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Dyskalkulie - Kindern mit Rechenschwäche wirksam helfen (Kinder fordern uns heraus)

(Autor)

Buch | Softcover
238 Seiten
2008 | 4. Druckaufl. 2018
Klett-Cotta (Verlag)
978-3-608-94597-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dyskalkulie - Kindern mit Rechenschwäche wirksam helfen (Kinder fordern uns heraus) - Hendrik Simon
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In jeder Schulklasse sitzt heute mindestens ein Kind mit einer Rechenschwäche. Wichtig ist, daß diese Störung als solche erkannt wird und Schüler nicht als »dumm« stigmatisiert werden. Die oftmals entmutigten Schüler müssen aus ihrer Resignation herausgeholt werden, und man muß ihnen ihr Grundvertrauen zurückgegeben.


Wird eine Rechenschwäche erkannt, befindet sich das Kind in der Regel längst in einem Teufelskreis: Von den eigenen Fehlern irritiert, durch schlechte Mathematiknoten frustriert, beginnt es zunehmend, das Rechnen abzulehnen und seine Anstrengungen auf andere Fächer zu konzentrieren. Gleichzeitig wächst die Belastung in der gesamten Familie. Die emotionale Verstrickung zwischen dem überforderten Kind und den besorgten und fordernden Eltern läßt sich kaum auflösen. Das täglich notwendig erachtete gemeinsame Üben endet häufig in Tränen, auch Nachhilfeunterricht kann das Problem selten beheben.

Wichtig ist die Erkenntnis, daß es sich nicht um eine generelle Beeinträchtigung der Intelligenz, sondern um eine Minderleistung auf einem einzelnen Gebiet handelt, nämlich dem der Mathematik. Was aber kann dagegen getan werden? Der Autor zeigt mit viel Einfühlungsvermögen und Sachverstand Wege auf, die eingeschlagen werden können. Hierbei ist wichtig, daß auf Schuldzuweisungen an Elternhaus oder Schule verzichtet wird und alle Beteiligten sich an den Bedürfnissen und Besonderheiten der betroffenen Kinder orientieren.

Hendrik Simon ist Diplom-Mathematiker und arbeitet als Dyskalkulietherapeut und in der Lehreraus- und -fortbildung. Er wohnt in Erftstadt und promoviert an der erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln.

1Einleitung

2Einführung: ein Unterrichtsbeispiel

3Was ist Rechenschwäche/Dyskalkulie?

4Typische Fehler und ihre Erklärung
4.1 Probleme beim Zählen
4.1.1 Probleme beim reinen Zählen (Zahlwortfolge)
4.1.2 Probleme beim Zählen von Gegenständen
4.2 Probleme in den Grundrechenarten
4.2.1 Probleme mit Plus (der Addition)
4.2.2 Probleme mit Minus (der Subtraktion)
4.2.3 Probleme mit Mal und Geteilt (Multiplikation und Division)
4.3 Zehnersystem
4.4 Schriftliche Verfahren
4.5 Kopfrechnen
4.6 Schwierigkeiten bei Textaufgaben
4.7 Sonstige Beobachtungen
4.8 Psychosomatische Störungen

5Rechenschwäche erkennen
5.1 Kinder selbst testen
5.2 Geeignete Tests
5.2.1 Der Piaget-Test zum Kardinalzahlverständnis
5.2.2 Aufgaben aus der Kombinatorik
5.2.3 Aufgaben mit Cuisenaire-Stäben
5.2.4 Strukturiertes Zählen
5.2.5 Dezimal strukturiertes Zählen
5.2.6 Feststellung des mathematischen Leistungsstandes
5.3 Folgerungen für die Förderung

6Mathematik aus der Sicht des Kindes
6.1 Wie betreibt ein rechenschwaches Kind Mathematik?
6.2 Das Kind verstehen
6.3 Dem Kind das Leben erleichtern

7Fördermöglichkeiten
7.1 Fördermöglichkeiten zu Hause
7.1.1 Sachen auseinander nehmen
7.1.2 Mathematik im Alltag
7.1.3 Zahlen in der Natur
7.1.4 Regeln finden
7.1.5 Strukturiertes Bauen
7.1.6 Bemale deinen eigenen Würfel für ein Spiel
7.1.7 Herstellung von gebündeltem Material
7.1.8 Arbeit mit gebündeltem Material
7.1.9 Ein variantenreiches Würfelspiel für verschiedene Schwerpunkte
7.1.10 Das kleine 1 + 1 lernen
7.1.11 Brett- und Gesellschaftsspiele
7.1.12 Spielzeug
7.2 Fördermöglichkeiten in der Schule
7.2.1 Ein Plädoyer für den Geometrieunterricht
7.2.2 Rennen und nachbauen
7.2.3 Der mathematische Ausflug
7.2.4 Mathenacht
7.2.5 Dreidimensionales Zeichnen
7.2.6 Würfelsummen
7.2.7 Einer fehlt
7.2.8 Schätzkaskade
7.3 Was sollte eine Therapie leisten?

8Definitionen und rechtliche Lage
8.1 Verschiedene Definitionen von Rechenschwäche
8.2 Anforderungen an das Kind
8.3 Rechtliche Lage

9Erklärung der wichtigsten in diesem Buch verwendeten Fachbegriffe

7. Fördermöglichkeiten

Das Ziel jeder Förderung sollte sein, einem Kind ein glücklicheres Leben zu ermöglichen. Aber überprüfen Sie erst einmal Ihre eigenen Motive! Wollen Sie das Kind fördern,

- damit es in seinem Selbstwertgefühl gestärkt wird?

- damit es mehr Freizeit hat, weil die Hausaufgaben nicht mehr so lange dauern?

- damit die Spannungen in seinem Umfeld nachlassen, die durch die Rechenschwäche verursacht werden?

- damit es den Teil der Mathematik versteht, der im täglichen Leben auftritt?

- damit es eine erweiterte Sicht auf die Welt hat und mehr Interessen ausbilden kann?

- damit seine soziale Akzeptanz gesichert wird (besonders in der Schule)?

- damit es in seiner späteren Berufswahl möglichst wenig eingeschränkt ist?

- damit es sich in der zunehmend technisierten Welt zurechtfindet?

Dieses sind alles gute Ziele, denn hier steht das Wohl des Kindes (und späteren Erwachsenen) im Vordergrund.
Leider zeigt es sich jedoch immer wieder, dass es auch andere Gründe gibt, warum Eltern oder Lehrkräfte die Kinder gerne fördern möchten:

- weil es eine Schande für die Familie wäre, wenn das Kind auf die Hauptschule kommt,

- weil es doch nicht sein kann, dass ausgerechnet mein Kind eine Rechenschwäche hat,

- weil das Kind später einmal einen bestimmten Beruf ausüben soll,

- weil das Kind keine Fünf im Zeugnis haben soll,

- damit es ruhiger wird und die Klassenatmosphäre nicht mehr stört,

- weil das Kollegium deswegen bereits über mich redet.

Seien Sie bitte ehrlich: Falls Sie auch in dieser Liste Gründe für eine Förderung des Kindes entdecken, müssen Sie unbedingt an Ihrer Einstellung arbeiten. Diese Ziele sind nicht zum Wohl des Kindes und das Kind wird dies bewusst oder unbewusst merken. Die ersten vier Punkte sind ein Zeichen für häuslichen Leistungsdruck. Jede Förderung sollte sich am Wohle des Kindes orientieren und nicht an Ihrem!

Sie sollten sich als Leser - der offenbar in Erwägung zieht, selbst etwas für die Förderung eines Kindes zu tun - immer bewusst sein, dass Sie als handelnde Person große Verantwortung tragen. Sie bestimmen die Ziele der Förderung und die einzelnen Fördermaßnahmen. Dazu sollten Sie sich erst einmal bewusst machen, warum Ihrer Meinung nach eine Förderung überhaupt nötig ist. Sie tragen die Verantwortung, die Wirksamkeit der von Ihnen getroffenen Maßnahmen kritisch zu beurteilen. Nehmen Sie im Zweifelsfall immer professionelle Hilfe in Anspruch!


7.1 Fördermöglichkeiten zu Hause

Die meisten Eltern sind bereits auf irgendeine Weise leidgeprüft, wenn es um ihre Kinder und die Mathematik geht. Deswegen sollten Sie bisherige Verhaltensweisen in Frage stellen, wenn es um Sie, Ihre Kinder und die Matheprobleme geht. Das bedeutet:

- Erklären Sie nichts in der Hoffnung, dass das Kind es sofort versteht.

- Wenn Sie spüren, dass die Stimmung während der Arbeit mit dem Kind umschlägt, hören Sie bitte auf, ohne auf das Kind böse zu sein.

- Helfen Sie dem Kind nur dann mit den Hausaufgaben, wenn es Sie dazu auffordert.

- Arbeiten Sie mit dem Kind nicht an aktuellem Schulstoff, es sei denn, Sie helfen ihm bei den Hausaufgaben.

- Die Note in einer Klassenarbeit sagt nichts aus über die Mühe, die sich das Kind gegeben hat.

Insbesondere der erste Punkt ist hier für Sie als Eltern wichtig. Es passiert in den seltensten Fällen, dass ein Kind auf Anhieb etwas so versteht, wie jemand anderes es ihm erklärt. Die Grundlage für wirkliches Verständnis ist die Verknüpfung von Erfahrungen m

Erscheint lt. Verlag 28.10.2008
Reihe/Serie Kinder fordern uns heraus
Zusatzinfo ca. 20 Illustrationen
Sprache deutsch
Maße 128 x 205 mm
Gewicht 315 g
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Familie / Erziehung
Sozialwissenschaften Pädagogik Sonder-, Heil- und Förderpädagogik
Schlagworte Dyskalkulie / Rechenschwäche; Ratgeber • Entwicklung • entwicklungsauffällig • Entwicklungspsychologie • Entwicklungsstörung • Erziehung • Erziehungsratgeber • Familie • Familienberatung • Feinmotorik • Kindererziehung • Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie • Konzentrationsvermögen • Legasthenie • Leseschwäche • Pädagogik • Psychologie • Ratgeber • Rechenschwäche; Ratgeber • Rechtschreibschwäche
ISBN-10 3-608-94597-0 / 3608945970
ISBN-13 978-3-608-94597-3 / 9783608945973
Zustand Neuware
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