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Spannungsfeld Flüchtlinge (eBook)

Ein psychologischer Blick auf Engagierte und die Dialogkultur

Christel Kumbruck (Herausgeber)

eBook Download: PDF
2022 | 1. Auflage
XIII, 347 Seiten
Springer-Verlag
9783658354992 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Spannungsfeld Flüchtlinge -
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Dieses Buch analysiert wissenschaftlich fundiert und zugleich allgemeinverständlich das Engagement von Menschen, die sich für die Aufnahme von Geflüchteten oder gegen die deutsche Flüchtlingspolitik engagieren, sowie ihre Motive, Emotionen, Denk- und Argumentationsweisen. Dabei werden psychologische Mechanismen, die ursächlich für die viel diskutierte Polarisierung unserer modernen Gesellschaft sind, deutlich. Erstmalig werden die tieferen Ursachen für bestehende Dialogbarrieren aufgespürt und mit psychologischen Modellen erklärt. Dabei decken die Autor*innen neben polarisierenden Dialogprozessen auch Gemeinsamkeiten beider Seiten auf und erarbeiten daraus Ansatzpunkte für Dialogchancen und eine Depolarisierung der Kommunikation. Neben der psychologischen Betrachtung erfolgt außerdem eine Einordung der beschriebenen, empirisch ermittelten Erkenntnisse in übergeordnete soziokulturelle Prozesse und gesellschaftliche Rahmenbedingungen. Auch hieraus werden Lösungsansätze, diesmal auf der Ebene von Politik und Gesellschaft, erarbeitet. Ein Buch für alle, die mehr Einblicke in das Flüchtlingsengagement haben wollen, die sich in Politik, Beratung, Coaching, Erziehung u.ä. aktiv an der Bewahrung einer Dialogkultur beteiligen, oder zumindest die (psychologischen) Mechanismen verstehen möchten, welche eine Polarisierung der Gesellschaft fördern.


Prof. em. Christel Kumbruck ist Arbeits- und Organisationspsychologin und Arbeitswissenschaftlerin mit einem Schwerpunkt auf interkulturellen psychologischen Trainings. Sie hat viele qualitative Studien am Schnittpunkt zwischen Individuum und Gesellschaft durchgeführt.

Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 10
Herausgeber- und Autorenverzeichnis 11
1 Einleitung in die Thematik 12
1.1Zivilgesellschaftliches Engagement: Die Geschehnisse der Jahre 2015–2020 – eine Chronologie 12
1.2Grundlage für dieses Buch 22
1.3Zum Verständnis von zivilgesellschaftlichem Engagement 26
1.4Was dieses Buch will und was es nicht will 29
1.5Aufbau des Buchs 33
Literatur 34
2 Flüchtlingsaufnahme im gesellschaftlichen Spannungsfeld: Geflüchtete und Aufnahmegesellschaft 40
2.1Einleitung 40
2.2Aktuelle Zahlen und Daten 41
2.3Historische Erfahrungen und heutige Eindrücke 47
2.4Flucht- und Flüchtlingsthematik als Forschungsgegenstand der Psychologie 50
2.4.1Warum flüchten Menschen? – Ein psychologischer Erklärungsansatz 51
2.4.2Erleben und Verhalten von Flucht mit Blick auf die Geflüchteten 53
2.4.3Gewalterfahrungen und traumatische Erlebnisse auf der Flucht 55
2.4.4Fluchtprozess und Ziellandentscheidung 56
2.5Flucht und Geflüchtete aus der Perspektive der Aufnahmegesellschaft 57
2.5.1Darstellung des gesellschaftlichen Spannungsfeldes in den Medien und im Engagement 58
2.5.2Deutschland ein Einwanderungsland – Mythos oder Fakt? 60
2.5.3Die deutsche Willkommenskultur 61
2.6Fazit 61
Literatur 63
3 Portraits der interviewten Engagierten 70
3.1Einleitung und Funktion der Portraits 70
3.2Anmerkung zum Datenschutz 71
3.3Die Teilnehmer/innen – Portraits 72
4 Die Frage nach dem Warum – warum sich Menschen engagieren 95
4.1Was bewegt die Engagierten dazu, ehrenamtlich tätig zu werden? – Ein konzeptionelles Modell zur Erklärung zivilgesellschaftlichen Engagements 96
4.1.1Das Zusammenspiel verschiedener intraindividueller Einflüsse 99
4.1.1.1 Vorherige Erfahrungen und Vorgeschichte 99
4.1.1.2 Individuelle Werte/persönliche Verwurzelung 101
4.1.1.3 Motive und Ziele als Brücke zwischen Werten und Verhalten 103
4.1.1.4 Zusammenfassung intraindividuelle Einflüsse 107
4.1.2Zusätzliche Wirkung von externen Umwelteinflüssen und Auslösern 107
4.2Gruppenbildung auf Grundlage der verschiedenen Einflussfaktoren 110
4.3Die Engagement-Disposition 111
4.3.1Engagement erfassen und nicht pauschalisieren 112
Literatur 115
5 Erfahrungen aus dem Engagement 119
5.1Einleitung 119
5.2Freude, Mehrwert, Zufriedenheit – Typische Erfahrungen der Flüchtlingshelfer/innen 120
5.2.1„Mir geht es dann auch besser“ – Die Freude am Engagement 121
5.2.2„Das muss man jetzt einfach machen“ – Helfen wollen 123
5.2.3„Wir haben das einfach gemacht“ – Der spontane Impuls 125
5.2.4„Persönliche Horizonterweiterung“ – Psychologischer Mehrwert durch das eigene Engagement 127
5.3„Wieder gehört werden“ – Typische Erfahrungen der Flüchtlingsskeptiker/innen 130
5.3.1„Die Schnauze voll“ – Der politische Status quo als Hauptproblem 131
5.3.1.1 „Nur eine Richtung“ – Politische Unzufriedenheit und mangelnde Partizipation 131
5.3.1.2 „Jetzt erst recht“ – Wut, Frust und Trotz 133
5.3.2„Alles muss sich ändern vs. So wie es ist“ – Motivation und Antrieb 134
5.3.2.1 „Ich brauche Deutschland“ – Nationalstolz und Erhaltungsbedürfnis 135
5.3.2.2 „Die Politik macht doch das Ganze“ – Systemischer Veränderungswille 137
5.3.3„Demokratie aufrechterhalten“ – Das Gefühl, im Recht zu sein 139
5.3.3.1 „Der Regierung auf die Sprünge helfen“ – Das Richtige tun 139
5.3.3.2 „Die Augen öffnen“ – Aufklärung 140
5.3.4„Wir sind ganz normale Menschen“ – Die (wahrgenommene) gesellschaftliche Rolle 142
5.3.4.1 „Man wird gemieden“ – Persönliche und gesellschaftliche Ächtung 142
5.3.4.2 „Nazi-Keule“ – Der rechtsextreme Vorwurf 144
5.3.4.3 „Eine große Freundesgemeinschaft“ – Gemeinschaftsgefühl 146
5.4Ängste und Sorgen 147
5.4.1Das Wesen der Angst 147
5.4.1.1 Individuelle Angst – Eine psychologische Annäherung 147
5.4.1.2 Kollektive Angst – Das Problem der Gruppenhomogenität 149
5.4.2„Ich will Deutschland, wie es ist“ – Ängste der Flüchtlingsskeptiker/innen 151
5.4.2.1 „Der Untergang der Demokratie“ – Masse an Flüchtlingen 152
5.4.2.2 „Ich möchte das Land so, wie es ist“ – Kulturelle Entfremdung 156
5.4.2.3 „Der Islam ist eine aggressive Religion“ – Angst vor dem Islam 158
5.4.2.4 „Teilweise Kriegstreiber oder Schwerverbrecher“ – Angst vor Kriminalität 159
5.4.3„Potenzial der Verletzung“ – Ängste der Flüchtlingshelfer/innen 162
5.4.3.1 „Potenzial der Verletzung“ – Angst vor zu viel Nähe 163
5.4.3.2 „Ich muss mich da schützen“ – Angst vor Überlastung 165
5.4.3.3 „Untergang der Demokratie“ – Angst vor der gesellschaftlichen Entwicklung 168
5.4.3.4 „Dem will ich nachts nicht begegnen“ – Angst vor den Flüchtlingsskeptiker/innen 170
Literatur 171
6 Denkprozesse, Denkweisen und Denkwelten der Engagierten 173
6.1Werte, Motive und Denken – der Versuch einer Differenzierung 175
6.2Unsicherheit im Zusammenhang mit Denkprozessen und Denkweisen 176
6.2.1Vorurteile vs. Differenzierung 178
6.2.2Color-Blindness und Cultural-Awareness 180
6.2.3Abstraktes vs. beziehungsorientiertes Denken 183
6.3Denkwelten: Eine Integration verschiedener Denkweisen 185
6.4Gruppenprozesse auf Basis verschiedener Denkwelten 187
Literatur 188
7 Sprache und Kommunikation 192
7.1Einleitung 192
7.2Kommunikationsgegenstand Flüchtlingsengagement: verschiedene Bezugsebenen von Flüchtlingshelfer/innen und -skeptiker/innen 193
7.3Kommunikationsgegenstand Flüchtlinge: persönliches Kennen und Vorurteile 196
7.4Sichtweisen auf die anderen: verbale Grenzverletzungen und Vorurteile 203
7.5Argumentationsschemata – Fakten und Bewertungen 205
7.6Sprachliches Eskalieren – vom Wertequadrat zum Diffamierungsquadrat 207
7.6.1Entweder-oder-Denken – Komplexitätsreduktion – persönliche Abwertungen 209
7.6.2Fallbeispiel: Differenzieren oder Pauschalisieren? 212
7.7Die Rolle der Moral 214
7.7.1Fallbeispiel: Helikopter-Moralisieren statt konkrete Lösungen 214
7.7.2Helikoptermoral 217
7.7.3Moralische Gründe: Helfen zur Schuldabsolution 218
7.8Fazit: Kommunikative Polarisierung und Depolarisation 222
Literatur 223
8 Brückenbauen und Konsensbildung 225
8.1Überlappungen, „Seitenwechsel“, Sowohl-als-auch-Positionen 226
8.1.1Impuls zum Helfen: Mitgefühl 226
8.1.2Integration und „deutsche“ Regeln 227
8.1.3Kritik an der Flüchtlingspolitik und ihrer Vermittlung 230
8.1.4Protestieren in einer Demokratie – die Frage der Gewalt 233
8.1.5Kommunikative Rahmenbedingungen, die zusammenführen 234
8.1.6Argumentation zur Konsensbildung 235
8.2Herausforderungen beim Brückenbauen 238
8.2.1Interessen der Dialogpartner 238
8.2.2Mapping und Brückenbauen: Ähnlichkeit oder Differenz? 240
8.2.3Brückenbauen als Methode 241
8.3Fazit 242
Literatur 243
9 Gesellschaftliche und kulturelle Rahmung der Polarisierung 244
9.1Einleitung 244
9.2Polarisierungserscheinungen in der Gesellschaft? „Traditionalisten“ und „Kosmopoliten“ und ihr Bezug zu den Werten Erhaltung und Offenheit 246
9.2.1„Kosmopoliten“ 246
9.2.2„Traditionalisten“ 250
9.3Wie sind diese beiden Gruppierungen sozialhistorisch entstanden? 253
9.4Emotionalisierung der Gesellschaft: Ängste, Wut, Trauer, Dilemmata und das Herauskommen 258
9.4.1Eine Tiefengeschichte 258
9.4.2Wie die Selbstverwirklichungskultur negative Emotionen produziert 262
9.4.3Wege aus der emotionalisierten Gesellschaft 265
9.5Akkulturationsphänomene als Herausforderung einer Gesellschaft im Umbruch 269
9.5.1Kultur: Erwerb, Tradierung und Veränderung 271
9.5.2Akkulturationsstrategien und ihre Konsequenzen für eine Gesellschaft 273
9.5.2.1 Akkulturationshürde kulturelle Tiefendimensionen sozialer Ordnung 279
9.5.2.2 Anerkennungsdilemmata multikultureller Gesellschaften 281
9.5.2.3 Prinzip Ähnlichkeit in der plurikulturellen Gesellschaft 284
9.6Kurzzusammenfassung und Fazit 285
Literatur 288
10 Schritte in eine Dialogkultur 292
10.1Einleitung 292
10.2Geteilte Prinzipien der Zivilität: Einführung eines Gesellschaftsvertrags 293
10.3Haltung: Würde des Menschen – An- und Aberkennung durch andere 298
10.4Befähigung zum Dialog mit Andersdenkenden & Anderslebenden
10.4.1Wünsche nach Dialogkultur aus Sicht der Flüchtlingshelfer/innen und -skeptiker/innen der Flüchtlingspolitik 301
10.4.2Interkulturelle Kommunikationskompetenz als Prozess 310
10.5Zusammenführung der Lösungsideen und Ausblick 313
Literatur 318
11 Anhang Zahlen, Daten, Fakten 321
11.1Teil 1 Begrifflichkeiten zur rechtlichen Einordnung von Geflüchteten 322
11.1.1Rechtliche Grundlagen 322
11.1.2Begrifflichkeiten 325
11.2Teil 2 Sozialleistungen im Vergleich: Flüchtlinge und Deutsche 330
11.3Teil 3 Die polizeiliche Kriminalstatistik – der Anteil von Ausländern an kriminellen Aktivitäten in Deutschland? 332
11.3.1Statistik und ihre Tücken am Beispiel der polizeilichen Kriminalstatistik 332
11.3.2Fehlinterpretationen durch den Nutzer der Statistik 334
11.3.3Methodische Fehler 336
11.3.4Fazit 338
11.4Teil 4 Erfolgsfaktoren einer gelungenen Integration von Geflüchteten 340
11.5Teil 5 Praxisbeispiel gelungener Integration – das Erfolgsrezept der belgischen Kleinstadt Mechelen 342
11.6Teil 6 UNO – Bestandserhaltungsmigration 344
„Zu guter Letzt: Wir sagen Danke“ 347

Erscheint lt. Verlag 22.8.2022
Zusatzinfo XIII, 341 S. 14 Abb., 2 Abb. in Farbe.
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie Persönlichkeitsstörungen
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Dialogkultur • Engagement • Flüchtlinge • Flüchtlingsengagement • Flüchtlingsgegner • Flüchtlingshelfer • Flüchtlingshilfe • Flüchtlingspolitik • Flüchtlingsskeptiker • Flüchtlingsthematik • Geflüchtete • Gesellschaftlicher Diskurs • Kommunikation • Kommunikationsstörungen • Sozialpsychologie des Engagements • Zivilgesellschaftliches Engagement
ISBN-13 9783658354992 / 9783658354992
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