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Die Geschichte des antiken Griechenland als Identifikationsangebot (eBook)

Untersuchungen zur Konstruktion sozialer Identität in neueren Schulgeschichtsbüchern
eBook Download: PDF
2011 | 1. Auflage
401 Seiten
Vandenhoeck & Ruprecht Unipress (Verlag)
9783862346417 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Geschichte des antiken Griechenland als Identifikationsangebot -  Katja Gorbahn
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The study investigates the influence of identity-correlated phenomena on the construction of Ancient Greek history in textbooks. It focuses on the archaic and classical period. Adapting concepts from Social Sciences, the study develops an analytical tool for the examination of group-correlated identity phenomena in history teaching. The term 'Social Identity' serves as a key concept. In a first step, the analysis shows that 'the Greeks' are presented in quite a static way, dissociated from their historical and geographical context. Moreover the study reveals the mechanisms that bring about polarizing and stereotyped pictures of groups, for example between Athenians and Spartans or between Greeks and 'barbarians'. In a second step the analysis shows that the connection between past and present is expressed mainly by references to origins. Those are highly selective - the present 'we' is clearly to be understood as European, respectively Western - and are responsible for considerable failures in the presentation of the historical facts. The study concludes by offering a number of suggestions for the future development of textbooks respectively curricula.

Dr. Katja Gorbahn war mehrere Jahre lang als Gymnasiallehrerin und anschließend als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Universitäten Erlangen-Nürnberg, Siegen und Augsburg tätig. Derzeit unterrichtet sie an der Universität Aarhus in Dänemark.

Dr. Katja Gorbahn war mehrere Jahre lang als Gymnasiallehrerin und anschließend als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Universitäten Erlangen-Nürnberg, Siegen und Augsburg tätig. Derzeit unterrichtet sie an der Universität Aarhus in Dänemark.

Title Page 3
Copyright 4
Inhalt 5
Vorwort 9
1 Einleitung 11
2 Der Begriff der Identität 21
2.1 Der Identitätsbegriff in der Geschichtsdidaktik 21
2.1.1 Bergmanns Definition des Identitätsbegriffs 22
2.1.2 Unterschiedliche Verwendungsweisen des Identitätsbegriffs 25
2.1.3 Identität und Geschichtsbewusstsein 29
2.1.4 Schlussfolgerungen 35
2.2 Der Identitätsbegriff in den Sozialwissenschaften 39
2.2.1 Der Identitätsbegriff zwischen Kategorialität und Relationalität 41
2.2.2 Der Identitätsbegriff zwischen Verdinglichung und Konstruktivismus 43
2.2.3 Der Identitätsbegriff zwischen Individuum und Kollektiv 47
2.2.4 Der Identitätsbegriff zwischen Politik und Wissenschaft 52
2.3 Soziale Identität: Individuum und Gruppe 57
2.3.1 Die Theorien der Sozialen Identität und der Selbstkategorisierung 57
2.3.2 Identifikation auf der Basis von Kategorien 61
2.3.3 Attribute, Stereotype, Prototypen 62
2.3.4 Soziale Identität und Abgrenzung 67
2.3.5 Über- und untergeordnete Kategorien 70
2.3.6 Kulturelle Identität? 71
2.3.7 Pragmatische Perspektiven 75
2.4 Soziale Identität und antike griechische Geschichte im Schulbuch 77
2.4.1 Soziale Identität und historisches Lernen 77
2.4.2 Kriterien zur Analyse von Gruppenkonzepten und Identifikationsangeboten 81
2.4.3 Zur Methodik der Schulbuchanalyse 85
3 Untersuchte Bücher und Kapitel 91
3.1 Untersuchungskorpus 91
3.2 Aufbau der Bücher 98
3.3 Aufbau der Griechenlandkapitel 104
4 »Die Griechen«: Von einer Gruppe und ihren Attributen 115
4.1 »Die Griechen« 116
4.1.1 Fachwissenschaftlicher Abriss 116
4.1.2 Schulbuchanalyse 124
4.1.3 Fazit 143
4.2 Griechische Religion 144
4.2.1 Fachwissenschaftlicher Abriss 144
4.2.2 Schulbuchanalyse 158
4.2.3 Fazit 167
4.3 Olympische Spiele 168
4.3.1 Fachwissenschaftlicher Abriss 168
4.3.2 Schulbuchanalyse 177
4.3.3 Fazit 191
4.4 Alphabetschrift 191
4.4.1 Fachwissenschaftlicher Abriss 192
4.4.2 Schulbuchanalyse 197
4.4.3 Fazit 198
4.5 Fazit 198
5 Differenzstrukturen: Von in-groups und out-groups 201
5.1 Ausblenden des »anderen«: Die Kolonisation 202
5.1.1 Schulbuchanalyse 202
5.1.2 Fazit 208
5.2 Innergriechische Kontraste: Athener und Spartaner 209
5.2.1 Athen 210
5.2.2 Sparta 227
5.2.3 Fazit 241
5.3 Griechen gegen »Barbaren«: Das Achaimenidenreich 243
5.3.1 Schulbuchanalyse 244
5.3.2 Fazit 254
5.4 Fazit 255
6 Identifikationsangebote: Von »unseren« Ursprüngen 257
6.1 Warum griechische Geschichte? Begründungsmuster 258
6.2 »Wurzeln europäischer Kultur«? 262
6.2.1 Vorbemerkung zur Rezeptionsgeschichte 262
6.2.2 Schulbuchanalyse 263
6.2.3 Fazit 267
6.3 »Wiege der Demokratie«? 268
6.3.1 Vorbemerkung zur Rezeptionsgeschichte 268
6.3.2 Schulbuchanalyse 270
6.3.3 Fazit 292
6.4 Die »ersten« Olympischen Spiele? 293
6.4.1 Vorbemerkung zur Rezeptionsgeschichte 294
6.4.2 Schulbuchanalyse 297
6.4.3 Fazit 308
6.5 Von der Herkunft »unserer« Schrift 310
6.6 Das »Fremde« 312
6.6.1 Die griechische Religion 312
6.6.2 Die »anderen«: Spartaner und Perser 316
6.7 Fazit 319
7 Perspektiven 321
7.1 Anregungen für den Umgang mit Gruppenkonzepten 323
7.1.1 Umgang mit Gruppenkonzepten in Textquellen 323
7.1.2 Binnendifferenzierung und Konkretisierung 325
7.1.3 Vergleich und Transfer 330
7.1.4 Systematisierender Umgang mit den Dimensionen Zeit und Raum 337
7.2 Alternative Strukturkonzepte 339
7.3 Anregungen für den Umgang mit Identifikationsangeboten 350
7.3.1 Kategorialität als Auseinandersetzung mit Sachzusammenhängen 351
7.3.2 Relationalität als diachrone Transfergeschichte 352
7.3.3 Erweiterung der Identifikationszusammenhänge 355
7.4 Soziales Identitätsbewusstsein 357
7.5 Forschungsperspektiven 358
8 Anhang 363
8.1 Verwendete Sekundärliteratur 363
8.2 Untersuchte Schulbücher 395

6 Identifikationsangebote: Von »unseren« Ursprüngen (S. 257-258)

Kapitel 4 und 5 befassten sich mit Gruppenkonstruktionen auf der Ebene der Vergangenheit. Wie aber, so soll nun gefragt werden, wird die Verbindung zwischen diesen Gruppen und den Schulbuchadressaten hergestellt, oder, um es anders auszudrücken: Wie wird der Zusammenhang zwischen der Vergangenheit und dem »wir«, »hier« und »heute« konzipiert?

Stellt man diese Frage, so muss man sich zunächst bewusst machen, dass die Schulbücher Bestandteil eines gewaltigen Rezeptionsphänomens sind, das im unmittelbaren Anschluss an die hier zur Debatte stehenden Epochen einsetzte. Basierend auf der – teils verschlungenen Wegen folgenden – Tradierung der Texte sind seither Elemente der griechischen Antike immer wieder aufgegriffen, auf die jeweilige Gegenwart bezogen und im Lichte von Gegenwartswahrnehmungen gedeutet worden.1 So entwickelte sich z. B. in Deutschland nach der Französischen Revolution ein ausgeprägt identifikatorischer Zugang zum antiken Griechenland: Die Vorstellung einer geistigen Verwandtschaft zu den Griechen des Altertums spielte eine große Rolle für den Aufbau eines nationalen Selbstbewusstseins.

Im Folgenden wird nun zunächst untersucht, wie den Lernenden in einführenden und abschließenden Passagen der Schulbuchkapitel die Relevanz der griechischen Geschichte für ihre Lebenswelt deutlich gemacht wird. Im Anschluss wird die Darstellung von vier Themenbereichen genauer analysiert, anhand derer die antike griechische Geschichte immer wieder in Bezug zu einem heutigen »wir« gesetzt wird: Kultur, attische Demokratie, Olympische Spiele und Alphabetschrift. Ergänzend wird gefragt, welche identifikationsbezogenen Aspekte in den Ausführungen zu Religion, Spartanern und Persern zu erkennen sind.

Entsprechend den in Kapitel 2.4.2 entfalteten Kriterien wird dabei untersucht, auf welche Weise die antike griechische Geschichte in den jeweiligen thematischen Zusammenhängen mittels kategorialer und relationaler Bezüge mit der Gegenwart verknüpft wird. Gefragt wird weiterhin nach dem Bezugspunkt in der Gegenwart sowie insbesondere danach, welche Rückwirkungen derartige identifikatorische Operationen auf die Darstellung der Sachstruktur haben. 6.1 Warum griechische Geschichte? Begründungsmuster Nur sehr wenige Bücher begründen explizit, warum eine Auseinandersetzung mit der antiken griechischen Geschichte wichtig ist.

Sehr häufig wird jedoch versucht, den Lernenden in Auftaktseiten, Schlusszusammenfassungen oder Wiederholungs- bzw. Vertiefungskapiteln4 die Relevanz des Gegenstandes für die Gegenwart deutlich zu machen, indem – meist implizit5 – ein Bezug auf ein »wir« oder »heute« hergestellt wird. Solche »Relevanzbezüge«6 finden sich in den meisten Büchern.7 Es ist damit zu rechnen, dass ihreAnalyse sichtbar macht, welchen Gegenständen ein besonders großes identifikatorisches Potential zugeschrieben wird.

Erscheint lt. Verlag 16.11.2011
Reihe/Serie Beihefte zur Zeitschrift für Geschichtsdidaktik
Beihefte zur Zeitschrift für Geschichtsdidaktik.
Beihefte zur Zeitschrift für Geschichtsdidaktik.
Mitarbeit Herausgeber (Serie): Konferenz für Geschichtsdidaktik
Verlagsort Göttingen
Sprache deutsch
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Altertum / Antike
Sozialwissenschaften Pädagogik Allgemeines / Lexika
Schlagworte Geschichtsdarstellung • Geschichtsdidaktik • Geschichtsunterricht • Geschichtsunterricht/ Sekundarstufe I • Geschichtsvermittlung • Identität
ISBN-13 9783862346417 / 9783862346417
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