Verwundbarkeit als Waffe. Die Bedeutung von "human shielding" als Körpertechnik im Gazakonflikt 2014
Seiten
2017
GRIN Verlag
978-3-668-48666-9 (ISBN)
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Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für Ethnologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Mit über 2000 toten palästinensischen Zivilisten stellt die 50-tägige Militäroperation "Protective Edge", die der Staat Israel gegen die Terrororganisation Hamas im palästinensischen Autonomiegebiet des Gazastreifens im Jahr 2014 durchführte, eine weitere blutige Zäsur des andauernden israelisch-palästinensischen Konflikts dar (ICT 2014). International kontrovers diskutiert wurde dabei der Einsatz von "human shields" durch die Konfliktparteien und die daraus folgenden hohen Opferzahlen von Zivilisten (Gustafson 2016). Die Debatte darüber erklärt sich vor allem aus der Technik des "human shieldings" selbst: sie funktioniert allein durch die Anwesenheit eines unbewaffneten menschlichen Körpers, der in einem Kampfgeschehen als schützender "Schild" fungiert. Gerade durch die fehlende Bewaffnung und der eventuell unfreiwilligen Anwesenheit, aber gleichzeitigen Einbindung ins Kampfgeschehen sind Status, Rechtmäßigkeit und ein daraus ableitbarer Umgang mit einem "human shield" höchst unklar, was die Körpertechnik zu einem hochpolitischen Phänomen macht (Gordon und Perugini 2016: 169).Eine analytische Perspektive auf den menschlichen Körper als von politischen Machtprozessen vereinnahmtes, überwachtes und reguliertes Subjekt wird durch die körperethnologische Kategorie der "body politics" möglich gemacht, die von Scheper-Hughes und Lock mit Rückbezug auf Foucaults Ansatz der Biopolitik konzipiert wurde (Scheper-Hughes und Lock 1987: 8). Ausgehend von einer solchen Perspektive soll in dieser Arbeit analysiert werden, auf welche Weise die Körpertechnik des "human shieldings" im Sinne einer "human weapon" (Bargu 2014: 14 ff.) von Machtinstanzen genutzt wird und in ihre jeweilige Interessenlogik eingebunden ist. Eine solche Analyse soll zeigen, in welchen jeweils kulturell unterschiedlichen Dimensionen der machtpolitische Zugriff auf den Körper, in diesem Fall im Kontext einer Körpertechnik, erfolgen kann und in welche komplexen Interessensgeflechte dieser damit eingebunden ist. Das Fallbeispiel des Gazakonflikts 2014 ist im ethnologischen Sinne besonders aufschlussreich, da hier zwei Konfliktakteure aus unterschiedlichen kulturellen Kontexten aufeinandertreffen.
| Erscheinungsdatum | 27.07.2017 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Akademische Schriftenreihe |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 148 x 210 mm |
| Gewicht | 60 g |
| Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Ethnologie ► Volkskunde |
| Schlagworte | Ethnic Studies • Gaza • HAMAS • Human Shields • IDF • Konflikt • Körper • Krieg • Repräsentation • Sozial- und Kulturgeschichte • Volkskunde |
| ISBN-10 | 3-668-48666-2 / 3668486662 |
| ISBN-13 | 978-3-668-48666-9 / 9783668486669 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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