Radikale Akzeptanz (eBook)
168 Seiten
Arkana (Verlag)
978-3-641-32793-4 (ISBN)
In einer Welt voller Herausforderungen bietet dieses Buch einen Raum für innere Stärke und Heilung. Marie Ehlers hat einen Master of Science in Psychology, California Coast University, und teilt wertvolle Erfahrungen und Werkzeuge, um die eigene Kraft zu entdecken. Durch radikale Akzeptanz – die bewusste Annahme der Realität – können wir Ohnmacht hinter uns lassen und Handlungsfähigkeit zurückgewinnen. Das Buch ermutigt dazu
• das Leben aktiv zu gestalten,
• Gedanken zu hinterfragen,
• und Glaubenssätze zu transformieren.
Inmitten von Herausforderungen eröffnet sich die Möglichkeit, Hoffnung zu schöpfen und die eigene Kraft zu entfalten. Marie Ehlers Reise nach ihrer Brustkrebsdiagnose und ihr Mantra, »Vergleiche deine eigene Heilung nicht mit der anderer«, verdeutlichen, dass jede Person im Angesicht von Herausforderungen – sei es durch Krankheit oder Verlust – ihren individuellen Weg geht.
Radikale Akzeptanz ist der Schlüssel, um Krisen nicht nur zu überwinden, sondern gestärkt und in Frieden daraus hervorzugehen.
Marie Ehlers hat einen Master of Science in Psychology, California Coast University, ist Autorin und EFT- und Hypnose-Practitioner. Sie betreibt den beliebten Instagram-Account @mind.corner, hier dreht sich alles rund um Selbstwert und Mindset. Sie lebt mit ihrer Tochter Lani in Hamburg-Altona und führt dort ihre Praxis.
1
DIE DIAGNOSE – EIN WENDEPUNKT IN MEINEM LEBEN
»Frau Ehlers, Sie wissen schon, dass wir uns hier um Symptome kümmern, nicht um Ursachen …?« Diese Worte meines Onkologen bei einem Nachsorgetermin hallten in mir nach und lösten eine tiefgehende innere Bewegung aus. Das war der Moment, in dem mir klar wurde, dass ich mein Leben so nicht weiterführen wollte. Ich wollte das, was mich aus dem Gleichgewicht gebracht hatte, nicht oberflächlich behandeln und wieder in meinen gewohnten Alltag, meine gewohnten Routinen einsteigen. Denn darin fühlte ich mich gar nicht wohl, nicht in meiner Kraft. Die tiefen Ängste, die mich leise begleiteten – die Angst, dass der Krebs zurückkommen könnte, dass ich nicht genug bin und tue –, hielten mich klein und gefangen. Mir war mittlerweile klar geworden, dass ich meinen Körper in den letzten Jahren immer wieder ignoriert hatte. Und nicht nur das: Ich hatte meinen Körper und meine Seele überhört, und es war fast so, als hätte ich mich selbst verleugnet, indem ich die Symptome in den Vordergrund gestellt und die tieferliegenden Ursachen ignoriert hatte. Doch jetzt konnte ich nicht länger wegschauen. Ich wollte meinem Körper und meiner Seele wirklich zuhören und sie im Zusammenspiel verstehen – nicht nur oberflächlich, sondern auf eine transformative Weise, die tief in mein Innerstes reichte. Ich spürte, dass Heilung erst möglich sein würde, wenn ich aus meinen Ängsten heraustreten und mir erlauben würde, voller Vertrauen mein Leben neu zu gestalten.
Die Worte des Arztes hatten etwas in mir geweckt, eine Wahrheit, die ich lange verdrängt hatte: Ich musste mir selbst ein tiefes Gefühl von Sicherheit vermitteln, das konnte niemand anders tun, etwas, das ich lange vernachlässigt hatte – denn nur mit dieser inneren Sicherheit würde es mir gelingen, mutig zu leben, frei zu lieben, um dem Leben mit ganz und gar offenem Herzen zu begegnen. Die Ängste, die mich schon so lange begleiteten und blockierten, hielten mich klein. Sie waren wie eine unsichtbare Schutzmauer, die mich davon abhielt, mein wahres Ich zu leben und mein ganzes Potenzial zu erkennen und auszuschöpfen. In diesem Zustand konnte ich auch nicht meinen Körper auf eine liebevolle, heilende Weise unterstützen.
Es war ein erschreckendes und zugleich befreiendes Gefühl zu erkennen, dass all die Symptome, mit denen ich andauernd in der Praxis meines Onkologen auftauchte, nicht nur körperlicher Natur waren. Sie waren offenbar ein Ausdruck der tiefen Unruhe, die seit langer Zeit in meiner Seele herrschte.
Ich wollte nicht länger nur die Symptome behandeln lassen. Ich wollte endlich verstehen, warum mein Körper so laut schrie, warum meine Seele sich so verletzt und verwundet fühlte. Ich wollte aufhören, einfach nur mit dem Autopiloten durch mein Leben zu navigieren und zu »funktionieren«, damit ich den inneren Lärm nicht bewusst wahrnehmen musste. Stattdessen wollte ich lernen hinzuhören – ich wollte im Einklang mit meinem Körper und meiner Seele sein und mir so aktiv selbst dabei helfen, zu heilen und zu vertrauen.
Zu diesem Zeitpunkt wurde mir klar, dass ich einen ganzheitlichen Ansatz brauchte, denn ich war nicht zufrieden mit meinem Leben, ich ruhte nicht in mir und hatte nun das Gefühl, dass es höchste Zeit war, mich selbst zu finden, damit ich die Kraft zur Heilung, die auch in mir selbst lag, in Gang setzen konnte. Was aber auch bedeutete: Ich hatte die Macht, meine tiefgreifende Heilung zu aktivieren. Ich musste mich jedoch bereit erklären, die Verantwortung dafür zu übernehmen.
Meine Symptome waren nicht zufällig aufgetaucht. Ich begriff: Sie waren da, um mich auf eine brutale Art auf etwas aufmerksam zu machen, um mich zum Hinschauen zu zwingen. Ich wusste, dass sie bleiben würden, bis ich endlich dazu bereit wäre, mich mit meinen tieferen Themen auseinanderzusetzen, die so viel in mir ausgelöst hatten – die vielleicht sogar den Brustkrebs und damit die brutale Konfrontation mit dem Tod in mein Leben gebracht hatten, sodass mir jegliche Leichtigkeit verloren gegangen war. Ich musste also an meine Themen ran.
Es war, als ob mein Körper und meine Seele gemeinsame Sache machten, um mir den Weg zu weisen – einen Weg, der mich durch die Konfrontation mit meiner eigenen Sterblichkeit führte. Die Diagnose Brustkrebs hatte nicht nur meinen Körper, sondern mein gesamtes Dasein und meine Wahrnehmung erschüttert. Der Kampf mit dem Tod, der Verlust meiner Leichtigkeit – all das hatte mich zu einem Punkt gebracht, an dem ich nicht mehr so weitermachen konnte wie zuvor.
Gehen wir aber zuerst einmal zu dem Augenblick zurück, als sich mein Leben um 180 Grad wendete – zu dem Punkt, als meine transformative Reise begann. Ich hatte eine schwierige Trennung hinter mir, kehrte im Frühjahr mit meiner fast vierjährigen Tochter aus den USA nach Deutschland zurück. Ich war damals für die Liebe nach Honolulu gezogen und hatte dort meine Tochter zur Welt gebracht. Nach einigen Jahren auf Hawaii war ich auf einmal alleinerziehend und stand vor einem völlig neuen Leben. Ich war in den letzten Zügen meines Psychologiestudiums und arbeitete nebenher, um uns über Wasser zu halten. Ich fand kaum Zeit für mich selbst, geschweige denn Raum für meine emotionalen oder physischen Bedürfnisse.
Ich habe mir damals nicht erlaubt, Hilfe anzunehmen, ich wollte unabhängig, selbstständig und stark sein – zumindest wollte ich nach außen so wirken. Das führte dazu, dass ich mich immer mehr unter Druck setzte, der Stress überhandnahm, und ich gewährte ihm vollen Zugang zu meinem gesamten System. Mein Leben stand kopf, und es gab Tage, an denen ich vor lauter Erschöpfung nicht mehr wusste, wo oben und unten war. Ich nahm meine Bedürfnisse gar nicht mehr wahr und merkte nicht, wie sehr mein Körper und meine Seele unter der Belastung litten.
Nach einem extrem stressigen Jahr, das ich irgendwie überstand, kam endlich der Sommer, auf den ich mich so lange gefreut hatte. Ich war mit meinem Studium fertig und bekam die großartige Möglichkeit, bei einem spannenden Projekt in Hamburg mitzuwirken. Es fühlte sich an, als würde alles endlich in eine positive Richtung gehen und ein bisschen Ruhe in mein Leben einkehren. Ich war euphorisch, bereit für all die neuen Möglichkeiten, die vor mir lagen, in der neuen Stadt. Ich genoss den Sommer also in vollen Zügen und fühlte mich endlich wieder lebendig und frei. Meine Tochter Lani lebte während dieser Wochen bei ihrem Vater in den USA, und ich genoss zum ersten Mal seit langem Zeit für mich allein, konnte meinen Bedürfnissen endlich etwas Aufmerksamkeit schenken.
Dann kam jener Tag, der alles veränderte. Es war ein Freitag, der 3. August, und ich war gerade aufgewacht. Ich erinnere mich daran, dass ich plötzlich die Idee hatte, meine Brüste abzutasten – etwas, das ich in den 34 Jahren zuvor nie getan hatte. Es war eine ganz spontane Entscheidung, die ich mir nicht erklären konnte. Als ich meine rechte Brust abtastete, spürte ich diesen kleinen Knoten, der sich wie eine zwei Zentimeter große Murmel anfühlte – ein Moment des völligen Schreckens. Intuitiv wusste ich sofort, was es war, zögerte nicht lange und kontaktierte meinen Gynäkologen. Ich konnte noch am selben Tag für eine Ultraschalluntersuchung und Gewebeentnahme vorbeischauen.
Kurz darauf lag ich auf der Untersuchungsliege, und der Arzt führte das Ultraschallgerät über meine Brust. Ich spürte sofort, dass etwas nicht stimmte, denn ich beobachtete seinen Gesichtsausdruck und jede seiner Regungen ganz genau. Es war, als ob seine Mimik und seine Haltung all das ausdrückten, wovor ich mich insgeheim fürchtete. In seinem Blick lag eine Ernsthaftigkeit und Angespanntheit, die mich sehr beunruhigte.
Nach Abschluss der Untersuchung sprach er kaum ein Wort mit mir, und das Weinige sagte er in einem sehr ruhigen, fast schon behutsamen Tonfall – aber genau diese Sanftheit ließ mich nur noch nervöser werden: »Ja, hier ist etwas …« Es war, als ob er versuche, etwas zu verbergen, mich auf sanfte Weise auf das vorzubereiten, was er schon wusste. Ich fragte ihn also ganz direkt: »Was bedeutet dieser Knoten denn? Ist er bösartig?« Seine Antwort war, dass es eine 50/50-Chance gebe, dass der Knoten gutartig sei. Das war wie ein Schlag ins Gesicht. Meine Gedanken begannen zu rasen. 50/50 – das klang so sachlich, so nüchtern, aber die Unsicherheit war unerträglich. Seine Worte hallten in mir wider, während ich versuchte zu begreifen, was er damit aussagte. Und je länger ich darüber nachdachte, desto mehr fühlten sich seine Worte für mich wie eine verborgene Bestätigung an. Als wären sie eine Art Vorbereitung auf das Schlimmste, auch wenn er es vielleicht nicht so gemeint hatte. Doch die Art, wie er sprach, sein Blick dabei und die Stille, die danach folgte, sagten mir etwas anderes. Ich spürte keine Erleichterung, keinen Trost, nur die Gewissheit dieser quälenden Möglichkeit. Und diese 50 Prozent – sie kamen mir vor wie eine 100-prozentige Gewissheit.
Die Zeit, nachdem die Gewebeprobe entnommen worden war, verbrachte ich in einer Art Schwebezustand, zwischen Hoffnung und Angst gefangen. Ich versuchte, mich an die Worte des Arztes zu klammern, dass es eben auch eine 50-prozentige Chance gab, dass alles gut ausgehen könnte, aber mein Kopf ließ diese Hoffnung gar nicht zu. Wie sollte ich mit einer solchen Unsicherheit leben? Wie konnte ich das Wochenende bewältigen, wenn im Hinterkopf ständig der Gedanke an die Möglichkeit eines bösartigen Tumors...
| Erscheint lt. Verlag | 23.4.2025 |
|---|---|
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Lebenshilfe / Lebensführung |
| Geisteswissenschaften ► Psychologie | |
| Schlagworte | Achtsamkeit • Bewusstseinserweiterung • Breast cancer awareness • cancel cancer • Dankbarkeit • Diagnose Brustkrebs • die magischen zauberpunkte • eBooks • EFT • Emotionale Regulierung • Empowerment • Ganzheitliche Gesundheit • Geschenk • Geschenk Kraft • Geschenk Krankenhaus • Geschenk Krebspatient • Gesundheit • Inneres Wachstum • Inspirierend • Kraft • Krankenhaus • Krebspatient • krebsüberlebende • Lars Amend • Lebensfreude • lovelybooks community awards • Mentale Stärke • Motivation • nicole lepera • Persönlichkeitsentwicklung • Positives Denken • Psychologie • radikale Akzeptanz • Ratgeber • Resilienz • selbstbewusst ohne brust • Selbstheilung • Selbstliebe • Selbstwert • Selbstwirksamkeit • Transformation • Trost |
| ISBN-10 | 3-641-32793-8 / 3641327938 |
| ISBN-13 | 978-3-641-32793-4 / 9783641327934 |
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