Bildungsfeld Sinn,Werte, Religion
Sozietät zur Förderung der wissenschaftlichen Sozialpädagogik (Hersteller)
978-3-931992-35-4 (ISBN)
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Grundlagen und Methoden der philosophischen und
religiösen Bildung im Kindergarten
Praxisbeispiele:
1) Kirchraumbegegnung (Einstieg in ein Projekt; 16 min)
2) Vater Martin – über das Helfen (Mediengestützte didaktische Einheit; 16 min)
3) Bartimäus – Jesus und der blinde Bettler (Didaktisches Angebot; 16 min)
4) Ostergras säen (aus einem Projekt; 16 min)
5) „Freundschaft“ – Philosophieren mit Kindern (Didaktische Einheit; 20 min)
Vorträge:
1) „Sinn“ (Vortrag von Prof. Dr. Norbert Huppertz; 15 min)
2) „Werte“ (Vortrag von Prof. Dr. Norbert Huppertz; 13 min)
3) „Religion“ (Vortrag von Prof. Dr. Norbert Huppertz; 32 min)
4) „Philosophieren mit Kindern“ (Vortrag von Prof. Dr. Norbert Huppertz; 69 min)
Disc 1: Praxisbeispiele
(1) Kirchraumbegegnung (16 min)
Die Kinder des Kindergartens besuchen und erleben mit ihrer Erzieherin „ihre“ Friedenskirche. Pfarrerin und Organist lassen diese Exkursion für alle Kinder zu einem echten Bildungserlebnis werden. Die kindorientierte Pfarrerin begeistert die Kinder bereits vor dem Betreten der Kirche. Dabei setzt sie das Glockengeläut in Gang, und die Kinder werden gebeten, sich in der Kirche „ihren“ Platz („wo sie sich wohlfühlen“) auszusuchen. Der Organist demonstriert und erklärt in einmaliger Weise, was die Orgel ist und was sie alles kann.
In den Erklärungen der Pfarrerin lernen die Kinder religiöse Gegenstände kennen. Sie wissen anschließend nicht nur, was ein Taufstein und ein Kelch ist, sondern auch, was mit Talar und Beffchen gemeint ist. Im betrachteten Kirchenfenster geht es um den religionspädagogischen Inhalt aus Matthäus 5,9: „Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“
(2) Vater Martin – eine Geschichte über das Helfen (16 min)
Weihnachten, Heiligabend, Liebe zu den Menschen, Helfen – das sind die großen Themen der Geschichte von Vater Martin, einem Schuhmacher, der am Heiligabend, wo alle anderen beieinander sind und in Stille feiern, allein ist. Als er die Weihnachtsgeschichte liest – von dem armen frierenden Kind -, denkt er: Wären Maria und Josef doch zu mir gekommen. Ich hätte sie aufgenommen. „Tatsächlich“ hat er schließlich „Jesus“ in seiner warmen Schusterstube bei sich zu Besuch: er nimmt Menschen von der Straße auf – den Straßenkehrer, die bettelarme Frau mit ihrem frierenden Kind. „Ich war hungrig, du hast mich gefüttert…“, so hört er eine Stimme. Und schließlich nach seiner guten Tat: „Was du anderen gegeben hast, das hast du mir gegeben.“ Nun weiß Vater Martin, dass ihm Jesus begegnet ist, und zwar in jedem seiner Nächsten, denen er hilft. – Die Erzieherin vermittelt den Kindern die Geschichte von Vater Martin (nach Leo Tolstoi) mit Hilfe des „Bilderkinos“. Als Grundlage dient das entsprechende Bilderbuch aus dem Brunnen-Verlag. Der Bezug zum Leben der Kinder gelingt der Erzieherin durch die Impulsfrage: „Wo und wem können wir helfen?“
„Vater Martin“ kann durchaus auch einmal als Alternative zur klassischen Weihnachtsgeschichte Verwendung finden.
(3) Bartimäus (16 min)
Der Religionspädagoge hat die Umgebung und alles andere gut organisiert. Mit dem Gebetslied „Halt die Hände über mich“ wird begonnen. Die „Mitte“ mit Anschauungsmaterial (Kirche, Jesus, Bettler Bartimäus) zieht die Blicke der Kinder auf sich.
Die Kinder werden aktiv durch Spiel und Erfahrung: mit verbundenen Augen erleben sie, wie es ist, wenn man blind ist.
Die Bartimäus-Geschichte (vgl. Markus 10, 46-52) wird erzählt. „Jesus, Jesus hilf mir“, ruft der blinde Bettler und wird von seiner Umgebung beschimpft. Doch Jesus und seine Freunde (die Jünger) wenden sich ihm zu. „Was soll ich tun?“, fragt Jesus den Bettler. „Lass mich sehen.“ Jesus: „Du vertraust mir, und ich mache dich sehend.“ „Ich kann sehen, ich kann sehen“, ruft Bartimäus voller Freude und folgt Jesus nach.
(4) Ostergras säen – Kinder erfahren das Erblühen von Leben (16 min)
Achtung vor allem Leben muss einer wichtigsten Werte im Zusammenhang mit den großen Lebensfragen der Kinder sein. Der Teil eines Projekts „Ostergras säen“ zeigt, wie Kinder handelnd an die Bedingungen des pflanzlichen Lebens herangeführt werden: Erde, Licht, Wasser. Sie erleben das Säen von Gras in Schalen (wie es jeder Kindergarten tun kann) und zeigen anderen Kindern, wie es geht und was man alles beachten muss: Kinder lehren Kinder – allerdings durch den Erzieher pädagogisch begleitet.
In der ersten Phase knüpfen die Kinder dort an, wo die „stehen geblieben waren“. Alles ist gut vorbereitet. Dann lernt die erste Kleingruppe von 5 Kindern, wie es geht, und (!) wie sie (die Kinder) die nächste Gruppe (ebenfalls 5 Kinder) instruieren sollen. Im weiteren Verlauf spüren die Kinder die Kraft der Wachstumselemente und erleben die Freude des neu erblühten Lebens.
(5) „Freundschaft“ - Philosophieren mit Kindern (20 min)
Das Thema „Freunde“ oder „Freundschaft“ für das Philosophieren mit Kindern auszuwählen, ist immer lohnend und angebracht. Fragt man Menschen, was ihnen im Leben am meisten „wert ist“, so lautet die Antwort regelmäßig „Freunde haben“.
In unserem Filmbeispiel kommt die Erzieherin „von außen“, wie es z.B. oft der Fall ist bei Praktikanten. Nach einer kleinen Runde des Kennenlernens und Absprechens von Regeln (Kinder sollen aufzeigen, bevor sie etwas sagen) erfolgt die Präsentation eines Bilderbuches: „Irgendwie Anders“ ist der Titel (Oetinger Verlag). Der „Irgendwie Anders“ lebt allein und hört überall: „Du gehörst nicht dazu; du bist irgendwie anders.“ Bis ihm eines Tages das „Etwas“ begegnet und sagt: „Du bist irgendwie anders und ich auch.“ Sie spielen zusammen und malen gemeinsam – und verstehen einander.
Die Pädagogin gibt nach der Präsentation der Geschichte Impulse zum Philosophieren, z.B.: „Stellen wir uns einmal vor, es gäbe gar keine Freunde mehr.“ So gelingt ihr der Transfer auf die Befindlichkeit der Kinder.
Disc 2: Vorträge
(1) „Sinn“ - Vortrag von Prof. Dr. Norbert Huppertz (15 min)
Mit dem Wort „Sinn“ lässt sich trefflich spielen, weil es so viele Bedeutungen haben kann, angefangen von Unsinn, Blödsinn, Wahnsinn – bis hin zu „Sinn des Lebens“ in der Philosophie und Theologie. Das Bildungsfeld „Sinn, Werte, Religion“ meint natürlich diese große Frage nach dem Sinn des Daseins, und zwar nach Zielen und Aufgaben des Lebens im Einzelnen wie auch von Menschheit überhaupt: „Kinder entwickeln lebensbejahende … Grundüberzeugungen.“ (Orientierungsplan für Bildung und Erziehung für die baden-württembergischen Kindergärten, S. 16) „Kinder … werden in der Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft gestärkt.“ (a. a. O.) „Kinder erleben und kommunizieren Sinn- und Wertorientierungen …“ (a. a. O.)
Auf die in Ethik und Philosophie gestellten Fragen nach dem Sinn unseres Daseins werden im Vortrag Antworten versucht mit Blick auf das Verständnis des Bildungsfeldes.
(2) „Werte“ - Vortrag von Prof. Dr. Norbert Huppertz (13 min)
Werte in der Pädagogik – ein unverzichtbares, niemals aber zu erschöpfendes Thema. Im Bildungsfeld „Sinn, Werte, Religion“ geht es um die Reflexion und Vermittlung von Werten. Der Vortrag geht auf die subjektiven und objektiven Aspekte der Wertlehre ein. Objektive Werte wie Gerechtigkeit, Toleranz, Liebe, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Natur werden betont und erläutert. Eine Wertlehre als Basis von Erziehung und Bildung wird vorgestellt. Absolute Werte, also solche, die unabhängig von einem sogenannten „Wertgeber“ existieren., z. B. Leben, Recht, Friede, werden so präsentiert, dass sie dem nicht ideologisch Verblendeten von ihnen selbst her in ihrer Bedeutung einleuchten.
(3) „Religion“ - Vortrag von Prof. Dr. Norbert Huppertz (32 min)
Religion und religiöse Bildung, interreligiöse Bildung o. ä. – das sind Bereiche und Stichwörter, die in den elementarpädagogischen Bildungsplänen der Bundesländer nicht fehlen. Alle Kindergärten und die dort tätigen Fachkräfte, ob in konfessionell getragener Einrichtung oder nicht, sollen sich darum kümmern – aber: nicht im Sinne einer religiösen Erziehung, sondern im Sinne der grundgesetzlich (GG 4; 1,2) verbrieften Religionsfreiheit in den kommunalen Einrichtungen, religionswissenschaftlich. Was heißt das und wie geht das? Im Vortrag wird versucht das zu klären und für ein modernes Religionsverständnis eingetreten: Herrschaftsfreiheit, Glaube und Vernunft, reziproke Interreligiosität, positive Religionskritik usw.
Gliederung des Vortrags:
I. Universalismusthese
II. Wer sich mit Religion(en) befasst
III. Was ist Religion?
IV. Etymologische Herleitung
V. Definitionselemente von Religion – 15 Aspekte
VI. Weltreligionen
VII. Einige Postulate
(4) Philosophieren mit Kindern – Vortrag von Prof. Dr. Norbert Huppertz (69 min)
Im Vortrag werden Fragen der Kinder als Anlässe des Reflektierens und Philosophierens geklärt, z. B. Warum leben wir nur einmal? Kommen Tiere auch in den Himmel? Etc. Des Weiteren: Wort und Bedeutung von Philosophie. Was heißt überhaupt „Philosophieren mit Kindern“? Welche Gebiete werden in der Philosophie behandelt? Was heißt Anthropologie? Um was geht es in der Ethik?
Auch grundsätzliche Punkte werden behandelt, z. B.: Warum und wozu überhaupt Philosophieren mit Kindern? Welche Ziele verfolgen wir dabei, z.B. in der Wertevermittlung? Außerdem wird auf die Didaktik und Methodik des Philosophierens mit Kindern eingegangen sowie auf Grundsätze des Sprechens mit Kindern beim Philosophieren, z. B. wenig werten, moderieren etc.
Gliederung des Vortrags:
I. Zum Wort „Philosophie“
II. Philosophieren – Begriff und Phänomen
III. Der philosophierende Mensch in seiner existentiellen Lage
IV. Was ist Philosophie? (Erkenntnistheorie, Logik, Ethik)
V. Fragen der Kinder als Anlässe des Philosophierens
VI. Warum und wozu mit Kindern philosophieren
VII. Grenzen des Philosophierens mit Kindern
VIII. Voraussetzungen für das Philosophieren mit Kindern
IX. Formen und Methoden
X. Unser Sprechen mit Kindern als Voraussetzung des Philosophierens
XI. Empfehlungen und Wünsche
Die Bundesländer, u.a. das Land Baden-Württemberg, haben Pläne für die Bildung und Erziehung unserer Kinder in den ersten 6 Lebensjahren. Diese sollen dazu führen, dass möglichst jedes Kind gut in die Schule kommt und in der Schule gut mitkommt, d.h. zu seinem gelingenden Leben findet. Die ErzieherInnen möchten aber auch wissen, wie der Plan umgesetzt werden kann. Das haben wir erprobt und dabei gesehen, dass es geht – bei Anerkennung dessen, was sowieso in der Praxis schon „gut läuft“ und bei ehrlicher Erkenntnis dessen, was noch fehlt. Dabei wollen unsere Vorträge und die Beispiele aus der Praxis hilfreich sein. 1. Die Bildungsfelder. – das Wort „Bildungsfelder“ meint die herkömmlichen Schwerpunkte in den Bildungsbereichen. In jedem der sechs Bildungsfelder sind jeweils mehrere Bildungsbereiche oder „Fächer“ aufgehoben, z.B. im Bildungsfeld 2 (mit dem Titel „Sinne“) die Musik und die Kunst. D.h.: Will ich das Bildungsfeld „Sinne“ umsetzen, muss ich mit den Kindern Musik machen und Kunsterziehung durchführen. 2. Anspruch der Filme. – Vielfach hören wir heute das Wort „Best practice“, was soviel bedeuten mag, wie „besonders gute“ oder gar „einwandfreie“ Praxisbeispiele. Das wollen unsere Beispiele nicht beanspruchen. Allerdings auch nicht das Gegenteil oder etwa nichts von dem. Wir zeigen Beispiele, die sich durchaus sehen lassen können und über die man durchaus diskutieren kann und soll; an denen man sehen und lernen kann, wie es evtl. gehen könnte. Es sind Wegweiser, um den eigenen Weg zu finden. Die Akteure haben sich präsentiert, und zwar eben nicht immer bei glänzendsten Voraussetzungen, sondern oft genug das Gegenteil. Die Erfahrungen verdienen Respekt und Anerkennung, wollen aber auch zu kritischer Reflexion anregen. Oberstes Prinzip bei der Erstellung des Filmmaterials war, dass niemand beschämt wird und dass alles sich sehen lassen kann. Das bedeutet: Die Verantwortlichen finden alle Beispiele so gut, dass man sie in der Aus- und Fortbildung verwenden kann, und zwar für das Lehren und Lernen mit didaktischer Begleitung wie auch autodidaktisch. 3. Zur Methodik. – Die Länge der Filme ist sehr verschieden. Die Lehrenden werden einzelne Sequenzen aussuchen, um diese im Unterricht oder Seminar einzusetzen. Dazu sind die Filme mit Kapitelüberschriften versehen. Außerdem gibt es zahlreiche Einblendungen, z.B. eine Definition zu „Philosophieren mit Kindern“, die man fixieren kann. Über den eingeblendeten Text ist dann mit den Lernenden zu diskutieren. Anspruch der Filme. – Vielfach hören wir heute das Wort „Best practice“, was soviel bedeuten mag, wie „besonders gute“ oder gar „einwandfreie“ Praxisbeispiele. Das wollen unsere Beispiele nicht beanspruchen. Allerdings auch nicht das Gegenteil oder etwa nichts von dem. Wir zeigen Beispiele, die sich durchaus sehen lassen können und über die man durchaus diskutieren kann und soll; an denen man sehen und lernen kann, wie es evtl. gehen könnte. Es sind Wegweiser, um den eigenen Weg zu finden. Die Akteure haben sich präsentiert, und zwar eben nicht immer bei glänzendsten Voraussetzungen, sondern oft genug das Gegenteil. Die Erfahrungen verdienen Respekt und Anerkennung, wollen aber auch zu kritischer Reflexion anregen. Oberstes Prinzip bei der Erstellung des Filmmaterials war, dass niemand beschämt wird und dass alles sich sehen lassen kann. Das bedeutet: Die Verantwortlichen finden alle Beispiele so gut, dass man sie in der Aus- und Fortbildung verwenden kann, und zwar für das Lehren und Lernen mit didaktischer Begleitung wie auch autodidaktisch. Zur Methodik. – Die Länge der Filme ist sehr verschieden. Die Lehrenden werden einzelne Sequenzen aussuchen, um diese im Unterricht oder Seminar einzusetzen. Dazu sind die Filme mit Kapitelüberschriften versehen. Außerdem gibt es zahlreiche Einblendungen, z.B. eine Definition zu „Philosophieren mit Kindern“, die man fixieren kann. Über den eingeblendeten Text ist dann mit den Lernenden zu diskutieren.
| Erscheint lt. Verlag | 11.1.2013 |
|---|---|
| Verlagsort | Oberried bei Fre |
| Sprache | deutsch |
| Einbandart | DVD-Box |
| Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Pädagogik ► Vorschulpädagogik |
| Schlagworte | Bildungspläne der Länder für Elementar- und Vorschulpädagogik • Bildung und Erziehung • Didaktische Angebote im Kindergarten • Orientierungsplan in Baden-Württemberg • Philosophieren mit Kindern • Sinn, Werte, Religion |
| ISBN-10 | 3-931992-35-7 / 3931992357 |
| ISBN-13 | 978-3-931992-35-4 / 9783931992354 |
| Zustand | Neuware |
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