Candy girls
Edition Nautilus (Verlag)
978-3-96054-472-2 (ISBN)
Sonja Eismann (*1973) ist Journalistin und Kulturwissenschaftlerin. Sie studierte Komparatistik in Wien, Mannheim, Dijon und Santa Cruz (USA) und war Mitgründerin des Magazins nylon und des Missy Magazine, wo sie bis heute Teil der Redaktion ist. Sie war/ist u.a. für Spex, taz, Freitag und Deutschlandfunk Kultur als Autorin und Journalistin tätig und forscht zu Genderdarstellungen im Pop. Von 2016 bis 2022 war Sonja Eismann Mitglied im Musikrat des Goethe-Instituts, 2024 hatte sie die Popdozentur der Universität Paderborn inne. Sie lebt in Berlin.
»Feminismus ist nicht Fun, er ist komplex und er kotzt die Leute an – und er macht Arbeit! Und die hat sich Sonja Eismann gemacht, indem sie mit Verve und Zorn und zahllosen Beispielen beweist, wie patriarchal es in der Musikindustrie immer noch zugeht.« Christiane Rösinger
Billie Eilish konfrontierte die Hater*innen ganz direkt. Die kalifornische Musikerin, die sich seit der Veröffentlichung ihres ersten Songs mit nur 13 Jahren mit unangemessenen Kommentaren zu ihrem Körper und ihrem meist baggy Kleidungsstil herumschlagen muss, veröffentlichte Anfang 2020 das Stück »Not My Responsibility« mit einem dazugehörigen Video. Darin zeigt sie die Unmöglichkeit auf, als Frau im Showbusiness all den widersprüchlichen Imperativen, die auf sie einhageln, gerecht zu werden: »Would you like me to be smaller, weaker, softer, taller? Would you like me to be quiet?« Auch die alte Hure/Heilige-Dichotomie, in der es keine richtige, sondern nur zwei falsche Seiten zu wählen gibt, bringt sie auf den Punkt: »If I wear what is comfortable / I am not a woman / If I shed the layers / I'm a slut«. Entweder unweiblich verhüllt oder eine hüllenlose Schlampe, dazwischen gibt es nichts. Nachdem Eilish in ihren Teenagerjahren wie so viele ihrer Altersgenoss*innen locker sitzende Oversize-Kleidung favorisiert hatte, fing sie rund um ihren 18. Geburtstag damit an, auch körperbetontere Outfits zu tragen. Doch so oder so, in beiden Fällen war die Öffentlichkeit davon besessen, ihre Figur zu kommentieren, mit bohrendem Blick unter ihre Kleidung vorzudringen. Vor dem überwachenden, urteilenden Blick der Öffentlichkeit, der auf beklemmende Weise an das Gefängnissetting des von Foucault beschriebenen Panoptikums erinnert und den sie im Songtext seziert, gibt es kein Entkommen.
| Erscheinungsdatum | 21.08.2025 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Nautilus Flugschrift |
| Verlagsort | Hamburg |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 125 x 208 mm |
| Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Politik / Gesellschaft |
| Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung ► Politische Theorie | |
| Sozialwissenschaften ► Soziologie | |
| Schlagworte | Alter • Beatles • Beth Ditto • Beyoncé • Billie Eilish • Booking • Britney Spears • Eminem • Fans • Feminismus • Festivals • Fetischisierung • France Gall • Frank Zappa • Gewalt • Groupies • GTO • Iggy Pop • Jugend • Justin Timberlake • Kanye West • Körperbilder • Madonna • male gaze • Missbrauch • Missy magazine • Musikindustrie • Musikjournalismus • Pädokriminalität • Pädosexualität • Patriarchat • Pay Gap • Peaches • Pop • Popmusik • Rammstein • Rap • Rassismus • Rock • Rollermania • Rolling Stones • Schönheit • Serge Gainsbourg • Sex • Sexismus • Shirin David • Songtexte • Stereotype • Taylor Swift • Vergewaltigung |
| ISBN-10 | 3-96054-472-3 / 3960544723 |
| ISBN-13 | 978-3-96054-472-2 / 9783960544722 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
| Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
aus dem Bereich