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Inside KI -  Stephan Scheuer,  Larissa Holzki

Inside KI (eBook)

Wie Künstliche Intelligenz und ihre Pioniere unser Leben und Arbeiten revolutionieren
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
208 Seiten
Verlag Herder GmbH
978-3-451-83300-7 (ISBN)
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2023 fing die künstliche Intelligenz an, zu schreiben und zu sprechen wie ein Mensch. Damit steht die Welt vor einem fundamentalen Umbruch. Unsere Zivilisation, die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten, wird so stark verändert werden wie durch die Erfindung des Internets. Noch lässt sich nur erahnen, welches Ausmaß an Innovationen in allen Lebensbereichen nun möglich ist. Fest steht aber, dass wir diese technische und gesellschaftliche Revolution nur dann in unserem Sinne steuern können, wenn wir sie und ihre Pioniere kennen und verstehen. Die Journalisten Larissa Holzki und Stephan Scheuer stellen die führenden Köpfe vor, die diese Entwicklung im Silicon Valley in den USA und in Europa vorantreiben, und zeigen, wie wir jetzt richtig reagieren.

Stephan Scheuer ist Korrespondent in San Francisco beim Handelsblatt. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit Zukunftstechnologien und Künstlicher Intelligenz. Fünf Jahre lang hat er als Korrespondentin Peking den Aufstieg der chinesischen Digitalkonzerne begleitet und anschließend das Technologieteam des Handelsblatts von Düsseldorf aus geleitet. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Wirtschaftsfilmpreis des Bundeswirtschaftsministeriums und dem Heinrich-Heine-Journalismuspreis. Stephan Scheuer hat Internationale Beziehungen und Sinologie in Peking, Berlin, London und Marburg studiert.

Stephan Scheuer ist Korrespondent in San Francisco beim Handelsblatt. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit Zukunftstechnologien und Künstlicher Intelligenz. Fünf Jahre lang hat er als Korrespondent in Peking den Aufstieg der chinesischen Digitalkonzerne begleitet und anschließend das Technologieteam des Handelsblatts von Düsseldorf aus geleitet. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Wirtschaftsfilmpreis des Bundeswirtschaftsministeriums und dem Heinrich-Heine-Journalismuspreis. Stephan Scheuer hat Internationale Beziehungen und Sinologie in Peking, Berlin, London und Marburg studiert. Larissa Holzki leitet das Team für Künstliche Intelligenz bei der Wirtschaftszeitung Handelsblatt in Düsseldorf. Mit dem Handelsblatt KI-Briefing informiert sie Zehntausende Entscheiderinnen und Entscheider jede Woche über die neuesten Entwicklungen zu der Schlüsseltechnologie. Zuvor hat sie vier Jahre als Unternehmensreporterin über technologische Innovationen und insbesondere die europäische Start-up-Szene berichtet. Die Absolventin der Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft hat Soziologie, Wirtschaftswissenschaften und Kriminologie in Köln und Hamburg studiert.

Vorwort


Das Jahr 2023 hat eine Zäsur markiert: Es war das Jahr, in dem Künstliche Intelligenz anfing, zu schreiben und zu sprechen wie ein Mensch. In dem wir uns plötzlich nicht mehr sicher sein konnten, ob ein Nachrichtentext, ein Foto oder ein Popsong menschengemacht oder KI-generiert war. In dem Programmierer, Juristinnen und Filmemacher darüber diskutierten, was sie eigentlich noch besser können als KI. Das ist erst der Anfang. In den Jahren 2024, 2025 und darüber hinaus wird die Technologie erst ihre volle Wirkung entfalten.

Lange galten Roboter als Bedrohung für Jobs in Lagerhallen und an Fließbändern. Die letzten Arbeitsplätze für Menschen in der Produktion schienen gezählt. Plötzlich sind es nicht Roboter, sondern Künstliche Intelligenz, die Bürotätigkeiten übernimmt und Hausaufgaben macht. In rasanter Geschwindigkeit entwickelt sich vor unseren Augen eine Technologie mit immenser gesellschaftlicher Sprengkraft. KI könnte unser Leben so stark verändern wie einst die Erfindung des Internets. Es spielt keine Rolle, wie alt Sie sind und was Sie beruflich machen. Wir alle sind von dieser Technologierevolution betroffen.

Die Erkenntnis kam mit ChatGPT. Als der Textroboter Ende November 2022 veröffentlicht wurde, sollen sich binnen fünf Tagen eine Million Nutzer bei dem Dienst registriert haben. Ein halbes Jahr später berichtete der deutsche Digitalverband Bitkom, jeder fünfte Deutsche habe das Programm bereits ausprobiert. So schnell hat noch nie eine Technologie die Welt erobert.

Hinter dem Chatbot steht ein KI-Modell, das auf Basis einer gigantischen Anzahl von Texten die menschliche Sprache gelernt hat. Und nicht nur das. Das Modell kann auch berechnen, welche Antwort mit der größten Wahrscheinlichkeit zu einer bestimmten Eingabe passt. Mit ChatGPT verändert sich die Art und Weise, wie wir mit Maschinen umgehen. Wir können ihnen Fragen stellen. Wir können mit ihnen neue Ideen diskutieren. Sie können uns kritische Rückmeldungen zu unserer eigenen Arbeit geben. Computer sind nicht länger reine Werkzeuge. Die Arbeit mit ihnen wird zu Teamwork.

Der CEO von Google, Sundar Pichai, prognostiziert, Künstliche Intelligenz könne eine wichtigere Erfindung für die Menschheit werden als Feuer oder Elektrizität. Tesla-Chef Elon Musk warnt hingegen: »Künstliche Intelligenz könnte die Menschheit ausrotten. Sie ist eine Gefahr für unsere Zivilisation.«

Natürlich übertreibt Pichai, wenn er KI mit Feuer gleichsetzt. Er will KI als besonders mächtig anpreisen, denn seine Firma verkauft schließlich KI-Produkte. Aber selbst wenn der Vergleich überzogen ist und auch Musk mit seinen Untergangsszenarien über das Ziel hinausschießt, so wird Künstliche Intelligenz unser Leben nachhaltig verändern. Das ist jetzt schon absehbar.

Das Zentrum der Entwicklung ist einmal mehr das Silicon Valley in den USA. Dort ist das Start-up OpenAI ansässig, das ChatGPT entwickelt hat. Der Microsoft-Konzern allein hat 13 Milliarden Dollar in die Jungfirma investiert. CEO Satya Nadella integriert die Technik von OpenAI in alle Microsoft-Produkte. Aber das Wettrennen um die Vorherrschaft beim Thema Künstliche Intelligenz hat gerade erst begonnen. Auch China schickt sich an, sich dabei als Weltmacht zu etablieren. Und Europa ist entschlossen, sich von den Technologiegroßmächten nicht erneut überrollen zu lassen.

In der wissenschaftlichen Forschung könnte Künstliche Intelligenz wie ein Turbo fungieren. Der richtige Vergleich wäre hier nicht Feuer oder Elektrizität, sondern eher die Entwicklung von Mikroskopen im 17. Jahrhundert. Sie machten es möglich, sich völlig neues Wissen zu erschließen, und brachten die Forschung massiv voran. Pharmaunternehmen beschleunigen mit Künstlicher Intelligenz die Entwicklung von neuen Medikamenten. KI-Assistenten können Ärzten helfen, Krankheiten frühzeitig zu erkennen und zu heilen. Aber auch in anderen Lebensbereichen stehen große Umwälzungen bevor: In der Schule können KI-Tutoren wie ein individueller Lehrer fungieren, der immer erreichbar ist, auf das gesamte Wissen der Welt zugreifen kann und es zugeschnitten auf die Fähigkeiten einer einzelnen Schülerin aufbereitet. Zudem kann jeder auch ohne Computerkenntnisse dank KI komplizierte Software entwickeln. Einfache Befehle an die KI reichen dafür mittlerweile aus.

Wir leben in einer aufregenden Zeit. Dieses Buch soll ein Wegweiser sein. Es soll helfen, sich zurechtzufinden. Wir wollen die wichtigsten Pioniere hinter dem Technologieschub vorstellen. Wir, das sind Larissa Holzki, die in der Zentrale des Handelsblatts in Düsseldorf ein Team für Künstliche Intelligenz leitet, und Stephan Scheuer, der als Korrespondent für das Handelsblatt von San Francisco aus über die US-Technologiefirmen schreibt. Als Reporter berichten wir jeden Tag über den größten Innovationswettbewerb, den unsere Generation bisher erlebt hat. Wir treffen die Menschen, die ihn vorantreiben. Wir bekommen Zutritt zu ihren Unternehmen, begleiten deren Chefs und Entwicklerinnen auf Reisen und besuchen sie manchmal sogar zu Hause. Die Szenen und Gespräche in diesem Buch, die in Europa spielen, steuerte Larissa Holzki bei. Stephan Scheuer schreibt über seine Begegnungen in den USA. Als Korrespondent hat er zuvor mehrere Jahre in Peking gearbeitet. Er hatte auch dort Zugang zu führenden KI-Unternehmen und beschreibt seine Eindrücke in diesem Buch. Leider sind die Einreisebedingungen für Journalisten in die Volksrepublik so streng, dass er das Land für dieses Buch nicht erneut besuchen konnte.

Als Leserinnen und Leser dieses Buches nehmen wir Sie mit. Ob im Silicon Valley, in Europa oder China, wir geben Ihnen einen Einblick in die Orte, an denen unsere Zukunft mit dieser Technologie geprägt wird: die Forschungslabore in San Francisco, das Start-up Aleph Alpha in Heidelberg oder die Microsoft-Zentrale in Redmond bei Seattle. Wer versteht, was die Menschen, die dort arbeiten, antreibt und was sie programmieren, kann sich selbst ein Bild davon machen, wie Künstliche Intelligenz unser Leben in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch verändern könnte.

Zu den Menschen, die wir Ihnen gerne näher vorstellen wollen, zählt Sam Altman. Er ist der Mann, der OpenAI mitgegründet hat und heute leitet. Er steht hinter ChatGPT und ist der derzeit einflussreichste Pionier im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Im Interview beschreibt er, welches Potenzial er in der Nutzung von KI sieht. Er zeichnet das Bild einer Welt, in der neue Computersysteme viele grundlegende Probleme der Menschheit lösen können und Menschen viel weniger arbeiten müssen. Altman spricht sich für ein bedingungsloses Grundeinkommen aus. Dazu will er eine globale Kryptowährung unter dem Namen Worldcoin etablieren. Um diese zu nutzen, sollen sich alle Menschen ihre Augeniris scannen lassen. Diese Pläne könnten einem dystopischen Science-Fiction-Film entsprungen sind. Sie sind aber Realität. Und sie sind eng mit Deutschland verbunden. Der Augenscanner wurde in Erlangen entwickelt. Alle Hintergründe haben wir im Detail aufgeschrieben.

Es gibt aber noch viel mehr spannende Menschen kennenzulernen. Da ist Aidan Gomez. Er ist ein KI-Experte aus Kanada, der mit einem Forschungspapier im Jahr 2017 die Grundlage für den heutigen Boom geschaffen hat. Er erzählt, wie er in einer ländlichen Region von Kanada umgeben von Ahornbäumen aufgewachsen ist. Er beschreibt, wie er kaum Zugang zu schnellem Internet hatte und genau deshalb früh angefangen hat, Computerprogramme zu schreiben, und heute an der Spitze der globalen Forschung mitspielt.

Ein weiterer wichtiger Vordenker ist Thomas Dohmke. Der aus Deutschland stammende Informatiker leitet die Pro­grammierplattform Github. Gepaart mit Künstlicher Intelligenz, hat er einen Copiloten auf den Markt gebracht, der komplexe Computerprogramme erschaffen kann. In keinem Bereich ist KI derzeit schon so mächtig wie im Erschaffen von Computerprogrammen.

Beim weltweit wertvollsten Chipkonzern Nvidia tüftelt Spitzenmanagerin Kimberly Powell mit ihrem Team daran, Krankheiten mithilfe von KI zu heilen. Bei einer Führung durch die futuristische Firmenzentrale in Santa Clara beschreibt sie, warum es noch nie so einfach wie heute war, Medikamente zu entwickeln, und welche Rolle KI dabei spielt.

In Paris treffen wir den französischen Informatiker Yann LeCun. Der KI-Chef des Facebook-Konzerns Meta stellt sich mit seinen öffentlichen Äußerungen gern mal gegen den Rest der Technologiewelt – manchmal sogar gegen Facebook-Chef Mark Zuckerberg. Er glaube nicht daran, dass wir den heutigen generativen KI-Modellen die Fehler austreiben können, sagt er. Er will Maschinen beibringen, zu denken und zu lernen wie ein Mensch.

Wir nehmen Sie mit zu einem Treffen mit Meredith Whittaker. Sie leitet die Signal-Stiftung und ist für den gleichnamigen verschlüsselten Messengerdienst zuständig. Sie ist die kritische Gegenstimme in der US-Techszene, die den großen Konzernen vorwirft, ihre Macht zu missbrauchen.

Der Künstler Boris Eldagsen hat uns gezeigt, dass wir unseren Augen in der KI-Revolution kaum noch trauen können. Er hat mit einem KI-generierten Bild 2023 einen bekannten Fotopreis gewonnen – und bei der Preisverleihung die Bühne gestürmt, um die Welt darauf aufmerksam zu machen, dass er die Auszeichnung niemals hätte bekommen dürfen. Für eine neue Kunstform hält er seine »Promptografie« aber trotzdem.

Auch das Berliner KI-Start-up Helsing hat uns Einblick gewährt. Die junge Rüstungsfirma arbeitet an Technologien, mit denen Europa sich im KI-Zeitalter noch schützen und verteidigen kann. Ohne ihre Technologie wären...

Erscheint lt. Verlag 11.3.2024
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Chance • China • Deutschland • Einführung • Gefahr • Künstliche Intelligenz • Silicon Valley • USA • Zukunft
ISBN-10 3-451-83300-X / 345183300X
ISBN-13 978-3-451-83300-7 / 9783451833007
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