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Kokoro (eBook)

Japanische Weisheiten für ein gelungenes Leben | Wie finden wir Ruhe und Schönheit im Chaos?

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025 | 1. Auflage
300 Seiten
Insel Verlag
9783458782933 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kokoro - Beth Kempton
Systemvoraussetzungen
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Ein Jahr. Eine Reise. Ein großer Lebenswandel.

Auf ihrer Suche nach dem kokoro, dem achtsamen Herzen, unternimmt die Japanologin Beth Kempton eine Pilgerreise durch das ländliche Japan und findet Antworten auf einige der größten Fragen des Lebens: Wie können wir die Vergangenheit loslassen und aufhören, uns ständig um die Zukunft zu sorgen? Wie finden wir Ruhe und Schönheit im Chaos?

Sie fährt in den tiefen Norden Japans, wandert durch uralte Wälder, sieht den Mond über mythischen Bergen aufgehen und begegnet unterwegs einer Vielzahl weiser Lehrer: Köchen, Taxifahrern, Kaffeehausbesitzern, Dichtern, Philosophen und den Geistern, die das Land bewohnen. Immer auf der Suche nach dem Kokoro - dem achtsamen Herz, das Körper und Geist verbindet.

Dieses Buch ist eine Einladung, Stille und Zufriedenheit in einer sich ständig verändernden Welt zu entdecken. Wer sich vom Licht des eigenen Kokoro leiten lässt, sieht das Leben mit anderen Augen.



Beth Kempton studierte Japanologie und ist Autorin, Unternehmerin und Mutter. Sie leitet ihr erfolgreiches Unternehmen »Do What You Love«, das Online-Kurse zur Persönlichkeitsentwicklung anbietet. Darüber hinaus unterrichtet sie Yoga, produziert Podcasts und schreibt auch mal einen Song. Sie selbst nennt sich eine Wanderin und Abenteuerin und hat über 50 Länder bereist, dort gelebt und gearbeitet. Kempton lebt mit ihrer Familie in England.

Einleitung


Japan schickte mir einen Brief, als ich siebzehn war. Geschrieben in einer der komplexesten und schönsten Schriftsprachen der Welt, habe ich zunächst kein Wort entziffern können. Ich starrte auf den Text, bis die Zeichen verschwammen und um mich herumwirbelten. Sie benetzten meine Haut und verschmolzen mit ihr. So macht das Japan, verstehen Sie? Es kommt leise daher und verlässt einen nicht mehr.

Vor fast drei Jahrzehnten packte ich mein Jugendzimmer samt drei dicken, nagelneuen Wörterbüchern in einen Koffer und reiste für ein Jahr dorthin. Oberflächlich betrachtet, zog es mich in den Fernen Osten, um die Sprache zu erlernen, aber da war noch mehr. Tief in meinem Innern spürte ich eine Anziehungskraft, die Verlockung eines bedeutsamen Geheimnisses, das sich womöglich in den Schichten der japanischen Lebensart verbarg.

Als die Bombe platzte und ich meine angestrebte Laufbahn mit Wirtschaftsstudium und Buchführung an den Nagel hängte, um die Chance eines exotischen Abenteuers wahrzunehmen, schleppte mich meine Mutter in eine Buchhandlung, anstatt mich von dem Vorhaben abzubringen. Wir gingen in die Tourismusabteilung, wo es nur eine Handvoll Bücher über Japan gab. Ich griff nach einem Reiseführer mit einer schneebedeckten Pagode auf dem Titelbild und verspürte ein Kribbeln.

Später, ausgestreckt auf dem Bett, blätterte ich im Buch herum und sah mir die Abbildungen an. Ganz schlicht lag da ein Fächer auf dunklen Holzdielen neben einem geharkten Sandgarten. An anderer Stelle posierte ein Kind vor einer Kulisse aus riesigen daikons (Winterrettiche von einer unfassbaren Größe). Auf einem Foto spannte sich eine rote Bogenbrücke über einen reißenden Fluss. Gegenüber eine Reihe moosbewachsener Statuen, verharrend im Schatten des Waldes. Es war die Rede von Vulkanen, Reisfeldern, tropischen Inseln und verwunschenen Schreinen.

Ich war nur einmal im Ausland gewesen, in Frankreich, auf einer Klassenfahrt. Japan war eine Welt, die bisher nur in meiner Fantasie existierte, aber dennoch spürte ich beim Anblick der Szene, wo zwei Gestalten in einer schattigen Tempelhalle kontemplativ auf den hellen Garten nach draußen schauten, etwas Bedeutsames, das mich nie mehr verließ.

Die verborgene Wahrheit einer gelungenen Lebensweise.

Diese Affinität zu Japan hat mich seitdem wie lockender Sirenengesang begleitet. Indem ich meinem inneren Ruf folgte, sind mir viele Begegnungen mit Menschen beschert worden, deren Ansichten und Lebensweisen mein eigenes Dasein positiv beeinflusst haben. Es sollte also nicht verwundern, dass ich in meiner Midlife-Phase unter der Oberfläche meines durchstrukturierten Alltags von einem neuerlichen Beben erfasst wurde, das mich abermals dorthin zog.

Warum kokoro?


Als ich damals anfing Japanologie zu studieren, war eines der ersten erlernten Kanjis, das zwei unterschiedliche Lesungen kokoro bzw. (sinojapanisch) ›shin‹ zulässt. Ich war fasziniert von seiner Schlichtheit und wie die vier Pinselstriche in ihrer organischen Fügung wie von Zauberhand übers Papier glitten. In direkter Übersetzung bedeutet dieses Zeichen ›Herz‹, lernte ich damals. Im japanischen Alltag ist kokoro allgegenwärtig, sei es als Element von Kalligrafien in Tempeln, auf Plakaten, in der Werbung, in Firmenlogos oder in der Poesie sowie in der Konversation. Dennoch spielt der Begriff auf etwas Unsichtbares und Intimes an. Würde man hundert japanische Muttersprachler*innen danach befragen, würde man vermutlich hundert unterschiedliche Erklärungen erhalten.

Mit der Zeit war mir aufgefallen, dass in der englischsprachigen Literatur über Zen, Noh-Theater, Kampfkünste und dergleichen kokoro – je nach Kontext – auch mit ›Gemüt‹, ›Geist‹ oder ›Seele‹ assoziiert wird. Ich fand es faszinierend, aber auch verwirrend, da sich diese Ausdrücke in meiner Muttersprache auf recht unterschiedliche Bereiche beziehen.

Als mich die Midlife-Krise heimsuchte und mir eine Fülle ungelöster Fragen auf der Seele brannten, ahnte ich bereits instinktiv, dass kokoro einen gehörigen Anteil an der Antwort haben würde.

Selbst jetzt noch, nach fünf Jahren Forschung, fällt es mir schwer, eine eindeutige Definition von kokoro zu liefern, eben weil der Begriff eine so vielfältige Verwendung hat. Trotzdem erlaube man mir einen vorläufigen Versuch.

Kokoro ist das intelligente Herz, das unsere angeborene Weisheit kommuniziert und auf das Hier und Jetzt unserer Umwelt reagiert, was in Form empfundener Impulse geschieht. Es ist die Quelle unserer angeborenen Weisheit – eine tief verwurzelte Weisheit, die von jeglichem gesellschaftlichen Druck, Erwartungen und Meinungen fremder Personen unberührt bleibt.

Kokoro kann uns dabei helfen, einen achtsamen Umgang miteinander zu pflegen und einen unbeschwerten Lebensweg in Freiheit zu beschreiten, indem wir unsere Entscheidungen aktuell in jedem Moment neu treffen.

Imstande zu sein, die Weisheit von kokoro zu erkennen, ist wesentlich für die wachsame, gefühlte Erfahrung von Welt. Im Laufe meiner Reise durch die Lebensmitte habe ich zwölf Prinzipien für eine gute Lebensführung kennengelernt, die von kokoro geprägt sind.

Lassen Sie uns nun gemeinsam diese einzelnen Prinzipien erkunden – je eines pro Kapitel. In manchen Fällen werden die Prinzipien explizit vermittelt, andere wiederum indirekt mittels Geschichten.

Mögen Ihnen diese zwölf Prinzipien bei der Reflexion über Ihr persönliches Dasein zur Seite stehen und Antworten auf all die Fragen liefern, die sich in diesem Zusammenhang auftun, ganz gleich, in welcher Lebensphase Sie sich gerade befinden.

Zwölf Prinzipen für ein gelungenes Leben, inspiriert von japanischer Weisheit

  1. Ein gelungenes Leben ist ein gewissenhaft überprüftes Dasein.

  2. Ein gelungenes Leben ist ein mit Herz und Verstand erfasstes Dasein.

  3. Ein gelungenes Leben ist ein von Stille erfülltes Dasein.

  4. Ein gelungenes Leben ist ein präsentes Dasein.

  5. Ein gelungenes Leben ist eines, das sich der Vergänglichkeit aller Dinge vollends bewusst ist.

  6. Ein gelungenes Leben ist durchdrungen von bittersüßer Liebe.

  7. Ein gelungenes Leben ist eine Serie erklommener Gipfel.

  8. Ein gelungenes Leben ist ein Sediment aus integrierten Schichten.

  9. Ein gelungenes Leben ist eines, das sich uneingeschränkt Ausdruck verschafft.

  10. Ein gelungenes Leben ist ein wohl genährtes Dasein.

  11. Ein gelungenes Leben ist ein steter Weg, gepflastert mit dem, was sich richtig anfühlt.

  12. Ein gelungenes Leben ist ein bewusst gestaltetes Leben, das man in Fülle und Dankbarkeit verbringt.

Zum Gebrauch des Textes


Dieses Buch gliedert sich in drei Teile – in Anlehnung an die drei heiligen Berge von Dewa (Dewa Sanzan) in Tōhoku, einer abgelegenen, sehr schönen Region im Norden Japans.

  • In Teil I, inspiriert vom Hagurosan, der die Gegenwart und irdischen Begierden repräsentiert, erfolgt eine Bestandsaufnahme, an welchem Punkt wir uns gerade befinden und was uns in diesem Moment wichtig erscheint.

  • In Teil II erklimmen wir den Berg Gassan, der den Tod und die...

Erscheint lt. Verlag 21.5.2025
Übersetzer Sabine Mangold
Sprache deutsch
Original-Titel Kokoro. Japanese wisdom for a life well lived
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte achtsames Herz • Achtsamkeit • aktuelles Buch • Ausgeglichenheit • Berge • Bücher Neuerscheinung • Do what you love • feel-good-romance • Fragen des Lebens • ikigai • Jahr • Japan • Japanologin • ken mogi • Kokoro. Japanese wisdom for a life well lived deutsch • Körper und Geist • Lebens-Wandel • Lebens-Weise • Mutter • Mythen • Mythisch • Neuerscheinung 2025 • neues Buch • new year new me • Norden Japans • Ostasien Ferner Osten • Persönlichkeitsentwicklung • Philosophie des Laufens • Pilgerreise • Podcast • Reise • Ruhe • Schönheit • Selbstfindung • Self-Help • Sinn • Sinn-Findung • Stille • Suche • Unternehmerin • Vergangenheit • Wälder • Wandern • Weisheiten • wohlfühlen • Wohlfühl-Roman • Yoga • Zufriedenheit • Zukunft
ISBN-13 9783458782933 / 9783458782933
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