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Wegweiser zum Leseerfolg (eBook)

Tipps und Tricks zu Konzentration und Lesen

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025
322 Seiten
BoD - Books on Demand (Verlag)
978-3-8192-2033-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wegweiser zum Leseerfolg - Daniela Arnold
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Lesen ist der Schlüssel zu Bildung, gesellschaftlicher Teilhabe und lebenslangem Lernen. Doch für viele Menschen bleibt diese grundlegende Fähigkeit eine Herausforderung. Warum fällt das Lesen so schwer und wie kann wirksame Unterstützung aussehen? Dieses Buch gibt fundierte Einblicke in die vielschichtigen Ursachen von Leseschwierigkeiten. Es beleuchtet die Rolle frühkindlicher Reflexe, der zentralen Hör- und Sehverarbeitung, des Gleichgewichts, der Körperchemie sowie sozial-emotionaler Faktoren. Darüber hinaus zeigt es auf, wie die gezielte Förderung von Basisfähigkeiten - von motorischen und sensorischen Kompetenzen bis hin zu Resilienz - nachhaltige Lernerfolge ermöglicht. Auf Grundlage von über 20 Jahren Erfahrung in der Lern- und Verhaltensförderung stellt die Autorin Mag. Daniela Arnold ein ganzheitliches Konzept vor, das Lesen zum Erfolgserlebnis werden lässt. Praktische Tipps, konkrete Übungen und flexibel einsetzbare Tools, wie die Web-App leamos, machen das Buch zu einem wertvollen Begleiter für die tägliche Förderpraxis. Ob in Schule, Therapie oder Familie - dieses Buch unterstützt Lehrkräfte, Eltern und Therapeut:innen dabei, Lese- und Lernkompetenzen gezielt zu stärken. Es ist ein praxisnaher Leitfaden für alle, die Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf dem Weg zu mehr Freude, Sicherheit und Selbstvertrauen im Lesen begleiten möchten - und damit deren Zukunft nachhaltig gestalten wollen.

Daniela Arnold arbeitet seit über 20 Jahren auf dem Gebiet der Lern- und Verhaltensschwierigkeiten. Neben Vortrags- und Fortbildungstätigkeiten in Österreich und im Ausland, hilft sie Klienten in ihrer Praxis in St. Pölten. Ursachen bestehender Schul-, Lern- oder Konzentrationsprobleme zu finden ist ihr Spezialgebiet. Wichtig ist es ihr dabei als Drehscheibe zu fungieren, die den Familien hilft umsetzbare Pläne zur Potentialentfaltung ihres Kindes zu entwerfen. 2006 und 2007 durfte sie jeweils 1 Woche privat bei Svea Gold in Eugene (USA) deren gesamtes Wissen aufsaugen. Intensives Körpertraining (alle Übungen von Svea flossen in das SIMMO-Training ein) verbesserte die visuelle Verarbeitung ihres Sohnes dauerhaft bis heute. Seine Doppelbilder verschwanden ebenso wie die häufigen Kopfschmerzen. 2014 bis 2016 wurde das SIMMO-Übungsprogramm zur Integration frühkindlicher Reflexe in einem Schulprojekt mit 274 Kindern wissenschaftlich evaluiert. Die Erfahrung der langjährigen Arbeit führte zu einer sehr breiten, ganzheitlichen Sicht auf das Thema Lernschwierigkeiten. Das Zusammensetzen eines Bildes der Ursachen aus den vielen Mosaiksteinchen ist die Mission von Daniela Arnold.

LESEN, die wichtigste KULTURTECHNIK?


Was erwartet Sie in diesem Buch?


Lesen ist das Erkennen, Verstehen und Deuten von geschriebenen oder gedruckten Zeichen und Wörtern.

Poetischer ausgedrückt ist Lesen ist das Auffinden, Aufnehmen und Auslegen von Zeichen, die ein anderer zu einer anderen Zeit hinterlassen hat. Der Lesende nimmt die Spur des anderen auf und interpretiert was die Zeichen ihm sagen. Die Ausführungen des anderen kann der Lesende durch den Lesevorgang in sich selbst aufnehmen. Lesen ist eine Form von Berührung durch Gedanken, Vorstellungen und Ideen. Berühren kann auch alles, was zwischen den Zeilen zu erkennen ist. Ein Buch zu Hand zu nehmen ist zudem mit einer sinnlichen Berührung verbunden. Der Lesende kann sich von den Zeichen, die ein anderer formuliert hat, berühren lassen.

Lesen ist die zentrale Grundlage für eine erfolgreiche Bildungslaufbahn und das zunehmend essenzielle selbstständige, lebenslange Lernen. In diesem Buch geht es um individuelle Problembereiche und nicht um die Defizite in der Bildungspolitik bzw. der Schulorganisation.

Mangelnde Lesekompetenz erhöht das Risiko, sowohl beruflich als auch gesellschaftlich in der Teilhabe eingeschränkt zu sein. Gut entwickelte Lesefähigkeiten sind entscheidend, um Informationen gezielt zu erfassen, kritisch zu hinterfragen, Fakten von Meinungen zu unterscheiden und Fake News zu erkennen.

Aus meiner über 20-jährigen Erfahrung in der Begleitung von Kindern mit Lern- und Verhaltensproblemen habe ich eine ganzheitliche Sicht auf die grundlegenden Voraussetzungen für eine gute Lesekompetenz entwickelt. Wo liegen die Hindernisse oder Bremsklötze, die eine Potentialentfaltung der Kinder verhindern.

Da das Lesen im Gegensatz zur Sprachverarbeitung keine genetisch angelegte Fähigkeit des Menschen ist, gibt es keine Region im Gehirn, die sich ausschließlich auf den Lesevorgang spezialisiert hat. Um den Leselernprozess erfolgreich zu absolvieren, müssen mehrere Gehirnregionen synchronisiert zusammenarbeiten und teilweise sogar recycelt werden. Daher erfordert das Lesenlernen ein, in seiner Gesamtheit, gut entwickeltes Gehirn.

Die sechs Jahre vorschulischer Entwicklung bereiten das Gehirn intensiv auf den Leselernprozess vor. In dieser Zeit werden sensorische und motorische Vorläuferfertigkeiten in der realen 3D-Welt trainiert. Die Vernetzung der einzelnen Gehirnregionen wird aufgebaut und die Zusammenarbeit der verschiedenen Netzwerke synchronisiert und effizienter gestaltet.

Defizite in der Funktionalität der Sinnesorgane und den motorischen Fähigkeiten bedeuten einen körperlichen Mehraufwand beim Lernen. In der Folge kann dies zu geringeren Bildungschancen führen. Eine frühzeitige pädagogische, therapeutische oder medizinische Intervention ist entscheidend, um diese Hindernisse auszugleichen.

Erfolgreiche Schulprojekte zeigen, dass in der Schule ein Schlüssel das Verhältnis von „aufwendigen“ Kindern zu Pädagoginnen ist. Ich nenne diese Kinder „aufwendig“, weil es das Wort „zuwendig“ nicht gibt. Manche Kinder benötigen mehr Zuwendung, egal welche Diagnose oder welche Probleme sie haben. Sie sind aufwendiger, weil man sich über sie Gedanken machen muss und der Lernvorgang nicht „wie von alleine läuft“.

Fast 30% der Österreicher über 16 Jahren sind funktionale Analphabeten (PIAAC Studie 2024). Migration spielt laut Experten dabei eine untergeordnete Rolle. Obwohl der Leseförderung seit Jahren eine wichtige Rolle zugeordnet wird, hat sich die Anzahl der leseschwachen Erwachsenen gegenüber 2012 fast verdoppelt. Die bisher gesetzten Maßnahmen in der Leseförderung scheinen nicht ausreichend wirksam zu sein. Unsere Gesellschaft steht an der Schwelle eines neuen Zeitalters, in dem Künstliche Intelligenz zunehmend unseren Alltag prägen wird und wir benötigen dringend eine gute Förderung der Lesekompetenz. Dies wirft die entscheidende Frage auf, wie Kinder optimal auf ihre Zukunft in einer dynamischen und sich rasch wandelnden Welt vorbereitet werden können.

Die in diesem Buch aufgezeigten möglichen Ursachen von Leseproblemen und die sich daraus ergebenden Fördermaßnahmen können auch bei anderen Lernschwierigkeiten wie Konzentrationsproblemen, Legasthenie und Dyskalkulie helfen. Sie unterstützen zudem die Entwicklung von Resilienz.

Integrierte frühkindliche Reflexe, koordinierte motorische Tätigkeiten wie fein aufeinander abgestimmte Augenbewegungen, ein gutes Gleichgewicht sowie eine adäquate Geschwindigkeit der zentralen Hörverarbeitung können hier ebenso relevant sein wie ein ausgewogenes Darmmikrobiom. Zudem ist das Aufwachsen in einer motivierenden und angstfreien Umgebung ein wesentlicher Faktor einer harmonischen Gehirnentwicklung.

Unsere heutige, Großteils artfremde Lebensweise, stellt Heranwachsende vor erhebliche Herausforderungen, gesund aufzuwachsen und eine intrinsische Motivation zum Lesen oder Lernen zu entwickeln.

Wie können Sie herausfinden, welche Ursachen den Lese- und Lernproblemen zugrunde liegen? Hilfreiche Anregungen dazu finden Sie im Kapitel 'Beobachtungen beim Lesevorgang' auf Seite .

Sie werden zum Detektiv und lernen, die Spuren der Problemursachen zu identifizieren und systematisch zu ordnen. Die einzelnen Mosaiksteinchen ergeben dann das Bild der Ursachen einer Leseschwäche (siehe Seite ). So können gezielt Ansätze zur Förderung der grundlegenden Lesefähigkeiten entwickelt werden.

Simmolino ist der Hauptdarsteller vom SIMMO-Übungsprogramm, das im Schulprojekt „Talente‐Bewegen – Lesen kommt in Bewegung“ verwendet wurde. Dieses Schulprojekt demonstrierte, wie sich die Lesefertigkeit und motorische Koordination von Volksschulkindern durch tägliches SIMMO-Training (körperliche Basisfähigkeiten sowie Integration frühkindlicher Reflexe) verbesserte (siehe Seite ).

Sobald der Körper altersgerecht in seiner Sinneswahrnehmung und Bewegungsqualität entwickelt ist, sind kreative Übungsideen und geeignetes Übungsmaterial sehr entscheidend. Ein lernendes Gehirn bleibt trotz zahlreicher Wiederholungen nur dann aufmerksam und neugierig, wenn es ständig neu gefordert wird. Dabei können die vielfältigen Tipps und Tricks (ab Seite ) eine wertvolle Unterstützung bieten.

leamos ist eine das Lesen gezielt fördernde Progressiv -WebAPP. Die Zielgruppe von leamos sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die sich in folgenden Bereichen verbessern wollen:

  • Automatisierung,
  • Lesegenauigkeit,
  • Lesegeschwindigkeit,
  • Abspeicherung von Wortbildern,
  • visuelles und auditives Kurzeitgedächtnis.

Wie kann die leamos App beim Lesen üben helfen?

Näheres lesen Sie ab Seite .

HEUTE und in ZUKUNFT LESEN


Aus evolutionärer Sicht ist Lesen eine sehr junge Fähigkeit des Menschen. Erst vor etwa 5400 Jahren entwickelten die Babylonier die erste Schrift, wodurch Sprache in Form abstrakter Symbole festgehalten werden konnte. In 5000 Jahren kann die Genetik sich nicht anpassen. Der Zeitraum ist zu kurz, als dass das Gehirn die Anforderungen des Lesens in seine Entwicklung integrieren konnte. Lesen nutzt bestehende Gehirnstrukturen. Es muss daher gezielt angeleitet und durch viel Übung erlernt werden.

Beim Lesenlernen wird das Gehirn umgebaut. Die elementaren, geometrischen Grundformen der Buchstaben werden in ursprünglich zur Erkennung von Tierspuren genutzten Gehirnarealen verarbeitet. Schriftzeichen entwickelten sich aus diesen archaischen Formen.

„An der Schnittstelle zwischen Natur und Kultur geht unsere Lesefähigkeit aus einem glücklichen Zusammentreffen mehrerer Bedingungen hervor.“ (Dehaene, 2012, p. 275).

Erst mit der Ausbreitung des Buchdrucks im 16. Jahrhundert konnte sich das Lesen in der Bevölkerung verbreiten. Mit der Einführung der allgemeinen Schulpflicht vor etwa 250 Jahren wurde das Lesen für alle Bevölkerungsschichten möglich und notwendig.

In den letzten 250 Jahren war das Lesen für die breite Masse der Bevölkerung meist nur in begrenztem Umfang notwendig. Der Lebensunterhalt wurde überwiegend durch manuelle Arbeit verdient. Viele Fertigkeiten und Erfahrungen wurden mündlich weitergegeben.

Die Menge der zu lesenden Texte nimmt stark zu. Heutzutage ist für fast alle Tätigkeiten eine theoretische Ausbildung und Zertifizierung erforderlich. Selbst in manuellen Berufen ist ein sehr gutes Leseverständnis notwendig, um die zahlreichen Verordnungen und Richtlinien anwenden zu können.

Lebenslanges Lernen ist inzwischen mehr als nur ein Schlagwort. Kaum jemand bleibt sein ganzes Berufsleben in einem einzigen Beruf.

Lesen bedeutete "Abenteuer im Kopf" und war im 20. Jahrhundert oft die einzige Möglichkeit, in andere Welten einzutauchen. Beim Lesen werden die im Kopf hervorgerufenen Bilder mit dem vorhandenen Hintergrundwissen verknüpft. Analogien werden gebildet und Empathie wird erzeugt. Wer viel liest, trainiert dadurch zahlreiche kognitive Fertigkeiten und lernt kritisch zu denken. Vielleser...

Erscheint lt. Verlag 10.6.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Pädagogik Schulpädagogik / Grundschule
Schlagworte Frühkindliche Reflexe • Konzentrationsproblem • Legasthenie • Leseschwäche • Lesetraining
ISBN-10 3-8192-2033-X / 381922033X
ISBN-13 978-3-8192-2033-3 / 9783819220333
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