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Wunderwaffen - neuartige Waffensysteme der Deutschen Luftwaffe im 2. Weltkrieg (eBook)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
239 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7598-4432-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wunderwaffen - neuartige Waffensysteme der Deutschen Luftwaffe im 2. Weltkrieg -  Hans-Jürgen Bauer
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Wunderwaffen - neuartige Waffensysteme der Deutschen Luftwaffe im 2. Weltkrieg Der Begriff 'Wunderwaffe' wurde während des Zweiten Weltkriegs vom Propagandaministerium des nationalsozialistischen Deutschlands für einige revolutionäre 'Superwaffen' verwendet wurde. Die meisten dieser Waffen blieben jedoch Prototypen, die entweder nie den Kriegsschauplatz erreichten, oder wenn doch, dann zu spät oder in zu geringen Stückzahlen, um eine militärische Wirkung zu entfalten. Im deutschen Sprachgebrauch bezeichnet der Begriff Wunderwaffe im Allgemeinen eine Universallösung, die alle mit einem bestimmten Thema zusammenhängenden Probleme löst, und wird meist ironisch verwendet, weil er illusionär ist. Als sich die Kriegssituation für Deutschland ab 1942 verschlechterte, wurden Behauptungen über die Entwicklung revolutionärer neuer Waffen, die das Blatt wenden könnten, zu einem immer wichtigeren Teil der Propaganda, die die deutsche Regierung an die Deutschen richtete. In Wirklichkeit erforderten die in der Entwicklung befindlichen fortschrittlichen Waffen in der Regel lange Entwicklungs- und Testphasen, und es bestand keine realistische Aussicht, dass das deutsche Militär sie vor Kriegsende einsetzen konnte. Der Historiker Michael J. Neufeld stellte fest, dass 'das Nettoergebnis all dieser Waffen, ob eingesetzt oder nicht, darin bestand, dass das Reich viel Geld und technisches Know-how verschwendete, um exotische Geräte zu entwickeln und zu produzieren, die wenig oder gar keinen taktischen und strategischen Vorteil brachten'. Einige wenige Waffen erwiesen sich jedoch als durchaus erfolgreich und hatten großen Einfluss auf die Nachkriegsentwicklung. Dieses Buch beschreibt die neuartigen Waffensysteme 'Wunderwaffen', die für die Deutsche Luftwaffe entwickelt wurden. Das Werk ist mit umfangreichem zeitgenössischem Bildmaterial illustriert. Umfang 237 Seiten

Ich bin im Vorruhe stand und ich habe daher einige Zeit, um mich mit meinem Hobby zu beschäftigen. Mich interessiert dabei insbesondere die Geschichte Deutschlands ab der Reichsgründung im Jahr 1871. Weitere Interessen sind Marine und Schifffahrt. Auch militärhistorische Themen reizen mich. Vor diesem Hintergrund entstanden diese Bücher.

Ich bin im Vorruhe stand und ich habe daher einige Zeit, um mich mit meinem Hobby zu beschäftigen. Mich interessiert dabei insbesondere die Geschichte Deutschlands ab der Reichsgründung im Jahr 1871. Weitere Interessen sind Marine und Schifffahrt. Auch militärhistorische Themen reizen mich. Vor diesem Hintergrund entstanden diese Bücher.

Düsen & Raketenflugzeuge


 

Arado Ar 234

Die Arado Ar 234 (Suggestivname: Blitz) der deutschen Luftwaffe war gegen Ende des Zweiten Weltkrieges der erste einsatzfähige – und tatsächlich eingesetzte – strahlgetriebene Bomber der Welt. Im März 1944 fand der Erstflug der verbesserten B-Version statt, die ersten Einsätze als Aufklärungsflugzeug folgten im Juni 1944. Die Bomberversion Ar 234 B-2 wurde ab Anfang 1945 eingesetzt, wobei die Bomben extern mitgeführt wurden. Das setzte die Geschwindigkeit allerdings so weit herab (auf ca. 660 km/h), dass schnelle kolbenmotorgetriebene Jagdflugzeuge der Alliierten die Arado bekämpfen konnten. Auch wenn in den Endtagen des Krieges dem Bomber eine eher bescheidene Rolle zukam, da er wegen des allgemeinen deutschen Treibstoffmangels die meiste Zeit am Boden blieb, zeigte sich doch in den wenigen Einsätzen, dass es für die alliierten Jäger nahezu unmöglich war, ihn abzufangen.

 

Ende des Jahres 1940 schrieb das Reichsluftfahrtministerium (RLM) einen Auftrag für die Entwicklung eines schnellen strahlgetriebenen Aufklärers/Bombers mit einer Reichweite von mindestens 2150 Kilometern aus. Lediglich die Arado Flugzeugwerke antworteten auf diese Ausschreibung und boten dem RLM ihren Projektentwurf E.370 an. Dabei handelte es sich um einen Schulterdecker in Ganzmetallbauweise mit ungepfeilten Tragflächen und je einem Strahltriebwerk vom Typ Junkers Jumo 004 unter jeder Tragfläche. Die Arado-Werke veranschlagten eine Höchstgeschwindigkeit von 780 km/h in einer Operationshöhe von etwa 11.000 Metern bei einer Reichweite von knapp 2000 Kilometern. Da es Schwierigkeiten beim Erreichen der vom RLM vorgeschriebenen Mindestreichweite gab, begann Arado damit, das Gewicht des Flugzeuges drastisch zu reduzieren. Dies führte so weit, dass die Ar 234 kein eigenes Fahrwerk mehr besaß, sondern stattdessen einen abwerfbaren Startwagen verwendete. Die Landung erfolgte schließlich auf Kufen.

 

Obwohl die Reichweitenanforderungen nicht erfüllt wurden, bestellte das RLM zwei Prototypen der Ar 234, wohl auch in Ermangelung von Alternativen. Die Prototypen wurden noch vor Ende 1941 fertiggestellt und vorgeführt; sie konnten jedoch nicht vorgeflogen werden, da die Jumo-004-Triebwerke noch nicht einsatzbereit waren und auch erst gegen Anfang 1943 geliefert werden konnten. So fand der Erstflug der Ar 234 erst am 30. Juli 1943 statt. Da sich die Benutzung des Startwagens in der Erprobung als unpraktikabel erwies, wurde ein normales Fahrwerk mit Bugrad entwickelt. Da auch noch eine Verstärkung der Rumpfstruktur erforderlich war, konnte der Erstflug der verbesserten Maschine erst im März 1944 stattfinden.

 

Von Joy Cohn - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3840508

 

Nach dem Absturz der Ar 234 V2 mit dem Piloten Selle wurde geplant, für alle Folgemuster einen Schleudersitz einzubauen. Das wurde jedoch nicht realisiert bzw. es gibt keine Unterlagen oder Baubeschreibungen, die einen Schleudersitz zeigen. Für die Bomberversion kam einer der ersten 3-Achsen-Autopiloten vom Typ PDS ("Patin-Dreirudersteuerung") zum Einsatz.

 

Der erste Bomber war die Ar 234 B-2. Diese Maschinen waren neben dem Autopiloten PDS mit einem Kontrollgerät vom Typ LKS 7D ausgestattet. Für Horizontalangriffe diente das Bombenzielgerät Lotfe 7C/D/K (Lotrechtes Fernrohr), für Gleitangriffe das BZA 1B mit Periskop PV 1B. Maximal konnte das Flugzeug 1500 Kilogramm Bomben tragen, als Antrieb dienten die dann verfügbaren Jumo-004-Triebwerke, mit denen die Maschinen in 6000 Metern Höhe Geschwindigkeiten bis zu 780 km/h erreichte und eine beachtliche Steigleistung von über 1320 m/min erbrachte. Das Flugzeug erreichte nach nur sechs Minuten eine Höhe von 8000 Metern. Die Flugleistungen der Ar 234 waren mit Ausnahme der Gloster Meteor denen aller anderen alliierten Flugzeuge weit überlegen.

 

 

Die Prototypen V5 und V7 flogen im Juli 1944 vom Flugplatz Juvincourt bei Reims unbewaffnete Aufklärungseinsätze nach Südengland und konnten mit ihrer hohen Geschwindigkeit allen Abfangjägern entkommen. Am 27. Juli wurde der Verband nach Chièvres verlegt. Nach der Verlegung nach Rheine am 5. September 1944, wo zwei weitere Ar 234 B zum Verband kamen, wurden von dort weitere Aufklärungseinsätze nach Südengland geflogen. Aus diversen Sonderkommandos entstand im Januar 1945 in Biblis die erste Ar-234-Staffel – die 1. Staffel der Fernaufklärungsgruppe 100 (1.(F)/100). Dazu kam noch die 1. Staffel der Fernaufklärungsgruppe 123 (1.(F)/123) in Schwäbisch Hall und in Grove/Dänemark die 1. Staffel der Fernaufklärungsgruppe 33 (1.(F)/33). Die letzte Staffel wurde später nach Stavanger-Sola verlegt. Das (F) in der Einheitenbezeichnung steht dabei für Fernaufklärergruppe.

 

Vierstrahlige Ar 234 C

 

Als erster Bomberverband wurde die 11. Staffel des Kampfgeschwaders 76 (11./KG 76) in Alt-Lönnewitz (bei Falkenberg/Elster) von Ju 88 auf die Ar 234 B-2 umgerüstet. Ar 234 der 6. Staffel des KG 76 flogen von Achmer und Hesepe (Bramsche) Einsätze während der Ardennenoffensive und von Hopsten anschließend im Raum Kleve. Die Einsätze mussten jedoch im April 1945 wegen Treibstoffmangels aufgegeben werden.

 

Kurz vor Kriegsende erhielt das Kampfgeschwader 76 wenige Exemplare einer Weiterentwicklung der Arado Ar 234, die vierstrahlige Arado Ar 234 C-3. Die ersten beiden Flugzeuge dieses Typs (Werknummern 250002 und 250004) wurden am 27. März 1945 von Alt-Lönnewitz geflogen. Erste Probeflüge führten bis zu einer Höhe von 15.000 Metern und ergaben eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 900 km/h. Eine andere Quelle nennt eine Höchstgeschwindigkeit ohne Bombenlast mit halbgefülltem Tank von 853 km/h in 6000 Metern Höhe und eine Gipfelhöhe von 12.000 Metern. Anfang April 1945 existierten bei der III. Gruppe des Ergänzungskampfgeschwaders 1 (III./ EKG 1) noch drei flugfähige Maschinen. Kampfeinsätze dieser Flugzeuge sind nicht bekannt. Diese drei Arado Ar 234 C-3 wurden (Berichten zufolge) durch Sprengung kurz vor der Ankunft britischer Truppen auf dem Einsatzflugplatz Kaltenkirchen/Springhirsch zerstört.

 

Zwischen Juli 1944 und März 1945 wurden 214 Serienflugzeuge im Arado-Werk auf dem Flugplatz Alt-Lönnewitz (Deckname Altan) gebaut, dabei allein 150 Flugzeuge vom Oktober 1944 bis Januar 1945. 202 Flugzeuge wurden der Luftwaffe ab August 1944 zugeteilt. Da diese Flugzeuge nicht alle einsatzbereit waren, mussten 101 Ar 234 zwischen November 1944 und März 1945 an die Nachrüstindustrie geliefert werden. 42 davon wurden dem Umrüstkommando A (steht wohl für Aufklärer) für den Einsatz als Aufklärer zugewiesen. Wie viele davon tatsächlich an Einheiten ausgeliefert wurden, ist in den Zuweisungen nicht vermerkt. Von den übrigen an die Nachrüstindustrie gelieferten Ar 234 kamen 57 Flugzeuge als Bomber zur Luftwaffe. Das Kampfgeschwader 76 erhielt zwischen August 1944 und März 1945 insgesamt 132 Ar 234, sieben Bomber erhielt der General der Aufklärungsflieger zwischen August und Dezember 1944. Dabei handelte es sich wahrscheinlich um eine Behelfsmaßnahme zur Überbrückung der Zeit bis zur Auslieferung regulärer Aufklärer.

 

Von Nick-D - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0,

https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=21913617

 

Im Dezember wurden drei Ar 234 zum Umbau als Nachtjäger geliefert. Der Einbau der erforderlichen Radargeräte FuG 218 Neptun erfolgte bei der Werkstatt der Deutschen Lufthansa in Werneuchen.

Von der Ar 234 gab es mehrere Versionen:

  • Ar 234 A-0: Aufklärer ohne Fahrwerk
  • Ar 234 B-0: Vorserie
  • Ar 234 B-1: Aufklärer
  • Ar 234 B-2: Bomber Blitz
  • Ar 234 C, D, E, P: weitere Entwürfe, teilweise mit vier Triebwerken
  • Ar 234 R: Höhenaufklärer, Antrieb nur Raketentriebwerk

 

Einsätze

Das Oberkommando der Luftwaffe schickte zwei Prototypen der Ar 234 zu einer Erprobungseinheit an der Westfront. Am 2. August 1944 fotografierte Leutnant Erich Sommer beim ersten Einsatz das gesamte Landungsgebiet der Alliierten in der Normandie. Von Juli 1944 bis Oktober 1944 wurden etwa 50 Aufklärungseinsätze geflogen.

 

 

Unter dem Kommando von Major Diether Lukesch vom KG 76 flogen am 24. Dezember 1944 neun Arado Ar 234 B-2 auf Lüttich ihren ersten Bombenangriff. In aller Eile wurde das Kampfgeschwader 51 nach dem Kampfgeschwader 76 auf die Arado Ar 234 umgerüstet. Beide Geschwader flogen mit rund 30 Maschinen Einsätze während der Ardennenoffensive gegen Antwerpen, Brüssel und Bastogne. Beim größten Bombenangriff warfen neun Arados 4500 kg Bomben auf alliierte Angriffsspitzen. Vom 9. bis 14. März 1945 war die Brücke von Remagen das Hauptziel für die Ar 234 B der III./KG 76. Es folgten vereinzelte Angriffe im Raum Berlin. Am 10. April 1945 flog letztmals ein Luftwaffenaufklärer über England. Der letzte Einsatz fand am 3. Mai 1945 bei Bremervörde statt.

 

Beim Vormarsch der Roten Armee wurden Ar 234 der Versionen B und C erbeutet, unter anderem bei der Besetzung der Ribnitzer Bachmann-Werke am 1. Mai 1945. Mindestens ein Exemplar der B-Version soll im Anschluss getestet, aber aufgrund zweier Triebwerksbrände und der unzureichenden Kabinenpanzerung nicht sehr gut beurteilt worden sein. Flüge eines sowjetischen Flugzeugführers zusammen mit einem deutschen Ingenieur zwischen Rechlin und dem Fliegerhorst Pütnitz haben nachweisbar noch bis in den Februar 1946 hinein stattgefunden. Die Flugzeuge wurden später in die Sowjetunion gebracht und am ZAGI sowie dem MAI gründlich untersucht,...

Erscheint lt. Verlag 22.7.2024
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik
Schlagworte Düsenjäger • III.Reich • Luftwaffe • Me 262 • Wunderwaffe
ISBN-10 3-7598-4432-4 / 3759844324
ISBN-13 978-3-7598-4432-3 / 9783759844323
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