Warrior Dog - Treuer Begleiter (eBook)
336 Seiten
Riva Verlag
9783745314571 (ISBN)
Will Chesney diente als SEAL Team Operator und Hundeführer. Er nahm an der Operation Neptune Spear teil, die zum Tod von Osama bin Laden führte. Chesney wurde für seine Verdienste mit einem Silver Star und dem Veteranenorden Purple Heart ausgezeichnet. Heute kümmert er sich vor allem um ehemalige Soldaten, die bei ihren Einsätzen schwere Traumata erlitten haben. Joe Layden ist ein preisgekrönter Journalist und Autor. Zu seinen Büchern gehören u. a. die Bandbiografie Van Halen - Teufelspakt und der New York Times-Bestseller As You Wish über den Kultfilm »Die Braut des Prinzen«.
Will Chesney diente als SEAL Team Operator und Hundeführer. Er nahm an der Operation Neptune Spear teil, die zum Tod von Osama bin Laden führte. Chesney wurde für seine Verdienste mit einem Silver Star und dem Veteranenorden Purple Heart ausgezeichnet. Heute kümmert er sich vor allem um ehemalige Soldaten, die bei ihren Einsätzen schwere Traumata erlitten haben. Joe Layden ist ein preisgekrönter Journalist und Autor. Zu seinen Büchern gehören u. a. die Bandbiografie Van Halen – Teufelspakt und der New York Times-Bestseller As You Wish über den Kultfilm »Die Braut des Prinzen«.
EINLEITUNG
Das ist vielleicht nicht die Geschichte, die Sie erwarten. Das möchte ich von Anfang an klarstellen.
Ich diente dreizehn Jahre lang in der U.S. Navy, davon elf Jahre bei den SEALs, und nahm an zahlreichen Operationen und Missionen im Rahmen des Krieges gegen den Terrorismus teil, der nach dem 11. September begann. Als Mitglied des SEAL Team XXX war ich im Frühjahr 2011 auf pakistanischem Boden, als der größte Staatsfeind der Vereinigten Staaten, Osama bin Laden, gestellt und erschossen wurde. Deshalb kann ich ohne Übertreibung sagen, dass ich im Lauf meiner Dienstzeit in die eine oder andere brenzlige Situation geraten bin. Aber das ist nur ein Teil der Geschichte, die ich hier erzählen will, und gar nicht einmal der wichtigste.
Es ist so: Obwohl ich das große Privileg hatte, mit einigen der tapfersten und besten Männer zu dienen, die man sich als Kameraden nur vorstellen kann, hatte ich zugleich die große Ehre, mit einem ungewöhnlichen und unbekannten Helden zu arbeiten und zu leben, dessen Rolle im modernen Kriegswesen – vor allem in der Terrorismusbekämpfung – schwer zu erfassen ist. Es sei denn, man diente mit ihm oder einem anderen vierbeinigen Krieger.
Ich wuchs mit Hunden auf und war schon immer ein Hundenarr, begriff aber erst, in welchem Ausmaß Hunde bei den Streitkräften zum Einsatz kommen, als ich ein SEAL wurde und anfing, von ihren Leistungen zu hören. Ich erinnere mich, wie ich einmal am Anfang meiner Dienstzeit zusammen mit anderen in einem Schulungsraum saß und folgende Aufforderung hörte: »Heben Sie die Hand, wenn Ihnen jemals ein Hund das Leben gerettet hat.«
Ohne zu zögern meldeten sich etwa 90 Prozent der anwesenden Männer. Sie lachten nicht. Sie lächelten nicht. Das war eine ernste, wichtige Sache.
Kann ein Hund ein Menschenleben retten? Allerdings. In meinem Fall sogar sehr oft. Sowohl auf dem Schlachtfeld als auch jenseits davon.
Das ist meine Geschichte, aber es ist auch die Geschichte eines solchen Diensthundes oder MWD (military working dog – ein für die US-Streitkräfte tätiger Arbeitshund; genauer gesagt gehörte er einer Untergruppe der MWDs an, den sogenannten Zugriffshunden, den combat assault dogs oder CADs; und aufgrund seiner Teilnahme bei der Stürmung des Bin-Laden-Anwesens war er der berühmteste von ihnen). Der vierbeinige SEAL hieß Cairo und war ein zweiunddreißig Kilogramm schwerer Belgischer Malinois, der aus Flugzeugen sprang, sich von Hubschraubern abseilen ließ, Bäche und Flüsse durchquerte, am Straßenrand verscharrte Sprengfallen aufspürte und Aufständische kampfunfähig machte – in manchen Fällen auch mehr als nur kampfunfähig. Kurzum: Er tat alles, was man von seinen zweibeinigen Kollegen erwartete, und er tat es mit unerschütterlicher Loyalität und absoluter Furchtlosigkeit. Ich hätte für ihn eine Kugel eingesteckt, so wie er es einmal für mich tat. Deshalb geht es in diesem Buch nicht nur um mich, sondern auch um ihn. Vielleicht sogar mehr um ihn.
Ich lernte Cairo im Sommer 2008 kennen. Ich war damals sechs Jahre bei der Navy, beinahe durchgehend bei den SEALs, und hatte schon mehrere Auslandseinsätze hinter mir, zuletzt im Irak. Ich war in Virginia stationiert, mit meiner Arbeit zufrieden, und ich hatte kein wirkliches Interesse an großen Veränderungen. Doch als ich von dem Hundeführerprogramm erfuhr, wurde ich sofort hellhörig. In meiner Kindheit und Jugend hatte ich Rottweiler und Pitbulls als Haustiere, machte mir damals aber nicht die Mühe, ihnen viel beizubringen. Sie waren Spielgefährten und treue Begleiter, keine Arbeitshunde. Zum Glück war in jenen frühen Tagen, als Diensthunde in die Special Operations eingeführt wurden, also in die militärischen Spezialeinheiten, Erfahrung keine Grundvoraussetzung, um Hundeführer zu werden. Man musste damals nichts weiter tun, als sein Interesse zum Ausdruck bringen, und plötzlich fand man sich in einer völlig neuen Situation vor, nämlich rund um die Uhr, tagein tagaus, Seite an Seite mit einem stattlichen Malinois, einer von vier Arten des Belgischen Schäferhunds (Deutsche Schäferhunde, Holländische Schäferhunde und Labrador Retriever wurden ebenfalls als Diensthunde verwendet, aber der Malinois – eine kleinere, schlankere und flinkere Version des Deutschen Schäferhundes – ist der ideale Zugriffshund für Kampfeinsätze).
Nicht jeder Mensch ist ein Hundefreund – ich denke manchmal, dass man als solcher geboren wird oder eben nicht – und nicht jeder SEAL will zu Hause oder im Ausland für ein Tier verantwortlich sein. Meine SEAL-Kameraden waren froh, dass Cairo für uns die Vorhut übernahm, wenn wir nachts in ein scheinbar menschenleeres Anwesen eindrangen und nicht wussten, ob der Außenbereich mit Sprengfallen vermint war oder jemand im Haus lauerte, der nur darauf wartete, uns anzugreifen. Wenn er nicht gerade im Dienst war, war er ein zutraulicher, verspielter Hund, der den Kontakt zu seinem menschlichen Rudel geradezu suchte. Kurzum, so ziemlich jeder im Team mochte ihn.
Aber sich die Verantwortung eines Hundeführers aufhalsen? Das war nur etwas für jemanden, der den Job auch wirklich wollte. Jemand, der diese Aufgabe verstand und gerne übernahm.
Diese Person war ich. Cairo war mein Hund. Und ich war sein Dad. Ich verwende diese Bezeichnung nicht leichtfertig. Die Bindung zwischen einem Hundeführer und einem vierbeinigen SEAL ist sehr innig und fest. Sie übersteigt bei Weitem eine normale Freundschaft oder die herkömmliche Beziehung von Mensch und Hund. Die Ausbildung ist sehr umfassend und durchdringt den gesamten Alltag; man ist rund um die Uhr zusammen, und dieser intensive Kontakt sorgt nicht nur für einen steilen Anstieg der Lernkurve, sondern lässt eine Bindung entstehen, die außergewöhnlich tief und vielschichtig ist.
Jeder, der einmal einen Hund besaß, weiß, dass diese Beziehung symbiotisch ist – der Hund verlässt sich darauf, dass sein Besitzer ihn mit Nahrung und einem Schlafplatz versorgt, und schenkt ihm dafür eine bedingungslose Liebe und Treue, die sich praktisch nicht in Worte fassen lässt. Wenn man diese Beziehung aufgreift und mal zehn nimmt und dann noch die beinahe magische Bindung berücksichtigt, die entsteht, wenn ein Hund sein Leben für dich und deine Kampfgefährten aufs Spiel setzt, und zwar jeden Tag, dann bekommt man eine Vorstellung davon, wie es für Cairo und mich war – und so ziemlich für jeden, der das Glück hat, Hundeführer bei den SEALs zu sein.
Deshalb kann ich guten Gewissens sagen, dass ich wirklich Cairos Dad war, und ich stand ihm in etwa so nah wie ein Vater seinem Sohn.
Er war drei Jahre alt, als ich ihn kennenlernte, und er hatte seine Ausbildung in einer Gruppe potenzieller Kandidaten für die US-Streitkräfte bereits als Klassenbester abgeschlossen – ein Hund, der nicht nur überragende athletische und sensorische Fähigkeiten besaß, sondern auch einen unbändigen Arbeitswillen. Kurzum, er war ein Hund, der das Zeug zum SEAL hatte. Aber Cairo hatte noch etwas anderes, das ihn besonders machte: eine zutrauliche und entspannte Art, die bei anderen Hunden möglicherweise ein Entlassungsgrund gewesen wäre. Ein Diensthund beim Militär muss schließlich zuallererst ein Kämpfer sein, und in vielen Fällen führt diese Eigenschaft nicht unbedingt zu einem friedlichen, harmonischen Zusammenleben.
Cairo war anders. Er konnte den Schalter umlegen. Wenn er im Dienst war, arbeitete er. Und seine Arbeit war anstrengend, gefährlich und manchmal schmerzhaft. Cairo war außergewöhnlich – er war das Produkt jahrhundertelanger Evolution, makelloser Zucht, rigoroser Ausbildung und, seien wir einmal ehrlich, eines Siegerloses in der genetischen Lotterie. Aber es gab noch etwas anderes, das ihn besonders machte: ein ungezügelter Drang zu jagen, zu arbeiten und zu dienen. So wie seine zweibeinigen Kameraden bei den Special Operations schien Cairo furchtlos und unermüdlich zu sein.
Das ist natürlich nicht ganz wahr. Jeder, der jemals in einer Schlacht war, weiß, wie es ist, Angst zu haben; ich habe sie auf jeden Fall erlebt. Wir alle kennen Schmerz, Verletzungen und Erschöpfung. Hunde sind Tiere und damit hauptsächlich von ihrem Instinkt getrieben – ihr natürlicher Selbsterhaltungstrieb hält sie dazu an, Gefahrensituationen zu meiden und sich auszuruhen, wenn sie erschöpft sind. In dieser Hinsicht unterscheiden sie sich nicht von uns Menschen. Deshalb sollte es nicht weiter verwunderlich sein, dass ein Vierbeiner im Rahmen seiner Ausbildung zum Diensthund bei den Special Operations ein Auswahlverfahren bestehen muss, das genauso rigoros ist wie jenes, durch das etwa 80 Prozent der Männer durchfallen, die sich für das Navy-SEAL-Programm anmelden. Und für die, die weiterkommen, ist der Auswahlprozess sogar noch rigoroser.
Das ist nicht jedermanns Sache. Und das soll es auch nicht sein. Seien wir ehrlich – die meisten Leute wollen der Navy nicht beitreten. Und die meisten Leute in der Navy wissen ganz genau, dass sie sich...
| Erscheint lt. Verlag | 21.3.2021 |
|---|---|
| Co-Autor | Joe Layden |
| Verlagsort | München |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Politik / Gesellschaft |
| Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung | |
| Schlagworte | 09.11. • 09.11.2020 • 1 • 11.09. • 11.09.2020 • 2001 • Afghanistan • Afghanistaneinsatz • Al-Kaida • Al-Qaida • american sniper buch • American Sniper DVD • American Sniper Film • Anschlag • A Promised Land • Armee • Attentat • Autobiografie • A War Film • barack obama • Barack Obama Buch • Becoming • Belgischer Schäferhund • bester Freund des Menschen • Biografie • BKA • Buch für Frauchen • Buch für Herrchen • Buch für Hundebesitzer • Buch für Hundehalter • Buch für Tierfreunde • Buch für Tierliebhaber • Buch über Hunde • Bundespolizei • Bundeswehr • Chris Kyle • Der Operator • Diensthund • Die schönsten Hundegeschichten • Dog • Dogs Zeitschrift • Dschihad • Einsatz • Einsatzhund • Ein verheißenes Land • Eliteeinheit • Elitesoldat • Elitesoldaten • Erinnerungen • Frauchen • Freundschaft • Geheimeinsatz • Geheime Mission • Geheimmission • Geheimoperation • Geronimo • Geschenk für Frauchen • Geschenk für Herrchen • Geschenk für Hundebesitzer • Geschenk für Hundehalter • Geschenk für Tierfreunde • Geschenk für Tierliebhaber • GSG9 • Held • Heldengeschichte • Heroes • Herrchen • Hund • Hund Buch • Hunde • Hundebesitzer • Hundebuch • Hundeführer • Hundegeschichte • Hundeschicksal • Hundestaffel • Hund Held • Islam • Islamisten • Kampf • Kampfeinsatz • Kampf-Einsatz • kampftruppe • Kommando Spezialkräfte • Krieg • Kriegsbericht • Kriegseinsatz • Kriegsgebiet • Kriegshelden • Krisengebiet • KSK • Lebensgefahr • Lebensretter • Lethal Strike • Liquidierung • Meine Geschichte • Memoir • michelle obama buch • Mile 22 Film • Militär • Militärausbildung • Militärhund • Militärisch • Military • Mission • Mobiles Einsatzkommando • Navy Seal • Neuerscheinung • No Ordinary Dog • No ordinary dog deutsch • Obama Buch • Obama Hund • Operation • Operation Neptune Spear • Osama bin Laden • Pakistan • Robert O'Neill • Schäferhund • Schicksal • Schlacht • Seal • SEK • Six Serie • Soldaten • Special Forces • Spezialkräfte • Speznaz • Streitkräfte • Terroranschlag • Terror-Anschlag • Terrorismus • Terrorist • Terroristen • The Operator • The Wall Film • Tier • Tiere • Tiere im Ersten Weltkrieg • Tiere im Krieg • Tiergeschichte • tierische Freundschaft • Tierschicksal • Top Secret • Tötung • treuer begleiter • True Crime • Überleben • Überlebenskamp • US-Armee • US-Army • Vierbeiner • Wahre GEschichte • wahre Helden • wahre Männer • Warrior Dog • Wauwau |
| ISBN-13 | 9783745314571 / 9783745314571 |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
| Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasserzeichen und ist damit für Sie personalisiert. Bei einer missbräuchlichen Weitergabe des eBooks an Dritte ist eine Rückverfolgung an die Quelle möglich.
Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belletristik und Sachbüchern. Der Fließtext wird dynamisch an die Display- und Schriftgröße angepasst. Auch für mobile Lesegeräte ist EPUB daher gut geeignet.
Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise
Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.
aus dem Bereich