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Die Zukunft des NS-Gedenkens

Geschichte als gesellschaftliche Selbstverständigung

Christina Morina (Herausgeber)

Buch | Hardcover
160 Seiten
2025 | 1. Auflage
Vandenhoeck & Ruprecht (Verlag)
9783525303481 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Zukunft des NS-Gedenkens -
CHF 34,95 inkl. MwSt
NS-Gedenken: Eine Aufarbeitung der konfliktreichen Entwicklung und der aktuellen Herausforderungen
Anfang 2025 jährte sich der Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland zum 92. Mal, die Befreiung von Auschwitz zum 80. Mal. Beide Jahrestage verweisen darauf, dass die NS-Zeit nach und nach nicht mehr zu den Themen einer Zeitgeschichtsschreibung im engeren Sinne gehören. Das Verschwinden der letzten Zeitzeugen*innen fällt dabei mit kontrovers geführten Diskussionen um die Zukunft des nationalen und globalen Holocaust-Gedenkens zusammen. Die derzeit häufig vorgebrachte Forderung, die „Erinnerungskultur“ müsse „zeitgemäßer“ ausgerichtet sein, erklärt dabei weniger als oftmals suggeriert wird, denn wie und warum sich die Prämissen und Perspektiven öffentlichen Gedenkens verändern, wird zu wenig diskutiert. Vielmehr tendiert die Gegenwartsfokussierung dieser Forderung dazu, historische Ereignisse aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang herauszulösen und deren Erforschung nicht als Möglichkeit einer kritischen gesellschaftlichen Selbstverständigung zu begreifen, sondern als Gelegenheit, sie aktuellen politischen und gesellschaftlichen Bedürfnissen anzupassen und gar unterzuordnen. Dieses Buch dokumentiert die III. Bielefelder Debatte zur Zeitgeschichte, die sich 2023 diesem Spannungsverhältnis widmete. Die hier versammelten Beiträge beschäftigen sich vor dem Hintergrund mit der Frage, wie sich das NS-Gedenken in Deutschland seit 1945 entwickelt hat, vor welchen Herausforderungen es heute steht und wie es in Zukunft gestaltet sein kann und sollte; ein Kommentar ordnet diese Überlegungen in die Zeit nach dem 7. Oktober ein. Ausgangspunkt ist die These, dass sich über Gegenwart und Zukunft des NS-Gedenkens ohne eine Rekonstruktion seiner historischen Genese nicht sinnvoll sprechen lässt. Was lässt sich aus dieser windungs- und konfliktreichen Auseinandersetzungsgeschichte über die Bedingungen sagen, unter denen ein kritisches Bewusstsein für die NS-Geschichte wachsen konnte – oder auch erschwert wurde? Schließlich problematisieren die Text die Herausforderungen, vor denen heute jeglicher Versuch steht, die Geschichte des Nationalsozialismus zu vergegenwärtigen, und zeigen Perspektiven auf, wie damit auch zukünftig verantwortungsvoll umgegangen werden kann.

Prof. Dr. Christina Morina ist Professorin für Allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Zeitgeschichte an der Universität Bielefeld.

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Vergangene Gegenwart ; 3
Verlagsort Göttingen
Sprache deutsch
Gewicht 281 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Erinnerungskultur • Geschichtspolitik • Holocaust • Nationalsozialismus • NS-Aufarbeitung
ISBN-13 9783525303481 / 9783525303481
Zustand Neuware
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