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Wirtschaftswissen - bei einer Standortanalyse ist alles in Bewegung, alles im Fluss -  Jörg Becker

Wirtschaftswissen - bei einer Standortanalyse ist alles in Bewegung, alles im Fluss (eBook)

Komplexe Unbestimmtheit

(Autor)

eBook Download: EPUB
2016 | 1. Auflage
96 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7412-7460-2 (ISBN)
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Die Entwicklung steht nicht still: digitalisierte Wissensmaschinen können aus Daten vollautomatisch neues Wissen errechnen, Algorithmen können Suchtexte zu Fließtexten verarbeiten, anstelle von Menschen schreiben Rechner. Nicht alles Wissen dieser Welt wird nur von Menschen gedacht und aufgeschrieben, sondern aus verschiedenen Datensätzen neu zusammengefügt und errechnet werden. So wie damals die Dampfmaschine das Ausüben von Arbeitskraft verstärkt hat, so erweitert heute der Computer die Möglichkeiten, Wissen aufzufinden. Das Starten einer digitalen Suchmaschine zur Erschließung von Wissen im Internet geht schneller und leichter als die Befragung eines Experten. Die Welt wird quasi am Bildschirm lesbar, das Wirkliche zum Bestand gemacht. Die Autorität von Experten basiert jetzt weniger auf dem Umstand, mehr zu wissen. Als vielmehr darauf, den strukturellen Überblick zu besitzen, um neues Wissen angemessen und sachgerecht bewerten und einordnen zu können. Denn Suchmaschinen automatisieren das Finden von Wissen, nicht aber seine Produktion.

Diplomkaufmann Jörg Becker, Managementerfahrungen u.a.: IKT-Wirtschaft, Internationale Consultingfirmen, Wissensintensive Unternehmen, Softwaremarketing. Managementinformation, Projektmanagement, Führungsseminare. SpG: Personalbilanz, Wissensmanagement, Startup-Betriebswirtschaft, Erfolgsplanung, Standortbilanz, Wirtschaftsförderung, Clustermanagement, Regionalmarketing. Verfasser: Reihe Standortbilanz-Lesebogen sowie Personalbilanz-Lesebogen.

Optimismus heißt, daran zu glauben, dass Dinge besser sein können oder werden


Kreativität heißt neue Ideen zu kreieren, Originalität heißt, dass man Ideen auch zum Erfolgt führt und gegen Widerstände ankämpft. Manche (viele) haben zwar tolle Ideen, machen aber nichts aus ihnen. Originelle Menschen schließen die Kluft zwischen Vision und Realität. Um Wandel zu ermöglichen,  braucht es genügend Raum für Initiativen. Es gibt wenig originelle Leute, die nur zwei brillante Ideen. Die meisten hatten eher zwanzig oder dreißig Ideen, darunter achtzehn oder achtundzwanzig, aus denen nichts wurde. Je mehr Ideen man hat, desto wahrscheinlicher, dass etwas Originelles dabei ist.

 

Die originellsten Köpfe müssen nicht zwangsläufig auch immer die klügsten Köpfe sein. Wunderkinder werden eher selten zu den originellsten Köpfen. Was daran liegen mag, dass sie Vieldeutigkeiten ablehnen. Sie lieben nicht die Ungewissheit, sondern die richtige Antwort. Wenn sie glauben, etwas verstanden zu haben, glauben sie, dass es wahr ist. Die meisten originellen Leute sind skeptische Optimisten. Optimismus heißt, daran zu glauben, dass Dinge besser sein können oder werden. Skeptisch ein heißt, nicht schnell von etwas überzeugt zu sein. Ein skeptischer Optimist glaubt immer, dass Dinge besser sein können – und ist nie überzeugt, dass die aktuellen Ideen schon die richtigen (besten) sind.

 

Nonkonformisten stellen immer Fragen, haben immer neue Ideen, um ein Problem zu lösen . Sie bringen Ordnungen durcheinander und hinterfragen Autoritäten. Für seine Ideen muss man auch nach Verbündeten suchen: schon ein einziger könnte dafür sorgen, dass eine Idee sehr viel wahrscheinlicher umgesetzt wird. Viele geben auf, weil sie Angst haben, sich lächerlich zu machen oder Zeit zu verschwenden. Aber in der langen Sicht bedauern wird nicht das, was wir getan haben, sondern das, was wir nicht getan haben. Wir brauchen weniger Konformisten, denn Konformismus ist oft schädlich. Er besagt: Ich stimme dir nicht zu, werde dir aber folgen, weil ich Angst habe, meine Meinung zu sagen. Das aber wäre sehr, sehr schlecht.

 

Komplexe Sachverhalte werden nicht dadurch einfacher, dass bei der Analyse einer dynamischen Situation immer nur ein momentaner Zustand erfasst wird (Prozesse und Entwicklungen dagegen unberücksichtigt bleiben). Gegebenenfalls kann damit ein Ist-Zustand zwar richtig abgebildet werden. Aufgrund der komplexen Systemen anhaftenden Eigendynamik besteht jedoch immer die Möglichkeit einer falschen Bewertung der einzelnen Zustandsgrößen und ihrer Potenziale. Es müssen daher immer auch die überlagernden Trends beobachtet werden.“Zwar sind auf kurzen Zeitstrecken nicht selten lineare Annäherungen möglich und ausreichend, doch sowie dieser Horizont nur ein wenig ausgedehnt wird, ist die Erklärungs- und Abbildungsreichweite erschöpft.“  Denn für längere Zeiträume werden die Abweichungen von den in aller Regel nichtlinearen Trends bald überproportional groß, die Schere zwischen Erwartung und eintretendem Ergebnis öffnet sich weiter. In dynamischen Situationen kann eine nicht hinterfragte und gegebenenfalls korrigierte Schwerpunktbildung zu Einseitigkeiten (und damit unangemessenen Entscheidungen) führen. Auch in der Vergangenheit für gut befundene und gut analysierte Schwerpunktbildungen müssen bei einer konkreten Anwendung erneut auf ihre Gültigkeit hin überprüft (und gegebenenfalls an neue Bedingungen angepasst) werden.

 

Von einem unabhängigen Beobachterstatus aus gesehen: ein Beobachterstatus setzt voraus, dass man sich regelmäßig direkt vor Ort aufhält und somit in der Lage ist, sich mittels eigener Beobachtungen direkt ein Bild vom Geschehen zu machen. Daraus ergibt sich zwangsläufig, dass Standortbeobachtung im hier verstandenen Sinn sich nicht auf eine stichtagsbezogene Sichtweise beschränkt, d.h. immer mehr als nur Moment- oder Status-Aufnahme sein möchte. Vielmehr geht es um eine zeitraumbezogene Betrachtung. Da Standorte einem ständigen und immer dynamischer ablaufenden Wandlungsprozess folgen, begleitet der Standortbeobachter diesen auf einer bestimmten Strecke des hierbei zurückgelegten Weges. Ohne genau fixierten Startpunkt im Sinne einer auf den Stichtag bezogenen Eröffnungsbilanz. Und mit offenem Ausgang. Begebenheiten, die heute noch unverrückbar scheinen mögen, könnten bereits schon morgen in einem völlig anderen Licht erscheinen. Insofern ist jede Standortbeobachtung immer auch eine Fortsetzungsgeschichte mit offenem Ausgang. Wichtige Informationen und Erkenntnisse können nicht zuletzt dadurch gewonnen werden, dass man nicht nur einfach Beobachtung an Beobachtung zusammenhanglos aneinanderreiht, sondern auf der Zeitachse vor allem relevante Änderungen hinsichtlich ihrer Stärke und Ursache in Augenschein nimmt. Relationen zwischen einzelnen Standortfaktoren können oft mehr aussagen als ihre absoluten Werte.

 

Standortbeobachter: Unabhängigkeit ist oberstes Gebot – Einbindung eigener Erfahrungen und Kompetenzen – Blickwinkel und Zielsetzung sind entscheidend. Beobachtung heißt hinschauen, Informationen sammeln und aufschreiben; heißt dagegen nicht urteilen, empfehlen oder beraten. Das wichtigste Kapital, das ein Standortbeobachter hierbei einbringen kann, ist seine absolute Unabhängigkeit. Er vertritt von niemand Interessen, gleich welcher Art. Er führt, in welchem Auftrag auch immer, keine eigenen Standortanalysen durch. Er vergleicht auch keine Standorte und erstellt keine Rankings. Er gibt keine Bewertungen oder Handlungsempfehlungen ab. Interessenunabhängig heißt deswegen aber nicht meinungslos. Dies wäre schon deshalb nicht möglich, weil ihn zahlreiche Eigenerlebnisse und -erfahrungen mit den für eine Beobachtung ausgewählten Standorten verbinden.

 

Es kommt darauf an, die eigene Erfahrungen und Qualifikationen zu nutzen, um Standortbegebenheiten in eine Relation zueinander einzuordnen und für sie eine nachvollziehbare Position im Gesamtzusammenhang zu finden. Eine Standortbeobachtung durch Einzelpersonen bleibt somit zwar unabhängig, ist aber aufgrund ihrer individuellen Informationssammlung subjektiv. Wer sich also anhand der von einem Standortbeobachter gesammelten Materialien informieren möchte, ist damit nicht gleichzeitig davon enthoben, sich selbst ein eigenes Urteil zu bilden und sich hierfür auch zusätzliche Analysen und Meinungen einzuholen. Denn es gibt keine guten oder schlechten Standorte, sondern immer nur geeignete oder ungeeignete Standorte. Gleiche Standortbeobachtungen können somit zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen und Schlüssen führen. Ein wichtiger Faktor hierbei bleibt immer auch, aus welchem Blickwinkel und mit welcher Zielsetzung man auf den jeweiligen Standort schauen will.

 

Zahlen ja, vor allem aber „weiche“ Faktoren : Wirkungsbeziehungen mit Rückkoppelung – Relationen im Blickfeld. Die Beobachtung von Standorten wird nicht ohne Zahlen auskommen. Also ohne alles das, was man messen und quantifizieren kann. Umso mehr man sich auf die Stufe der Standortanalyse und des Standortvergleichs hin bewegt, desto mehr sollten auch nachvollziehbare Fakten, d.h. transparent und aktuell aufbereitetes Zahlenmaterial darin einfließen. Der reine Beobachterstatus ist jedoch ein anderer: hier werden qualitative Aspekte eines Standortes zunächst einmal nur geordnet. Es wird versucht, Standortfaktoren nicht nur als absolute Zahlengrößen, sondern vor allem in ihren Wertigkeiten und Beurteilungen zueinander und somit in ihren dynamischen Wirkungs- und Wechselbeziehungen zu sehen. Auch scheinbar Nebensächliches wird aufmerksam beobachtet. Damit vor allem auch Rückkoppelungseffekte nicht unentdeckt bleiben oder übersehen werden.

 

Daten-, Informations- und Wissenspool entwickeln – Standortbeobachter als Generalist mit ganzheitlichem Denken. Der von einem Standortbeobachter möglicherweise abgedeckte Bilanzierungsbereich und somit die Vollständigkeit des erstellten Standortbildes hängen von der Lage seines Beobachtungspunktes ab: an diesem ziehen von den Gegebenheiten des Sachverhaltes abhängig Ereignisse der zur Beobachtung ausgewählten Standorte vorbei. Da gesammelte Beobachtungen somit immer nur punktuell und nicht flächendeckend erfolgen, können sie immer nur Einzelausschnitte aus einem größeren Gesamtbild spiegeln. Zunächst werden die zu einem Standort gemachten Beobachtungen in einem Informations- und Daten-Pool gesammelt. Ist hierbei eine bestimmte Grundmenge erreicht, sollte das Ganze mit einer durchgängig bruchfreien Systematik unterfüttert und geordnet werden. Was ein Standortbeobachter jetzt zusätzlich einbringen kann, sind eigene Qualifikationen und Berufserfahrungen. Beispielsweise indem das notwendige Denken in Szenarien durch entsprechende Instrumente unterstützt werden kann: wie Benchmarking, SWOT-Analyse, Risiko- und Wahrscheinlichkeitsrechnung, Szenario- und GAP-Analyse oder ähnliches. Also quasi ein Risikomanagement ohne Tabellen und Erhebungen.

 

Denn ein Standort scheitert meist nicht an Dingen, die als gefährlich erkannt und bereits mit aller Akribie erhoben und gemessen wurden, sondern eher an denjenigen, die bisher immer als für sicher gehalten wurden. Wichtig für einen guten Standortbeobachter ist deshalb ein breites Erfahrungswissen aus unterschiedlichsten Situationen des Wirtschaftslebens. Letztlich sollte in Standortbeobachtungen also ein Generalist einbezogen sein, der vor allem das Denken in Zusammenhängen gewohnt ist. Standort: Beobachtungsfelder: Sachgebiete – Themenbereiche ­– Abbild des Standortes – Informationssammlung. Da ein Standortbeobachter, so er denn unabhängig ist, keine Interessen, von wem auch immer, verfolgt, gibt es auch keine Beschränkung der von ihm...

Erscheint lt. Verlag 4.10.2016
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
ISBN-10 3-7412-7460-7 / 3741274607
ISBN-13 978-3-7412-7460-2 / 9783741274602
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