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60 ist das neue 60 (eBook)

Spiegel-Bestseller
Und warum es überhaupt nicht wehtut

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025
159 Seiten
Blanvalet Verlag
978-3-641-30744-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

60 ist das neue 60 - Katja Burkard
Systemvoraussetzungen
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»Was soll denn so schlimm daran sein, 60 zu werden? Habe ich ein Problem damit? Ganz ehrlich: NEIN. Lasst uns unser Alter feiern!« – Katja Burkard
Die bevölkerungsstärksten Jahrgänge in Deutschland gehen stramm auf die 60 zu. In den Köpfen vieler Frauen ist diese Zahl immer noch das große Schreckgespenst: Jetzt bin ich alt, jetzt geht nichts mehr. »Was für ein Quatsch!«, sagt Katja Burkard. Sie schreibt aus eigener Erfahrung darüber, welche Themen Frauen in diesem Alter umtreiben, und bezeichnet die Zeit zwischen 50 und 60 als Defining Decade - eine Zeit, in der wir uns neu erfinden, in der wir Weichen stellen und unser Leben in vollen Zügen genießen können.

»Es ist fantastisch, was ich bis hierhin schon alles gewuppt, geschafft, bewältigt, überstanden und verstanden habe.« – Katja Burkard

Lesen Sie auch Katja Burkards SPIEGEL-Bestseller »Wechseljahre? Keine Panik!«.

Katja Burkard, Jahrgang 1965, studierte Germanistik und Politikwissenschaft und arbeitete anschließend in verschiedenen Medienhäusern als Journalistin und Reporterin. Seit 1996 moderiert sie das RTL-Mittagsmagazin »Punkt 12« und ist einem großen Publikum als Gesicht der Sendung bekannt. Kurz nach ihrem 50. Geburtstag brachen die Wechseljahre »erdbebenartig« über sie herein. In »Wechseljahre? Keine Panik!« teilt sie ihre eigenen Erfahrungen und räumt mit Irrtümern, Missverständnissen und Vorurteilen auf. Katja Burkard wohnt mit ihrem Lebensgefährten und den zwei gemeinsamen Töchtern in Köln.

Kapitel 1

DEFINING DECADE

So, jetzt sitze ich also hier an meinen Schreibtisch und grüble über dem Thema dieses Buches. Was finden denn eigentlich die Leute so schlimm daran, 60 zu werden? Und was macht es mit mir, wenn ich mal ganz, ganz ehrlich zu mir bin?

Innerlich bin ich Meilen entfernt von einer Endzeitstimmung. Es ist ja nicht so, dass 60 ein Verfallsdatum wäre – das existiert wenn, dann nur in unseren Köpfen. Im Durchschnitt haben 60-Jährige heutzutage noch um die 25 Jahre vor sich, vielleicht sogar mehr. Wenn ich mal kurz zurückblicke und mir vor Augen führe, was ich in den vergangenen 25 Jahren alles erlebt habe, dann kann ich nur sagen: Das war eine Menge! Und ich hoffe, da kommt noch vieles mehr.

60 werden – ist das jetzt gut oder schlimm?

Alles in allem ist der 60. Geburtstag ideal, um eine Bestandsaufnahme zu machen. Mit 50, 60 haben wir nämlich noch immer die Möglichkeit, Weichen für die Zukunft zu stellen, statt gewisse Dinge weiter aufzuschieben. Also: Wie geht es uns wirklich? Wo stehen wir? Wo hakt es? Welche Themen treiben uns um? Was sollten wir demnächst anpacken, um die kommenden Jahre so gut und schön wie möglich zu gestalten?

Wenn bei mir etwas Wichtiges ansteht, mache ich immer Pro-und Kontra-Listen, also lege ich doch mal gleich welche an.

PRO

• Mehr Lebenserfahrung

• Mehr Gelassenheit

• Man wird cooler

• Mehr Durchblick

• Mehr Menschenkenntnis

• Man weiß, was man will und was nicht

• Kein Hormon-Jo-Jo mehr, dadurch mehr Stabilität im Kopf/Geist

• Versöhnung mit den eigenen Schwächen

• Man springt nicht mehr über jedes Stöckchen

KONTRA

• Bindegewebe ist nicht mehr das, was es mal war

• Bei vielen kommen die ersten schwereren Krankheiten

• Die verbleibende Lebenszeit wird deutlich kürzer

• Es kommen Abschiede

• Jetzt noch mal ganz von vorn anzufangen, geht wirklich nicht mehr. Oder vielleicht doch?

Ich habe jedenfalls gestaunt, wie wenig Punkte mir eingefallen sind, die mich im Zusammenhang mit der 60 nerven. Vielleicht liegt das ja an der berühmt-berüchtigten Gelassenheit, die das Alter so mit sich bringt.

Leicht überrascht war ich auch, wie viel Positives mir spontan eingefallen ist. Daher rührt wohl auch das Gefühl, mich genau im richtigen Alter zu befinden.

Aber tauchen wir doch mal tiefer in die Materie ein.

Wo stehen wir mit 60?

Das mit der Bestandsaufnahme klappt natürlich nur, wenn wir bereit sind, einen ehrlichen Blick auf uns und unser Leben zu werfen. Einiges, was uns dabei auffällt, ist vielleicht nicht so schön, aber es gehört nun mal zu unserem Leben dazu. Und es sind ja nicht nur die Highlights, die uns prägen, sondern eben auch die Schattenseiten und wie wir mit ihnen umgehen.

Wenn ich auf die Fragen schaue, die mich heute, mit 60, beschäftigen, erscheinen sie mir wesentlich unproblematischer als früher, mit 30. Was natürlich viel mit meiner derzeitigen Lebenssituation zu tun hat.

Mir geht’s gut. In meinem Leben hat vieles geklappt. Ich bin meistens sehr glücklich – was allerdings auch daran liegt, dass ich mich irgendwann dazu entschieden habe, erst mal das Gute in allem zu suchen. Ich bin absolut bereit, die Herausforderung anzunehmen, auch aus schwierigen Situationen etwas Positives zu ziehen. Die Chance zu sehen, die in vielen Problemen im Alltag und darüber hinaus mitschwingt. Aber geht es nur mir so?

Blick über den Tellerrand

Seit Wochen laufe ich durch die Gegend und studiere Frauen in meinem Alter. Und ich bin zu dem Schluss gekommen: Sie wirken meistens so, wie sie wollen. Was ich schon mal toll finde!

Einige schaue ich an und spüre eine tiefe Zufriedenheit, die sie mit sich selbst und dem Leben haben; es scheint, dass für sie alles gut oder zumindest okay ist, so wie es ist. Es sind Frauen, die sich seit Ewigkeiten in Gelassenheit üben und denen Trends, Mode und Zeitgeist schon immer ein bisschen mehr egal waren als anderen. Der Typ Frauen, den man sich als Mutter gewünscht hat, weil sie einfach so eine Alles-ist-gut-Ausstrahlung haben. Denen hat schon der 50. Geburtstag keine Sorgenfalte bereitet, und beim 60. wird das erst recht nicht passieren. Ich liebe diese Frauen.

Aber ich liebe auch die Frauen, bei denen man eigentlich den Pass sehen will, wenn sie einem ihr Alter verraten. Eine von ihnen ist meine Freundin Birgit Schrowange, sie ist inzwischen 66. Ruht in sich selbst, ist frisch verheiratet und glücklicher denn je. Oder unsere Kollegin Frauke Ludowig, eineinviertel Jahre älter als ich. Auch sie hat wegen ihres 60. Geburtstags keine Träne vergossen, und auch von ihr weiß ich: kein Problem mit dem Alter. Natürlich ist Älterwerden einfacher, wenn man Privilegien genießt, wenn man finanziell vorsorgen konnte, wenn man gesund ist, wenn der Beruf einem Spaß macht und man mitten im Leben steht. All das kann sich aber von heute auf morgen ändern. Krankheiten und Verluste machen auch vor Promis nicht halt.

Ich kenne jede Menge Frauen in meinem Alter, die keine Prominenten sind; die meisten von ihnen sind fit, zufrieden, selbstbewusst. Sie wissen, was sie wollen, blicken zurück auf eine Menge Erfahrungen, und sie denken noch lange nicht daran, sich abhängen zu lassen und in die Unsichtbarkeit zu verschwinden.

Anderen hingegen sieht man an, dass sie nicht glücklich sind und dass das Leben nicht immer gut zu ihnen war. Manche von ihnen scheinen darauf zu warten, dass sich das von selbst ändert, oder aber sie haben resigniert.

Ich kenne jedoch auch Frauen, die schon einige Schicksalsschläge einstecken mussten und trotzdem wieder glücklich sind. Weil sie die Kraft in sich gefunden haben, das zu akzeptieren, was sich ihrer Macht und ihrem Einfluss entzieht, und das ändern, wozu sie in der Lage sind.

Randnotiz: Dinge annehmen

Wann immer wir die Bereitschaft aufbringen, das anzunehmen, was sich unserer Kontrolle entzieht, gibt uns das eine Menge Kraft. Kraft, die wir für all die Dinge einsetzen können, die in unserer Macht liegen.

Dadurch fühlt man sich nicht länger als Opfer oder Spielball des Schicksals, sondern setzt dem Ganzen etwas Positives entgegen.

Perspektivwechsel: Wie die Gesellschaft uns sieht

Wie schon gesagt fühle ich mich nicht wie 60 – und ich kenne auch niemanden aus meiner Generation, der sich so fühlt, wie wir in unserer Jugend 60-Jährige eingeschätzt haben. Ich erinnere mich noch gut an die runden Geburtstage in der Gastwirtschaft meiner Eltern, wenn die Torte mit der »60« drauf mitten auf dem Tisch stand, die Blaskapelle ein Ständchen brachte und alle Anwesenden im Stillen schon an das baldige Rentenalter dachten. Echt alt, dachte ich damals. Was also hat sich geändert?

Natürlich sind es nicht nur wir gerade 60-Jährigen, die heute dieses Lebensalter definieren, sondern auch die Gesellschaft. Ich habe auch jüngere Frauen gefragt, was sie mit dem 60. Geburtstag verbinden. Die Antworten waren spannend. Meine Töchter zum Beispiel haben zuerst gar nicht verstanden, warum der 60. Geburtstag so etwas Besonderes sein soll. Das mag daran liegen, dass ich zum Glück bis jetzt so fit und auch durch meinen Job »berufs-jugendlich« bin. Bei den Freundinnen meiner Töchter ist es jedoch nicht anders. Diese Mädchen verbringen gerne Zeit mit ihren Müttern. Finden die sogar cool. Schätzen ihre Erfahrungen und sagen: Da gucke ich mir gerne was ab.

Das größte Loblied auf uns 60-Jährige singt mein Personal Trainer Marcus Kalz. Im Sport zeigt sich ja oft deutlich, wie man so gestrickt ist. Er sagt mir ganz oft: »Katja, du und die Frauen rund um dein Alter seid meine Lieblingskundinnen. Ihr jammert nicht rum, ihr wisst, warum ihr die Stunden bei mir nehmt. Ihr schaufelt euch die Zeit frei, und dann wird abgeliefert. Ohne Murren und Knurren.« Danke für die Blumen, kann ich da nur sagen!

Und was die jüngeren Kolleginnen angeht, die ich nach ihrem Blick auf uns 60-Jährige gefragt habe? Sie meinten: »So wollen wir auch mit 60 sein!« Jetzt kann man natürlich einwenden: »Klar, Katja, sollen sie dir erzählen, dass du langsam zum alten Eisen gehörst?« Wir arbeiten jeden Tag zusammen und haben einen ehrlichen Umgang miteinander. Ich denke nicht, dass ich mir da etwas vormache. Ich glaube ihnen.

Und was ist mit der Generation dazwischen? Frauen, die auf die Menopause zugehen – wie blicken sie auf die 60?

An die Wechseljahre erinnere ich mich noch gut. Sie haben mich damals wie aus dem Nichts regelrecht angefallen. Genau so fühlte sich das für mich an: wie ein Angriff. Und ich konnte den Angreifer weder sehen noch orten. Das Schlimmste war für mich, dass ich mich selbst am allerwenigsten verstand. Ich schrie meine Kinder an, meinen Mann und dachte, ich drehe durch. Das ging ungefähr vier Monate so.

Mein Schlüssel- oder Erweckungserlebnis habe ich schon oft erzählt: Ich rannte in Köln-Rodenkirchen bei Rot über eine Fußgängerampel. Eine Frau in einem großen Jeep musste heftig bremsen, um mich nicht zu überfahren. Sie war so wütend, dass sie mit hochrotem Kopf aus ihrem Auto stieg und mich übelst beschimpfte. »Keine Augen im Kopf, oder was?«, war noch das Harmloseste. Ungelogen: Ich konnte in ihrem Blick sehen, dass sie mich am liebsten geschlagen hätte. Im nächsten Moment rief ein typisch kölscher Augenzeuge des Spektakels mir zu: »Mach...

Erscheint lt. Verlag 12.2.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte 50plus • 60. Geburtstag • 60 ist das neue 40 • 60plus • Altersvorsorge • Älter werden • Autobiografie • Body Positivity • celebritybuch • eBooks • Frau im besten Alter • Geschenk • gesund älter werden • Gesundheit • Hormone • Jubiläum • Jung bleiben • menopause • promibuch • Psychologie • Selbstliebe • Sheila de Liz • Tabu • Vorsorgeuntersuchungen • Wechseljahre • Woman on Fire
ISBN-10 3-641-30744-9 / 3641307449
ISBN-13 978-3-641-30744-8 / 9783641307448
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