Ökonomisches Scheitern
Das alltägliche Scheitern im Kapitalismus - eine historisch-praxeologische Kritik des herrschenden Konkursnarrativs.
In kapitalistischen Gesellschaften ist die Bedrohung eines ökonomischen Scheiterns allgegenwärtig. Besondere Aufmerksamkeit von Historiker*innen verdient der spezifische soziale Umgang mit scheiternden Kredit- und Schuldbeziehungen. Eric Häusler nimmt sich in einer praxisorientierten Quellenanalyse fast 600 Berner Geldstagsrödel (Konkursakten) an. Er beschreibt über 150 Jahre hinweg die Alltäglichkeit des Scheiterns und interpretiert in interdisziplinärer Perspektive den Geldstag als Verfahren, das den bedrohten Haushalten immer auch Zukunftsperspektiven eröffnete. Dieses solidarische Konkursregime weicht deutlich vom Leitmotiv des herrschenden Konkursnarrativs - Nichts als Elend! - ab.
Eric Häusler, geb. 1985, ist Gastwissenschaftler an der New School for Social Research und der New York University. Der Historiker promovierte an der Universität Bern, war wissenschaftlicher Mitarbeiter im vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Sinergia-Projekt »Doing House and Family« und Gastwissenschaftler an der Sophia University in Tokyo. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören eine von der neuen Kapitalismusgeschichte inspirierte Wirtschaftsgeschichte und das wachsende Feld der Global Urban History.
»Es [ist] ein großes Verdienst dieser Arbeit, dass sie einen detaillierten und umfassenden Einblick in die lokale Konkurspraxis im Umgang mit der breiten Schicht weitgehend mittelständischer Haushalte gewährt. Ob diese Analyse zu einer Neuinterpretation der Konkursgeschichte führt, sei dahingestellt. Gleichwohl bietet sie eine bedeutsame Erweiterung der bisherigen Forschungslandschaft, die auch neue Forschungsperspektiven eröffnet.«
»Es [ist] ein großes Verdienst dieser Arbeit, dass sie einen detaillierten und umfassenden Einblick in die lokale Konkurspraxis im Umgang mit der breiten Schicht weitgehend mittelständischer Haushalte gewährt. Ob diese Analyse zu einer Neuinterpretation der Konkursgeschichte führt, sei dahingestellt. Gleichwohl bietet sie eine bedeutsame Erweiterung der bisherigen Forschungslandschaft, die auch neue Forschungsperspektiven eröffnet.«
»Die propagierte historiografische Normalisierung statt Skandalisierung ökonomischen Scheitems ist ein überaus wichtiger Schritt, um die Geschichte von Misserfolgen im Kapitalismus über das Mitleiden des Einzelfalls hinaus weiterzuentwickeln, und ebendies gelingt Häusler hier in fundierter, reflektierter und gut lesbarer Weise.«
| Erscheinungsdatum | 04.03.2023 |
|---|---|
| Reihe/Serie | 1800 | 15 |
| Verlagsort | Bielefeld |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 155 x 240 mm |
| Gewicht | 468 g |
| Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Allgemeines / Lexika |
| Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Regional- / Ländergeschichte | |
| Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Kulturgeschichte | |
| Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Wirtschaftsgeschichte | |
| Sozialwissenschaften ► Soziologie | |
| Schlagworte | Bankruptcy • Bern • Capitalism • credit • Cultural History • Debts • Economic History • economy • Europäische Geschichte • European History • Failure • Geldstag • Geschichte • Geschichte des 19. Jahrhunderts • Geschichtswissenschaft • Gesellschaft • History • History of the 19th Century • Kapitalismus • Konkurs • Kredit • Kulturgeschichte • Moneyday • Ökonomie • Scheitern • Schulden • Schweiz • Social History • Society • Sozialgeschichte • Switzerland • Wirtschaft • Wirtschaftsgeschichte |
| ISBN-10 | 3-8376-6642-5 / 3837666425 |
| ISBN-13 | 978-3-8376-6642-7 / 9783837666427 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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