UR III
Archiv für Altes Gedankengut und Wissen, AAGW (Verlag)
978-3-937592-58-9 (ISBN)
Dieser Band umfasst folgende Bereiche: Erfahrungsberichte aus dem Spektrum der operativen Magie, phänomenologische Analysen verschiedener Bewusstseinszustände, die Präsentation esoterischer Quellentexte, Beiträge zur Symbolkunde, theoretische Abhandlungen zu traditionalen Themen, Beurteilungen moderner Ideologien, Tendenzen aus traditionaler Sicht.
Der dritte Band der Reihe "UR" ist die Fortsetzung und Vollendung der in den beiden vorhergehenden Teilen begonnenen Darstellung traditionaler, esoterischer und magischer Lehren.
Julius Evola (1898–1974) wird als Kulturphilosoph, Künstler, politischer Autor, Esoteriker und Religionsphilosoph erforscht. Vor allem im italischen Forschungsumfeld sind die jährlich neu erscheinenden akademischen Arbeiten zu Julius Evola kaum überschaubar. Dichtwerke und theoretische Schriften machen ihn zum Mitbegründer des italienischen Dadaismus. Nach Beendigung seiner provokanten künstlerischen Tätigkeit Aufbau eines eigenen philosophischen Systems, das er nach Novalis "Magischen Idealismus" nennt. Intensives Studium westlicher (Magie, Alchemie) und östlicher (Taoismus, Tantrismus) esoterischer Systeme. Von der Idee der "Integralen Tradition" beeinflusst. Kennzeichnend für sein gesamtes Schaffen ist sein Drang nach Überhöhung der bloß menschlichen Existenzweise und seine radikale Ausrichtung nach transzendenten Prinzipien, die er auch "immanent" wahrnimmt. Die Gruppe von UR, die von 1927–1929 bestand, wurde im Wesentlichen vom italienischen Mathematiker, Neu-Pythagoreer und Hochgradfreimaurer Arturo Reghini sowie von Julius Evola begründet, der damals bereits seine dadaistische und philosophische Periode beendet und sich intensiv mit fernöstlicher Spiritualität beschäftigt hatte. Auf Grund ihres umfangreichen Lehrmaterials und wegen der hoch qualifizierten Mitglieder (darunter Altphilologen, der Begründer der Freudschen Psychoanalyse in Italien, Literaten, erfahrene Mitglieder anderer magischer Gruppierungen sowie die Spitze der Anthroposophie in Italien) muss die Gruppe von UR zu den interessantesten magischen Bünden des 20. Jahrhunderts gerechnet werden.
Felix Herkert, geboren 1989; studierte Philosophie, Geschichte, Indologie und Islamwissenschaften in Deutschland, Italien und Indien. Promotion in Philosophie in Freiburg i. Br. Neben antiker Philosophie, insbesondere der platonischen Tradition, liegen seine Interessensschwerpunkte auf den östlichen Überlieferungen (vor allem Indien und Iran) sowie auf der von René Guénon ausgehenden Traditionalen Schule. Buchveröffentlichungen: Körperlichkeit im theurgischen Neuplatonismus. Immanente Pforten zur Transzendenz, Berlin/Boston 2023; The Traditionalist Paradigm of Art: Alice Boner and Stella Kramrisch, Zürich/Varanasi/Bangalore 2022; (als Übersetzer): Tradition, Metaphysik, Initiation: Ausgewählte Texte zu René Guénon, Würzburg 2022; (als Übersetzer): Julius Evola: Gipfelmeditationen – Die spirituelle Bedeutung des Bergsteigens, Gaggenau 2025.
Hans Thomas Hakl ist Brückenbauer, er verbindet scheinbar Getrenntes und lotet Tiefen aus in Bereichen, für die die Wissenschaft noch nicht ausreichend Raum gefunden hat. Er verfügt über eine Breite an Kenntnissen in Bereichen wie Esoterik, Magie, Okkultismus, Grenzwissenschaften im Allgemeinen und Geheimlehren im Besonderen, sowie östliche Philosophie und über die notwendigen Sprachkenntnisse.
Vorwort zu UR III
Kapitel I / Theorie und Praxis der Initiation
Einführung
Wege des abendländischen Geistes
Die Wolke und der Stein
Moderne Initiation und östliche Initiation
Die Schattenzone
Lyrik und initiatische Verwirklichung
Kapitel II
Aristokratie und initiatisches Ideal
Gesang des Feuers
Ein „arithmetisches Orakel“ und die Hintergründe des Bewusstseins
Erfahrungen: Die Lichtkrone
Dorn – Clavis philosophiae chemisticae
Verschiedene Randbemerkungen (Schwierigkeiten, manches zu glauben; Menschen und Götter)
Kapitel III
Die Legende vom Gral und das „Geheimnis“ des Reiches
Der Augenblick und die Ewigkeit
Die Botschaften
Della Mirandola – „Über die Würde des Menschen“
Verschiedene Randbemerkungen
Kapitel IV
Die Zyklen des Bewusstseins
Erfahrungen
Was ist die „metaphysische Wirklichkeit“
„Das Gesetz der Weisheiten“ (Erkenntnis der Buße, Erkenntnis der Rache, Erkenntnis der Liebe)
Verschiedene Randbemerkungen
Kapitel V
Plotin – Maximen heidnischer Weisheit
Menschliche Rhythmen und kosmische Rhythmen
Über die Grenzen der initiatischen „Regularität“
Kapitel VI
Narayana Swami Aiyar – Transmutation des Menschen und der Metalle
Über die Symbolik des Jahres
Die Magie des Sieges
Der „Ursprung der Arten“ gemäß der Esoterik
Kapitel VII
Varia: Nochmals über das Überleben. Über Pakte und Furcht
Über das „Heilige“ in der römischen Tradition
Befreiung der Vermögen
Kapitel VIII
Hinführung zur Magie nach Giuliano Kremmerz
Erste Besteigung
Erkenntnis des Opfers
Verschiedene Glossen (Über das Opfer)
Kapitel IX
Der Lärm
Masson-Oursel – Zur Rolle der Magie im Denken der Hindus
Esoterik und christliche Mystik
Aus dem „Gesang der Zeit und des Samens“
Parapsychologie und magische Phänomene
Die „Gefiederte Schlange“
Kapitel X
Anmerkungen zum Wirken in den Leidenschaften
Erwachen
Die „Primitiven“ und die magische Wissenschaft
Über zwei hyperboreische Symbole
Erfahrungen bei den Arabern
Verschiedene Glossen
Kapitel XI
Anmerkungen zur „Loslösung“
Der Asket, das Feuer, der Fels, der Raum (Milindapañha)
Geistige Autorität und weltliche Macht
Über Drogen
Verschiedene Glossen (Sehen, ohne sehen zu wollen, Wege zur Leere)
Kapitel XII
Die „Große Fährte“: Auf der Bühne und hinter den Kulissen
Die Esoterik, das Unbewusste, die Psychoanalyse
Die zwei Masken
Magische Perspektiven nach Aleister Crowley
Abschließende Bemerkung
Bei vorliegendem Werk handelt es sich um die deutsche Übersetzung des dritten und letzten Bandes der im italienischen Original unter dem Titel Introduzione alla magia erschienenen Sammlung von Texten der sogenannten Gruppe von UR, einer Ende der 1920er-Jahre aktiven Gruppierung, die sich – unter der Leitung Julius Evolas – dem praxisbezogenen Studium esoterischer Doktrinen und der operativen Magie widmete. Auch bei oberflächlicher Lektüre wird man ohne Weiteres bemerken, dass dieser Band – wie schon seine Vorgängerbände – sowohl in inhaltlicher als auch in literarischer Hinsicht eine recht große Bandbreite von Texten umfasst: Neben Erfahrungsberichten aus dem Spektrum der operativen Magie finden sich phänomenologisch angelegte Analysen verschiedener Bewusstseinszustände, die Präsentation esoterischer Quellentexte, Beiträge zur Symbolkunde, theoretische Abhandlungen zu traditionalen Themen, Beurteilungen moderner Ideologien bzw. Tendenzen aus traditionaler Sicht und noch manch anderes. Mehrere Beiträge greifen sehr explizit jüngere Entwicklungen in Biologie, Anthropologie, Ethnologie, Psychologie, Religionswissenschaft etc. auf, um sie in einen traditionalen Gesamtrahmen zu integrieren. In diesem Rahmen fällt die Interpretation bestimmter „Fakten“ freilich oft anders aus als in den Schulwissenschaften, ja, es findet eine Art Perspektivenumkehr statt, die – etwa hinsichtlich der Evolutionstheorie – zu überraschenden Einsichten führen kann. Die innere Einheit in dieser Vielfalt von Themen bleibt dabei stets erkennbar: Alles kreist mehr oder minder eng um jene „Wissenschaft vom Ich“, als die die Magie hier begriffen wird – eine Art „göttliche Technik“, „die, auch wenn sie nichts mit äusseren Dingen und Erscheinungen zu tun hat, sondern sich auf die tiefsten Kräfte des inneren Menschen konzentriert, doch experimentell vorwärtsschreitet und mit denselben Kriterien der Objektivität und Unpersönlichkeit wie die exakten Wissenschaften arbeitet“ (UR I, 26). Das magische Weltverständnis ist ein in sich kohärentes und auf seiner Ebene überaus reales Weltverständnis, das dem modernen Durchschnittsmenschen indes verschlossen bleiben muss, weil ihm dafür schlicht das Sensorium fehlt. In diesem Weltverständnis erscheint die manifestierte Welt als ein von subtilen Kräften durchzogenes Kraftkontinuum, das der Magier sich zunutze machen kann. Ziel des magischen Weges ist die Erlangung eines im wörtlichen Sinne über-menschlichen Seins- und Erkenntniszustandes. In der „Einführung“ zu Band I wird dies prägnant formuliert: „Jenseits des vernunftgebundenen Intellekts, jenseits der Glaubensrichtungen, jenseits von all dem, was im allgemeinen als Kultur oder Wissenschaft Geltung hat, gibt es ein höheres Wissen. In ihm erlischt die Angst des Individuums. In ihm wird das Dunkel erhellt, und die Zufälligkeit des menschlichen Daseins nimmt ein Ende; in ihm wird das Problem des Seins gelöst. Dieses Wissen ist transzendent auch in dem Sinne, dass es einen völligen Zustandswechsel voraussetzt. Man kann dieses Wissen nur erlangen, wenn man den eigenen Seinszustand in einen anderen Seinszustand überführt, indem man also das eigene Bewusstsein völlig umwandelt“ (UR I, 25). Was die Gruppe von UR in ihrem praktischen Wirken auszuloten versucht hat und in Form dieser Beiträge ihrer Leserschaft – es wird verschiedentlich betont, dass ein qualifizierter und damit quantitativ eher begrenzter Adressatenkreis anvisiert ist – letztlich anbietet, ist also nicht weniger als Folgendes: für einen modernen westlichen Menschen grundsätzlich gangbare Wege zur Transzendierung der conditio humana. Ausgangspunkt ihrer Bestrebungen ist die illusionslose Anerkenntnis des radikalen Traditionsbruches der Moderne, der im Grunde kaum mehr Anknüpfungspunkte an „orthodoxe“ bzw. „reguläre“ Formen von Spiritualität biete. In einem in jeglicher Hinsicht irregulären Zeitalter, so die Botschaft, sei der spirituelle Sucher weitgehend auf sich selbst gestellt und müsse unter Umständen zu recht unorthodoxen – und teils auch gefährlichen – Mitteln greifen. „Es ist, als würde man sich in ein unbekanntes wildes Land wagen, ohne über ‚Referenzen‘ oder eine genaue Landkarte zu verfügen“ (UR III, 208), wie es in einem der Texte heißt. Dabei ist nicht zu vergessen, dass der hiermit markierte Pfad dem Geist der Überlieferung nicht entgegengesetzt sein muss, sondern innerhalb mancher Traditionen als grundsätzlich legitim erachtet wird. Dass es der Gruppe von UR in ihren Instruktionen nicht darum ging, einen Generalschlüssel für alle zu liefern, versteht sich von selbst. Man muss die von ihnen erschlossenen Quellen und Wege als Einladung für Einzelne begreifen. So heißt es denn auch in den abschließenden Bemerkungen: „Von dem, was wir hier angeboten haben, mag ein jeder – seiner Befähigung und seinem Interesse entsprechend – den Gebrauch machen, der ihm angemessen erscheint: hinreichende Bezugspunkte, um selbst ein gutes Stück voranzukommen – sei es im Studium oder in der Praxis –, wurden hier geliefert, jedenfalls für denjenigen, der die geistigen Verständniskapazitäten besitzt: geliefert in einer gewissen Vielfalt, die der Vielzahl individueller Neigungen entspricht. Wenn jemand noch mehr wissen will, so wird es schwierig sein, dies in einer schriftlichen Darstellung zu finden“ (UR III, 476). Letzteres scheint mir auch heute noch gültig zu sein und hierin liegt die Stärke und ungebrochene Aktualität der Texte. Denn diese sind nicht nur ein faszinierendes – in der Geschichte der modernen Esoterik einzigartiges – Zeugnis magischer Theorie und Praxis; sie mögen nach wie vor als Inspirationsquelle dienen, welche Mittel und Wege einem heutigen Menschen mit Zug zur Transzendenz grundsätzlich zu Gebote stehen. (Aus dem Vorwort von Felix Herkert)
| Erscheinungsdatum | 14.08.2025 |
|---|---|
| Übersetzer | Felix Herkert, Hans Thomas Hakl |
| Zusatzinfo | Grafiken zur Veranschaulichung |
| Verlagsort | Gaggenau |
| Sprache | deutsch |
| Original-Titel | Introduzione alla magia |
| Maße | 135 x 215 mm |
| Gewicht | 593 g |
| Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Esoterik / Spiritualität |
| Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Allgemeines / Lexika | |
| Schlagworte | Absolutes Individuum • Alchemie • Aleister Crowley • antike italische Weisheit • Die gefiederte Schlange • esoterische Traditionen • Felix Herkert • Gerhard Dorn • Giuliano Kremmerz • Gralslegende • Gruppe von Ur • Hans Thomas Hakl • Hermetische Tradition • Hyperboräische Sybolik • Initiation • Integrale Tradition • Julius Evola • Kulturphilosophie • Lyrik und Initiation • Magie des Sieges • magischer Idealismus • Meditation • Metaphysik • Mythos • Narayana Swami Aiyar • Pico della Mirandola • Plotin • Selbsttranszendierung • Über das Opfer • Über Drogen • Western esotericism • Würde des Menschen • Zivilisationskritik • Zyklen des Bewusstseins |
| ISBN-10 | 3-937592-58-X / 393759258X |
| ISBN-13 | 978-3-937592-58-9 / 9783937592589 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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