als strategischer Rahmen 56
4.4 Interdisziplinäres Konfigurationsmanagement 56
5.Die Zukunft hängt an der Produktentstehung 60
5.1 Der Vorteil von Serienfertigung und Automatisierung 61
5.2 Die Digitalisierung der Produktentstehung 62
6.PDM, PLM und andere Verwandte 66
6.1 PDM macht noch kein PLM 66
6.2 PDM und Dokumentenmanagement 68
6.3 Knowledge Management und Produktkonfiguration 70
6.4 PDM und ERP: Zwei Welten begegnen sich 72
6.5 PDM und SOA 73
7.PDM-Grundfunktionen 78
7.1 Basisobjekte 78
7.1.1 Artikel oder Teil 79
7.1.2 Dokument 80
7.1.3 Projekt 82
7.2 Stücklisten 83
7.3 Klassifizierung 85
7.4 Objektstatus und Workflow 90
7.5 Versionierung 91
7.5.1 Teileversionierung 92
7.5.2 Stücklistenversionierung 93
7.6 Benutzer und ihre Rechte 95
7.7 Sperren von Objekten 96
7.8 Verteilte Datenhaltung 96
7.8.1 Zentrale Ablage mit Zugriff über Wähl- oder Standleitungen 97
7.8.2 Zentrale Ablage mit dezentralem Caching 98
7.8.3 Dezentrale Ablage der Primärdaten 98
7.8.4 Dezentrale Ablage der Primärdaten mit Cacheing 99
7.8.5 Verteilte Zentralen mit gegenseitigem Zugriff 99
7.8.6 Offline-Replikation 99
7.8.7 PRO.FILE Pocket 100
7.9 Neutrale Datenformate 101
7.10 Zugriff aus dem Internet 102
8.Dokumente intelligent managen 106
8.1 Alles in einem 106
8.2 Klassifikation durch Ablage 108
8.3 Suche mithilfe von Favoriten 110
9.Auf den Prozess orientiert 112
9.1 Die Aufgabe 113
9.2 Der Prozess 114
9.3 Das Projekt 115
10.Mechatronik und PDM 118
10.1 Die Spezialisierung des Maschinenbaus 120
10.2 Mechatronische Produktentwicklung 122
11.PDM-Funktionen in der täglichen Anwendung 126
11.1 Automatisches Speichern von Baugruppen (RecursiveSave) 127
11.2 Klonen von Teilen und Baugruppen (ManagedCopy) 128
11.3 Lokale Arbeitsbereiche (DesignBox) 129
11.4 Automatische Synchronisation (ManagedSynchronisation) 130
11.5 Management von Produktvarianten (PartVariation) 132
12.Schnittstellen 134
12.1 Schnittstellenpolitik 136
12.2 CAD-Integration 137
12.2.1 CAD-Baugruppen 139
12.2.2 CATIA V5 140
12.2.3 Inventor 141
12.2.4 Pro/ENGINEER 142
12.2.5 Solid Edge 144
12.2.6 SolidWorks 145
12.2.7 NX 146
12.3 Integration Elektrotechnik 146
12.4 Integration Elektronik 148
12.4.1 Leiterplattenlayout 148
12.4.2 Logik 150
12.4.3 Firmware 150
12.5 Softwareintegration 151
12.6 Office 151
12.7 E-Mail 152
12.8 ERP 153
12.9 XML-Schnittstellen über BizTalk Server 155
12.10 XML-Formulare 159
12.11 Plot- und Druckmanagement 161
12.12 Bestandsdatenübernahme 164
12.12.1 Übernahme von CAD-Modellen 164
12.12.2 Übernahme von Altzeichnungen durch Scannen 164
12.12.3 Übernahme von Dokumenten aus digitalen Archiven 165
12.13 COLD, externe Tabellen und Document Loader 165
13.PDM und Datensicherheit 168
13.1 Auch Werksspionage entwickelt sich weiter 169
13.2 Verschlüsselung kritischer Daten 170
13.3 Erste Schritte zur Sicherheit 171
14.PDM und Projekträume 174
14.1 Der Dienst in der Cloud 175
15.PDM und mobile Geräte 176
15.1 Ortsungebunden exakt im Raum 177
15.2 Auf die Apps kommt es an 177
16.CAx verändert die Produktentwicklung 180
16.1 Von 2D CAD zur 3D-Standardsoftware 181
16.2 Von der Dateiablage zur Produktstruktur 183
16.3 Virtuelle Produktentwicklung 185
16.3.1 Digitales Konzept 185
16.3.2 Digitales Konstrukt 186
16.3.3 Digitaler Zusammenbau 187
16.3.4 Digitale Prototypen 187
16.3.5 Digitale Werkzeuge 189
16.3.6 Digitale Fertigung 189
16.3.7 Digitale Produktfreigabe 190
17.Prozessorientierung 192
17.1 Projektteams 194
17.2 Globalisierung 196
17.3 Outsourcing 197
17.4 Produktentstehungsprozess bei AGFA im Wandel 198
17.4.1 Produkte: immateriell, digital und kurzlebig 198
17.4.2 Prozesse: Virtuelle Realität 200
17.4.3 Den Lebenszyklus im Blick 201
17.5 Die Rolle von PDM 202
18.Fallbeispiel Einhandmischer 204
18.1 Die Idee 205
18.2 Das Team und die Aufgabenstellung 206
18.3 Die Designstudie 206
18.4 Die Teilmodelle 208
18.5 Die Versionen 210
18.6 Der Standard 212
18.7 Die Baugruppen 213
18.8 Die Zeichnung 213
18.9 Das Produkt 215
19.Fallbeispiel Blockformanlage 216
19.1 Gewaltiger Fortschritt im Maschinenbau 218
19.2 Grobes Gerüst mit klarer Struktur 219
19.3 Klassen und Familien 221
19.4 Stücklistenwachstum 223
19.5 Verlinkte Mechatronik 224
19.6 Maschine geprüft, Handbuch fertig 225
20.Fallbeispiel Dokumentationsroboter 228
20.1 Gesucht: ein sparsameres Archiv 230
20.2 Dreimal 3D 231
20.3 Komplexität ganz besonderer Art 233
20.4 Das große Datensammeln 235
20.5 Projektstruktur an BizTalk Server 236
21.Fallbeispiel Filteranlage 238
21.1 Altlasten mit Spätfolgen und ein „gedeckeltes“ Projekt 240
21.2 Mit sieben Meilensteinen 242
21.3 Weiter geht’s 244
22.Fallbeispiel QM-Handbuch 246
22.1 Von Freigabe mit Turnschuhen zur T-Doku 247
22.2 Elektronisches Handbuch für Qualitätsmanagement 249
22.3 Von PEP zu PLM 250
22.4 Rollout des Prozessmanagements 252
23.Fallbeispiel Kaiserschleuse 254
23.1 Vom Abteilungsarchiv zur zentralen Datenbank 256
23.2 Schritt für Schritt zu neuen Prozessen 258
23.3 Das Bauwerksbuch 259
23.4 Das Orga-Handbuch und andere Favoriten 262
24.Fallbeispiel Gesundheitskonzern 264
24.1 Von der Apotheke zum Weltkonzern 265
24.2 Eine besondere Art von Geräteentwicklung 267
24.3 PDM als Dreh- und Angelpunkt 269
24.4 Produktdaten- und Produktinformationsmanagement 270
24.5 eCl@ss-ifizierung 274
25.Fallbeispiel Digitale Baustelle 278
25.1 Das Maschinenwesen geht gar nicht so fremd 279
25.2 Ein Modell, das weiter geht als 3D 281
25.3 PDM und PLM in der Sprache und Logik des Bauwesens 283
25.3.1 Auswahl nach den Kriterien von Bauprojekten 283
25.3.2 Ein PLM-Konzept für den Baulebenszyklus 285
25.4 PDM und das mobile Endgerät auf der Baustelle 288
25.5 Bauwerke in Google Earth 290
25.6 Anregende Forschung 291
26.Fallbeispiel Planetengetriebe 294
26.1 Der Explorer in den Köpfen 296
26.2 Alles, was zum Härten gehört 297
26.3 Erster im Projektraum 300
27.Was tun? PDM-Einführungsstrategien 302
27.1 Ist und Soll 302
27.2 Alle an einen Tisch 307
27.3 Projektstufenplan 308
27.4 Return on Investment und Finanzierungskonzepte 310
28.Checkliste zur PDM-Einführung 312
28.1 Allgemeine Anforderungen 312
28.2 Anforderungen an das Dokumentenmanagement 313
28.3 Anforderungen an das Produktdatenmanagement (PDM) 315
28.4 Anforderungen an das Engineering-Datenmanagement (EDM) 317
28.5 Anforderungen an die Archivierung 319
28.6 Systemumgebung 320
28.7 Informationsbereitstellung 321
29.Anhang 322
29.1 Funktionsumfang der PRO.FILE CAD-Schnittstellen 322
29.2 Glossar 326
29.3 Bildnachweise 334
Index 336
14. PDM und Projekträume (S. 173-174)
Produktdatenmanagement kann viele Probleme in Zusammenhang mit industrieller Datenerzeugung und -verwaltung lösen, innerhalb eines Unternehmens. Auch über Standorte und Ländergrenzen hinweg. Firewall und andere Sicherheitsmaßnahmen wie im letzten Kapitel behandelt garantieren weltweit sicheren Zugang der Mitarbeiter zu allen Daten, für deren Zugriff sie eine Berechtigung haben.
Eine Frage ist damit nicht gelöst: der Austausch größerer Dateien oder Datenmengen über Firmengrenzen, Firewalls und Sicherheitsbestimmungen unterschiedlichster Art. In den Anfangszeiten der digitalen Produktentwicklung war es über viele Jahre ein schier unlösbares, vor allem aber enorm teures Problem, den Austausch zwischen CAD-Systemen verschiedener Hersteller und damit Formate zu regeln. Diese Frage hat die Industrie mittlerweile im Griff.
Nicht zuletzt haben neutrale Datenformate dafür gesorgt, dass es immer leichter geworden ist, Modelle zwischen diversen Autorensystemen auszutauschen oder sogar miteinander in einem System zu nutzen. Die Frage des Austauschs selbst, die Frage des Versendens und des Empfangs immer größer werdender Datenmengen ist damit keineswegs erledigt. Dies ist nicht nur eine Frage im Maschinenbau oder in anderer diskreter Fertigungsindustrie. In der Bauwirtschaft scheitern viele Versuche der Digitalisierung selbst einzelner Prozesse schließlich immer noch daran, dass hier zahlreiche unabhängige, meist kleine Unternehmen und Dienstleister miteinander kommunizieren müssen.
Sie sind an unterschiedlichen Standorten, verfügen über diverse Infrastrukturen, der Zugriff auf Breitbandleitungen ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Größer als Baupläne, Konstruktionsdaten und Simulationsmodelle sind Mediadaten aller Art. Sobald es um Audio- oder Visualisierungsformate geht, sind der Versand und Empfang entsprechender Dateien per E-Mail eine Quälerei. Jeder hat natürlich die Möglichkeit, über einen entsprechenden Serviceprovider selbst einen Platz auf dem Server einzurichten, auf den er oder seine Partner Daten hochladen und von dem sie Daten herunterladen können.
Das ist aber nicht für jedermann ein Kinderspiel, weil diese Vorgehensweise IT-Systemkenntnisse und zusätzlich Administratorrechte erfordert. Es ist nicht kostenlos möglich, die Ressourcen sind begrenzt, das Prozedere umständlich. Im Dezember 2010 hat PROCAD nun – zunächst völlig getrennt vom PDM-System – einen virtuellen Projektraum namens PROOM eingeführt. Er ist ganz speziell darauf ausgerichtet, große beziehungsweise sehr große Dateien für einen namentlich bekannten Kreis von Nutzern zum Austausch bereitzustellen. Das Thema ist ja unabhängig von der konkreten Datenart, ja sogar unabhängig davon, ob Informationen privat oder geschäftlich ausgetauscht oder gemeinsam genutzt werden sollen. Allerdings wird bereits in Kürze eine Verbindung zum Datenmanagement mit PRO. FILE hergestellt werden, sodass eine direkte Kopplung von Projektraum und Datenbank gegeben ist.
| Erscheint lt. Verlag | 5.5.2011 |
|---|---|
| Verlagsort | München |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Informatik ► Weitere Themen ► CAD-Programme |
| Technik ► Maschinenbau | |
| Schlagworte | 3D-CAD • PDM • PDM-Systeme • PLM • Procad • Produktdatenmanagement • Pro.File |
| ISBN-10 | 3-446-42731-7 / 3446427317 |
| ISBN-13 | 978-3-446-42731-0 / 9783446427310 |
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