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Die Kraft der Hypnose (eBook)

Verständnis, Wirkung und Anwendungsmöglichkeiten
eBook Download: EPUB
2025 | 1. Auflage
250 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-8192-9162-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Kraft der Hypnose -  Holger Bauchinger
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Selbsthypnose für Ich-Bewusstsein / Selbstbewusstsein aufbauen und Unsicherheiten abbauen

Holger Bauchinger, geboren 1973 in Freiburg ist einer der renommiertesten Hypnotiseure Deutschlands.

Kapitel 1


Einführung in die Hypnose


Ursprung und Geschichte der Hypnose: Von alten Kulturen bis zur modernen Wissenschaft


Die Geschichte der Hypnose ist faszinierend und reicht Tausende von Jahren zurück. Bereits alte Kulturen nutzten Trance-Zustände und heilende Rituale, die als frühe Formen der Hypnose verstanden werden können. Die moderne Wissenschaft hat Hypnose dann systematisch erforscht und zur anerkannten Methode weiterentwickelt. Hier ein Überblick, der den Ursprung und die Entwicklung der Hypnose beleuchtet:

1. Frühzeitliche Kulturen und Trance-Zustände

Hypnose oder hypnotische Zustände wurden schon in den ältesten bekannten Kulturen praktiziert, auch wenn der Begriff "Hypnose" damals noch nicht existierte.

Ägypten: Schon etwa 3000 v. Chr. setzten ägyptische Priester Trance-Techniken in ihren Tempeln ein, um Heilung zu fördern. Historische Dokumente beschreiben sogenannte "Schlaftempel", in denen Menschen in einen schlafähnlichen Zustand versetzt wurden, um durch Suggestionen und Rituale Genesung zu erreichen.

Indien und Indien: In den alten Veden, den heiligen Schriften Indiens, finden sich Beschreibungen von Meditation und Trance. Die Techniken, die indische Yogis und Mönche nutzten, um Körper und Geist zu kontrollieren und zu heilen, ähneln den Methoden, die später in der Hypnose angewandt wurden. Auch in der ayurvedischen Medizin und dem indischen Tantra werden Trance-Zustände und Konzentrationstechniken eingesetzt.

Griechenland: Die Griechen entwickelten ebenfalls Tempelrituale, bei denen Priester heilende Trancen herbeiführten. Der griechische Arzt Hippokrates, einer der bedeutendsten Mediziner der Antike, untersuchte die Wechselwirkungen von Geist und Körper, die durch Konzentration und innere Ruhe beeinflusst werden konnten. Der griechische Gott Asklepios, Gott der Heilkunst, hatte einen großen Tempel, in dem durch Rituale eine Art heilende Trance induziert wurde.

Mesoamerika und Schamanismus: In vielen indigenen Kulturen Nord- und Südamerikas spielten Schamanen eine zentrale Rolle. Schamanen nutzten Tanz, Gesänge und Rhythmen, um einen Trancezustand zu erreichen, durch den sie Heilungen und spirituelle Einsichten ermöglichen konnten. Schamanismus existiert bis heute in vielen Kulturen und wird als Vorläufer der modernen Hypnose gesehen.

2. Das Mittelalter und die Renaissance: Spirituelle Trancezustände

Während des Mittelalters erlebte die westliche Welt eine Zeit religiöser und spiritueller Praktiken, in denen Trancezustände oft mit Mystik und Heiligenverehrung in Verbindung gebracht wurden.

Religiöse Ekstase: In der christlichen Mystik des Mittelalters wurden Trancezustände und ekstatische Zustände beschrieben, in denen sich Mönche und Nonnen "mit Gott vereinten". Die Trance wurde dabei als Verbindung mit dem Göttlichen verstanden.

Alchemisten und Mystiker der Renaissance: Während der Renaissance beschäftigten sich Alchemisten und Philosophen wie Paracelsus mit Fragen der Heilung, die Körper und Geist vereinen sollten. Einige Methoden ähnelten der Hypnose, da sie auf konzentrierter Aufmerksamkeit und innerer Fokussierung basierten.

3. 18. Jahrhundert: Mesmerismus und der Beginn moderner Hypnose

Die systematische Entwicklung der Hypnose begann im 18. Jahrhundert mit Franz Anton Mesmer, einem österreichischen Arzt. Er glaubte an die heilende Kraft eines "tierischen Magnetismus".

Franz Anton Mesmer (1734-1815): Mesmer war überzeugt, dass alle Lebewesen ein unsichtbares Magnetfeld umgeben würde, das in Balance gebracht werden könne, um Krankheiten zu heilen. Mesmer behandelte seine Patienten, indem er sie in einen tranceähnlichen Zustand versetzte und "magnetische" Bewegungen ausführte. Diese Methode, auch "Mesmerismus" genannt, führte bei vielen zu einer Art hypnotischer Trance und zu einer Besserung ihrer Symptome, wurde jedoch auch stark kritisiert.

Abwendung vom "tierischen Magnetismus": Mesmers Arbeit inspirierte viele Ärzte und Philosophen, die sich von seinem "tierischen Magnetismus" abwandten und stattdessen psychologische Erklärungen für den Trancezustand suchten.

4. 19. Jahrhundert: Die Entwicklung der Hypnose als medizinische Technik

Im 19. Jahrhundert wandten sich viele Forscher der systematischen Erforschung der Hypnose zu. Sie begannen, Hypnose von Mesmerismus und dem "tierischen Magnetismus" zu trennen und ihr eine wissenschaftliche Grundlage zu geben.

James Braid (1795-1860): Der britische Arzt James Braid gilt als Vater der modernen Hypnose. Er prägte den Begriff "Hypnose", der vom griechischen Wort "Hypnos" (Schlaf) abgeleitet ist. Braid erkannte, dass Hypnose kein Schlaf ist, sondern ein Zustand erhöhter Aufmerksamkeit und Suggestibilität. Er entwickelte Techniken, um Patienten in diesen Zustand zu versetzen, und legte so die Basis für die moderne Hypnose.

John Elliotson und James Esdaile: Beide Ärzte führten in der Mitte des 19. Jahrhunderts Operationen unter Hypnose durch, um Schmerzen zu lindern. Besonders Esdaile wurde durch seine schmerzfreien Operationen in Indien bekannt, bei denen Patienten unter Hypnose eine Narkose erhielten. Diese Methode wurde jedoch durch die Einführung chemischer Anästhetika abgelöst.

Jean-Martin Charcot (1825-1893): Der berühmte Neurologe und Hypnoseforscher Charcot arbeitete in Frankreich mit Hypnose, um neurologische Erkrankungen wie Hysterie zu behandeln. Charcot glaubte, dass Hypnose nur bei bestimmten Patientengruppen wirksam sei, und leistete damit einen wesentlichen Beitrag zur Hypnoseforschung.

Hippolyte Bernheim (1840-1919): Der französische Arzt Bernheim erkannte, dass Hypnose nicht nur bei bestimmten Krankheitsbildern, sondern bei vielen Menschen anwendbar war. Er betonte die Rolle der Suggestion und stellte fest, dass hypnotische Zustände im Wesentlichen durch die Fähigkeit der Person, auf Suggestionen zu reagieren, beeinflusst werden. Bernheims Arbeiten legten den Grundstein für die hypnotische Suggestion.

5. 20. Jahrhundert: Hypnose in der Psychologie und Medizin

Im 20. Jahrhundert entwickelte sich die Hypnose weiter und wurde in den wissenschaftlichen Kanon der Psychologie und Medizin integriert. Der Fokus lag zunehmend auf therapeutischen Anwendungen.

Sigmund Freud (1856-1939): Freud arbeitete zu Beginn seiner Karriere mit Hypnose, um unbewusste Konflikte seiner Patienten aufzudecken. Er wandte sich später von der Hypnose ab und entwickelte die Psychoanalyse, behielt jedoch die Überzeugung bei, dass das Unbewusste eine große Rolle im menschlichen Verhalten spielt.

Milton H. Erickson (1901-1980): Der amerikanische Psychiater Milton Erickson gilt als einer der einflussreichsten Hypnosetherapeuten des 20. Jahrhunderts. Er entwickelte die sogenannte "Ericksonsche Hypnose", die auf indirekten Suggestionen und sprachlichen Techniken basiert, um das Unbewusste des Klienten anzusprechen. Ericksons Arbeit legte den Grundstein für moderne, klientenzentrierte Hypnoseverfahren.

Hypnose in der Psychotherapie: In den 1950er und 1960er Jahren begann Hypnose, als Methode in der Psychotherapie Anerkennung zu finden. Die American Medical Association und die American Psychological Association erkannten Hypnose in dieser Zeit als therapeutisches Mittel an. In der Folge wurden Methoden wie die Hypnoanalyse entwickelt, bei der Hypnose zur Bearbeitung tieferliegender psychologischer Themen eingesetzt wird.

6. Moderne Hypnose: Wissenschaftliche Forschung und Anwendungsmöglichkeiten

Seit den 1990er Jahren wird Hypnose intensiv wissenschaftlich untersucht und in verschiedenen medizinischen Bereichen angewendet:

Neurowissenschaftliche Forschung: Heute lässt sich durch moderne Bildgebungstechniken wie die funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT) zeigen, dass Hypnose tatsächliche Veränderungen im Gehirn hervorruft, die mit erhöhter Suggestibilität und verändertem Bewusstsein zusammenhängen.

Therapeutische Anwendungen: Hypnose ist in vielen Bereichen fest etabliert, darunter Schmerztherapie, Behandlung von Ängsten, Phobien, psychosomatischen Erkrankungen, Nikotinentwöhnung und Schlafstörungen. Auch in der Krebsbehandlung und zur Geburtsvorbereitung findet Hypnose Anwendung.

Hypnose und Psychotherapie: In der modernen Psychotherapie werden Hypnose und hypnosetherapeutische Ansätze eingesetzt, um traumatische Erinnerungen zu bearbeiten, Selbstbewusstsein zu stärken und bei Verhaltensänderungen zu unterstützen. Hypnosetherapie ist in vielen Ländern als Methode in der klinischen Psychologie anerkannt.

Fazit:

Hypnose hat sich von einem spirituellen und mystischen Ritual zu einer wissenschaftlich erforschten Methode entwickelt, die in der modernen Medizin und Psychologie vielseitig angewendet wird. Die Wurzeln der Hypnose reichen tief in die Geschichte der Menschheit zurück, und die moderne Wissenschaft hat ihre Wirksamkeit in vielen Bereichen bestätigt.

Hypnose ist ein veränderter Bewusstseinszustand, der durch erhöhte Suggestibilität, Entspannung und einen fokussierten Aufmerksamkeitszustand gekennzeichnet ist. Sie ermöglicht es Menschen, auf Suggestionen zu reagieren, die bewusste Kontrolle zu lockern und Zugang zu tief liegenden Gedanken und Gefühlen zu finden. Hypnose wird oft...

Erscheint lt. Verlag 18.7.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber
Sonstiges
Schlagworte Hypnose • Ich-Bewusstsein • Selbstbewusstsein • Selbsthypnose • Unsicherheiten
ISBN-10 3-8192-9162-8 / 3819291628
ISBN-13 978-3-8192-9162-3 / 9783819291623
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