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Devianz aus der Sicht von ‚Tätern‘ (eBook)

Normabweichendes Handeln in den Selbstdeutungen devianter Jugendlicher in Japan

(Autor)

eBook Download: PDF
2017 | 1. Aufl. 2018
XIII, 364 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-19630-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Devianz aus der Sicht von ‚Tätern‘ - Stephanie Osawa
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In der qualitativen Interviewstudie geht Stephanie Osawa der Frage nach, wie deviante Jugendliche in Japan ihr eigenes Handeln deuten. Ziel ist es, zu erarbeiten, wie sich die 'Täter' im Spannungsfeld der gesellschaftlichen Definition von Normabweichung und dem eigenen Bruch der Norm selbst verorten. Die Autorin zeigt auf, dass die Selbstdeutungen der Jugendlichen an hegemonialen Deutungsmustern zu Devianz orientiert sind, gleichzeitig aber 'subkulturelle' Eigenlogiken verbergen, die Devianz zu einem in hohem Maße uneindeutigen und von komplexen Aushandlungspraktiken bestimmten Konstrukt werden lassen. Damit wählt Stephanie Osawa einen Zugang zur Thematik, der über die bislang übliche Ursachen- und Präventionsforschung hinausgeht und im Gegenzug Deutungsprozesse aus einer bislang wenig berücksichtigten Perspektive in den Blick nimmt.



Dr. Stephanie Osawa ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Modernes Japan der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Dr. Stephanie Osawa ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Modernes Japan der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Danksagung 5
Inhaltsverzeichnis 6
Verzeichnis der Tabellen 9
Technische Anmerkungen 10
Transkriptionszeichen 10
I. Einleitung 11
1. Fragestellung und Erkenntnisinteresse 11
2. Kontext der Arbeit: Devianz in Japan und die Perspektive von Jugendli-chen 14
2.1 Die gesellschaftliche Problematisierung von Devianz – Zugänge und offene Fragen 14
2.2 Hegemoniale Vorstellungen von Devianz und der ‚Verdacht‘ auf eine alter-native Perspektive – zugleich der Versuch einer ersten Begriffsklärung 19
2.3 Konkretisierung der Fragestellung 24
3. Aufbau der Arbeit 25
II. Forschungsstand 28
1. Bezugsrahmen 29
1.1 Normativer Bezugsrahmen: Erscheinungsformen von Devianz 29
1.1.1 Die strafrechtliche Ebene der Verhaltenserwartungen 29
1.1.2 Amtliche Formulierungen von Verhaltenserwartungen 31
1.1.3 Institutionelle Formulierungen von Verhaltenserwartungen 33
1.2 Statistischer Bezugsrahmen: Ausmaße von Devianz in Japan 33
2. Beschäftigungen mit Devianz in Japan 37
2.1 Die These von Japan als „low crime nation“ 38
2.1.1 Erwachsenenkriminalität 38
2.1.2 Jugendkriminalität 42
2.2 Die Diskussion um Ursachen von Devianz 44
2.2.1 Wiederkehrende Erklärungsmuster: Schule und Familie 44
2.2.2 Die These der sozialen Ungleichheit 49
2.2.3 Weibliche Devianz 50
3. Deutungen von Devianz in der wissenschaftlichen Forschung 52
3.1 Selbstdeutungen devianter Jugendlicher in der wissenschaftlichen For-schung 53
3.2 Studien zum Normbewusstsein in der japanischen Diskussion 55
3.2.1 Vorüberlegungen zum Normbewusstsein 57
3.2.2 Zum Wandel des Normbewusstseins: Anstieg, Gleichbleiben oder Rückgang? 58
3.2.3 Die Differenzierungsthese 60
3.2.4 Der Wandel des Normbewusstseins als Ausdruck der moralischen Entwicklung 61
4. Zusammenfassung 63
III. Theorie 64
1. Theoretische Perspektiven auf Devianz 66
1.1 Die ätiologische Perspektive auf Devianz 68
1.1.1 Grundannahmen 68
1.1.2 Theorien zur Erklärung abweichenden Verhaltens aus ätiologischer Perspektive 69
1.1.3 Rezeption in Japan 73
1.2 Die interaktionistische Devianzperspektive 74
1.2.1 Grundannahmen des labeling approach 74
1.2.2 Theorien zur Erklärung von Devianz aus interaktionistischer Sicht 76
1.2.3 Weiterentwicklung interaktionistischer Gedanken: Die Radikale und Kritische Kriminologie 78
1.2.4 Das Fehlen interaktionistischer Studien in der japanischen Forschung 79
1.3 Theoretische Grundlegung der Arbeit I: Die interaktionistisch-konstruktivistische Herangehensweise 83
2. Ergänzungen zum Devianzbegriff aus jugendsoziologischer Perspektive 86
2.1 Jugend zwischen Altersgruppe und sozialem Phänomen 87
2.2 Jugend(liche) als Problem – Probleme mit Jugend(lichen) 91
2.3 Theoretische Grundlegung der Arbeit II: Devianz als kulturspezifische Pro-blematisierung der Jugend 93
3. Zusammenfassung 95
IV. Methode 97
1. Methodische Vorgehensweise 97
2. Datenerhebung 101
2.1 Auswahl des Forschungsfeldes 101
2.2 Exploration des Forschungsfeldes: Die teilnehmende Beobachtung 103
2.3 Auswahl der Interviewpartner 105
2.4 Durchführung der Interviews 107
3. Datenanalyse 109
3.1 Zum Umgang mit Interviewdaten 109
3.2 Analyse in Anlehnung an die 111
4. Zusammenfassung und Ausblick auf die Ergebniskategorien 114
V. Das Forschungsfeld: Die Sakura-Mittelschule 116
1. Die Sakura-Mittelschule: Allgemeine Informationen 117
1.1 Der Ablauf: Schultag, Unterricht und Schuljahr 117
1.2 Die Schüler 120
1.3 Lehrer und anderes Schulpersonal 121
2. Devianz an der Mittelschule 123
2.1 Erziehungsrichtlinien, Erziehungsziele und das Bild vom ‚idealen Schüler‘ 123
2.2 Schulregeln und konkrete Verhaltenserwartungen 132
2.3 Der Umgang mit Devianz an der Mittelschule 137
2.3.1 Zentrale Elemente des Umgangs mit abweichendem Verhalten 138
2.3.2 Die Umsetzung der Richtlinien zum Umgang mit abweichendem Verhalten 142
2.3.3 Sondermaßnahmen: Von Kontrollgängen, Überwachungskameras undschool supportern 143
3. Die Untersuchungsgruppe 151
4. Zusammenfassung 153
VI. Die Ergebnisse der Feldstudie 156
1. Thematisierungen: Definitionen von Devianz 157
1.1 Das Gute und das Schlechte: Die sprachliche Darstellung von Handlungen 158
1.2 Schlecht, schlechter, am Schlechtesten? Über Handlungszuordnungen und Ordnungsmuster 160
1.2.1 Dichotome Zuordnung: Eine Handlung ist entweder gut oder schlecht 161
1.2.2 Differenzierte Kategorisierung schlechter Handlungen 161
1.2.3 Ausbleiben einer eindeutigen Kategorisierung 163
1.3 Das Schlechte am Schlechten: Charakterisierungen devianter Handlungen 164
1.3.1 Schlecht ist, was verboten ist 164
1.3.2 Schlecht ist, was unangenehme Folgen hat 165
1.3.3 Schlecht ist, was hinterlistig geplant ist 166
1.3.4 Gut ist, was nicht schlecht ist 167
1.4 Das Schlechte muss nicht unbedingt schlecht sein: Die Bewertung abweichender Handlungen 168
1.4.1 Schlechte Taten sind schlecht: Negative Beurteilungen von Devianz 168
1.4.2 Schlechte Taten sind gut: Positive Wertschätzungen von Devianz 169
1.4.3 Unterschiedliche Arten des Schlechten: Differenzierte Beurteilungen von Devianz 169
1.4.4 Ausbleiben einer eindeutigen Beurteilung 170
1.5 Erste Zwischenbilanz: Devianz in der Sprache der Jugendlichen 170
1.5.1 Zusammenfassung: Über das Gute und das Schlechte 170
1.5.2 Differenzierungsleistungen und die Fragilität von Devianz im Spiegel der Forschungsliteratur 174
2. Selbstdarstellungen: Devianz im Selbstbild der Jugendlichen 176
2.1 Selbstdarstellungen als ‚Unschuldige‘ 177
2.1.1 Mari (14, weiblich) 178
2.1.2 Masao (15, männlich) 186
2.1.3 Kent? (14, männlich) 193
2.1.4 Die ‚Unschuldigen‘: Abschieben von Verantwortung 205
2.2 Selbstdarstellungen als ‚Ausgestiegene‘ 208
2.2.1 Takeo (15, männlich) 208
2.2.2 Sachiko (15, weiblich) 218
2.2.3 Yuri (15, weiblich) 226
2.2.4 Die ‚Ausgestiegenen‘: Abkehr von Devianz, Neubeginn und Distanzierung 231
2.3 Selbstdarstellungen als ‚Bereuende‘ 234
2.3.1 Dai (14, männlich) 234
2.3.2 Ken (14, männlich) 240
2.3.3 Die ‚Bereuenden‘: Reue, moralischer Konflikt und Verurteilung der eigenen Taten 251
2.4 Selbstdarstellungen als ‚Ausweglose‘ 253
2.4.1 Y?suke (15, männlich) 253
2.4.2 Reo (14, männlich) 257
2.4.3 Die ‚Ausweglosen‘: Unabänderlichkeit der devianten Zukunft 266
2.5 Selbstdarstellung als ‚Profi‘ 268
2.5.1 Hiro (14, männlich) 268
2.5.2 Der ‚Profi‘: Professionelle kriminelle Kompetenz 278
2.6 Zweite Zwischenbilanz: Die Deutung von Devianz 279
2.6.1 Selbstdarstellungen und die Konformisierung von Devianz 280
2.6.2 Ergebnisdiskussion: Selbstdarstellungen, Ambivalenzen und Konformisierung im Spiegel der Literatur 291
3. Sinnzuschreibungen 300
3.1 Integration und Exklusion: Das Dilemma der Zugehörigkeit(en) 302
3.1.1 Integration: Devianz und Zugehörigkeit zur peer-Gruppe 302
3.1.2 Exklusion: Devianz als Grund für Ausschluss und Isolation 308
3.2 Autonomie: Versuche der Herstellung von Handlungsfreiheit 321
3.2.1 Autonomie als Sinn hinter der Devianz 322
3.2.2 Zusammenfassung 332
3.3 Dritte Zwischenbilanz: Der Sinn von Devianz 332
3.3.1 Devianz zwischen Integration, Exklusion und Autonomie 333
3.3.2 Ergebnisdiskussion 336
VII. Schlussbetrachtungen: Die ‚Uneindeutigkeit des Eindeu-tigen‘ 342
Literaturverzeichnis 351

Erscheint lt. Verlag 26.10.2017
Zusatzinfo XIII, 364 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte Abweichendes Verhalten • childhood studies • Kriminalität • Qualitative Studie • Selbstdeutungen • Sozialer Wandel
ISBN-10 3-658-19630-0 / 3658196300
ISBN-13 978-3-658-19630-1 / 9783658196301
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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