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Besucher aus dem Nirgendwo -  Stefan Nesemann

Besucher aus dem Nirgendwo (eBook)

Die ungelösten Rätsel von Laxaria und Lizbia
eBook Download: EPUB
2025 | 1. Auflage
256 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7693-9508-2 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
(CHF 9,75)
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Historische Berichte über Fremde aus unbekannten Dimensionen. Was steckt hinter den rätselhaften Fremden aus dem 19. Jahrhundert, deren Sprachen selbst Experten vor Rätsel stellten? In diesem Buch werden zwei der mysteriösesten historischen Ereignisse erstmals umfassend beleuchtet. Während der eine Mann behauptete, aus dem unbekannten Land Laxaria zu stammen, gab der andere Lizbia als seine Heimat an - Orte, die auf keiner Karte zu finden sind. Mit Originalberichten, wissenschaftlichen Analysen und faszinierenden Theorien über Paralleldimensionen führt dieses Werk Leser auf eine faszinierende Reise. Entdecken Sie die historischen Berichte, die diese Fremden und ihre Sprachen beschreiben, und erleben Sie, wie Experten und Wissenschaftler jahrzehntelang versuchten, diese Rätsel zu entschlüsseln. Was hat es mit Laxaria und Lizbia wirklich auf sich? Dieses Buch bietet Einblicke in wissenschaftliche, philosophische und historische Perspektiven, die bis heute für Staunen sorgen. Ein Muss für alle, die sich für Grenzwissenschaften, Parallelwelten und die ungeklärten Rätsel der Geschichte begeistern.

Stefan Nesemann ist ein engagierter Sachbuchautor mit einer Leidenschaft für ungelöste Rätsel und tiefgehende Recherchen. Mithilfe von intensiven Nachforschungen in Archiven prüft er urbane Legenden und moderne Sachverhalte auf ihre Stichhaltigkeit, stellt eventuelle Irrtümer richtig und erweitert ihren Wahrheitsgehalt durch fundierte Quellen. Seine Neugier und sein analytisches Denken treiben ihn an, komplexe Zusammenhänge verständlich und ansprechend zu präsentieren, um seine Leser auf eine spannende Entdeckungsreise mitzunehmen.

Sackgasse


Eine umfassende Suche im Internet nach digitalisierten Ausgaben der Berliner „Constitutionellen Correspondenz“ führte leider zu keinem Ergebnis. Obwohl es sich hierbei nicht gerade um eine Zeitung aus irgendeiner Kleinstadt handelt, war absolut keine Spur davon zu finden.

Mehr noch: Selbst in Form von gedruckten Ausgaben in den Bibliotheken ist diese Zeitung heute praktisch nicht mehr existent. Und das, obwohl sie immerhin zumindest für den Zeitraum 1848 bis 1850 historisch belegt ist. Aus Gründen, auf die ich gleich noch zu sprechen komme, bin ich mir sogar sicher, daß es dieses Blatt mit hoher Wahrscheinlichkeit auch im Jahre 1851 noch gegeben haben muß. Und mehr als ein „Blatt“ scheint es wohl tatsächlich auch nicht gewesen zu sein, wie die einzig verbliebene Spur dieser Publikation nahelegt. Die Zeitschriftendatenbank (ZDB) weist sie als „Einblattdruck“ aus, was eher auf eine Art Flugblatt als auf eine Zeitung im herkömmlichen Sinne schließen läßt.7

Gerade einmal vier Exemplare dieser Zeitung haben laut der ZDB bis in die Gegenwart überlebt. Es handelt sich dabei um die Ausgaben 23 vom 19. November 1848, 99 vom 6. Februar 1849, 146 vom 11. April 1849 und 583 vom 2. Oktober 1850. Rund 600 Ausgaben - und fast nichts davon ist geblieben... Die ZDB nennt auch den Standort dieser letzten Exemplare. Sie befinden sich in der „UB“ in Frankfurt am Main, womit die Universitätsbibliothek der Goethe-Universität gemeint ist, und sind dort als Teil der Spezialsammlungen nur vor Ort im Lesesaal einsehbar; eine Fernleihe ist nicht möglich und Digitalisate sind bisher leider noch nicht vorhanden.8 Diese Verfahrensweise ist zwar aufgrund der Seltenheit dieser Publikation durchaus verständlich, aber nichtsdestotrotz bedauerlich. Das ist allerdings in unserem Fall letzten Endes nicht von Bedeutung, da der gesuchte Artikel in den wenigen vorhandenen Ausgaben mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu finden sein dürfte. Wie bereits aufgezeigt wurde ist Jophar Vorin exakt am 30. September 1850 aufgegriffen worden, so daß schon allein vom Erscheinungstermin her von den verbliebenen Ausgaben ohnehin nur die Nummer 583 für den Originalbericht in Frage käme. Die anderen Ausgaben sind alle bereits vor dem Ereignis erschienen. Allerdings dürfte auch die Ausgabe 583 den von uns gesuchten Originalartikel nicht beinhalten. Dies ergibt sich aus der zeitlichen Streuung der heimischen wie auch internationalen Abschreiber, die sich, wie wir noch sehen werden, vornehmlich im Frühjahr 1851 tummeln. Es ist daher recht unwahrscheinlich, daß die Konkurrenten der „Constitutionellen Correspondenz“ im Frühjahr 1851 urplötzlich in erstaunlicher Übereinstimmung unabhängig voneinander auf die Idee gekommen sind, ihren Lesern mit einem Mal eine Abschrift einer Meldung aus einer anderen Zeitung zu präsentieren, deren Originalveröffentlichung zu diesem Zeitpunkt bereits ein halbes Jahr zurück lag. Anders würde es schon aussehen, wenn es auch Abschriften aus der Zeit davor geben würde, was ich jedoch aufgrund meiner umfangreichen Nachforschungen in zeitgenössischen Publikationen ausschließen kann. Und wenn erst mit einer halbjährigen Verzögerung eine regelrechte Flut an Berichten über ein Ereignis auftaucht, die sich dann inhaltlich auch noch dermaßen gleichen, daß sie nur einer gemeinsamen Urquelle entstammen können, während die Zeit zwischen dem Ereignis und der „Flut“ überhaupt keine Veröffentlichungen zu bieten hat, ist es recht sicher anzunehmen, daß auch diese Urquelle, also die „Constitutionelle Correspondenz“, vermutlich erst in einer Ausgabe vom März 1851 ihren Originalbericht gebracht hat. Daraus resultiert dann auch meine Annahme, daß es dieses Blatt im Jahre 1851 noch gegeben haben dürfte. Untermauert wird diese Vermutung zudem auch durch den „Bothen für Tirol“ vom 4. April 18519, der als einzige Zeitung ein Bezugsdatum für seinen Bericht angibt: den 27. März 1851. Die „Constitutionelle Correspondenz“ wird hier zwar nicht namentlich erwähnt, ist aber dennoch als originäre Quelle erkennbar, da keine andere Zeitung bekannt ist, die zu einem so frühen Termin über den seltsamen Abenteurer berichtet hat. Die ursprüngliche Erstmeldung über den Laxarier dürfte somit wahrscheinlich in der „Constitutionellen Correspondenz“ vom 27. März 1851 erschienen sein. Alle weiteren Berichte können dann folglich nur nach diesem Datum veröffentlicht worden sein.

Ob der Grund für das nahezu komplette Verschwinden der „Constitutionellen Correspondenz“ nun in der weit zurückliegenden Veröffentlichung in der Mitte des 19. Jahrhunderts zu suchen ist oder ob dieser Kahlschlag der bewegten Geschichte der Stadt Berlin im 20. Jahrhundert geschuldet ist, wird sich wohl nicht mehr klären lassen. Im Ergebnis ist es aber leider eine Tatsache, daß die Originalquelle für den vermutlich ältesten Fall eines vermeintlichen Besuchers aus einer Parallelwelt im deutschen Sprachraum wohl für immer verloren ist.

Erhalten geblieben ist uns dieser faszinierende Fall jedoch glücklicherweise durch den interessanten Umstand, daß schon damals in den Zeitungsredaktionen bisweilen gerne nahezu inhaltsgleich von der Konkurrenz abgeschrieben wurde. Eine Auswertung sowohl der internationalen als auch der deutschsprachigen Quellen aus dem Frühjahr 1851 hat ergeben, daß in allen der weitestgehend identische Inhalt zu finden ist, wenngleich auch nicht immer satzgenau (häufig genug aber sogar das). Keiner dieser Artikel enthält irgendwelche zusätzlichen bzw. neuen Informationen, die in den anderen nicht auch zu finden sind, und nur sehr wenige liegen im Informationsgehalt unter den Angaben der Mehrheit. Wir dürfen daher getrost davon ausgehen, daß auch die Originalquelle komplett kopiert wurde und somit vermutlich die „Constitutionelle Correspondenz“ zu diesem Fall ebenfalls nicht viel mehr zu sagen hatte. Eine einzige Ausnahme scheint lediglich die Erwähnung der Involvierung des Bürgermeisters von Frankfurt an der Oder in das Geschehen zu sein, darauf komme ich aber noch zurück.

Da die „Constitutionelle Correspondenz“ also leider nicht mehr zur Verfügung steht, war es nun an der Zeit, gezielt nach anderen deutschsprachigen Zeitungsberichten zu suchen. Obwohl es diese ja sicher auch über den verschollenen Originalartikel hinaus gegeben haben dürfte, finden sich hierzu in der gegenwärtig verfügbaren digitalen oder gedruckten Literatur über den Mann aus Laxaria keinerlei Hinweise. Das konnte nun entweder heißen, daß frühere Autoren bei ihren Nachforschungen tatsächlich nichts haben finden können, oder daß sie vielleicht nur nicht gründlich genug gesucht haben, aus welchen Gründen auch immer. Ich habe daher, optimistisch von der letzteren Annahme ausgehend, mit der nächsten Phase meiner Untersuchung begonnen.

Und bin dabei gewissermaßen auf eine „Anomalie“ gestoßen...

Genauer gesagt bin ich auf die Internetseite „Anomalies“ von Garth Haslam gestoßen.10 Dies ist eine Internetseite, die sich allgemein mit mysteriösen Anomalien und Ereignissen jedweder Art befaßt, darunter auch mit dem Mann aus Laxaria. Das Problem ist allerdings, daß der Zugang in diesem Fall leider für die Allgemeinheit gesperrt ist („Patrons Only“). Ich habe überlegt, ob ich tatsächlich nur für diesen einen Artikel zum Geldbeutel greifen sollte, habe mich dann jedoch dagegen entschieden. Zuerst einmal wollte ich versuchen, durch eigene Nachforschungen etwas herauszufinden. Ich habe daher zunächst versucht, Rückschlüsse aus dem einzigen Hinweis zu ziehen, den „Anomalies“ auch den nicht zahlenden Besuchern der Seite bietet. Dabei handelt es sich um gerade einmal ein einziges Bild, das mir jedoch unmißverständlich gezeigt hat, daß es zu diesem Fall tatsächlich noch unbekannte deutschsprachige Originalquellen gibt und sich somit eine Fortsetzung meiner Suche lohnen konnte. Meine anfängliche Befürchtung, daß es entweder nie deutsche Quellen gegeben hat oder diese im Laufe der Zeit alle unwiederbringlich verlorengegangen sind, sollte sich glücklicherweise zunehmend als unbegründet herausstellen, denn ich habe weitaus mehr gefunden als ich erwartet hatte.

Auf diesem Bild, das sich auf der Einstiegsseite zu dem gesperrten Bereich befindet (quasi als „Appetitanreger“), kann man einen Artikel aus einer deutschen Zeitung in Form eines kleinen Ausschnittes (also leider nicht vollständig) sehen, der eindeutig über Jophar Vorin berichtet. Der Ausschnitt präsentiert die obere Hälfte des Artikels und dies in leichter Schräglage. Am linken oberen und eingeschränkt auch am rechten oberen Rand dieses Ausschnittes sind noch Teile des umliegenden Textes anderer Artikel erkennbar, die mir später eine eindeutige Identifizierung der originären Quelle dieses Artikels ermöglicht haben.

Zunächst bin ich nach diesem Fund davon ausgegangen, daß offenbar doch noch jemand den von mir bereits als verloren betrachteten Originalartikel aus der „Constitutionellen Correspondenz“ aufgestöbert...

Erscheint lt. Verlag 24.2.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
ISBN-10 3-7693-9508-5 / 3769395085
ISBN-13 978-3-7693-9508-2 / 9783769395082
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