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Das philippinische Kino - Nick Deocampo

Das philippinische Kino

Essays und Betrachtungen

(Autor)

Buch | Softcover
272 Seiten
2025 | 1. Auflage
Schüren Verlag
9783741005084 (ISBN)
CHF 41,90 inkl. MwSt
Wir wissen in aller Regel recht wenig über die Philippinen. Und noch weniger über den philippinischen Film und seine Hintergründe. Am bekanntesten sind vielleicht noch die Namen der Regisseure Lino Brocka, Lav Diaz oder Kidlat Tahimik. Tatsächlich aber kam das Kino sehr früh auf die Philippinen. Bereits 1907 wurde der erste «philippinische» Film gedreht. Heute gehört der Archipel mit rund 300 Spielfilmen pro Jahr zu den fünf größten Produktionsländern der Erde.
Nick Deocampo lässt mit seinen Essays die Geschichte des philippinischen Kinos, die selbst irgendwie filmreif ist, lebendig werden. Sie begann in der tumultuösen Zeit der Loslösung von der spanischen Kolonialmacht und den langen Kämpfen gegen die Amerikaner, die als angebliche Freunde kamen und dann doch lieber als neue Kolonialmacht blieben. Recht ähnlich versuchten es die Japaner im Zweiten Weltkrieg, aber vergeblich. Auf die Jahre des Kriegsrechts unter der eisernen Marcos-Diktatur folgte eine Eruption des Alternativen Kinos – einmalig in Asien.
Auch Deutschland war manchmal in das Werden des Landes und seines Films eingebunden: Der 1896 hingerichtete Nationalheld José Rizal hatte in Heidelberg studiert. Die Eruption des Alternativen Films basierte auf einem Netzwerk von Workshops des Goethe-Instituts. Und Das Kleine Fernsehspiel des ZDF sowie DAAD-Stipendien verschafften jungen Filmemachern oftmals erste Chancen zur Erprobung ihrer Fähigkeiten in größerem Rahmen.
Grundsätzlich geht es weniger um die Frage nach der «Einzigartigkeit» des philippinischen Kinos, sondern um die Frage, wie diese Einzigartigkeit inmitten der kolonialen Einflüsse Formen und Ausdruck finden konnte. Gerade in der Zeit der Amerikanisierung des Landes wurde das Kino zu einem populären Medium, das die kulturelle Kluft zwischen dem Fremden – spanisches Erbe, amerikanische Kultur – und dem Einheimischen überbrückte. Aber was ist schon einheimisch bei gewaltigen regionalen Unterschieden und zehn Hauptsprachen? Der renommierte Filmemacher und Filmhistoriker Nick Deocampo lädt in "Das philippinische Kino" dazu ein, eine der weltweit produktivsten - aber in Deutschland weitgehend unbekannten - Filmindustrien zu entdecken.

Deocampos Essays gehen über die bloße Darstellung der Filmgeschichte hinaus: Sie erforschen, wie das philippinische Kino trotz kolonialer Einflüsse eine eigene Identität entwickeln konnte. Besonders in der Zeit der Amerikanisierung wurde das Kino zu einem Medium, durch das Philippiner:innen ihre eigenen Geschichten erzählen konnten.

Dieses Buch ist nicht nur ein Muss für Filmbegeisterte, sondern auch ein Schlüssel zum Verständnis der kulturellen und historischen Dynamiken der Philippinen. Mit lebendigen Erzählungen und tiefgründigen Analysen macht Deocampo die einzigartige Welt des philippinischen Kinos greifbar.

Nick Deocampo, Jahrgang 1959 und Professor am Film Institute der University of the Philippines in Diliman, Quezon City, Metro Manila, hat neben zahllosen Artikeln bislang 16 Bücher zum philippinischen Film veröffentlicht, von denen gleich fünf mit dem National Book Award ausgezeichnet wurden. Doch Deocampo ist nicht nur Filmhistoriker, sondern ein Aktivist gleich auf mehreren Feldern. Als bekennender Homosexueller saß er eine Zeitlang im Quezon City Pride Council, war Präsident von NETPAC (Network for the Promotion of Asia Pacific Film Festivals) und ist seit 2016 Vorsitzender des UNESCO Memory of the World Komitees der Philippinen. Vor allem aber ist Nicolas Deocampo seit den 1980er Jahren auch dokumentarischer Filmemacher.

"Gut lesbar, fundiert und oft spannend erzählt, wird mit dem Werk eine (Wissens-)Lücke geschlossen. Neben Film- wird auch die Geschichte und Zeitgeschichte der Philippinen lebendig." (ekz.bibliotheksservice)

Erscheinungsdatum
Übersetzer Ingo Petzke
Zusatzinfo Illustrationen
Verlagsort Marburg
Sprache deutsch
Maße 150 x 220 mm
Themenwelt Kunst / Musik / Theater
Sozialwissenschaften Kommunikation / Medien Medienwissenschaft
Schlagworte 2. Weltkrieg • alternatives kino • das philippinische kino • Dean C. Worcester • Deutsch-philippinische Filmbeziehungen • Digitales Kino • Experimentalfilm • Frühes Kino • Hidemi Kon • Himala • Independent Kino • Ingo Petzke • jose rizal • Kidlat Tahimik. • koloniales Kino • Kolonialismus • Lav Diaz • lino brocka • Nick Deocampo • Philippinische Nation • philippinischer film • Semiose • Tsutomu Sawamura • Übersetzung
ISBN-13 9783741005084 / 9783741005084
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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