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Öffentlicher Personennahverkehr (eBook)

Herausforderungen und Chancen

Walter Hell (Herausgeber)

eBook Download: PDF
2006
XVI, 200 Seiten
Springer Berlin (Verlag)
978-3-540-34209-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Öffentlicher Personennahverkehr -
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Das Buch zur gleichnamigen ifmo-Konferenz enthält Beiträge zur künftigen Entwicklung, zu Auswirkungen und Herausforderungen im Zusammenhang mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sowie Diskussionsbeiträge. Darunter folgende Themen: neue Betreibermodelle, Mobilität in Ballungsräumen, Zielgruppen des ÖPNV, Marktchancen innovativer Verkehrsangebote in Ballungsräumen, Chancen des ÖPNV im ländlichen Raum, Wettbewerb und Innovationspotenziale.

Geleitwort 5
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 11
I. Veränderung der Rahmenbedingungen des ÖPNV 16
1 Reform zur Marktöffnung im Nahverkehr – Bewältigung der Daseinsvorsorgeaufgabe im Wettbewerb 18
1.1 Was bedeutet Daseinsvorsorge im ÖPNV? 18
1.2 Was bedeutet Wettbewerb im ÖPNV? 19
1.3 Rahmenbedingungen des Wettbewerbs 20
1.3.1 Angebotsgestaltende Mindeststandards 20
1.3.2 Marktzugangsbeschränkung durch exklusive Rechte – Genehmigungswettbewerb 21
1.3.3 Marktregulierung durch Eigenproduktion 22
1.4 Einflussnahme durch öffentliche Finanzierung 23
1.4.1 Gewährleistung der Daseinsvorsorge im ÖPNV – öffentliche Aufgabenträger 23
1.4.2 Öffentliche Finanzierung gemeinwirtschaftlicher Verkehre – Ausschreibungswettbewerb 23
1.4.3 Öffentliche Finanzierung eigenwirtschaftlicher Verkehre 24
1.4.4 Rechtliche Bewertung der Finanzierungspraxis 25
1.5 Novellierung des europäischen Rechtsrahmens 26
1.6 Trends und Perspektiven 28
1.6.1 Neue Anforderungen an die Daseinsvorsorge 28
1.6.2 Entwicklung der Daseinsvorsorge im Wettbewerb 29
1.6.3 "Nebenwirkungen des Wettbewerbs" 31
1.7 Fazit 33
1.7.1 Formen des Wettbewerbs 33
1.7.2 Grundsätzlicher Novellierungsbedarf 34
1.7.3 Reformfähigkeit des öffentlichen Nahverkehrs 34
2 Der finanz-, umwelt- und verkehrspolitische Rahmen: Womit kann oder muss der ÖPNV rechnen? 36
2.1 Einleitung 36
2.2 Die gegenwärtige öffentliche ÖPNV-Förderung 37
2.2.1 Höhe und Struktur der gegenwärtigen ÖPNV-Förderung 37
2.2.2 Die wichtigsten Förderinstrumente im Überblick 37
2.2.3 Legitimation der öffentlichen ÖPNV-Förderung 40
2.3 Die Bedeutung der Legitimationsgrundlagen 42
2.3.1 Gemeinwohl und Daseinsvorsorge 42
2.3.2 Verringerung der verkehrsinduzierten Umweltbelastungen 46
2.3.3 Die volkswirtschaftliche Bedeutung des ÖPNV 49
2.4 Fazit 51
3 Anspruchsvolle Umweltstandards im ÖPNV fördern: durch Wettbewerb und eine Reform der Finanzierung. Ein Beitrag auf dem Weg zu einer nachhaltigen Mobilität 54
3.1 Einleitung 54
3.2 Die Bedeutung des ÖPNV für eine nachhaltige Mobilität 55
3.2.1 Umweltvorteile des ÖPNV 55
3.2.2 Kosteneinsparungen durch Minderung des MIV 60
3.2.3 Gewährleistung einer Mobilität ohne Auto 61
3.3 Intransparenz und Ineffizienz der heutigen ÖPNV-Finanzierung 62
3.4 Anforderungen an eine künftige ÖPNV-Finanzierung 64
3.4.1 Beispiele aus den Bundesländern zur Reform der ÖPNV-Finanzierung 65
3.5 Öffentlicher Personenverkehr mit Bussen und Bahnen und Beschäftigungspotenziale 67
3.6 Fazit 69
4 Vom Kopf auf die Füße: Randbedingungen und Gedankenmodelle zu neuen Betreibermodellen im öffentlichen Verkehr 72
4.1 Überblick 72
4.2 Infrastrukturpolitik und Verkehrsentwicklung 73
4.3 Demografischer und wirtschaftsstruktureller Wandel 77
4.4 Konsequenzen für den Betrieb öffentlicher Verkehre 83
II. Anforderungen der (potenziellen) Kunden 90
5 Mobilitätsstile in Ballungsräumen – Zielgruppen für den ÖPNV 92
5.1 Was sind Ballungsräume? 92
5.2 Metropolregionen 94
5.3 Verkehrsverhalten im Ballungsraum versus Nicht-Ballungsraum 98
5.4 Pluralisierung der Lebensstile 100
5.5 Die Bedeutung von Lebens- und Mobilitätsstilen für den ÖPNV 102
6 Marktchancen innovativer Verkehrsangebote im Personenverkehr von Ballungsräumen 106
6.1 Angebotsinnovationen als Voraussetzung für Verkehrsverlagerungen im Personenverkehr 106
6.1.1 Angebotsinnovationen als Voraussetzung für Verkehrsverlagerungen im Personenverkehr 106
6.1.2 Einzelwirtschaftliche Notwendigkeiten von Angebotsinnovationen als Voraussetzung für Verkehrsverlagerungen 109
6.2 Der Pkw-Kauf prädeterminiert die situationsbedingte Verkehrsmittelwahl – daher sind Alternativen gefragt 110
6.3 Präferenzanalyse zur Abschätzung der Nutzerakzeptanz 111
6.3.1 Das Conjoint-Experiment als Komposition von Pkw, ÖPNV und Automobilität nach Bedarf (AnB) 111
6.3.2 Darstellung des ÖPNV im Conjoint-Experiment 114
6.3.3 Darstellung der Automobilität nach Bedarf (AnB) im Conjoint-Experiment 115
6.3.4 Darstellung des Pkw im Conjoint-Experiment 116
6.3.5 Die "Mechanik des Conjoint-Experiments" 117
6.4 Nutzensegmentierung: drei (kleine) Segmente mit Affinität zur kombinierten Verkehrsmittelnutzung vier große mit Präferenz für den Pkw
6.5 Angebotsverbesserungen und Parkraumbewirtschaftung –Wie stark lässt sich die Grundsatzentscheidung beeinflussen ? 122
6.6 Fazit und weiterer Forschungsbedarf 125
6.7 Danksagung 125
7 Mit dem ÖPNV in die Zukunft!? 128
7.1 Herausforderung ÖPNV 128
7.2 Der ÖPNV aus dem Blickwinkel des Bürgers 130
7.2.1 Nutzungshäufigkeit: Jeder dritte Bundesbürger nutzt den ÖPNV mindestens wöchentlich 130
7.2.2 Leistungsmerkmale: Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit stimmen, kritisch bei Preis/Leistung 131
7.2.3 Zusatzleistungen als Wachstumspotenzial 132
7.2.4 Wahrnehmung des ÖPNV durch Nicht-Kunden 133
7.2.5 Aktionsportfolio: Brennpunkte identifizieren 134
7.2.6 Bewertung 135
7.3 Der ÖPNV aus der Delphi-Perspektive 136
7.3.1 Finanzierung sichern 136
7.3.2 Kundenorientierung verstärken, Qualitätssicherung ausbauen 137
7.3.3 Politische Handlungsfelder 139
7.3.4 Leitbild modernisieren, ÖPNV-Begriff zeitgemäß anpassen 140
III. Angebotsstrategien aus der Praxis 144
8 Konzept zur integrierten Optimierung des Berliner Nahverkehrs 146
8.1 Einleitung 146
8.2 Kundenanforderungen 149
8.3 Verkehrsströme 152
8.4 Auslastung 155
8.5 Netzstrategie 156
8.6 Kundeneinbindung 159
8.7 Fazit 160
9 Der ÖPNV der Zukunft. Markteintrittstrategien aus der Sicht eines Newcomers 162
9.1 162
9.1 Der ÖPNV-Markt 162
9.1.1 Die Rechtsentwicklung und die Folgen 163
9.1.2 Starker Konsolidierungsdruck 164
9.1.3 ABELLIO stellt sich den Herausforderungen 165
9.2 Wer oder was ist ABELLIO? 165
9.3 Marktbearbeitungsstrategie der ABELLIO 169
9.3.1 Kerngeschäftsfelder 170
9.3.2 Consulting 171
9.3.3 Technische Systeme 172
9.3.4 Nahverkehrsmanagement 173
9.3.5 Betriebsleittechnik und Fahrgastinformation 174
9.3.6 Planung und Disposition: Das Anruf-Bus-System 174
9.3.7 Verkehrsmanagementsystem 175
9.4 Was bringt die Zukunft? 176
10 Die Chancen des ÖPNV im ländlichen Raum. Neue Mobilitätsangebote im Rahmen des Projekts IMPULS 2005 178
10.1 Anforderungen: Ziel und Innovationen des Projekts 178
10.1.1 Ziel: Neue Mobilitätsangebote in der Region 178
10.2 Wissenschaftliche Konzeption: Innovative Vernetzung von Angebot und Nachfrage 179
10.3 Umsetzung – Demonstration 179
10.3.1 Mobilitätsnachfrage und -angebote 182
10.3.2 Mobilitätsinformation und -management 182
10.3.3 Fahrzeugortung und Anschlusssicherung 183
10.4 Ergebnisse und Ausblick 183
10.4.1 RufBusse 183
10.4.2 Bürgerbus 184
10.4.3 Sonderverkehre und einmalige Eventverkehre 185
10.4.4 Regionale Kooperationen 185
10.5 Technische Rahmenbedingungen 186
10.5.1 Mobilitätsberatung und -information 186
10.5.2 Erweiterung von VBB-fahrinfo 186
10.5.3 www.BrandenburgerMarktplatz.de 187
10.5.4 Park-and-Ride-Informationen im Internet 187
10.5.5 Fahrzeugtechnik und -kommunikation 187
10.6 Rechtlicher Regelungsbedarf 188
10.7 Resümee und Ausblick 189
11 Der Wettbewerb im ÖPNV in Hessen am Beispiel des Rhein- Main- Verkehrsverbundes 190
11.1 Warum Wettbewerb in Hessen? 190
11.2 Übergang in drei Phasen 192
11.2.1 Übergang im Schienenverkehr 194
11.2.2 Übergang im Busverkehr 195
11.3 Instrumente und Verfahren 196
11.3.1 Nahverkehrspläne 196
11.3.2 Verkehrs- und Verkehrs-Service-Verträge 197
11.3.3 Teilnetze im Schienenverkehr 197
11.3.4 Linienbündel im Busverkehr 199
11.3.5 Vergabeverfahren 200
11.4 Erste Erfahrungen 202
11.4.1 Schienenverkehr 203
11.4.2 Busverkehr 207
11.4.3 Bewertung 207
Die Autoren 210

7 Mit dem ÖPNV in die Zukunft!?

Florian Eck
Deutsches Verkehrsforum, Berlin


7.1 Herausforderung

ÖPNV Mit rund 9,8 Milliarden Fahrgästen, über 91 Milliarden Personenkilometern und Einnahmen von knapp 9 Milliarden Euro im Jahr besitzt der öff entliche Personennahverkehr (ÖPNV) in Deutschland eine große Bedeutung für Mobilität und Wirtschaft . Der ÖPNV-Markt hat sich in den letzten Jahren signifi kant gewandelt und steht immer noch vor drastischen Veränderungen: Liberalisierung, Privatisierung und Marktöff nung für neue Wettbewerber lassen ebenso neue Strukturen entstehen wie der Verkauf von Verkehrsunternehmen an internationale Betreiber.

Eine der wichtigsten Aufgaben des zukünft igen öff entlichen Personennahverkehrs wird darin bestehen, die Mobilität der Menschen unter sich ändernden gesellschaft lichen und wirtschaft lichen Rahmenbedingungen langfristig zu sichern. Vor dem Hintergrund zunehmenden Kostendrucks und geringerer Finanzierung durch die öff entliche Hand, steigender Kundenanforderungen und stärkerer Konkurrenz durch das Auto sehen sich die Verkehrsunternehmen zur Sicherstellung der Mobilität zukünft ig verstärkt großen Herausforderungen gegenüber, die nur mit neuen Ideen und fl exiblen Konzepten bewältigt werden können. Zusätzlich fordert die Europäische Union einen freien und wettbewerbsorientierten europäischen Verkehrsmarkt mit mehr Eigenwirt schaft lichkeit und Kundenorientierung der Verkehrsbetriebe.

Der gegenwärtige öff entliche Personennahverkehr steht folglich vor einem großen Umbruch. Wie muss er sich zukünft ig orientieren, um die von ihm erwartete Sicherstellung der Mobilität wirtschaft lich und zur Zufriedenheit der Kunden erfüllen zu können? Das Studienprojekt „Der ÖPNV-Markt der Zukunft " des Deutschen Verkehrsforums gibt Antworten auf diese Frage. Das erklärte Ziel war, die bis 2015 zu erwartenden Entwicklungen in den einzelnen zukunft srelevanten Th emenfeldern wie Finanzierung, Marktzugang und -struktur, Vertrieb und Tarifi erung, Privatisierung, Qualität und Qualitätssteuerung sowie Infrastruktur aufzuzeigen.

Das Projekt setzt sich aus zwei wesentlichen Bausteinen zusammen:

* Eine Befragung von Kunden und Nicht-Kunden in den Jahren 1996 und 2003, die von INFAS im Auft rag des Deutschen Verkehrsforums durchgeführt wurde, lieferte neben dem Nutzungsprofi l einen Überblick über die Anforderungen der tatsächlichen und potenziellen Kunden an den ÖPNV. Dadurch ergab sich ein genaues Bild über die Stellschrauben für die Weiterentwicklung des ÖPNV aus Kundensicht.
* Eine Untersuchung nach der Delphi-Methodik skizzierte den ÖPNV-Markt der Zukunft aus Expertensicht. Dieser Projektteil wurde im Auft rag des Deutschen Verkehrsforums und mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) vom Lehrstuhl Prof. Rainer Lasch an der Technischen Universität Dresden und von Wagener & Herbst Management Consultants GmbH bearbeitet. Zwei Fragerunden unter rund 250 Experten lieferten die Datenbasis, die in zwei Evaluierungsworkshops noch weiter ergänzt und verdichtet wurde.

Nachfolgend werden einige Auszüge aus den Untersuchungsergebnissen vorgestellt, die einen kurzen Überblick über den ÖPNV-Markt der Zukunft geben sollen.


7.2 Der ÖPNV aus dem Blickwinkel des Bürgers

7.2.1 Nutzungshäu. gkeit: Jeder dritte Bundesbürger nutzt den ÖPNV mindestens wöchentlich


Nach der Untersuchung des Deutschen Verkehrsforums (alle Zahlen im Folgenden nach: Deutsches Verkehrsforum 2003) nutzt etwa ein Drittel der Bundesbürger mindestens wöchentlich Bus, Bahn oder Zug. Die Mehrzahl der Kunden sind Gelegenheitsnutzer. Ein Viertel hingegen gab an, nicht mit öff entlichen Nahverkehrsmitteln zu fahren. Gegenüber der ähnlich strukturierten Befragung des Deutschen Verkehrsforums im Jahr 1996 ergab sich eine deutliche Abnahme der Gruppe der „Nicht-Nutzer" (von 36 Prozent auf 25 Prozent der Befragten).

Erscheint lt. Verlag 25.8.2006
Zusatzinfo XVI, 200 S. 47 Abb.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Technik Architektur
Technik Maschinenbau
Schlagworte Ballungsräume • Innovation • Landscape/Regional and Urban Planning • Mobilität • Nahverkehr • Öffentlicher Personennahverkehr • ÖPNV • politisch • urban geography and urbanism • Verkehr • Verkehrsangebote • Verkehrsträger
ISBN-10 3-540-34209-5 / 3540342095
ISBN-13 978-3-540-34209-0 / 9783540342090
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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