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Cool bleiben in den Wechseljahren (eBook)

Ein umfassender Ratgeber für Frauen ab 40
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
200 Seiten
Athesia-Tappeiner Verlag
9788868397906 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Cool bleiben in den Wechseljahren -  Cristina Tomasi
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Jede Frau wird älter und jede Frau hat es selbst in der Hand, wie sie älter wird, das ist die Devise der Ärztin Cristina Tomasi. Um selbst für die eigene Gesundheit in den Wechseljahren zu sorgen, muss Frau sich zunächst um ihren Lebensstil kümmern und verstehen, dass eine Hormonersatztherapie nur das Tüpfelchen auf dem i ist. Den zirkadianen Rhythmus (die 'innere Uhr') wieder ins Gleichgewicht zu bringen, sich dem natürlichen Licht auszusetzen, zu lernen, wie man mit Stress umgeht, und sich langfristig angemessen und nachhaltig zu ernähren, sind Maßnahmen, die alle ergreifen können und die unsere Lebensqualität radikal verändern. In diesem Buch geht es also um Hormone und Hormonersatztherapie - wobei zwischen konventioneller und bioidentischer Therapie unterschieden wird -, aber vor allem soll es ein Leitfaden zur Selbsterfahrung sein, denn jede von uns ist anders, aber wir alle müssen uns abseits der 40 mit denselben Diagnosen und Störungen beschäftigen. Ein Buch, das dazu beiträgt, eine Informationslücke über die Wechseljahre und ihre Umgebung zu schließen, und das, indem es mit vielen falschen Mythen aufräumt, einen Weg zu psychophysischem Wohlbefinden und Vitalität aufzeigt, denn das ist es, was wir anstreben müssen, um nicht nur gesund, sondern glücklich und zufrieden älter zu werden!

Dr. med. Cristina Tomasi ist seit über 30 Jahren Fachärztin für Innere Medizin und Angiologie. Sie arbeitete zunächst am Krankenhaus in Bozen und seit 2003 als Freiberuflerin, wobei sie sich stets mit Leidenschaft für die Wissenschaft einsetzte. Sie vertritt eine 'integrierte Medizin', bei der nicht das Symptom, sondern der Patient bzw. die Patientin im Mittelpunkt steht und die sich nicht auf pharmakologische Maßnahmen beschränkt, sondern auch den Lebensstil, die zirkadianen Rhythmen und die Ernährung einbezieht. Ihr früher Eintritt in die Wechseljahre aufgrund einer Tumorerkrankung war die Gelegenheit, die Hormontherapie mit bioäquivalenten Hormonen und ihre Vorteile zu entdecken. In den letzten Jahren hat Dr. Tomasi ihren Online-Auftritt gestärkt und bietet neben Vorträgen auch Seminare und Kurse an. Da sie einen Großteil ihrer Ausbildung im deutschen Sprachraum absolviert hat, spricht sie sehr gut Deutsch.

MENSTRUATIONSZYKLUS UND EISPRUNG: WARUM SIE FÜR DIE GESUNDHEIT WICHTIG SIND


Der Zyklus der Frau


Der Menstruationszyklus ist ein monatlicher Prozess, der bei Frauen im reproduktiven Alter stattfindet, normalerweise zwischen 12 und 51 Jahren. In dieser Zeit bereitet sich der weibliche Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Dabei findet eine Reihe von hormonellen Veränderungen statt, die auf die Freisetzung der Eizelle aus dem Eierstock (Eisprung), die Verdickung der Gebärmutterschleimhaut und ihre anschließende Ausscheidung abzielen, sofern keine Befruchtung stattfindet. Ein Zyklus dauert im Durchschnitt 28 Tage, kann aber von Frau zu Frau und von Zyklus zu Zyklus variieren.

Der Menstruationszyklus wird in drei Phasen unterteilt:

  • Die Follikelphase: Sie beginnt am ersten Tag der Regelblutung, dauert etwa 14 Tage und endet mit dem Eisprung. Während dieser Phase produzieren die Eierstöcke Östrogene, die dazu beitragen, die Schleimhaut der Gebärmutter zu verdicken.
  • Die Ovulationsphase: Der Eisprung (Ovulation) findet normalerweise um den 14. Tag des Zyklus statt und dauert mehr oder weniger einen Tag. In diesen Stunden wird die Eizelle vom Eierstock freigegeben und über den Eileiter in Richtung Gebärmutter transportiert.
  • Die Lutealphase oder Gelbkörperphase: Sie beginnt nach dem Eisprung und dauert bis zum Beginn des nächsten Menstruationszyklus, in der Regel 12 bis 14 Tage. Während dieser Phase produzieren die Eierstöcke Progesteron, das dazu beiträgt, die Dicke der Gebärmutterschleimhaut aufrechtzuerhalten, um eine Einnistung einer befruchteten Eizelle zu ermöglichen. Findet keine Befruchtung statt, sinken der Progesteron- und Östrogenspiegel, die Gebärmutterschleimhaut wird abgebaut und die Menstruationsblutung setzt ein. Der Zyklus beginnt von vorne.

Der Menstruationszyklus der Frau

Der Menstruationszyklus kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden, darunter unter anderem Alter, Stress, Gewichtsveränderungen und bestimmte Krankheiten. Wenn unregelmäßige Menstruationszyklen oder Veränderungen im Menstruationsmuster wiederholt auftreten, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.

Wir sprechen von einem ovulatorischen Zyklus, wenn der Eisprung stattfindet und in der Folge Progesteron produziert wird, und von einem anovulatorischen Zyklus, wenn der Eisprung ausbleibt und daher kein Progesteron produziert wird. Im Falle eines anovulatorischen Zyklus dauert die Lutealphase weniger als 2 Wochen. In der Perimenopause treten anovulatorische Zyklen häufig auf. Sie führen zu starken und verlängerten Menstruationsblutungen sowie zur Bildung von Endometriumpolypen, also meist gutartigen Wucherungen in der Gebärmutter. Ursache dafür ist eine Östrogendominanz.

Ich möchte betonen, dass der normale Monatszyklus mit dem Eisprung zur Bildung von Östrogen und Progesteron führt, während die Blutung, die bei der Einnahme der Antibabypille auftritt, nichts mit der Menstruation zu tun hat. Hierbei handelt es sich um eine Blutung aufgrund eines Hormonmangels, es findet kein Eisprung statt. Die meisten oralen Verhütungsmittel unterdrücken nämlich den Eisprung und damit auch die Produktion von Progesteron.

Warum haben Frauen einen Eisprung?


Evolutionär betrachtet dient der Eisprung zweifellos der Fortpflanzung. Der Grund, warum der Eisprung aber auch dann wichtig ist, wenn wir kein Kind empfangen, liegt darin, dass durch ihn die Hormone Östrogen und Progesteron produziert werden. In den Kapiteln, die diesen beiden Hormonen gewidmet sind, werden wir ihre entscheidende Bedeutung verstehen.

Was bedeutet der Eisprung für die Frauen?


Der Eisprung ist wichtig für die Fortpflanzung, aber auch für die allgemeine Gesundheit. Frauen mit ovulatorischen Zyklen profitieren nicht nur in Bezug auf ihre Fruchtbarkeit, sondern auch und vor allem bei der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose, Demenz und Krebs, einschließlich Brustkrebs: Das Progesteron, das bei ovulatorischen Zyklen gebildet wird, reduziert nämlich das Risiko, an Brust- und Gebärmutterschleimhautkrebs zu erkranken – im Gegensatz zu den Gestagenen der herkömmlichen Hormonersatztherapie (HRT) und der Antibabypille, wie wir später noch erfahren werden (siehe Seite 178 – HRT und Brustkrebs). Jeder einzelne Eisprung ist deshalb eine Einzahlung auf unser Gesundheitskonto, weil er zum Aufbau von gesunden Muskeln und gesunden Knochen, eines gesunden Gehirns und einer guten Insulinsensitivität beiträgt. Und damit dies über Jahrzehnte hinweg geschehen kann, brauchen wir ovulatorische Zyklen, die gewissermaßen Hormone auf unser Gesundheitskonto einzahlen!

Warum haben manche Frauen keinen Eisprung?


Der Eisprung ist ein Prozess, der dem Körper viel Energie abverlangt. Ein monatlicher Eisprung bedeutet also, dass es uns gut geht. Oder umgekehrt: Wenn es uns gut geht, haben wir einen regelmäßigen Eisprung und eine regelmäßige Monatsblutung. Die Menstruation ist also ein Zeichen von guter Gesundheit.

Ein ausbleibender Eisprung kann mehrere Ursachen haben: Abgeklärt werden muss eine mögliche Hyperprolaktinämie. Prolaktion ist ein Hormon der Hirnanhangdrüse, zu hohe Werte können die Funktion der Eierstöcke beeinträchtigen. Auch die Schilddrüse kann für einen ausbleibenden Eisprung verantwortlich sein, weshalb ihre Funktion überprüft und Schilddrüsenerkrankungen ausgeschlossen werden müssen.

Ursachen für das Ausbleiben des Eisprungs sind sehr häufig auch die Antibabypille, das polyzystische Ovarialsyndrom und die hypothalamische Amenorrhö, die in den meisten Fällen auf Unter- oder Fehlernährung zurückzuführen ist. Diese ist nicht als Funktionsstörung zu betrachten, sondern als Schutzreaktion des Körpers: Wer nicht ausreichend ernährt ist, ist auch nicht in der Lage, eine Schwangerschaft zu bewältigen. Häufig wird die hypothalamische Amenorrhö als polyzystisches Ovarialsyndrom fehldiagnostiziert.

Wie sich Hormone gegenseitig beeinflussen


Viele Frauen wissen nicht, warum sie sich in den Wechseljahren oder in der Perimenopause unwohl fühlen. Sie wissen nicht, dass ein Ungleichgewicht der Sexualhormone die Ursache für ihre Beschwerden ist.

Um zu verstehen, was in dieser Phase mit uns Frauen passiert, ist es daher wichtig zu wissen, wie unsere Hormone funktionieren und dass alle Hormone miteinander interagieren wie die Instrumente in einem großen Orchester: Jedes Hormon hat seine eigene Funktion, aber wir fühlen uns am wohlsten, wenn alle Hormone optimal und im Gleichgewicht arbeiten. Wenn wir älter werden, reduzieren sich viele Hormonspiegel, und das Gleichgewicht gerät aus den Fugen. Es ist aber möglich, das Gleichgewicht wiederherzustellen, vor allem durch einen gesunden Lebensstil und die Ergänzung der fehlenden Hormone.

Östrogen, Progesteron, Testosteron

Östrogen – wobei es korrekter wäre, von Östrogenen zu sprechen, was ich im Folgenden erklären werde – und Progesteron sind wie Yin und Yang, gegensätzlich, aber komplementär. Es klingt kompliziert, deshalb werde ich es genauer erklären: Beide wirken auf unseren Organismus in entgegengesetzter Weise, obwohl das eine die Rezeptoren des anderen stimuliert und ein Überschuss des einen die Anzahl der Rezeptoren des anderen verringert. Beide steuern sowohl den Menstruationszyklus – wenn sie im Gleichgewicht sind, verläuft dieser regelmäßig und problemlos – als auch die weibliche Fruchtbarkeit. Bei einem Ungleichgewicht können Probleme wie unregelmäßige Zyklen, Unfruchtbarkeit und prämenstruelle Symptome auftreten. Östrogen fördert Wassereinlagerungen und stimuliert das Brustund Gebärmutterschleimhautgewebe; Progesteron hingegen wirkt harntreibend, schützt vor fibrozystischer Mastopathie (gutartige Veränderungen des Brustgewebes) und hemmt die Aromatase, ein im Fettgewebe reichlich vorhandenes Enzym, das Testosteron in Östrogen umwandelt. Wenn also der Progesteronspiegel niedrig ist, steigt die Umwandlung von Testosteron in Östrogen erheblich an, was zu einem erhöhten Östrogenspiegel führt, während der Testosteronspiegel abnimmt. Umgekehrt, wenn der Progesteronspiegel hoch ist, wird die Umwandlung von Testosteron in Östrogen reduziert, und somit steigt der Testosteronspiegel.

Das Verhältnis zwischen Testosteron und Östrogen ist sehr empfindlich und hängt auch von der Menge des vorhandenen SHBG (sexualhormonbindendes Globulin) ab, dem Transportprotein, das Sexualhormone bindet, also ihr Taxi ist. Dabei muss man wissen, dass ein an sein Transportprotein gebundenes Hormon nicht in der Lage ist, seine Funktionen zu entfalten: Nur der freie Anteil der Hormone, prozentual der kleinere, ja ich würde sagen der winzigere Teil, ist aktiv.

Während der Perimenopause kommt es zu einer Verringerung des SHBG, was zu einem höheren Anteil von frei zirkulierendem Testosteron führt: Eine gesteigerte Libido und ein erhöhtes sexuelles...

Erscheint lt. Verlag 7.10.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
ISBN-13 9788868397906 / 9788868397906
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