Aufpass Geschichten für Senioren (eBook)
136 Seiten
Eulogia Verlag
978-3-96967-543-4 (ISBN)
Marianne Dorsch ist eine leidenschaftliche Altenpflegerin mit Spezialisierung auf die Betreuung von Demenzkranken. Mit viel Einfühlungsvermögen und Fachwissen begleitet sie Betroffene und ihre Angehörigen im Alltag. Ihre Arbeit ist für sie mehr als nur ein Beruf - sie übt ihn mit Herz und Hingabe aus, um die Lebensqualität der Menschen bestmöglich zu erhalten.
5. KAPITEL
Beruf und Berufung
Geschichte 10: Die Schneiderwerkstatt
Die Schneiderwerkstatt – ein Ort voller Fäden, Stoffe und Nähmaschinen, an dem aus einfachen Materialien wahre Kunstwerke entstehen. Diese Geschichte nimmt die Zuhörer mit in eine Schneiderwerkstatt von früher, in der das Handwerk und die Liebe zum Detail die Arbeit erfüllten.
Die Schneiderwerkstatt
Schon beim Eintreten in die Werkstatt von Herrn Huber schlug einem der Duft von frischem Stoff und einer leichten Note von Maschinenöl entgegen. Überall hingen Maßbänder, Garnrollen in allen Farben und verschiedene Stoffmuster. Herr Huber, ein erfahrener Schneider mit geschickten Händen, saß an seinem Arbeitsplatz, seine alte Nähmaschine vor sich und das Maßband lässig um den Hals gehängt.
Heute war ein besonderer Tag, denn Klara durfte ihm beim Nähen eines Anzugs für eine Hochzeit helfen. Sie schaute fasziniert zu, wie Herr Huber den Stoff maß, sorgfältig zuschnitt und die einzelnen Teile des Anzugs zu einem Ganzen fügte. Mit ruhiger Hand führte er die Nadeln durch den Stoff, immer darauf bedacht, dass jede Naht perfekt saß. „Ein guter Schneider erkennt man an der Genauigkeit“, sagte er und lächelte, während er die Knöpfe in Reih und Glied auf dem Sakko befestigte.
Klara durfte ihm beim Einfädeln der Nadeln helfen und die Stoffreste sortieren. Sie liebte es, die unterschiedlichen Texturen zu fühlen – weicher Baumwollstoff, glatte Seide und schweres Leinen. Herr Huber erklärte ihr die Bedeutung jedes Stoffs und erzählte Geschichten von Kunden, die ihm vertrauensvoll ihre Kleidungsstücke überließen. „Ein gutes Stück Kleidung“, sagte er, „ist wie ein guter Freund: Es begleitet dich, gibt dir Wärme und Stärke.“
Am Ende des Tages war der Anzug fertig, und Herr Huber betrachtete sein Werk mit Stolz. Klara spürte die Zufriedenheit, die das Handwerk mit sich brachte. Die Liebe zur Arbeit, die Hingabe, mit der Herr Huber jede Naht setzte – das machte die Schneiderwerkstatt zu einem besonderen Ort voller Hingabe und Kunstfertigkeit, den sie nie vergessen würde.
Gesprächsthemen:
1. Hatten Sie oder ein Familienmitglied Erfahrungen in einem Handwerk wie dem Schneidern?
2. Erinnern Sie sich an besondere Kleidungsstücke, die Sie tragen durften oder die speziell für Sie angefertigt wurden?
3. Welche Bedeutung hatte das Handwerk früher in Ihrer Familie oder Ihrem Umfeld?
4. Was denken Sie über den Unterschied zwischen Kleidung von früher und heute?
Wahrnehmungsmaterialien:
Ein Maßband oder ein Stück Stoff, um die typischen Materialien einer Schneiderwerkstatt zu erleben
Ein kleines Knäuel Garn oder ein Stück Faden, das an die handwerklichen Details erinnert
Ein Stück Seide oder Baumwolle, um die verschiedenen Stoffe zu spüren und die Texturen zu fühlen
Ein Knopf oder eine Nadel, um das Nähwerkzeug greifbar zu machen
Diese Materialien lassen die Zuhörer den Geist einer Schneiderwerkstatt erleben. Das Gefühl des Stoffs, die kleinen Details wie Knöpfe und Garn – all das erinnert an das Handwerk, das Sorgfalt und Geduld erforderte. Die Geschichte weckt Erinnerungen an eine Zeit, in der Kleidung von Hand gemacht und geschätzt wurde, und bringt die kunstvolle Welt der Schneider von damals zurück in die Gegenwart.
Geschichte 11: Der Bäcker früh am Morgen
Der Duft von frischem Brot und Brötchen am frühen Morgen – ein unvergessliches Erlebnis, das viele mit warmen Erinnerungen verbinden. Diese Geschichte führt die Zuhörer in die Backstube, in der ein Bäcker mit Hingabe die köstlichsten Backwaren für das Frühstück der Dorfbewohner zaubert.
Der Bäcker früh am Morgen
Noch war es dunkel, als Johann den kleinen Backraum betrat. Die Luft war kühl, doch das änderte sich schnell, als er den großen Ofen anheizte und das erste Mehl abwog. Johann war seit Jahren Bäcker, und er liebte die Ruhe der frühen Morgenstunden, wenn das Dorf noch schlief und nur das Knistern des Feuers und das leise Kneten des Teigs zu hören waren.
Mit kräftigen Händen knetete Johann den Brotteig, bis er geschmeidig und elastisch war. Die Brötchen wurden sorgfältig geformt und auf die Backbleche gelegt, während er den Laib Brot mit einem scharfen Messer leicht einritzte, damit es im Ofen schön aufbrechen würde. Der Teig ruhte kurz, und Johann nutzte die Zeit, um den Raum mit einem feuchten Tuch zu wischen und die nächsten Zutaten bereitzustellen.
Bald erfüllte der Duft von frisch gebackenem Brot die Backstube. Es war ein warmer, tröstlicher Duft, der sich langsam in die Straßen des Dorfes ausbreitete. Nach und nach kamen die ersten Kunden – noch im Halbschlaf, aber mit einem Lächeln, wenn sie den Duft wahrnahmen. Für Johann war dies der schönste Teil des Morgens: die strahlenden Gesichter der Menschen, wenn sie das frische Brot und die warmen Brötchen entgegennahmen.
Am Ende seiner Schicht sah Johann auf die Regale voller Backwaren und war stolz auf das, was er geschaffen hatte. Der Duft des Brots und der Klang der knusprigen Kruste beim ersten Biss begleiteten die Menschen durch den Tag. Johann wusste, dass er mit seiner Arbeit etwas Gutes tat – und das erfüllte ihn mit Freude.
Gesprächsthemen:
1. Erinnern Sie sich an den Duft von frischem Brot aus Ihrer Kindheit?
2. Gab es einen bestimmten Bäcker in Ihrer Umgebung, bei dem Sie immer gerne eingekauft haben?
3. Was waren Ihre Lieblingsgebäcke, die Sie gerne zum Frühstück gegessen haben?
4. Was bedeutet das Bäckerhandwerk für Sie, und wie hat es sich im Laufe der Zeit verändert?
Wahrnehmungsmaterialien:
Ein Stück frisches Brot oder ein Brötchen, um den typischen Geschmack und Geruch des Bäckers zu erleben
Ein kleiner Stoffbeutel mit etwas Mehl, um das Gefühl der Backzutaten greifbar zu machen
Eine Teigrolle oder ein Nudelholz, das an das Kneten und Formen des Teigs erinnert
Ein kleines Stück Hefe oder ein Tuch mit Brotduft, um die morgendliche Atmosphäre der Backstube zu simulieren
Mit diesen Materialien können die Zuhörer den Geist einer morgendlichen Backstube erleben. Der Duft des frischen Brots, das Gefühl des Mehls und die Erinnerung an die warme Backstube lassen die Tradition des Bäckerhandwerks lebendig werden. Es weckt Erinnerungen an ein einfaches, aber erfüllendes Handwerk und an die besonderen Momente, die mit frisch gebackenen Leckereien verbunden sind.
Geschichte 12: Auf dem Bauernhof
Ein Besuch auf dem Bauernhof – ein Erlebnis voller Natur, Tiere und dem einfachen Leben auf dem Land. Diese Geschichte lässt die Zuhörer in die friedvolle und gleichzeitig lebendige Welt eines Bauernhofs eintauchen, wo das Leben im Einklang mit der Natur stattfindet.
Auf dem Bauernhof
Es war ein frischer Morgen, und Klara konnte es kaum erwarten, den Bauernhof ihrer Tante Anna zu besuchen. Der Weg führte sie vorbei an Feldern und Wiesen, auf denen noch der Morgentau glitzerte. Schon von Weitem hörte sie das Muhen der Kühe und das Krähen des Hahns, der den neuen Tag begrüßte.
Kaum angekommen, durfte Klara ihrer Tante helfen, die Tiere zu füttern. Sie begann mit den Hühnern, die neugierig um ihre Beine herumwuselten und erwartungsvoll auf das Futter pickten. Anschließend ging es zu den Kühen, die geduldig in der Scheune standen und auf das frische Heu warteten. Klara streichelte eine der Kühe über das weiche Fell und war überrascht, wie sanftmütig die großen Tiere waren.
Der Höhepunkt ihres Besuchs war das Melken der Kühe. Tante Anna zeigte ihr, wie man die Kuh sanft an der Euter packte und langsam die Milch in den Eimer strömen ließ. Klara staunte über die warme, frische Milch, die sich im Eimer sammelte und einen süßlichen Duft verströmte. Als sie die Milch probierte, war sie überrascht über den milden Geschmack, der anders war als die Milch aus dem Laden.
Zum Abschluss des Tages machten sie einen Spaziergang über die Weide, wo die Schafe grasten und die Enten am Teich schnatterten. Klara fühlte sich rundum wohl und genoss die friedliche Atmosphäre des Bauernhofs. Die Begegnungen mit den Tieren und die Nähe zur Natur ließen diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis werden, das sie immer in Erinnerung behalten würde.
Gesprächsthemen:
1. Erinnern Sie sich an Besuche auf einem Bauernhof oder vielleicht an eine Zeit, in der Sie selbst auf dem Land gelebt haben?
2. Welche Tiere sind Ihnen besonders ans Herz gewachsen?
3. Haben Sie besondere Erinnerungen an frische Lebensmittel wie Milch, Eier oder Obst, die direkt vom Bauernhof stammten?
4. Wie hat sich Ihrer Meinung nach das Leben auf dem Bauernhof im Laufe der Zeit verändert?
Wahrnehmungsmaterialien:
Eine Schale mit frischem Heu oder Stroh, um den typischen Bauernhofgeruch zu erleben
Ein kleines Glas mit Milch oder ein Stück Käse als Erinnerung an die frischen Produkte vom Hof
Ein Stück Wolle oder ein kleines Schafsfell, um die Haptik der Tiere nachzuempfinden
Ein kleiner Korb mit Eiern oder ein Bild von Bauernhoftieren, um die Vielfalt der Tiere darzustellen
Diese Materialien bringen den Duft und die Sinnlichkeit des Lebens auf dem Bauernhof nahe. Die Erinnerungen an den Geruch von Heu, das Füttern der Tiere und die frischen Lebensmittel lassen die Zuhörer in eine Zeit...
| Erscheint lt. Verlag | 26.2.2025 |
|---|---|
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Krankheiten / Heilverfahren |
| Schlagworte | demenz vorbeugen buch • Geschenk Altenpfleger • geschenkidee oma • geschenkidee opa • geschichten für alte menschen • lustiges buch großeltern • Senioren vorlesen |
| ISBN-10 | 3-96967-543-X / 396967543X |
| ISBN-13 | 978-3-96967-543-4 / 9783969675434 |
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