Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

polar 22: Zukunft der Öffentlichkeit (eBook)

In der Blase

polarkreis e.V. (Herausgeber)

eBook Download: PDF
2017 | 1. Auflage
192 Seiten
Campus Verlag
978-3-593-43635-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

polar 22: Zukunft der Öffentlichkeit -
Systemvoraussetzungen
12,99 inkl. MwSt
(CHF 12,65)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
polar befasst sich im neuen Heft mit der Zukunft der Räume, die wir als 'öffentlich' bezeichnen: mit den Orten, an denen unterschiedliche soziale Gruppen und Weltanschauungen aufeinandertreffen. In den Blick kommt dabei der digitale Raum des Netzes, in dem die Filter Bubble der Algorithmen unsere Aufmerksamkeit lenkt. Zugleich ist in dessen Anonymität ein Raum für Propaganda wie für blanken Hass entstanden - es findet eine extreme Polarisierung der politischen Diskurse statt. Hinzu kommt eine massive Gefährdung analoger Räume, die bislang der sozialen Begegnung dienten. Vor diesem Hintergrund fragt 'polar' auch nach dem Zustand einer europäischen Öffentlichkeit in ihrer Verzahnung mit den nationalen Politiken und ihren je speziellen Interessen und Perspektiven.

Editorial 2
Inhalt 5
Begegnung 10
Sabine Meier – Third Places 10
Ole Meinefeld – Geteilte Erfahrung 16
Heinz Bude – Begegnung und Berührung 24
Carlos Becker – Kommunikative Autonomie 30
Darin Barney – Partizipatorische Verhältnisse 38
Thomas Krüger – Wen erreicht politische Bildung? 44
Christoph Raiser – Andere Geschichten 50
Moritz Hien – Bierdosen für die Freiheit 54
Der wahre Text – > 2007 / 2017 <
Nachruf – > DEMOCRACY<
Mein halbes Jahr – > Musik<
Mein halbes Jahr – > Film<
Blase 74
Volker Gerhardt – Zu nah am Feuer 74
Jan-Hinrik Schmidt – Filterblasen und Echokammern 83
Boris Fust – Personalisierte Ausspielungen 89
Joachim von Gottberg – Öffentliche Selbstbindungen 93
Theresa Züger – Die Wahrheit und ihre neuen Kleider 100
Ist es links spezial – Postfaktizität 105
Christian Neuner-Duttenhofer – Haters gonna hate 115
Jennifer Vogelsang – Versammlungsfreiheit 2.0 121
Mein halbes Jahr – > Literatur<
Mein halbes Jahr – > Comic<
Barriere 146
Ludger Schwarte – Irgendjemand entscheidet 146
Maximilian Burk – Schreiben zum Tode 155
Verena Hepperle – Das wiederum. 159
Fiona Geuß – End Your Silence 166
Leben im Kapitalismus – > offline/online<
Bildpolitik – > Öffentliches Sprechen<
Schönheiten 175
Birthe Mühlhoff – Ausgestellte Intimität 176
Heiko Schulz – Declare, or shut the fuck up 177
Anna-Catharina Gebbers – Lesehallen-Bewegung 178
Robin Celikates – Mehr als Kritik 179
Simone Jung – In-Beziehung-Setzen 180
Ann-Charlotte Günzel – Auf der Straße 181
Franziska Humphreysv – Eine halbe Ewigkeit 182
Ulrike Meyer – Ohne Worte 184
Anna Sailer – Wir waren schon weiter 185
Bertram Lomfeld – Diskursive Utopie 186
Roundtable 189
Autorinnen und Autoren 191
Impressum 193

Liebe Leserin, Lieber Leser, die Welt um uns scheint aus den Fugen geraten. Wir sehen entsetzt wie identitärer Populismus und Nationalismus wachsen, wie die grundlegenden Werte von Pluralismus und Demokratie unter Druck geraten. Doch obgleich die verschiedenen Phänomene wortreich beschrieben werden, müssen wir besser verstehen, was in unseren und anderen Gesellschaften vor sich geht. Ein Schlüssel dafür, besser zu verstehen, liegt in einer neuen Auseinandersetzung mit dem Zustand und der Zukunft der Öffentlichkeit. Öffentlichkeit verstanden als die Räume, in denen Unterschiede aufeinandertreffen können, anstatt sich in Blasen zu separieren. polar befasst sich in der vorliegenden Ausgabe mit der Zukunft der 'öffentlichen Räume'. Wir verstehen das Heft als Aufruf zur Reflexion und Wiederentdeckung einer entscheidenden Kategorie des Sozialen und der Demokratie. Wo trifft sich das Noch-nicht-Geteilte und -Gefilterte? Eine neue Befassung mit dem 'Öffentlichen' muss die Augen aufmachen für die digitale Entwicklung des öffentlichen Raums, ihre Öffnungen und Schließungen. Nicht erst im digitalen Zeitalter gilt: 'Die' Öffentlichkeit besteht aus vielen unterschiedlichen Teilöffentlichkeiten, in denen Gesellschaft aufeinandertrifft. Jede Eckkneipe und jede Lokalzeitung sind und waren Teil davon. Gleichzeitig erleben wir im digitalen Raum, wie die Filter Bubble der Algorithmen bestimmt, was wir finden. Der Kampf um die die Rückgewinnung von Öffentlichkeit wird sich ins­besondere in der digitalen Sphäre abspielen. Eine neue Befassung mit dem 'Öffentlichen' stößt auf die Frage nach dem Verhältnis von nationalen Öffentlichkeiten, an die wieder starke Steuerungsvorstellungen geknüpft werden, und globaler Entgrenzung, die nach der Herausbildung supranationalen Öffentlichkeiten verlangt. Wie steht es um den Zustand der europäischen Öffentlichkeit und was können wir für ihre Stärkung tun? Hinzu kommt eine massive Gefährdung analoger Räume, die bislang der öffentlichen Begegnung dienten. Die soziale Schließung von Kitas und Schulen setzt sich fort in den Räumen, in denen wir als Erwachsene zusammenleben - von den Arbeitszusammenhängen bis zu den Kultureinrichtungen. Wie kann es gelingen, die gemeinsamen Räume gegen das Auseinanderdriften der Schichten und Milieus zu bestärken? polar fragt nach Zustand und Bedeutung des öffentlichen Raums: In ihrem Eingangstext plädiert Sabine Meier (S. 9) für den Erhalt öffentlicher Räume als Orte zweckfreier Kommunikation und der sozialen Inklusivität. Für Ole Meinefeld (S. 15) ist öffentlicher Raum ein Bereich, in dem Erfahrungen geteilt werden können. Heinz Bude (S. 23) befasst sich in seinem Beitrag für dem der Begriff der Inklu­sion und sieht in der Solidarität den Schlüsselbegriff einer Politik der Begegnung. Carlos Becker (S. 29) beschreibt den sozialen und demokratischen Wert des Privaten. Um den schillernden Begriff der Partizipation und die mit ihm verbundenen Hoffnungen geht es bei Darin Barney (S. 37). Das Ziel politischer Bildung sieht Thomas Krüger (S. 43) in der Handlungsfähigkeit und Subjektstärkung des Menschen. Christoph Raiser (S. 49) plädiert für europäische Narrationen, die den grenzüberschreitenden Austausch über gemeinsame Ziele ermöglichen. Im Beitrag von Moritz Hien (S. 53) geht es um die juristischen Grenzen des öffentlichen Raums und wie diese auch mittels Bierdosen-Flashmobs gegen eine schleichende Privatisierung verteidigt werden können. Ludger Schwarte (S. 145) beklagt ein unzureichendes Verständnis des Begriffs der Öffentlichkeit und fordert Differenzierung und eine neue Theorie demokratischer Öffentlichkeit. Doch wie ist es um die digitalen Räume bestellt? Volker Gerhardt (S. 73) beschreibt in seinem Beitrag Fluch und Segen der digitalen Technik. Jan-Hinrik Schmidt (S. 80) widmet sich in seinem Text der Bedeutung des Internets für die Meinungsbildung und problematisiert eine Verschiebung hin zum Leben in der eigenen Blase. Das sieht Boris Fust (S. 88) genauso und zieht die Schlussfolgerung, das Internet sei kein Ort mehr, an dem sich etwas erleben ließe - neu sei, dass man alles schon kenne. Joachim von Gottberg (S. 92) zeigt am konkreten Fall ein funktionierendes System der freiwilligen medialen Selbstkontrolle. Theresa Züger (S. 99) beschreibt - am Beispiel des Whistleblowing - wie die Vielschichtigkeit von Information und die Ambivalenz von Bedeutungen uns zeigen, dass es stets ein mühsames Unterfangen ist, sich der Wahrheit gewiss zu sein. Um Dauerhasser und Krieger an der Tastatur geht es im Beitrag von Christian Neuner-Dudenhofer (S. 114). In Anbetracht der Tatsache, dass sich ein großer Teil des politischen und sozialen Diskurses zunehmend von der Straße in den virtuellen Raum verlagert, fragt Jennifer Vogelsang (S. 120) nach der Versammlungsfreiheit im Netz. Und was macht die öffentliche Kunst? Am Beispiel von Wolfgang Herrendorfs Online-Tagebuch Arbeit und Struktur fragt Maximilian Burk (S. 154) nach der Rolle von Authentizität für die Rezeption eines Textes. Verena Hepperle (S. 158) geht der These nach, zeitgenössische Schriftstellerinnen und Schriftsteller seien weniger politisch engagiert - und wiederlegt sie an Hand eines eindrücklichen Beispiels. Fiona Geuß (S. 165) schließlich beschreibt in ihrem Text den Wandel des Öffentlichkeitsverständnisses in der Kunst nach 1986 hin zu einer Kunstpraxis, die auf ge­meinschaftlichem Handeln und dem gemeinsamen Gespräch aufbaut. In der Hoffnung, dass Sie etwas finden konnten, was Sie nicht gesucht haben! Für die Redaktion Peter Siller, Bertram Lomfeld

Erscheint lt. Verlag 6.4.2017
Reihe/Serie polar
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Allgemeines / Lexika
Schlagworte Europa • Finanzen • Finanzkrise • Gaben • Inflation • Kaufen • Kollektivschuld • leihen • Moral • Ökonomie • Rechte • Schenken • Schuld • Schulden • Schuldenkrise • Wirtschaftskrise
ISBN-10 3-593-43635-3 / 3593436353
ISBN-13 978-3-593-43635-7 / 9783593436357
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:
PDFPDF (Wasserzeichen)
Größe: 10,3 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: PDF (Portable Document Format)
Mit einem festen Seiten­layout eignet sich die PDF besonders für Fach­bücher mit Spalten, Tabellen und Abbild­ungen. Eine PDF kann auf fast allen Geräten ange­zeigt werden, ist aber für kleine Displays (Smart­phone, eReader) nur einge­schränkt geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür einen PDF-Viewer - z.B. den Adobe Reader oder Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür einen PDF-Viewer - z.B. die kostenlose Adobe Digital Editions-App.

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich