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Die Kaiserliche Hochseeflotte: Linienschiffe (eBook)

eBook Download: EPUB
2025 | 1. Auflage
200 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-8197-3407-6 (ISBN)

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Die Kaiserliche Hochseeflotte: Linienschiffe -  Dirk Hennings
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DIE KAISERLICHE HOCHSEEFLOTTE: LINIENSCHIFFE Bei Kriegsbeginn im Jahr 1914 war die deutsche Hochseeflotte eine der mächtigsten und schlagkräftigsten Marinen der Welt. Kaiser Wilhelm leitete seit seiner Thronbesteigung im Jahr 1888 ein gewaltiges Flottenbauprogramm in die Wege. Jahr für Jahr unternahm das Deutsche Kaiserreich daher große Anstrengungen, um den Abstand zur größten Marine der Welt, der britischen Royal Navy, zu verringern. Schließlich war dieses Flottenwettrüsten einer der Gründe, die letztendlich zum Ausbruch des 1. Weltkriegs führten. Anfangs spielte die Marine in der Rüstung des Deutschen Kaiserreichs nur eine untergeordnete Rolle. Im Vergleich zu anderen Ländern begann Deutschland erst relativ spät mit dem Aufbau einer kampfkräftigen Marine. Die ersten deutschen Großkampfschiffe wurden erst in den 1890er Jahren in Dienst gestellt. In diesem Buch werden die unterschiedlichen Klassen von Einheitslinienschiffen der sogenannten Pre-Dreadnought-Ära detailliert dargestellt. Ergänzt wird das Buch um seltenes Bildmaterial und die technischen Erläuterungen. Umfang: 222 Seiten

Mein Name ist Dirk Hennings und ich lebe in Hamburg. Geboren bin ich in einem kleinen Dorf in Ostfriesland. Ich bin jetzt im Vorruhestand und habe daher mehr Zeit, mich meinen Hobbies zu widmen. Ich interessiere mich besonders für die deutsche und europäische Geschichte. Vor diesem Hintergrund ist auch dieses Buch entstanden.

Mein Name ist Dirk Hennings und ich lebe in Hamburg. Geboren bin ich in einem kleinen Dorf in Ostfriesland. Ich bin jetzt im Vorruhestand und habe daher mehr Zeit, mich meinen Hobbies zu widmen. Ich interessiere mich besonders für die deutsche und europäische Geschichte. Vor diesem Hintergrund ist auch dieses Buch entstanden.

Die Kaiserliche Hochseeflotte:

 

Linienschiffe

 

 

 

 

 

IMPRESSUM:

Dirk Hennings
 

c/o IP-Management  #4887

Ludwig-Erhard-Str. 18
20459 Hamburg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 1:       Die deutschen Flottengesetze


 

Die Flottengesetze stellten im deutschen Kaiserreich die gesetzliche Grundlage für den Ausbau der Kaiserlichen Marine vor dem Ersten Weltkrieg dar. Die Pluralbezeichnung „Flottengesetze“ steht dabei für die 1898 und 1900 vom Reichstag verabschiedeten Fassungen des Gesetzes, betreffend die deutsche Flotte, einschließlich dreier Änderungsgesetze und einer 1912 herausgegebenen Neubekanntmachung des Gesetzeswortlautes. Mit Hilfe der Flottengesetze sollte der Aufbau einer schlagkräftigen deutschen Hochseeflotte unter größtmöglicher Umgehung des Parlaments ermöglicht werden. Die Flottengesetze führten zum Deutsch-Britischen Marine-Wettrüsten, das zu den Auslösern des Ersten Weltkriegs gezählt wurde.

 

 

Hintergrund

In den Jahrhunderten vor der Deutschen Reichsgründung 1871 waren die Kriegsflotten deutscher Staaten (z. B. Preußische Marine), wenn sie überhaupt über solche verfügten, im Vergleich zu jenen der großen Seemächte (z. B. England, Frankreich) unbedeutend. Durch den stark zunehmenden deutschen Überseehandel und den Erwerb überseeischer Kolonien wuchs das Bedürfnis nach konkurrenzfähigen deutschen Seestreitkräften. Doch erst nach Amtsantritt von Kaiser Wilhelm II. ging die Zielrichtung des Flottenbaus über Küstenschutz und Sicherung von Handelswegen hinaus.

 

Admiral Alfred von Tirpitz forderte die Aufrüstung der Marine

 

In den 1890er Jahren erreichten die innenpolitischen Spannungen im Kaiserreich einen Höhepunkt. Die ostelbischen Großgrundbesitzer, seit der Reichsgründung eine tragende Säule der politischen Führung des Reiches, sahen sich durch billige Lebensmittelimporte massiven wirtschaftlichen Schwierigkeiten ausgesetzt. Währenddessen forderten sowohl das aufstrebende Bürgertum, insbesondere die Industriellen, aber auch die Arbeiter mehr politische Mitspracherechte, denn die Mitwirkung des Reichstages am politischen Alltag beschränkte sich größtenteils auf die Kontrolle der Staatsausgaben. Infolge der Spannungen, die sich regelmäßig im Parlament entluden, stand der Fortbestand der monarchistischen Verfassung in Frage; eine Konstitutionalisierung des Systems nach britischem Muster wurde von den herrschenden Eliten jedoch strikt abgelehnt.

 

Während rechtskonservative Kreise schon an ein gewaltsames Vorgehen gegen Reichstag, Liberale und Sozialdemokraten dachten, wurde im Flottenbau ein Mittel gefunden, mit welchem eine Stabilisierung der Verhältnisse erreicht werden sollte. Zwischen Großagrariern und Bürgertum wurde eine Art Waffenstillstand geschlossen:

 

  • Durch die Zustimmung der Großagrarier zu den staatlichen Flottenrüstungsaufträgen konnte das industrielle Bürgertum mit erheblichen Umsatzsteigerungen rechnen.
  • Dafür unterstützte das Bürgertum die Forderung der Großagrarier nach neuen Schutzzöllen für ihre landwirtschaftlichen Produkte.
  • Durch die erhoffte Vollbeschäftigung und Lohnsteigerungen sollte auch die Arbeiterschaft zufriedengestellt und damit die SPD geschwächt werden.

 

 

Ziel der Flottenrüstung

Mit dem Bau einer zahlenmäßig großen Schlachtflotte beabsichtigte Großadmiral Alfred von Tirpitz, seit 1897 Staatssekretär des Reichsmarineamts (RMA), die Zementierung des politischen Status quo sowie den Durchbruch Deutschlands in den Kreis der Weltmächte. In Anlehnung an die Lehren Alfred Thayer Mahans, nach denen ein dynamischer Zusammenhang zwischen Seemacht und Weltmacht angenommen wurde, sollte mit Hilfe der Flotte die koloniale Basis Deutschlands erweitert werden, da die vorhandene zu klein sei und das Reich „auf den Stand eines armen Ackerbaulandes“ abzusinken drohte. Finanziert werden sollte der Flottenbau aus den normalen Einnahmen des Reiches, für die man jährliche Steigerungen erwartete – es waren keine Steuererhöhungen zu diesem Zweck vorgesehen.

 

 

Risikogedanke

Grundlage für das Flottenbauprogramm war der sogenannte „Risikogedanke“. Diese Doktrin besagte, dass die deutsche Flotte so groß sein müsse, dass ein Kampf gegen sie die Seemachtstellung Großbritanniens erschüttern würde und damit zu riskant für die Briten sei oder sie zumindest bündnisbereit machen würde, um eine Koalition Deutschlands mit anderen mittleren Seemächten zu verhindern („Bündnisfähigkeit“). Als dafür notwendige Stärke nahm Tirpitz ein Verhältnis von 2:3 zwischen der deutschen und der britischen Flotte an, das auch im Falle eines Krieges gegen Großbritannien als ausreichend angesehen wurde, erfolgreich gegen die „Home Fleet“ vorzugehen. Während des Aufbaus der Flotte galt es dabei, eine „Gefahrenzone“ zu überwinden, während der Spannungen mit Großbritannien zu vermeiden seien, um den ungestörten Flottenbau nicht zu gefährden – man fürchtete ein erneutes "Kopenhagen" (in Anlehnung an das Vorgehen der Royal Navy 1801 bzw. 1807, als sie die dänische Flotte im Hafen zerstörte, um diese nicht in die Hände Napoleons fallen zu lassen).

 

 

Propaganda

Die Flottenrüstung wurde von Beginn an als „großes nationales Werk“ dargestellt, gewissermaßen als eine Art nationalistischer Klammer, in der die verschiedenen Bevölkerungsgruppen zusammengefasst werden sollten. Noch in der Dekade zuvor hatte der Ausbau der Flotte im Parlament keine dauerhafte Mehrheit gefunden, da die Regierung kein schlüssiges Konzept vorlegen konnte und die finanziellen Risiken unkalkulierbar schienen. Dies änderte sich, als Kaiser Wilhelm II. den Konteradmiral von Tirpitz zum Leiter des Reichsmarineamtes berufen hatte und dieser ein langfristig erscheinendes Konzept zum Aufbau der Marine vorweisen konnte. Bei der Durchsetzung der Gesetze und Novellen hatte Tirpitz mit dem Nachrichtenbüro des Reichsmarineamtes, welches er bald nach seinem Amtsantritt 1897 ins Leben gerufen hatte, eine hervorragend geeignete Stelle zur Hand. Außerdem wurde 1895 der seit 1887 in Bau befindliche Kaiser-Wilhelm-Kanal (seit 1948 Nord-Ostsee-Kanal) eingeweiht. Nun konnten deutsche Handels- und Kriegsschiffe von der Nordsee in die Ostsee fahren, ohne Dänemark über das Skagerrak umrunden zu müssen. Von 1907 bis 1914 wurde der Kanal bedeutend ausgebaut. Dies bedeutete für die Deutsche Marine einen großen strategischen Vorteil.

 

Das Nachrichtenbüro des Reichsmarineamts war nur für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig und versorgte zum Beispiel den Deutschen Flottenverein mit Materialien. Der von konservativen Kräften geführte Flottenverein war überhaupt ein wichtiges Mittel zur Verankerung des „Flottengedankens“ in der Bevölkerung, da er unabhängig vom Reichsmarineamt zu sein schien. Allerdings waren viele seiner Angehörigen aktive oder ehemalige Marineoffiziere und das Reichsmarineamt ermunterte die Offiziere zum Beitritt. Die Zusammenarbeit hinter den Kulissen war bis auf einige Ausnahmen sehr eng. So versicherte der 1908 gewählte Vorsitzende Großadmiral von Köster bei seinem Antrittsbesuch im Reichsmarineamt, dass der Flottenverein stets im Sinne des Amtes handeln werde. Auch Kaiser Wilhelm II., ein ausgewiesener Befürworter der Marine, tat seinen Teil dazu, die nationale Begeisterung für „die Flotte“ zu wecken.

Das erste Flottengesetz von 1898

Das erste Flottengesetz vom 10. April 1898 enthielt einen sechsjährigen Bauplan und legte den Umfang der Schlachtflotte auf zwei Geschwader mit je acht Linienschiffen fest, zu denen ein Flottenflaggschiff und zwei Reserveeinheiten hinzukamen, weiterhin acht Küstenpanzerschiffe, zwölf Große und dreißig Kleine Kreuzer. Die Schiffe sollten nach Fertigstellung auf fünfundzwanzig Jahre in Dienst gehalten und danach automatisch durch Neubauten ersetzt werden, so dass diese Ersatzbauten nicht neu beantragt werden mussten, sondern der Reichstag zur Bewilligung der nötigen Mittel gezwungen war.

 

 

Das zweite Flottengesetz von 1900

Das zweite Flottengesetz vom 14. Juni 1900, mit 201:103 Stimmen angenommen, beschloss eine Verdoppelung der deutschen Schlachtflotte. Demnach sollte diese aus zwei Flottenflaggschiffen und vier Geschwadern mit je acht Linienschiffen plus vier Reserveschiffen bestehen. Die Zahl der Kreuzer wuchs auf vierzehn Große und achtunddreißig Kleine Kreuzer; sechs Große Kreuzer mussten aus der Vorlage herausgestrichen werden, da der Reichstag sonst seine Zustimmung verweigert hätte. Die Kosten wurden mit etwa 300 Millionen Mark pro Jahr veranschlagt.

 

Beide Flottengesetze passierten dank dem Übereinkommen der bürgerlichen und konservativen Kräfte den Reichstag, gegen die Stimmen der SPD und einiger Liberaler.

Die Novellierungen der Flottengesetze im Rahmen der internationalen Entwicklung

Die deutschen Rüstungsanstrengungen blieben in Großbritannien nicht unbemerkt. Die britischen Reaktionen waren jedoch nicht die, die man sich erhofft hatte: Statt in der Frage eines Bündnisses auf das Reich zuzugehen, wurde 1902 mit Japan eine Allianz und 1904 mit Frankreich die Entente Cordiale geschlossen – beides Verträge, die einen Teil der Home Fleet zur Verwendung gegen Deutschland „freimachten“. Gleichzeitig intensivierten die Briten ihre eigenen Rüstungsanstrengungen und verwickelten das Reich in einen offenen Rüstungswettlauf. 1906 wurde in Großbritannien die...

Erscheint lt. Verlag 14.6.2025
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik
Schlagworte Deutsches Reich • Flotte • Hochseeflotte • Kaiserreich • Marine • Seekrieg • Weltkrieg
ISBN-10 3-8197-3407-4 / 3819734074
ISBN-13 978-3-8197-3407-6 / 9783819734076
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