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Kulturmanagement der Zukunft (eBook)

Perspektiven aus Theorie und Praxis
eBook Download: PDF
2008 | 2008
VI, 336 Seiten
VS Verlag für Sozialwissenschaften
978-3-531-90915-8 (ISBN)

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Kulturmanagement der Zukunft -
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Als wissenschaftliche Disziplin und Praxisfeld gleichermaßen ist das Kulturmanagement seit Anfang der neunziger Jahre etabliert. Der Konflikt zwischen kultureller Sinnsetzung sowie ökonomischen Rahmenbedingungen und Handlungsmaximen dauert an und wird für das Kulturmanagement zunehmend zum Problem. Vor diesem Hintergrund bietet das Buch Impulse für eine neu zu führende Debatte um Zustand und Perspektiven des Kulturmanagements. In den Beiträgen werden Wege zu einer fortgeschriebenen theoretischen Begründung aufgezeigt, kulturpolitische Diskurse auf einen aktuellen Stand gebracht sowie Handlungsfelder einer zeitgemäßen Praxis des Kulturmanagements beschrieben. Zu den Themen gehören dabei unter anderem Fragen nach den Akteuren der Kultur, Techniken von Vermittlung und Marketing, Formen des Selbstmanagements und Perspektiven des Kulturtourismus.

Verena Lewinski-Reuter ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturmanagement der FernUniversität Hagen.
Dr. Stefan Lüddemann ist Leiter des Feuilletons der Neuen Osnabrücker Zeitung und freier Autor.

Verena Lewinski-Reuter ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturmanagement der FernUniversität Hagen.Dr. Stefan Lüddemann ist Leiter des Feuilletons der Neuen Osnabrücker Zeitung und freier Autor.

Inhaltsverzeichnis 6
Einleitung Kulturmanagement – Wege in die Zukunft 8
Aufbau des Bandes 11
Literaturverzeichnis 18
Theoretische Ansätze 21
Kulturmanagement – Tätigkeiten an der Schnittstelle von kulturellen Ansprüchen, betrieblicher Rationalität und politischer Regulierung 22
1 Einleitung 22
2 Begriffe 24
3 Systemtheorie 31
4 Agieren in den Schnittstellen 40
5 Literaturverzeichnis 44
Kulturmanagement als Bedeutungsproduktion Plädoyer für die Neuausrichtung einer Disziplin und ihrer Praxis 47
1 Einleitung 47
2 Diagnose: Defizite des Kulturmanagements 50
3 Erneuerung: Kultur als Produktion 54
4 Operationen: Die Faktoren des kulturellen Feldes 59
5 Methode: Kuratieren als Vorbild für das Kulturmanagement 66
6 Beispiel: Die Skulptur-Projekte in Münster 71
7 Ausblick: Kulturmanager als Fachkräfte für die Arbeit an Texturen des Sinns 75
8 Literaturverzeichnis 77
Kulturmanagement in konstruktivistischer Sicht 80
1 Einleitung 80
2 Theorien 83
3 Konstruktivistische Kulturdefinition 90
4 Konsequenzen für das Kulturmanagement 93
5 Literaturverzeichnis 101
Programmatische Konzepte 105
Die Kultur von der Stadt her denken Eine neue Phase der Reflexivität und kulturellen Planung 106
1 Einleitung 106
2 Neuorientierung der Kulturpolitik 107
3 „Aktivierender Staat“ und „Kulturkampf“ 111
4 Blick zurück auf frühere kulturelle Planungen 114
5 Eine neue Phase der Reflexivität und kulturellen Planung 118
6 Literaturverzeichnis 120
Aktivierendes Kulturmanagement 122
1 Kultur und Management 123
2 Programmatik für den öffentlichen Kulturbetrieb 125
3 Steuerungsmechanismen 126
4 Zielvereinbarungen 128
5 Zielperspektiven, Reichweiten und Verantwortlichkeiten 129
6 Kulturpolitische Leitlinien 130
7 Zehn Thesen zum Leitbild eines „aktivierenden Kulturmanagements“ 131
8 Literaturverzeichnis 134
Handlungsfelder 137
Bürgerschaftliches Engagement – Bürger als Akteure der kommunalen Kultur und Ausblicke für das Kulturmanagement 138
1 Ausgangspunkt 138
2 Bürgerschaftliches Engagement – Begriff und Erscheinungsformen 141
3 Bürgerschaftliches Engagement in der kulturellen Praxis 151
4 Ausblicke für das Kulturmanagement 157
5 Fazit 162
6 Literaturverzeichnis 163
Selbstmanagement im Kulturbetrieb Kulturunternehmer zwischen Unabhängigkeit und Prekariat 165
1 Einleitung 165
2 Was bedeutet Selbstmanagement? 167
3 Organisationstechniken 168
4 Unternehmer seiner Selbst – Selbstmanagement in modernen, neoliberalen Arbeitsprozessen 170
5 Selbstmanagement im Kulturbetrieb 175
6 Kulturunternehmer und der Wandel im Arbeitsmarkt 177
7 Literaturverzeichnis 181
Change Management im Theaterbetrieb 183
1 Ausgangssituation 183
2 Change Management als Methode im Theatermanagement? 185
3 Vom Management zum Change Management 186
4 Diversity Management 190
5 Ansatzpunkte für ein Change Management im Kulturbetrieb 193
6 Vorschlag für die Integration von Change Management in die Theaterführung 195
7 Konsequenzen 197
8 Literaturverzeichnis 198
Leistungsbezogene Bezahlung in öffentlich-rechtlichen Kulturbetrieben – Möglichkeiten und Grenzen 201
1 Leistungsbezogene Bezahlung im öffentlichen Dienst 201
2 Leistungsbezogene Bezahlung: Eine begriffliche Klärung 202
3 Möglichkeiten für eine leistungsorientierte Bezahlung in öffentlichrechtlichen Kulturbetrieben 204
4 Grenzen für eine leistungsorientierte Bezahlung in öffentlich- rechtlichen Kulturbetrieben 211
5 Fazit und Ausblick 216
6 Literaturverzeichnis: 217
Zur Wirkung von emotional und sachlich gestalteten Audio- Guides in Museen 220
1 Problemstellung 220
2 Ein Modell zur Wirkung emotionaler und sachlicher Informationsvermittlung auf Museumsbesucher 222
3 Empirische Untersuchung der Wirkung von Audio-Guides 231
4 Zusammenfassung der Ergebnisse 244
5 Literaturverzeichnis 245
Kunstfreiheit und Vertragsrecht 249
1 Einleitung 249
2 Kunstfreiheit im Verfassungsrecht 250
3 Kunstfreiheit im Vertragsrecht 253
4 Ergebnis 268
Der Sponsoringvertrag der Zukunft in steuerlicher Hinsicht 269
1 Einleitung 269
2 Kultursponsoring 270
3 Rechtsgrundlage 271
2. Sponsoring-Erlass). 271
4 Steuerliche Behandlung des Sponsors 271
5 Steuerliche Behandlung des Gesponserten 277
6 Vertragsgestaltung unter steuerlichen Gesichtspunkten 286
7 Fazit 288
8 Literaturverzeichnis 290
Kulturtourismus in Mecklenburg-Vorpommern und die Synergien durch die Entwicklung des Kulturmanagements seit Mitte der 90er Jahre 292
1 Einleitung 292
2 Kulturtourismus – Entwicklung und Förderung seit Mitte der 90er Jahre in Mecklenburg- Vorpommern 294
3 Kulturmanagements-Strukturen und Synergien zwischen Kultur und Tourismus in Mecklenburg- Vorpommern. Best Practice von Tourismusmarketing durch Kulturmanagement 298
4 Ergebnisse und Schlussfolgerungen 319
5 Literatur- und Quellenverzeichnis 320
Nachwort: Profession der Grenzgänger Thomas Heinzes „ reflexives Kulturmanagement“ – weiter gedacht 322
Literaturverzeichnis 328
Prof. Dr. Thomas Heinze – Vita 330
Prof. Dr. Thomas Heinze – Publikationen 332
Autorenverzeichnis 340

Einleitung

Kulturmanagement – Wege in die Zukunft (S. 7)

Verena Lewinski-Reuter und Stefan Lüddemann

Das Kulturmanagement ist seit knapp zwei Jahrzehnten an deutschen Hochschulen etabliert. In dieser Zeit hat es durch verschiedene Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Kulturschaffende nachhaltige Erfolge in der Praxis erzielen können, indem es zu einer Professionalisierung im gesamten Kulturbereich wesentlich beitrug. Zugleich veränderte es mit dem vertieften Nachdenken über Kultur auch deren gesellschaftliche Einschätzung und half, neue Möglichkeiten der kulturellen Praxis und Vernetzung anzuleiten.

Kulturmanagement entwickelte sich auf zwei parallelen Ebenen und weist entsprechend zwei Bedeutungen auf: Kulturmanagement ist wissenschaftliche Disziplin und Gegenstand kultureller Managementpraxis zugleich. Die Verläufe dieser beiden Stränge bedingen und befruchten sich gegenseitig und stehen folgerichtig in Abhängigkeit. Entsprechend konsolidierte sich die junge Disziplin:

Eingeführte Ausbildungsgänge und ein gesichertes Tableau von Instrumentarien markieren das Ergebnis erster Phasen der Ausformung des Kulturmanagements. Seit seiner Etablierung als Hochschulfach, die in Deutschland mit dem Beginn der neunziger Jahre einsetzt, haben die Vertreter des jungen Faches Curricula entwickelt, in Sammelbänden das Selbstverständnis der neuen Disziplin über den Diskurs von Vertretern aus Kulturtheorie und -praxis organisiert und strukturiert, Einführungen vorgelegt oder den inzwischen erreichten Wissensstand der Disziplin in der Form des Handbuchs zusammengefasst.

Wie sehr sich das Kulturmanagement im Fluss aktueller Veränderungen von Theoriebildung und Praxisformen wandelt und sich deshalb gegen definitorische Festlegungen sperrt, belegt das nach wie vor zentrale Kompendium und Nachschlagewerk der Diszip- lin, das nicht nur den ebenso inoffiziellen wie viel sagenden Titel „Loseblattsammlung" führt, sondern entsprechend auch als Ringbuch mit immer neuen Beiträgen auf tendenziell unabschließbare Fortsetzung hin angelegt ist.

Dass die weiterhin bestehende Uneinheitlichkeit des Kulturmanagements in Theorie und Praxis neue Anstrengungen systematisierender Darstellung herausfordert, belegt ein aktuelles wissenschaftliches Großprojekt, das der jungen Disziplin noch einmal eine erweiterte Gestalt und zugleich schärfere Kontur verleihen dürfte. Sichtbare Erfolge innerhalb der Praxis belegen die hier nur in Umrissen beschriebenen Zugewinne. Zugleich blieben bis heute unübersehbare Defizite in theoretischer Begründung und Kohärenz adaptierter Methoden.

Solche Defizite zeigen den Bedarf auf, dieses interdisziplinäre Feld selbst weiter wissenschaftlich auszugestalten und zu professionalisieren. Das Kulturmanagement ist trotz vielfältiger Anstrengung weiterhin eine „Import"-Disziplin, die ihr Angebot an Instrumentarien und Inhalten aus verschiedenen Fachdisziplinen bezieht. Über solche Interdisziplinarität hinaus bleibt die Substanz des Kulturmanagements teilweise ungreifbar.

Eine Entwicklung des Kulturmanagements kann also nur mittels einer eigenständigen Theoriebildung erfolgen, mit der eine exklusive Kompetenz ausgewiesen werden könnte. Im Sinn der Theorieausbildung stellt sich die Frage: Wie können die divergierenden Bezugsdimensionen des Kulturmanagements in einer einheitlichen Theorieperspektive wenigstens soweit koordiniert werden, dass ein eigenständiger Erkenntnisfortschritt erzielt werden kann? Es gilt, das Kulturmanagement neu als Aufgabe der Integration von Theorie und Praxis zu begreifen.

Vermehrte Anstrengungen der Integration erfordert auch das Faktum, dass im Kulturmanagement weiter evidente Differenzen zwischen kultureller Sinnsetzung und ästhetischem Bildungsanspruch auf der einen Seite sowie ökonomischen Rahmenbedingungen und Handlungsmaximen auf der anderen Seite bestehen. In ihrer praktischen Ausformung sind leitende Begriffe und Themen eines Verständnisses von Kultur als Aufgabe des Managements inzwischen historisch geworden.

Umwegrentabilität, Kultur als Stadtmarketing und regionaler Inwertsetzung – um nur einige Stichworte zu nennen – haben ihren Ausgangspunkt in den achtziger Jahren genommen. Sie markierten einen Paradigmenwandel, der Kultur nicht mehr als Frage der Partizipation, sondern als zentrales Thema der Lebensgestaltung (Erlebniskultur) wie als Gegenstand der „Bewirtschaftung" (Marketingkultur) sichtbar werden ließ.

Erscheint lt. Verlag 10.5.2008
Zusatzinfo VI, 336 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie Spezielle Soziologien
Schlagworte Gesellschaft • Kultur • Kulturmanagement • Kulturpolitik • Kunst • Kunstvermittlung • Media research
ISBN-10 3-531-90915-0 / 3531909150
ISBN-13 978-3-531-90915-8 / 9783531909158
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