Superorganismus: It's the end of graphic design as we know it (eBook)
66 Seiten
Bachelor + Master Publishing (Verlag)
978-3-95684-905-3 (ISBN)
Textprobe: Kapitel 3, Superorganismus im Web: 3.1, Web 2.0 - Der SuperSuper-Organismus: 'Du bist das Internet', so heißt es im 'Spiegel' oder 'Das neue Netz' so Christian Pentzold. Als 'Web 0.0', kritisierte dagegen die Süddeutsche Zeitung diese neuen Entwicklungen. Die Rede ist von Web 2.0. Ein Begriff, der eng mit 'social software' verbunden ist, und den der Verleger Tim O'Reilly erstmals im Sprachgebrauch verwendet hat. Im Vergleich zum 'alten' Internet - also dem so genannten Web 1.0 - welches nur wenig oder gar keine Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Webseiten-Betreiber und User erlaubte - ist das 'neue' Internet hochgradig interaktiv und kommunikativ. Nachfolgend wird kurz am Beispiel des Aushängeschildes Wikipedia die Eigenschaften dieser neuen Ära dargestellt. Man nennt ihn den 'Diderot aus Alabama'. Sein Team besteht nicht aus Rousseau, Voltaire oder Montesquieu, sondern es sind Monica und Dany. Wales ist der Gründer von Wikipedia. Wikipedia wurde im Januar 2001 als 'an effort to create and distribute a multilingual free encyclopedia of the highest possible quality to every single person on the planet in their own language' gegründet. Damit führt er neben den Philosophen der Französischen Aufklärung bis zum Brockhaus und zur Encyclopaedia Britannica eine langjährige Tradition fort. 'Seine Online-Enzyklopädie ist ein für den modernen Jedermann ein offenes, manche sagen, ein echtes basisdemokratisches Projekt.' Etwa 10 000 Menschen schreiben täglich Beiträge, ergänzen sie oder korrigieren bestehende Artikel. Sie diskutieren zum Beispiel intensiv über die korrekte Darstellung des Bürgerkrieges in Libyen. Es gibt dabei keine einzige Redaktion, keinen Verlag und ebenso wenig ein Millionenbudget. Eine Volksenzyklopädie für das Volk vom Volk geschrieben. Wikipedia verbreitet nicht das Wissen einiger Nobelpreisträger, sondern die Weisheit der Massen. Wales hat eine täglich wachsende Wissensmaschine entwickelt. 'Alle Wikipedias zusammen offerieren derzeit einen Artikelbestand von über sechs Millionen.' Über eine Million Artikel enthält alleine die englische Fassung. Wikipedia ist neben Google, EBay und Yahoo eine der am häufigsten besuchten Webseiten im Netz. Schon längst ist Wikipedia ein Symbol der neuen Internet-Ära geworden und die User spielen dabei die Hauptrolle. Aus passiven Konsumenten werden aktive Produzenten. Die User schaffen sich ihre Inhalte selbst. Einerseits entsteht dabei eine neue Gemeinschaft von allwissenden Usern, die sich gegenseitig ständig mit neuem Wissen und neuen Informationen versorgen. Andererseits wird jeder Einzelne zum Machtfaktor. Dass diese Entwicklung laut Norbert Bolz auch eine Gefahr für unsere Wissenspolitik darstellt, wird in dieser Arbeit zu einem späteren Zeitpunkt noch genauer beleuchtet. 'Job, Sex, Trinkgewohnheiten - Das Web 2.0 ist eine einzige freiwillige Nabelschau', lautet die These von Autorin Tarasjanz und Autor Zeiser. Das Denken der User verändert sich dabei sehr. Unabhängig von Qualität, bieten Designplattformen wie beispielsweise behance.net und weitere, die Möglichkeit, kreative Arbeiten hochzuladen und diese der Community frei für Kommentaren oder auch als Inspirationsquelle zur Verfügung zu stellen. So ist das Internet ein bunter chaotischer Mitmach- Marktplatz, auf dem jeder nach Lust und Laune auf der Bühne mitmachen, zusehen, lesen oder zuhören kann. 3.2, Anfänge und Grundlagen des Superorganismus im Web 2.0: Der Superorganismus im Web kann nur funktionieren, wenn ein User einem anderen User etwas von sich Preis gibt. Doch wie lässt sich dieses Verhalten überhaupt erklären? Warum veröffentlichen immer mehr Designer ihre aufwendig erstellten Arbeiten auf Designplattformen, die täglich Millionen von Gleichgesinnten besuchen? Warum erhalten Gewaltvideos so eine hohe Aufmerksamkeit? Wieso kommentieren Menschen wildfremde Einträge oder Bilder? Welchen Nutzen ziehen Uploader aus diesem Verhalten? Voyeuristisches Verhalten und im Gegenzug das Exhibitionistische Verhalten bilden die Grundvoraussetzung für das Funktionieren im Kollektiv.
| Erscheint lt. Verlag | 1.2.2015 |
|---|---|
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Mathematik / Informatik ► Informatik ► Grafik / Design |
| Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung | |
| ISBN-10 | 3-95684-905-1 / 3956849051 |
| ISBN-13 | 978-3-95684-905-3 / 9783956849053 |
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Größe: 705 KB
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