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Öffentliche Soziologie

Wissenschaft im Dialog mit der Gesellschaft
Buch | Softcover
378 Seiten
2017
Campus (Verlag)
978-3-593-50635-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Öffentliche Soziologie -
CHF 54,60 inkl. MwSt
Öffentliche Soziologie, wie sie mit dem Konzept der "Public Sociology" in die Diskussion gebracht worden ist, zielt auf den Dialog und engen Austausch zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Indem gesellschaftlich drängende Fragen auf die soziologische Agenda gesetzt werden und wissenschaftliche Erkenntnisse öffentlich diskutiert werden, schlägt sie eine Brücke zwischen Alltags- und Gesellschaftskritik. Der Band stellt das Konzept vor, zeigt beispielhaft, wie öffentliche Soziologie international praktiziert wird und welche Aufgaben, Versprechen und Herausforderungen sich im Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zeigen.
Öffentliche Soziologie, wie sie mit dem Konzept der "Public Sociology" in die Diskussion gebracht worden ist, zielt auf den Dialog und engen Austausch zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Indem gesellschaftlich drängende Fragen auf die soziologische Agenda gesetzt werden und wissenschaftliche Erkenntnisse öffentlich diskutiert werden, schlägt sie eine Brücke zwischen Alltags- und Gesellschaftskritik. Der Band stellt das Konzept vor, zeigt beispielhaft, wie öffentliche Soziologie international praktiziert wird und welche Aufgaben, Versprechen und Herausforderungen sich im Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zeigen.

Brigitte Aulenbacher ist Professorin für Soziologie an der Universität Linz. Michael Burawoy ist Professor für Soziologie an der University of California, Berkeley. Klaus Dörre ist Professor für Soziologie an der Universität Jena. Johanna Sittel ist dort wissenschaftliche Mitarbeiterin.

Inhalt

Vorwort9

Zur Einführung: Soziologie und Öffentlichkeit im Krisendiskurs11

Brigitte Aulenbacher, Michael Burawoy, Klaus Dörre und Johanna Sittel

Teil I: Öffentliche Soziologie: Grundlagen und Kontroversen

Nach dem schnellen Wachstum: Große Transformation

und öffentliche Soziologie33

Klaus Dörre

Digitale Arbeit, Gewerkschaften und öffentliche Soziologie:
Überlegungen zu einem inklusiven Forschungsdesign68

Hans-Jürgen Urban

Caring for a Better World? Über Care, Kapitalismus
und die Soziologie84

Brigitte Aulenbacher

Die Zukunft der Soziologie99

Michael Burawoy

Die Grenzen der Soziologie113

Hans-Peter Müller

Gegenwartsdiagnose: Öffentlich und/oder Soziologie?119

Ute Volkmann

Teil II: Anwendungsfelder öffentlicher Soziologie

Boundary Negotiations: Grenzverschiebungen in den Nachhaltigkeitswissenschaften133

Christoph Görg

Vom mit und für zum durch: Zum Verhältnis vom Forschen
und Beforschtwerden sowie zur Erforschung von Commons 146

Silke Helfrich und Johannes Euler

Die Transformation nicht-nachhaltiger Lebensweisen und
die Konturen einer öffentlichen Umweltsoziologie165

Thomas Barth

Public Sociology in der Bewegungsforschung: Zum Verhältnis
von Soziologie, Gesellschaftskritik und sozialen Bewegungen176

Dennis Eversberg, Steffen Liebig, Matthias Schmelzer und Nina Treu

Prekarität im Dialog: Arbeitssoziologie als organische
öffentliche Soziologie189

Ingo Singe und Johanna Sittel

Care-Revolution als Herausforderung für eine
öffentliche Soziologie201

Tine Haubner

Öffentliche Soziologie zu Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit213

Wilhelm Heitmeyer

Teil III: Internationale Erfahrungen

Gewalt im Geschlechterverhältnis als Thema von Public Sociology231

Carol Hagemann-White

Selbstmord als Protest und das Streben nach sozialer Gerechtigkeit: Öffentliche Soziologie für eine bessere Welt243

Margaret Abraham

Partei ergreifen: Verheißungen und Fallstricke
einer öffentlichen Soziologie im Apartheid-Südafrika260

Edward Webster

Kritisches Engagement auf Feldern der Macht: Zyklen des
soziologischen Aktivismus im Post-Apartheid-Südafrika274

Karl von Holdt

Public Sociology oder Politikberatung? Erfahrungen aus Argentinien293

Javier Pablo Hermo

Teil IV: Öffentliche Soziologie, Medien, Politik

Sprachbarrieren309

Oliver Hollenstein

Doing Public Sociology: Das Dilemma öffentlicher Soziologie als öffentliche Nicht-Wissenschaft319

Stefan Selke

Die Public Sociology des Konvivialismus: Strategien und Probleme335

Frank Adloff

Öffentliche Sozialwissenschaft und Politik: Die Rolle der Wirtschaftswissenschaften 345

Till van Treeck

Public Sociology: Eine Chance für politische Interventionen?357

Benjamin-Immanuel Hoff

Das Theater als Ort öffentlicher Soziologie370

Heinz Bude

Autorinnen und Autoren376

Vorwort
Mit einiger Verspätung nimmt die Debatte um public sociology, die in der in-ternationalen scientific community seit einem guten Jahrzehnt geführt wird, auch im deutschsprachigen Raum allmählich Fahrt auf. Mit dem vorliegenden Band beabsichtigen die Herausgeberinnen , die Diskussion nicht nur fortzuführen, sondern auch um eine wichtige Dimension zu erweitern. Können sich Gesellschaften, die eine große, krisenhafte Transformation durchlaufen, eine Wissenschaft von der Gesellschaft leisten, die vornehmlich um sich selbst kreist und auf einen Dialog mit der Öffentlichkeit verzichtet? So lautet die implizite Frage an die Autoren des Bandes, die unterschiedlich und teilweise kontrovers beantwortet wird. Das Buch dokumentiert Teil- und Zwischenergebnisse zu einem Metathema der DFG-Kollegforschungsgruppe "Post-wachstumsgesellschaften", die am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena angesiedelt ist. Den Anlass für das Buch bot eine Tagung zu "Public Sociology - Wissenschaft und gesellschaftsverändernde Praxis", die das Kolleg in enger Kooperation mit der Johannes Kepler Universität Linz im Januar 2015 durchgeführt hat. Die Geschichte des Buchs reicht aber noch weiter zurück. Sie beginnt mit einer Konferenz zu precarious societies in Johannesburg, als deren Schirmherr Michael Burawoy fungierte, an der Klaus Dörre als Referent teilnahm und die, gewissermaßen im Beiprogramm und unter dem unmittelbaren Eindruck der blutigen Ereignisse von Marikana, ein überaus inspirierendes Treffen mit der public-sociology-Arbeitsgruppe Johannesburg ermöglichte. Es folgten Besuche von Michael Burawoy und Eddie Webster, SWOP Johannesburg, in Jena, an denen auch Brigitte Aulenbacher und Johanna Sittel beteiligt waren. Aus diesen Treffen erwuchs die Idee zur Konferenz und auch zu dem vorliegenden Band.
Das Buch ist, so können wir sagen, Produkt einer internationalen, Konti-nente übergreifenden Zusammenarbeit. Beflügelt hat uns die außeror-dentlich positive Resonanz seitens der Teilnehmerinnen an der Jenaer Konferenz. An der Buchproduktion waren ebenfalls zahlreiche Köpfe und Hände beteiligt. Elisabeth Franzmann hat sich bei der Korrespondenz mit den Autorinnen, der Koordination und dem Redigieren der Buchbeiträge besonders verdient gemacht. Ihr sind wir zu besonderem Dank verpflichtet. Großer Dank gilt Cora Puk und Anna Mehlis sowie Sophie Bose, Julia Haas, Greta Hartmann, Heidemarie Schütz und Rebecca Sequeira für die Bearbeitung und Formatierung der Texte. Jan-Peter Herrmann und Marek Höhn haben bei der Übersetzung englischer und spanischer Beiträge hervorragende Arbeit geleistet. Alle Genannten haben zur Entstehung eines Buches beigetragen, dessen implizite Leitfrage eines Tages, so hoffen wir jedenfalls, mit einem Achselzucken quittiert werden wird: Benötigt eine Wissenschaft von der Gesellschaft gesellschaftliche Öffentlichkeit? Ja, was denn sonst!

Brigitte Aulenbacher, Michael Burawoy, Klaus Dörre und Johanna Sittel,
Berkeley, Linz, Jena und Populonia im Dezember 2016


Zur Einführung: Soziologie und Öffentlichkeit im Krisendiskurs
Brigitte Aulenbacher, Michael Burawoy, Klaus Dörre und Johanna Sittel
Es liegt noch kein Vierteljahrhundert zurück, als Francis Fukuyama in einem inzwischen weltbekannten Buch (Fukuyama 1992) das Ende der Geschichte verkündete und damit nicht nur die Soziologie, sondern auch die Sozialwissenschaften insgesamt mit einer doppelten Herausforderung, man könnte auch sagen: Abwertung, konfrontierte. Einerseits hatte der Kollaps des staatsbürokratischen Sozialismus die große Mehrzahl der Soziologen überrascht, was zu öffentlichen Zweifeln an der Prognosefähigkeit der Disziplin führte. Andererseits schien nunmehr die Zeit der großen Erzählungen endgültig vorbei. Wenn die Zukunft der kapitalistischen Moderne nur eine - vielleicht ein wenig modifizierte - kapitalistische Moderne sein konnte, so war, wie viele meinten, in der Soziologie und in den Sozi

Erscheinungsdatum
Co-Autor Frank Adloff, Roland Atzmüller, Brigitte Aulenbacher, Thomas Barth, Ulrich Brand, Heinz Bude, Michael Burawoy, Klaus Dörre, Johannes Euler, Dennis Eversberg, Barbara Fried, Christoph Görg, Tine Haubner, Wilhelm Heitmeyer, Silke Helfrich, Benjamin-Immanuel Hoff, Michael Hofmann, Oliver Hollenstein, Thorsten Jantschek, Ilse Lenz, Stephan Lessenich, Steffen Liebig, Hans-Peter Müller, Birgit Riegraf, Christine Schicker, René Schindler, Matthias Schmelzer, Uwe Schneidewind, Sebastian Sevignani, Ingo Singe, Johanna Sittel, Nina Treu, Hans-Jürgen Urban, Till van Treeck, Ute Volkmann, Karl von Holt, Albrecht von Lucke, Elisabeth von Thadden, Eddie Webster
Verlagsort Weinheim
Sprache deutsch
Maße 141 x 215 mm
Gewicht 471 g
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Allgemeines / Lexika
Sozialwissenschaften Soziologie Allgemeines / Lexika
Schlagworte Kritik • Öffentliche Soziologie • Öffentlichkeit • Public Sociology • Soziale Praxis • Sozialwissenschaften • Soziologie • Soziologie allgemein • Wissensproduktion • Zivilgesellschaft
ISBN-10 3-593-50635-1 / 3593506351
ISBN-13 978-3-593-50635-7 / 9783593506357
Zustand Neuware
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