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Kriegsmarine - Die Deutsche Flotte 1939 - 1945 (eBook)

Hilfs- und Spezialschiffe
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
247 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7598-4270-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kriegsmarine - Die Deutsche Flotte 1939 - 1945 -  Hans-Jürgen Bauer
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Hilfs- und Spezialschiffe Während des zweiten Weltkriegs kämpfte die Deutsche Kriegsmarine an vielen Fronten. Doch so richtig bekannt sind nur die schweren Schiffe wie die Schlachtschiffe Bismarck und Tirpitz. Oder die Scharnhorst und die Gneisenau. Die Panzerschiffe. Und natürlich die U-Boot Waffe, die England fast an den Rand der Niederlage brachte. Doch neben all diesen Schiffen gab es unzählige Hilfs- und Spezialschiffe, ohne die die Einsätze der anderen Einheiten oft nicht möglich gewesen wären. Die Rede ist von Flottenbegleitern und Schnellbooten, von Werkstatt- und Versorgungsschiffen. Aber auch von den vielen kleinen Hilfsschiffen wie den sogenannten Kriegsfischkuttern. Von all diesen Verbänden erzählt dieses Buch. Dieser Bildband stellt die einzelnen Schiffsklassen vor, gibt dazu die technischen Details und präsentiert umfangreiches Bildmaterial von den verschiedensten Einsätzen. Umfang: 288 Seiten

Ich bin im Vorruhe stand und ich habe daher einige Zeit, um mich mit meinem Hobby zu beschäftigen. Mich interessiert dabei insbesondere die Geschichte Deutschlands ab der Reichsgründung im Jahr 1871. Weitere Interessen sind Marine und Schifffahrt. Auch militärhistorische Themen reizen mich. Vor diesem Hintergrund entstanden diese Bücher.

Ich bin im Vorruhe stand und ich habe daher einige Zeit, um mich mit meinem Hobby zu beschäftigen. Mich interessiert dabei insbesondere die Geschichte Deutschlands ab der Reichsgründung im Jahr 1871. Weitere Interessen sind Marine und Schifffahrt. Auch militärhistorische Themen reizen mich. Vor diesem Hintergrund entstanden diese Bücher.

Kapitel 9            Artillerieträger


 

Artillerieträger der deutschen Kriegsmarine

Als Artillerieträger wurden speziell in der Kriegsmarine Küstenmotorschiffe bezeichnet, die mit Geschützen mittleren oder schweren Kalibers und Flak bewaffnet wurden. Sie gehörten jedoch nicht zur Gruppe der Marinefährprahme bzw. Artilleriefährprahme. Für militärische Zwecke waren die Artillerieträger wie viele Hilfskriegsschiffe wenig geeignet, vor allem da ihnen die notwendigen Geschützunterbauten fehlten. Ihr Bau war eine Notlösung, da es der Kriegsmarine mit zunehmender Dauer des Krieges an geeigneteren Einheiten fehlte. Sie wurden deswegen überwiegend im Geleit- und Vorpostendienst eingesetzt.

 

Schwerer Artillerieträger; Hauptbewaffnung mittschiffs, leichte Flak verteilt auf der Back und vor der Kommandobrücke.

 

Man unterschied sie in zwei Klassen: Schwere und Leichte Artillerieträger. Schwere Artillerieträger (SAT) führten ein Geschütz von über 100 mm bis 150 mm Kaliber als Hauptbewaffnung, dazu Leichte Flak, und waren meist 500 bis 600 BRT groß. Leichte Artillerieträger (LAT) waren mit einem Geschütz im Kaliber 75 mm oder 88 mm sowie Leichter Flak ausgerüstet und waren maximal 300 BRT groß. Als Bewaffnung kamen jeweils verfügbare Geschütze, ggf. auch Beutewaffen, zum Einsatz.

 

Insgesamt wurden 19 Schwere und 18 Leichte Artillerieträger in Dienst gestellt. Sie waren in acht verschiedenen Artillerieträger-Flottillen (ATF) mit ebenfalls Artilleriegeschütze tragenden Marinefährprahmen, Marine-Artillerie-Leichtern und Artillerie-Fährprahmen zusammengefasst und teils wechselnden Sicherungsdivisionen unterstellt. Dabei war es durchaus möglich, dass Restbestände aufgelöster oder aufgeriebener Flottillen neu registriert bzw. umklassifiziert wurden; insbesondere die 3. Artillerieträger-Flottille wurde dreimal aufgestellt und wieder aufgelöst. Die Kennzeichnung AF stand für Artillerieträger-Flottille (nicht zu verwechseln mit AFP: Artilleriefährprahm). Sie wurden zeitweilig auch als Marine-Artillerieleichter (MAL) bezeichnet, insbesondere die Einheiten der 3. und 4. Artillerieträger-Flottillen, ein Verweis auf ihre ursprüngliche Verwendung.

 

 

 

 

 

 

Kapitel 10      Jägerleitschiffe


 

Nachtjagd- und Jägerleitschiffe waren in der deutschen Kriegsmarine die Bezeichnungen für bewaffnete und speziell ausgerüstete Schiffe, die zur Früherkennung und -warnung vor alliierten Luftangriffen und zum Heranführen von Nachtjagdflugzeugen der deutschen Luftwaffe diente.

 

 

Nachtjagdleitschiff Togo (1938)

 

Die Togo wurde für die Reederei Woermann als Stückgutfrachter gebaut, lief im August 1938 vom Stapel und wurde im Liniendienst nach Afrika eingesetzt. Im August 1939 befand sie sich in Douala, Kamerun. Ihr Kapitän Eugene Rousselet bekam dort kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges eine entsprechende Warnung und den Auftrag zur Heimfahrt. Das Schiff durchbrach die alliierte Seeblockade und erreichte Hamburg am 23. November 1939. Kurz danach wurde es von der Kriegsmarine als Schiff 14 für den Kriegseinsatz requiriert.

 

 

Hilfskreuzer

Das Schiff wurde in Coronel umbenannt und am 14. August 1940 bei der Kriegsmarine in Dienst gestellt, zunächst als Minenschiff (Schiff 14). Bald darauf erfolgte die Umrüstung zum Hilfskreuzer. Unter der Bezeichnung Handelsstörkreuzer 10 (HSK 10) sollte das Schiff Handelskrieg gegen die Alliierten führen; bei der britischen Royal Navy wurde die Coronel als Raider K bezeichnet. Ihr Einsatz als Hilfskreuzer ab dem Spätjahr 1942 war jedoch nur kurz und erfolglos. Beim Durchqueren des Ärmelkanals hatte sie zweimal Grundberührung, ein Bombentreffer führte dann Anfang Februar 1943 endgültig zum Abbruch der Operation.

 

 

Ausrüstung zum Nachtjagdleitschiff

Danach wurde die Coronel zum Nachtjagdleitschiff Togo umgerüstet, um in der Ostsee Nachtjagdstaffeln der Luftwaffe gegen die gegnerischen Bomber zu leiten. Dazu wurde das Schiff mit einem Funkortungsgerät Freya FuMG 321-328, einem Funkmess- und Feuerleitradargerät Würzburg-Riese (Typ FuSE 65G), zwei Y-Peilern „Heinrich“, zwei E-Mess-Geräten „Hans“, einem Funkfeuer, einem Leuchtfeuer, zwei 60-cm-Scheinwerfern und zwei 35-cm-Scheinwerfern ausgestattet. Hinzu kam eine starke Flugabwehrbewaffnung mit drei 10,5-cm-L/63-Flak, vier 3,7-cm-L/57-Flak-Zwillinge, vier (später fünf) 2-cm-L/65-Flak-Vierlinge, drei (später zwei) 2-cm-L/65-Flak in Einzellafetten und vier 8,6-cm-Raketenwerfern (Raketenstartgestell M 42).

 

 

Einsatzgeschichte

Die Togo wurde am 18. August 1943 in Dienst gestellt. Die Kriegsmarine stellte das seemännische Personal, und die 22. Kompanie des Luftnachrichten-Regiments 222 der Luftwaffe stellte das nachrichtentechnische Personal. Nach Erprobungs- und Ausbildungsfahrten ging das Schiff am 5. November zu Restarbeiten noch einmal in die Deutschen Werke Kiel. Ab 18. November erfolgten weitere Erprobungen. Dabei wurde das Schiff am 16. Dezember 1943 im Kieler Hafen bei einem Luftangriff von insgesamt 12 Brandbomben getroffen, aber nur leicht beschädigt. Weitere Erprobungen gingen bis nach Aarhus und Reval.

 

In der Nacht zum 5. März 1944, nach den drei sowjetischen Großbombardements von Helsinki (6./7., 16./17. und 26./27. Februar) wurde die Togo in den Finnischen Meerbusen geschickt, um dort bis zum 4. Mai 1944 die Luftverteidigung von Helsinki und Reval zu unterstützen. Danach operierte sie bis zum 12. Mai in der Koplibucht, unmittelbar westlich von Reval, ohne dass von dort aus Nachtjäger geführt werden konnten, und am 12. Mai kehrte das Schiff daher in den Finnischen Meerbusen zurück. Vom 1. bis 26. Juni lag das Schiff zu Werftarbeiten in Gotenhafen. Am 1. Juli verließ die Togo Gotenhafen und verlegte nach Nötö im Südosten der Ålandinseln vor dem Bottnischen Meerbusen, wo sie den Funkmess-Schutz der dort liegenden Marineeinheiten, darunter insbesondere die drei Schweren Kreuzer Lützow, Admiral Scheer und Prinz Eugen, übernahm; dazu unterstand das Schiff operativ der Luftflotte 1. Die Kreuzer verließen den Stützpunkt am 8. Juli, aber die Togo blieb noch bis zum 20. Juli als schwimmende Flugmeldestelle in Nötö. Dann wurde sie von dem Zerstörer Z 28 abgelöst. Beim Rückmarsch nach Libau übernahm sie von dem Torpedoboot T 196 etwa 400 Überlebende des am 16. Juli 1944 bei Kotka von sowjetischen Flugzeugen versenkten Flak-Kreuzers Niobe, mit denen sie am 21. Juli Libau erreichte. Bei der deutschen Räumung Libaus brachte die Togo am 29. Juli Nachschubgüter, 246 Verwundete und etwa 450 Flüchtlinge nach Gotenhafen, das sie am 31. Juli erreichte.

 

Danach versah sie wieder Dienst als Jägerleitschiff, obwohl weder Tag- noch Nachtjäger zur Verfügung standen. Am 23./24. Oktober verlegte die Togo nach Pillau, wo sie dem Jagdfliegerführer (Jafü) Ostpreußen zur Verfügung gestellt und im Königsberger Seekanal eingesetzt wurde. Ab dem 21. Dezember unterstand die Togo der Luftflotte Reich bzw. der 2. Jagd-Division.

 

Vom 1. bis 4. Januar 1945 wurden die Ortungsanlagen des Schiffs in Kiel auf die Ortung von Tieffliegern umgerüstet. Danach ging das Schiff am 21. Januar auf eine Einsatzposition im Großen Belt, verlegte dann aber bereits am 28. Januar nach Pillau, das am 31. Januar erreicht wurde. Dort übernahm die Togo den Stab des Jafü Ostpreußen und eine größere Anzahl Flüchtlinge. Bereits am 1. Februar wurde der Stab des Jafü Ostpreußen wieder entladen, da dieser im Erdkampf eingesetzt werden sollte. Stattdessen wurden weitere Flüchtlinge aufgenommen. Am Abend des 1. Februar verließ das Schiff mit rund 2.000 Flüchtlingen an Bord Pillau und erreichte am 3. Februar Gotenhafen. Am 4. Februar lief die Togo nach Pillau zurück, um weitere Flüchtlinge aufzunehmen und kehrte bereits am 5. Februar mit diesen nach Gotenhafen zurück. Erst am 8. Februar konnten die Flüchtlinge dann in Danzig von Bord gegeben werden. Am 11. Februar lief die Togo nach Pillau zurück, um hier wieder die Luftmelde- und Jägerführungsaufgaben zu übernehmen. Am 15. März verlegte sie zunächst nach Hela und ankerte anschließend auf der Reede von Gotenhafen. Am 20. März übernahm sie Verwundete und lief vom 21. bis 23. März zusammen mit dem Linienschiff Schlesien nach Swinemünde. Da die Verwundeten dort nicht ausgeschifft werden konnten, lief die Togo am 25. März weiter nach Kiel, wo die Soldaten ausgeladen wurden. Am 4. April wurde das Schiff bei einem Luftangriff auf Kiel beschädigt. Wegen Treibstoffknappheit konnte es auch in den folgenden Tagen nicht auslaufen. Mit Schlepperhilfe wurde es am 10. April in den Nordhafen verlegt. Ab dem 20. April wurden sowohl Teile der Luftwaffenbesatzung als auch Teile der Stammbesatzung an Land gegeben, um im Erdkampf eingesetzt zu werden. Am 3. Mai lief die Togo aus Kiel aus, um auf der Kieler Reede zu ankern. Dort wurde sie am 4. Mai 1945 von den Briten übernommen. Bis Mitte August verblieb eine Restbesatzung an Bord.

 

 

Verbleib

Nach dem Krieg wurde die Togo zunächst von Großbritannien als Kriegsbeute beschlagnahmt, dann aber am 15. Januar 1946 den Vereinigten Staaten zugesprochen, die das Schiff zur Heimführung ehemaliger polnischer Kriegsgefangener einsetzten. Am 14. März 1946 wurde das Schiff an Norwegen weitergegeben. Die norwegische Marine, die es im Dezember in Svalbard umbenannte, nutzte es bis 1954 als Truppentransporter. Seine Passagierkapazität war inzwischen auf 900 Personen erhöht worden, und von Dezember 1947 bis Dezember 1949 wurde die Svalbard...

Erscheint lt. Verlag 18.7.2024
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik
Schlagworte Flotte • Kriegsmarine • Schnellboote • Seekrieg • Unterstützungsschiffe • Weltkrieg
ISBN-10 3-7598-4270-4 / 3759842704
ISBN-13 978-3-7598-4270-1 / 9783759842701
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