Bilder in Medien, Kunst, Literatur, Sprache, Didaktik
Fillibach bei Klett Sprachen (Verlag)
978-3-12-688050-3 (ISBN)
Bilder umgeben uns, prägen unser Leben und Lernen. Sie spielen mit Farben und Formen und präsentieren so in der Welt Vorhandenes oder gerade nicht Vorhandenes. Sie bringen Vereinbares und Unvereinbares zusammen: Gegenständliches und Abstraktes, Reales und Fiktionales ... Bilder können eine indexikalische, illustrierende Funktion haben, sie können affirmativ und manipulativ sein. Andererseits kann man mit Bildern verunklaren, verfremden, ironisieren und kritisieren. Bilder sind ein interdisziplinäres Phänomen. Die Autoren und Autorinnen dieses Buches nehmen unterschiedliche didaktische Perspektiven aus den Bereichen Sprache, Literatur, Kunst, Medien und der Erziehungswissenschaft ein. Ihre Beiträge befassen sich mit Gemälden, Kinderzeichnungen, Fotografien, Bilderbüchern, Comics, Spielfilmen, Werbespots, Visualisierungen und Typographie.
Dr. Ingelore Oomen-Welke ist Professorin für deutsche Sprache und Deutschdidaktik an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg.
Aus dem Inhalt:
INGELORE OOMEN-WELKE & MICHAEL STAIGER
Über Bilder. Zur Einleitung
I Bilder bilden
GERHARD BIRKHOFER
Reiz und Empfindung - Die Sprache der Farben
PETER CHRISTOPH KERN
(Ab) Wann sind Bilder komisch? Ein kleines Semiotikum
I I Bilder erzählen
MICHAEL STAIGERBilder erzählen. Zum Umgang mit visueller Narrativität im Deutschunterricht
TATJANA JESCH
"Graphic Novel" - Überlegungen zum ästhetischen Potenzial eines noch jungen Genres
KLAUS MAIWALD
Sinnlichkeit und Sinn. Eine Werbung für medienkulturelle Bildung
JOACHIM PFEIFFER
Die Macht der Bilder. Zur Filmsprache Ingmar Bergmans
ULF ABRAHAM & MATTHIS KEPSER
Filme beschreiben im Deutschunterricht - Audiodeskriptionen und Untertitel für Hörgeschädigte
I I I Bilder interpretieren
ALFRED HOLZBRECHER
Lesarten generieren.Zur Hermeneutik der Kinder- und Jugendfotografie
RUDOLF DENK
"Dies Bildnis ist bezaubernd schön". Zur Semiotik von "Bildnissen" in ausgewählten Theaterszenen
HOLGER RUDLOFF
"Über erschlagene Menschen zu jauchzen, ist grausam und Sünde!" - Notizen zur Odyssee des Homer im Zusammenhang mit einer dokumentarischen Fotografie im Mai des Jahres 2011
IV Schrift-Bilder
THOMAS HEYL
Selbstbeschreibungen
EBERHARD BRÜGEL
Entwicklung der Schrift bis zum Schuleintritt - Phasen und kultureller Einfluss
PETRA GRETSCH
Hand- Schrift - Bild
ANDREAS LUTZ
Bildlichkeit von Schrift - Zeitungsköpfe als dynamische Einheit von Information und Botschaft
MICHAEL KLANT
UN MOMENTO DI FELICITÀ - Eine Flugaktion über der Lagune von Venedig
V Mit Bildern lernen
INGELORE OOMEN-WELKE
Durch Bilder die Welt erfassen: Bildwortschatz - Sprachwortschatz in Deutsch als Erst- und Zweitsprache
THORSTEN ROELCKE
Der Beitrag von Text und Bild zur Konstituierung von Fachwortschatz. Eine exemplarische Studie zur terminologischen Grundsatznorm DIN 2330
ROLF PLÖTZNER, RICHARD LOWE, SABINE SCHLAG & CORNELIA HAUß
Lernen mit statischen und dynamischen Bildern - Welche kognitiven Techniken kennen Lehramtsstudierende?
Gaben der Künstler-Kollegen
Auswahlbibliografie zum Thema "Bilder"
Bildquellen
Zu den Autorinnen und Autoren
Tabula gratulatoria
Lebens- und Wirkensdaten von Adalbert Wichert
Auswahl aus den Veröffentlichungen von Adalbert Wichert
"Vorwort
Über Bilder. Zur Einleitung Ingelore Oomen-Welke & Michael Staiger Bilder umgeben uns, prägen unser Leben und Lernen. Sie sind Ausdruck oder Abbildung einer Realität oder deren Spiegelung, sie spielen mit Farben und Formen und präsentieren so in der Welt Vorhandenes oder gerade nicht Vorhandenes, Vereinbares und Unvereinbares, Gegenständliches und Abstraktes, Reales und Fiktionales und bringen es manchmal zusammen. Bilder können eine indexikalische, illustrierende, aber auch verunklarende/verdunkelnde, verfremdende, ironische, oder affirmative, manipulative Funktion haben. Bilder sind ein vielschichtiges Phänomen und deshalb eine interdisziplinäre Herausforderung. Die Autorinnen und Autoren dieses Buches nehmen didaktische Perspektiven aus den Bereichen Sprache, Literatur, Kunst, Medien ein. Ihre Beiträge befassen sich mit einer Vielzahl von Bildarten, Bildtypen und anderen Erscheinungsformen von Bildlichkeit: Gemälde, Kinderzeichnungen, Fotografien, Bilderbücher, Comics, Spielfilme, Werbespots, Visualisierungen, Typographie. Dieser Band möchte einige Ansatzpunkte für die Auseinandersetzung mit Bildern in Schule und Hochschule vorstellen und auf diese Weise einen Beitrag zur Bilddidaktik leisten. Er ist unserem Freiburger Kollegen Adalbert Wichert gemidmet, der Text- und Bildsemiotik zu seinem großen Thema gemacht hat.
Mensch und Bild
Schon früh in der Geschichte der Menschheit wurden Bilder gebraucht. Wozu, das wissen wir nicht genau. Scholz sieht im Herstellen, Darstellen, Ausdrücken von und mit Bildern ein Kennzeichen des Menschseins und nennt den Menschen mit Hans Jonas 'homo pictor', mit Ernst Cassirer 'animal symbolicum'. Zumindest Letzteres bedeutet auch, dass Bilder nicht nur für sich selbst stehen, sondern eine über sich hinausweisende Bedeutung haben. Das ist eine Gemeinsamkeit mit der Lautsprache und der geschriebenen Sprache, die ebenfalls zeichenhaft für das Gemeinte stehen. Menschen sind die einzigen Lebewesen, die Bilder gebrauchen. Die Art der Bilder, die Techniken und Materialien haben sich über die Jahrtausende stark verändert, wie Scholz bemerkt; Tomasello nennt die Zunahme von Komplexität in menschlichen Verhaltensweisen und Artefakten eine 'kumulative Evolution'. Sie kommt dadurch zustande, dass Menschen ihre Errungenschaften weitergeben, bis Neues und Besseres sie ablöst; man betrachte z.B. die Geschichte der Malerei. Wirksam in alldem ist ein Kooperationsprinzip. Ergänzt werden soll eine uns in diesem Zusammenhang bedeutsam erscheinende weitere Spezifik des Menschen: das Zeigen. Tomasello beschreibt Menschen vom frühkindlichen Alter an, um ein Jahr alt, als die einzigen Lebewesen, die mit dem Finger zeigen. Bauer verweist auf die neuronale Nähe von Motorik und Sprache und auf die Gleichzeitigkeit des Beginns gezielter Gestik und Lautbildung um den achten Lebensmonat. Dass das Zeigen mit dem Sehen und Erkennen zusammengehört,leuchtet ein; mit der Sprache entwickelt sich die Kommunikation über das Gezeigte. Doch nicht nur Sprache und Zeigen sind untrennbar miteinander verbunden: Der französische Paläontologe Leroi-Gourhan hat auf den evidenten Zusammenhang zwischen Geste und Bild hingewiesen. Er sieht in der Handzeichnung eine 'koevolutionäre Ausdrucksform in Analogie zur verbalen Form der Sprache'. Bildlichkeit und Sprache, Bildtechnik und Medialität sind von Beginn der Menschheitsgeschichte an eng miteinander verbunden. Im System der Wissenschaften, so Scholz, sei die Bildtheorie 'seltsam ortlos'. Das mag daran liegen, dass Bilder, wissenschaftlich betrachtet, problematische Objekte seien, so Klemm und Stöckl, sie säßen 'notorisch oft und unbequem zwischen den Stühlen der Disziplinen' ..."
| Erscheint lt. Verlag | 24.7.2012 |
|---|---|
| Sprache | deutsch |
| Maße | 148 x 210 mm |
| Gewicht | 505 g |
| Einbandart | Paperback |
| Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Pädagogik ► Didaktik |
| Sozialwissenschaften ► Pädagogik ► Schulpädagogik / Grundschule | |
| Schlagworte | Bild • Buch • DEU • Deutsch • Didaktik • Grundschule • Hochschule • Sekundarstufe I • Sekundarstufe II |
| ISBN-10 | 3-12-688050-9 / 3126880509 |
| ISBN-13 | 978-3-12-688050-3 / 9783126880503 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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