Rheuma ... neu und anders gedacht! (eBook)
152 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-8197-3791-6 (ISBN)
Heilpraktikerin, Gesundheitscoach & Autorin
Heilpraktikerin, Gesundheitscoach & Autorin
1. Rheumatische Erkrankungen
Bei der Beschreibung der rheumatischen Erkrankungen konzentriere ich mich auf die bekanntesten, gehe auf die seltenen kurz ein, um mich dann noch den Covid – 19 – assoziierten und den Post Covid assoziierten rheumatischen Erkrankungen zuzuwenden.
Chronisch entzündliche Polyarthritis (Kategorie Bewegungsapparat)
Wenn die meisten Menschen den Begriff „Rheuma“ hören, denken sie automatisch an die chronisch entzündliche Polyarthritis. Die rheumatoide Arthritis zählt zu den Autoimmunerkrankungen. Betroffen ist die Innenhaut der Gelenke. Im Verlauf der in Schüben auftretenden Erkrankung entwickeln sich schmerzhafte deutliche Bewegungseinschränkungen bis hin zu dauerhafter Versteifung mit Fehlstellung der Gelenke. Oftmals bilden sich die sogenannten Rheumaknoten vor allem an den Fingergelenken. Als systemische Erkrankung ist der gesamte Organismus betroffen, der im Schub mit Dauerschmerz und Fieber reagiert. Allein an der chronisch entzündlichen Polyarthritis waren laut Statistik im Jahr 2017 rund 1,5 Millionen Bundesbürger erkrankt. Die Zielsetzung konventionell schulmedizinischer Behandlung ist Abmilderung, Schmerzminderung und Erhalten der Beweglichkeit.
Als Ursache wurde und wird eine Fehlsteuerung im Sinne von Überreaktion des Immunsystems vermutet, bei der der Organismus den eigenen Körper, bis hin zur Zerstörung körpereigener Zellen, angreift.
Die Teilnahme am Leben und die Berufsausübung ist für viele der Betroffenen erschwert bis unmöglich. Häufig ist Frühberentung die Folge, die besonders bei Frauen in Altersarmut münden kann.
Die bekannten Symptome sind:
- Morgensteifigkeit der Gelenke
- Symmetrische Gelenkentzündungen
- Typische Veränderungen im Röntgenbild
- Hinweise im Blutbild
- Entzündungsmarker wie CRP-Wert
(RKI, 2017)
Morbus Bechterew (Kategorie Bewegungsapparat)
Morbus Bechterew ist eine chronisch entzündliche rheumatische Erkrankung bei der die Lendenwirbelsäule und die Iliosakral-Gelenke (Kreuz-Darmbeingelenke) betroffen sind. Sie wird zu den Autoimmunerkrankungen gerechnet. Die Erkrankung betrifft hauptsächlich junge Männer, seltener Frauen, sie beginnt zumeist zwischen dem 18 – 25 Lebensjahr. Mit fortschreitendem Verlauf versteift sich die Wirbelsäule, die Menschen gehen weit nach vorne gebeugt, der Kopf kann kaum angehoben werden. Da die Hüftgelenke auch betroffen sind, verkürzt sich die Schrittlänge. Im Röntgenbild zeigt sich die sogenannte Bambuswirbelsäule, mit versteiften Wirbelkörpern. Typischerweise klagen die Betroffenen über vermehrtes Schwitzen und starke Schmerzen ab der 2. Hälfte der Nacht. Die an Morbus Bechterew Erkrankten sind in ihrer Lebensführung und Berufsausübung stark eingeschränkt.
Fibromyalgie (Kategorie Weichteilrheumatismus)
Fibromyalgie ist eine rheumatische Erkrankung, die hauptsächlich bei Frauen vorkommt. Sie ist gekennzeichnet durch Muskelschmerzen und mehr als acht Schmerzpunkten, die bei Druck zu lokalisieren sind. Bei den Muskelschmerzen handelt es sich um tägliche Dauerschmerzen, die unabhängig von Tätigkeiten auch in Ruhe vorhanden sind. Die Ursache ist wie bei allen rheumatischen Erkrankungen völlig unbekannt, es existieren lediglich schulmedizinische Vermutungen.
Multiple Sklerose (Kategorie Nervensystem)
Bei der multiplen Sklerose ist die Hülle der Nerven betroffen. Die sogenannte Myelinscheide dient einerseits dem Schutz der Nerven und andererseits der Reiz - Weiterleitung vom Gehirn in die Muskulatur. Um beispielsweise gehen zu können, müssen Befehle aus dem Gehirn in die Muskulatur weitergeleitet werden. Aber auch zu den Augen und zum Gleichgewichtsorgan. Ebenso muss über jede Bewegung eine Rückmeldung zum Gehirn erfolgen, um Koordination zu ermöglichen. Die Myelinscheide stellt eine Leitung dar, auf der die Nervenimpulse an den Erfolgsort gebracht werden. Multiple Sklerose beschreibt die zuerst stellenweise Zerstörung der Myelinscheide, die ständig fortschreitet. Wenn nun die Myelinscheide für die nervale Weiterleitung zum Zwerchfell, unserem Atemmuskel, stellenweise zerstört ist, kann der Mensch kaum noch atmen. Meistens liegt hierin die Todesursache. Menschen mit multipler Sklerose werden im Krankheitsverlauf pflegebedürftig, sie haben eine geringere Lebenserwartung.
Colitis ulcerosa und Morbus Crohn (Kategorie Darmerkrankungen)
Beide Darmerkrankungen haben, obwohl sie unterschiedlich sind, gemeinsame Merkmale. Sie sind gekennzeichnet von tage – wochenlangen manchmal blutigen Durchfällen, Bauchkrämpfen, Hautschweiß und Fieber. Je nach Schweregrad müssen die Betroffenen stationär aufgenommen werden, um mit Infusionen und spezieller Nahrung und Medikamenten versorgt zu werden. Morbus Crohn und Colitis ulcerosa verlaufen schubweise.
Die Diagnostik erfolgt durch bildgebende Verfahren, in denen das eine vom anderen anhand der Struktur der Darmschleimhaut unterschieden wird. Oftmals wird eine Teilresektion des Darms operativ vorgenommen.
Churg Strauß – Syndrom (Kategorie Vaskulitis, selten)
Die früher als Churg – Strauß – Syndrom bezeichnete und heute als eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis bekannte Erkrankung zählt zu den selteneren rheumatischen Erkrankungen bei dem besonders das Herz und die Lunge von Entzündungen betroffen sind. Dabei spielt sich die Entzündung an den, das Organ versorgenden Blutgefäßen ab.
Eine Myokarditis, die Herzmuskelentzündung kann auch nur für sich, alleinstehend im Zusammenhang mit Rheuma zu finden sein.
Psoriasis (Kategorie Haut/Immunsystem)
Die Psoriasis ist eine rheumatische Erkrankung, die sich primär auf der Haut insbesondere durch Schuppen vom Kopf bis zum Fuß zeigt. Durch starken Juckreiz ist man geneigt zu kratzen, wobei die anfallenden Schuppen häufig blutig sind.
Mit dieser kurzen Aufzählung sehen Sie deutlich, dass Rheuma mehrere völlig verschiedene „Gesichter“ hat und sich an unterschiedlichen Stellen unterschiedlich zeigen kann.
Weshalb sich die Erkrankungen von Fall zu Fall sehr verschieden zeigen, wird im Kapitel Epigenetik aufgeklärt.
Über die nachfolgenden Erkrankungen und Symptombilder wird in Kürze ein eigener Band mit dem Titel: „ Long Covid & Post Vac - Erkrankungen mit tausend Gesichtern und einer Ursache“, erscheinen.
Covid 19 – assoziierte – Arthritis
Von einer Covid – 19 – assoziierten Arthritis wird gesprochen, wenn ein Zusammenhang mit der Impfung erkennbar ist. Sie zeigt autoinflammatorische Symptome. Demnach gehört sie zu den Autoimmunerkrankungen. Es kann eine Arthritis, eine Psoriasis, eine Myositis, eine Spondylarthritis…sein.
Die allgemein gültige Bezeichnung der Erkrankung nach Impfung, mit den vielen unspezifischen langanhaltenden Symptomen ist: Post Vac – Erkrankung.
Reaktive Arthritiden
Um von einer reaktiven Arthritis sprechen zu können, wird der vorausgegangene Befall durch Bakterien oder Viren vorausgesetzt.
Die reaktiv assoziierte Arthritis spielt sich an den großen Gelenken (Hüftgelenk, Schultergelenk) ab. Dabei ist sie durch Asymmetrie gekennzeichnet.
Post Covid Arthritis
Die sehr häufig auftretende Post Covid Arthritis zeigt ein diffuses Beschwerdebild im Organismus mit Befall der Hand – und Sprunggelenke sowie der Finger- und Zehengelenke. Sie tritt zumeist innerhalb von 7 – 90 Tagen nach einer Infektion mit dem Corona – Virus auf.
Weiterhin werden die Autoimmun Hämolytische Anämie (Blut), das Guillain – Barre – Syndrom, der systemische Lupus erythematodes (Nervensystem) die akute disseminierte Enzephalomyelitis (Gehirn) und das bei Kindern vorkommende Multisystem – Entzündungssyndrom MSE (alle Systeme) dazugezählt.
Alle aufgezählten Erkrankungen betreffen das Immunsystem, das Nervensystem und den Stoffwechsel. Es sind schwerwiegende Erkrankungen, durch die häufig bleibende Schäden entstehen.
Leider sind diese neu entstandenen Erkrankungen mehr oder weniger ausgeprägt in einer physiotherapeutischen Praxis bereits tagtäglich zu sehen.
Um die Covid – assoziierten Erkrankungen voneinander zu unterscheiden, müssen genaue Angaben des Betreffenden sowie aufwändige Labor Untersuchungen durchgeführt werden. Weiterhin muss der interpretierende Arzt/Therapeut entsprechend ausgebildet sein.
Die Erkrankungen, die mit Covid 19 zu tun haben oder mit der empfohlenen Impfung, stellen eine große Herausforderung für alle Beteiligten dar. Vor allem, weil sie diffus erscheinen und bleiben werden.
Der Rheumafaktor
Als Rheumafaktor (RF) werden spezielle Antikörper bezeichnet, deren Nachweis im Blut auf eine Autoimmunerkrankung wie bspw. die Rheumatoide Arthritis, hinweisen.
Verwirrend wirkt manchmal, dass der Rheumafaktor auch durch andere Erkrankungen und auch beim gesunden Menschen erhöht sein kann.
Der Rheumafaktor ist ein Autoantikörper, ein Abwehrstoff des Immunsystems der in der Lage ist, das körpereigene Gewebe anzugreifen und damit eine Erkrankung wie Rheuma auslösen kann. Somit ist der Rheumafaktor kein spezifischer Laborwert.
Rheumafaktoren greifen gewisse Teile anderer Antikörper – vornehmlich die des Immunglobulin G (IgG) an. Damit sind sie Antikörper gegen Antikörper.
Da der Rheumafaktor kein spezifischer Laborwert ist, reicht der Nachweis nicht für die eindeutige Diagnosestellung aus. Es müssen weitere Untersuchungen erfolgen, um eine Diagnose zu sichern.
Dennoch wissen wir, dass der Rheumafaktor hauptsächlich bei rheumatoider Arthritis erhöht ist und...
| Erscheint lt. Verlag | 18.6.2025 |
|---|---|
| Verlagsort | Berlin |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie |
| Schlagworte | Begleitvideos • Coaching • Gesundheit • Lifehack • Rheuma • symptome lindern • Symptome loswerden |
| ISBN-10 | 3-8197-3791-X / 381973791X |
| ISBN-13 | 978-3-8197-3791-6 / 9783819737916 |
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