Zum Hauptinhalt springen
Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

KI Genesis: Der Beginn des neuen Zeitalters (eBook)

Eine optimistische Perspektive für die nächsten Schritte der Menschheit
eBook Download: EPUB
2025 | 1. Auflage
336 Seiten
Plassen Verlag
978-3-68932-009-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

KI Genesis: Der Beginn des neuen Zeitalters - Henry Kissinger, Eric Schmidt, Craig Mundie
Systemvoraussetzungen
24,99 inkl. MwSt
(CHF 24,40)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
In seinem letzten Buch erforscht Politik-Legende Henry Kissinger zusammen mit dem ehemaligen Google-CEO Eric Schmidt und dem früheren Microsoft-Topmanager Craig Mundie die epochalen Herausforderungen und Chancen der Revolution der künstlichen Intelligenz. KI wird uns helfen, enorme Krisen zu bewältigen - vom Klimawandel über geo­poli­tische Konflikte bis hin zur Einkommensungleichheit. Aber sie bedroht auch unser unabhängiges Urteilsvermögen und unsere Handlungsfähigkeit. Dieses Buch zeichnet einen Weg jenseits von blindem Glauben und ungerechtfertigter Angst und skizziert eine wirksame Strategie, um das Zeitalter der KI zu meistern.

Henry A. Kissinger bestimmte als Nationaler Sicherheitsberater und Außenminister die Außenpolitik der USA zwischen 1969 und 1977 maßgeblich mit. Die Politik-Legende verstarb 2023. 

VORWORT
NIALL FERGUSON


Als Henry Kissinger im Juni 2018 seinen Essay „How the Enlightenment Ends“ in The Atlantic veröffentlichte, waren viele überrascht, dass der hoch angesehene Elder Statesman eine Meinung zum Thema KI hatte. Kissinger war gerade 95 Jahre alt geworden. KI war noch nicht das heiße Thema, zu dem es werden sollte, nachdem OpenAI Ende 2022 ChatGPT auf den Markt brachte.

Als Kissingers Biograf fand ich es jedoch ganz natürlich, dass das Thema KI seine Aufmerksamkeit erregte. Immerhin war er bereits 1957 mit einem Buch über eine neue, weltverändernde Technologie bekannt geworden. „Kernwaffen und auswärtige Politik“ war ein Buch, das so gründlich recherchiert war, dass es sogar die Zustimmung von Robert Oppenheimer fand, der es als „außerordentlich gut informiert und in dieser Hinsicht auf dem Gebiet der nuklearen Rüstung ziemlich beispiellos … gewissenhaft in der Beachtung von Fakten und gleichzeitig leidenschaftlich und hart in der Argumentation“ beschrieb.

Obwohl Kissinger sich als Doktorand in die diplomatische Geschichte des Europas des frühen 19. Jahrhunderts vertieft hatte, war ihm während seiner gesamten Laufbahn sehr bewusst, dass die ewigen Muster der Großmachtpolitik von Zeit zu Zeit durch den technologischen Wandel unterbrochen werden. Wie so viele Angehörige seiner Generation, die im Zweiten Weltkrieg gedient hatten, hatte er mit eigenen Augen nicht nur den massenhaften Tod und die Zerstörung gesehen, die durch moderne Waffen verursacht werden können, sondern auch die schrecklichen Folgen für seine jüdischen Mitbürger, was Churchill denkwürdigerweise als die „pervertierte Wissenschaft“ von Hitlers Drittem Reich bezeichnet hatte.

Entgegen seinem ungerechtfertigten Ruf als Kriegstreiber war Kissinger sein ganzes Erwachsenenleben lang stark von der Notwendigkeit motiviert, den Dritten Weltkrieg zu verhindern – die weithin befürchtete Folge, wenn der Kalte Krieg zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion heiß werden würde. Er wusste nur zu gut, dass die Technologie der Kernspaltung einen weiteren Weltkrieg zu einem noch größeren Flächenbrand machen würde als den Zweiten Weltkrieg. Bereits in seinem Buch „Kernwaffen und auswärtige Politik“ schätzte Kissinger die zerstörerische Wirkung einer 10-Megatonnen-Bombe ab, die auf New York abgeworfen würde, und rechnete dann hoch, dass bei einem sowjetischen Großangriff auf die 50 größten Städte der USA zwischen 15 und 20 Millionen Menschen getötet und zwischen 20 und 25 Millionen verletzt würden. Weitere fünf bis zehn Millionen würden an den Folgen des radioaktiven Niederschlags sterben, während schätzungsweise weitere sieben bis zehn Millionen erkranken würden. Die Überlebenden wären mit „gesellschaftlichem Zerfall“ konfrontiert. Doch selbst nach einem solchen Angriff wären die Vereinigten Staaten noch in der Lage, der Sowjetunion vergleichbare Verwüstungen zuzufügen. Die Schlussfolgerung lag auf der Hand: „Das einzige Ergebnis eines totalen Krieges wird sein, dass beide Gegner verlieren müssen.“ In einem solchen Konflikt könne es keinen Gewinner geben, argumentierte Kissinger in seinem Essay „Strategie und Organisation“ von 1957, „da unter Umständen selbst die schwächere Seite dem Gegner noch solche Verluste an Menschen und Material zufügen kann, wie sie keine moderne Gesellschaft verkraften würde“.

Kissingers jugendlicher Idealismus machte ihn jedoch nicht zu einem Pazifisten. In „Kernwaffen und auswärtige Politik“ stellte er ausdrücklich fest, dass „die Schrecken eines Atomkriegs nicht durch eine Verringerung der nuklearen Aufrüstung“ oder gar durch Systeme der Waffeninspektion vermieden werden könnten. Die Frage war nicht, ob ein Krieg gänzlich vermieden werden kann, sondern ob es „möglich wäre, sich Machtausübungen vorzustellen, die weniger katastrophal sind als ein totaler thermonuklearer Krieg“. Denn wenn dies nicht möglich wäre, dann wäre es für die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten in der Tat sehr schwer, im Kalten Krieg zu bestehen. „Das Fehlen jeglicher allgemein verstandener Grenzen für den Krieg“, warnte Kissinger in „Controls, Inspections, and Limited War“, einem in The Reporter veröffentlichten Essay, „untergräbt den psychologischen Rahmen des Widerstands gegen kommunistische Bestrebungen. Wo ein Krieg als nationaler Selbstmord angesehen wird, kann die Kapitulation als das kleinere Übel erscheinen.“

Auf dieser Grundlage entwickelte Kissinger seine Doktrin des begrenzten Atomkriegs, die er in „Strategie und Organisation“ darlegte:

Angesichts der ominösen Bedrohung mit einer atomaren Vernichtung kann ein militärischer Sieg in dem bisher üblichen Sinne nicht länger das Ziel eines Krieges sein. Vielmehr sollte heute dabei immer die Schaffung ganz bestimmter politischer Verhältnisse angestrebt werden, über deren Bedeutung sich auch der Gegner völlig im klaren ist. Ein mit begrenzten Mitteln geführter Krieg kann nur den Zweck verfolgen, dem Gegner Verluste zuzufügen, oder ihm Risiken vor Augen zu führen, die in keinem Verhältnis zu dem stehen, um das es bei der jeweiligen Auseinandersetzung geht. Das Ausmaß der militärischen Operationen würde sich daher höchstwahrscheinlich nach der Bedeutung des Kriegszieles richten.

Dies würde voraussetzen, dass man sowohl die Psychologie der anderen Seite als auch ihre militärischen Fähigkeiten versteht.

Damals schreckten viele Menschen vor Kissingers scheinbar kaltblütigen Überlegungen zu einem begrenzten Atomkrieg zurück. Einige Wissenschaftler, wie zum Beispiel Thomas Schelling, bestritten, dass eine unaufhaltsame Eskalation vermieden werden könne; sogar Kissinger selbst distanzierte sich später von seiner eigenen Argumentation. Tatsächlich haben beide Supermächte in der Folgezeit atomare Gefechtswaffen oder taktische Atomwaffen gebaut und eingesetzt, und zwar genau nach der Logik, die Kissinger in „Kernwaffen und auswärtige Politik“ dargelegt hatte. Ein begrenzter Atomkrieg mag in der Theorie nicht funktioniert haben, aber die Militärplaner beider Seiten taten so, als könnte er in der Praxis funktionieren. (In der Tat existieren solche Waffen bis heute. Die russische Regierung hat bei mehr als einer Gelegenheit damit gedroht, sie einzusetzen, seit ihre Invasion in der Ukraine ins Stocken geraten ist.) Der junge Kissinger hatte in Bezug auf Atomwaffen mehr recht, als ihm selbst bewusst war.

Kissinger hörte nie auf, über die Auswirkungen des technologischen Wandels auf die Politik nachzudenken. In einem längst vergessenen Paper, das er im Januar 1968 für Nelson Rockefeller schrieb, befasste er sich mit der Frage, wie die Computerisierung Beamten helfen könnte, die ständig wachsende Informationsflut zu bewältigen, die von den US-Regierungsstellen erzeugt wird. Seiner Ansicht nach bestand für leitende Beamte die große Gefahr, in der Datenflut zu ertrinken. „Der oberste Entscheidungsträger“, so schrieb er, „verfügt über so viele Informationen, dass es ihm in Krisensituationen unmöglich ist, sie zu bewältigen.“ Entscheidungsträger müssten „konsequent über wahrscheinliche Krisenherde informiert werden“, argumentierte Kissinger, einschließlich auch nur möglicher Krisenherde, „selbst wenn ihnen keine höchste Priorität zugewiesen wurde“. Sie müssten auch mit „einer Reihe von Handlungsoptionen … ausgestattet werden, die die wichtigsten Alternativen als Reaktion auf vorhersehbare Umstände umreißen, mit einer Bewertung der wahrscheinlichen Konsequenzen jeder dieser Alternativen, sowohl im Inland als auch im Ausland“.

Kissinger räumte ein, dass eine solch umfassende Informationsversorgung erhebliche Investitionen in Programmierung, Speicherung, Abfrage und grafische Darstellung von Daten erfordern würde. Glücklicherweise existierte nun die „Hardware-Technologie“, um alle diese vier Funktionen zu erfüllen:

[W]ir können jetzt mehrere Hundert Einzelinformationen über jede Person in den Vereinigten Staaten auf einem über 700 Meter langen Magnetband speichern. … Computer der dritten Generation sind mittlerweile in der Lage, grundlegende Maschinenoperationen in Nanosekunden, das heißt Milliardstelsekunden, auszuführen. … [E]xperimentelle Time-Sharing-Betriebssysteme haben gezeigt, dass ein Mehrfachzugriff für große Digitalcomputer möglich ist, um die Ein- und Ausgabe von Informationen sowohl an den ausführenden als auch an den bedienenden Stationen, die über die ganze Welt verteilt sind, zuzulassen. … [Und] in Kürze werden Farbbildschirme mit Kathodenstrahlröhren für die Computerausgabe verfügbar sein.

Später, nach seinem ersten Jahr im Weißen Haus als Nationaler Sicherheitsberater von Richard Nixon, versuchte Kissinger, einen solchen Computer für seinen eigenen Gebrauch zu erhalten. Die CIA lehnte den Antrag ab, vermutlich weil ein Kissinger ohne Computer für den Geheimdienst gerade eben noch beherrschbar war.

Henry Kissinger hat sich nie zur Ruhe gesetzt. Auch hat er nie aufgehört, sich um die Zukunft der Menschheit zu sorgen. Ein solcher Mann hätte kaum einen der folgenreichsten technologischen Durchbrüche seines späteren Lebens ignorieren können: die Entwicklung und den Einsatz generativer künstlicher Intelligenz. Die Aufgabe, die Auswirkungen dieser im Entstehen begriffenen Technologie zu verstehen, nahm in der Tat einen großen Teil von Kissingers letzten Lebensjahren in Anspruch.

„KI Genesis“,...

Erscheint lt. Verlag 26.6.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Craig Mundie • Digitalisierung und Ethik • Eric Schmidt • Ethik der künstlichen Intelligenz • Geist und Technologie • Genesis • Genesis Künstliche Intelligenz • Henry Kissinger • Henry Kissinger Genesis • Hoffnung durch Technologie • Hoffnung und KI • Kissinger künstliche Intelligenz • Kissinger über KI • Kissinger über Technologie • KI und Ethik • KI und Gesellschaft • KI und Menschheit • KI und menschlicher Geist • KI und menschliches Bewusstsein • KI und Philosophie • KI und Zukunftsvisionen • Künstliche Intelligenz und Kultur • künstliche intelligenz verstehen • Menschlicher Geist und KI • Menschlichkeit im digitalen Zeitalter • Menschlichkeit in der KI-Ära • Technologie und Hoffnung • Technologie und Mensch • Technologische Ethik • Verantwortung in der KI • Werte im Zeitalter der KI • zukunft der künstlichen intelligenz • Zukunft der Menschheit • Zukunft der Technologie
ISBN-10 3-68932-009-7 / 3689320097
ISBN-13 978-3-68932-009-6 / 9783689320096
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Mit Beiträgen von Christian Baron, Dietmar Dath, Aladin El-Mafaalani, …

von Wolfgang M. Schmitt; Ann-Kristin Tlusty

eBook Download (2024)
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
CHF 16,60
Die großen Fragen ethisch entscheiden

von Alena Buyx

eBook Download (2025)
Fischer E-Books (Verlag)
CHF 19,50