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Ein leichteres Vaterland

Deutschlands Weg zu einem neuen Selbstverständnis

(Autor)

Buch | Hardcover
310 Seiten
2005 | 1., Aufl.
Campus (Verlag)
978-3-593-37797-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein leichteres Vaterland - Steve Crawshaw
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Ist Deutschland ein Vaterland? Dürfen wir unser Land mögen, trotz der dunklen Kapitel in seiner Geschichte? Die Trennlinie zwischen Stolz und Scham ist noch immer vermintes Gelände. Aber der Blick des Autors von außen zeigt, dass sich etwas tut: Ist Deutschland auf dem Weg zu einer neuen Normalität?

Steve Crawshaw, Jahrgang 1955, hat viele Jahre als Journalist und Deutschland-Korrespondent für den Independent und die BBC in Deutschland gelebt. 2002 produzierte er die viel beachtete BBC-Dokumentation »Germany Inside Out«. Er ist heute Direktor des Londoner Büros von Human Rights Watch. Der Organisation wurde der Theodor Heuss-Preis 2005 für die Unparteilichkeit und Glaubwürdigkeit ihrer weltweiten Berichterstattung verliehen.

InhaltVorwort zur deutschen Ausgabe9Vorwort13Danksagungen181Ein anderes Land192Zwölf Jahre323Die unaufrichtige Demokratie474Väter und Kinder645Radikale ohne Bomben766Mauern fallen917Die Berliner Republik1158West-östlicher Diwan1299Kanak Attack15010Deutsche Soldaten erwünscht16211Redet vom Krieg18112Nachbarn20313Die Quadratur des Kreises22014Im Kriechgang23415Bröckelnde Tabus25216Auf der Suche nach Normalität27117Und heute289Nachwort:Sechzig Jahre später294Literatur300Register305

"Ein leichteres Vaterland erzählt die Geschichte, wie die deutsche Gesellschaft sich in den vergangenen 60 Jahren gewandelt hat, wie dramatisch sich dabei ihre Ansichten und Erinnerungen veränderten - und wie das Land nach und nach begonnen hat, mit sich ins Reine zu kommen. Die Einstellungen haben sich gründlicher verändert, als viele Nichtdeutsche glauben, und vielleicht auch umfassender, als viele Deutsche sich selbst eingestehen. Wir haben uns angewöhnt, die Grundüberzeugungen einer Demokratie als mehr oder wenigerunveränderlich zu betrachten; in Wirklichkeit können sich Einstellungen radikal und in relativ kurzer Zeit wandeln.Ein leichteres Vaterland handelt vom Verdrängen und vom Wiederfreilegen von Erinnerungen, von Verleugnung und Verant-wortung, von einer kranken Gesellschaft und von einer genesenen. Man kann das Buch als die Geschichte dreier Generationen betrachten. In denfünfziger und sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts war die Bundesrepublik Deutschland ein Land, das sich fast völlig dem Leugnen hingab - wie eine Prüfung der empfohlenen Schulbücher jener Jahre niederschmetternd klar macht. Viele, die das Dritte Reich erlebt hatten,mühten sich eifrig, nicht mit der Ungeheuerlichkeit seiner Verbrechen konfrontiert zu werden. Dieses Verdrängen der Wahrheit führte ein Vierteljahrhundert nach dem Krieg unmittelbar zur Rebellion der 68er-Generation - die in Westdeutschland radikaler war als irgendwo sonst in Europa oder den Vereinigten Staaten. Diese Radikalität führte wiederum zum mörderischen Terrorismus der siebziger Jahre, der in der Gewaltorgie des Herbstes 1977 kulminierte - alles angeblich auf der Suche nach einem "besseren" Deutschland. Und dies wiederum bereitete einer zunehmenden Ablehnung von Gewalt den Boden - und einer neuen Art von Radikalität, deren Verpflichtung auf Gewaltfreiheit von Anfang an ihr Herzstück war. Der Einfluss der Grünen auf die deutsche Gesellschaft - bevor undnachdem sie 1998 Teil der Deutschland regierenden Koalition wurden - reichte weit über die begrenzten Wahlerfolge der Partei hinaus.Der Fall der Mauer 1989 und die Wiedervereinigung im folgenden Jahr zogen eine Menge neuer Probleme, wirtschaftlicher wie sozialer, nach sich. Das Staunen über das Wunder wich bald verbitterten, nicht endenden Schuldzuweisungen. Den beiden Deutschlands kam ihre Liebe zueinander rasch abhanden, als sie erst einmal zusammen in einem Haus lebten. Es dauerte 15 Jahre, bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts, ehe die "Mauer in den Köpfen" zu bröckeln begann.Inzwischen beginnt man, die Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert zum ersten Mal von allen Seiten zu betrachten. In den fünfziger und sechziger Jahren brachte man den Kindern bei, wie sehr die Deutschen gelitten hatten; von den deutschen Verbrechen erfuhren sie nur wenig. In den Jahrzehnten danach war das Gegenteil der Fall: Man betonte die deutschen Untaten, während das schreckliche Leiden Deutscher in und nach 1945, als Millionen von Zivilisten umkamen, in Deutschland selbst wie auch im Ausland fast stillschweigendübergangen wurde."

Übersetzer Hartmut Schickert
Sprache deutsch
Original-Titel Easier Fatherland
Maße 140 x 210 mm
Gewicht 527 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Schlagworte Bundesrepublik Deutschland (1949-1990); Politik/Zeitgeschichte • Deutschland • Deutschland; Politik/Zeitgeschichte • Geschichte • HC/Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Politik • Heimat • Identität • Nationalbewusstsein • Patriotismus
ISBN-10 3-593-37797-7 / 3593377977
ISBN-13 978-3-593-37797-1 / 9783593377971
Zustand Neuware
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