DAS XXL HEIMWERKER HANDBUCH - Die besten Do it yourself Hacks: Wie Sie jedes Problem rund um Haus & Garten kinderleicht selbst lösen und nie wieder einen überteuerten Handwerker beauftragen müssen (eBook)
151 Seiten
Büromüsli (Verlag)
978-3-7576-0745-6 (ISBN)
2. Innenbereich
D
er Innenbereich eines Wohnraumes ist eigentlich genauso zu betrachten wie das modische Outfit eines jeden Einzelnen. Es fordert in regelmäßigen Abständen eine Veränderung. Spätestens bei diesen Überlegungen kommt die Frage auf: Sollen die Wände gestrichen oder besser tapeziert werden? Beide Varianten haben ihren besonderen Charme. Schlussendlich ist es Ihre persönliche Entscheidung, ist es abhängig von Ihrem handwerklichen Geschick und ist es auch eine Frage der Kosten.
2.1 Wände streichen *
Der praktische Vorteil, der für ein Streichen von Wänden spricht, liegt darin, dass Streichen einfach variabler als Tapezieren ist. Sie können eine gestrichene Wand jederzeit neu überstreichen. Eine glatte Wand kann nach dem ersten Anstrich Dank der heutigen Farben bis zu fünfzehn Mal neu überstrichen werden. Ein entscheidendes Argument insbesondere für Mietwohnungen.
2.1.1 Vorbereitung für einen Neuanstrich *
Um ein gutes Ergebnis bei einem Neuanstrich zu erreichen, ist eine gründliche Vorbereitung der Wand/Wände zwingend notwendig. Diese Vorarbeiten erleichtern später nicht nur den Vorgang des Streichens, sie sorgen auch für ein optimales Streichergebnis.
1. Sorgen Sie für eine absolut glatte Wandfläche. Dazu müssen sämtliche Risse, Bohrlöcher usw. verputz werden (Umsetzung siehe Kapitel 2.3).
2. Kleben Sie sämtliche Lichtschalter bzw. Steckdosen mit Malerkreppband äußerst sorgfältig ab. Unsauberes Arbeiten sorgt später garantiert für Nachbesserungen, die sich auf das Gesamtbild der neu gestrichenen Wand auswirken.
3. Nutzen Sie für die großen Flächen auf jeden Fall einen Farbroller, je nach Beschaffenheit der Wand aber den richtigen! Lediglich für schwierige Ecken und Kanten benötigen Sie einen Eckpinsel, einen sogenannten „Kuttenlecker“ (Erklärungen = siehe Absatz 16).
Tipp:
Feuchten Sie den Farbroller vor dem ersten Gebrauch kurz an. Die Farbe wird dann besser aufgenommen.
4. Sollten Sie Wände in einem Raum mit vorhandenem Mobiliar streichen wollen, stellen Sie diese Möbel möglichst eng in der Mitte des Raumes zusammen und decken sie diese mit einer Plane ab. Insbesondere bei einer noch nie gestrichenen Wand sollten Sie zuerst die Untergrundstruktur der Wand überprüfen. Handelt es sich um eine sandende, eine saugende oder eine Rigips-Wand? Alle drei Untergründe saugen sehr schnell Feuchtigkeit auf, was im Umkehrschluss dazu führt, dass die aufgetragene Wandfarbe sehr schnell trocknet. Anders sieht ist es bei gespachtelten Flächen, z. B. geschlossene Bohrlöcher und Risse, aus. Spachtelmaterial hat eine längere Trocknungszeit. Die unterschiedlichen Trocknungszeiten würden zu einer ungleichmäßigen Farbstruktur führen. Auf diese Wände muss vor dem ersten Anstrich zwingend eine Grundierung aufgetragen werden.
Einfache Überprüfung einer Wandstruktur:
- Streichen Sie mit Ihrer Hand über die Wandfläche. Finden sich auf Ihrer Hand Staub oder kleine Sandkörner, stehen Sie vor einer sandenden Wand.
- Spritzen Sie etwas Wasser gegen die Wand. Verfärbt sich die Fläche dunkel und wird das Wasser schnell aufgesaugt, stehen Sie vor einer saugenden Wand.
- Eine verputzte Wand aus Rigips erkennen Sie, wenn Sie daran klopfen und einen dumpfen Ton hören. Wände aus Stein geben keine Klopfgeräusche wieder.
Wenn nötig, tragen Sie mit einem breiten Flachpinsel (mindestens 7 cm breit) die Grundierung in der Kreuzgang-Technik (Erklärungen = siehe Absatz 16) überlappend auf. Es darf kein Stück der Wand ohne Grundierung bleiben. Nach einer Trocknungszeit von etwa fünf Stunden können Sie mit dem Streichen beginnen.
2.1.2 Der Neuanstrich in 5 Schritten *
Die Vorbereitungen zum Streichen haben Sie durchgeführt und Sie wollen jetzt mit dem Streichen beginnen.
Schritt 1: Rühren Sie die Wandfarbe kräftig durch. Entweder nutzen Sie hierfür einen Rührstab, den Sie in eine Bohrmaschine einfügen können (nur die niedrigste Drehgeschwindigkeit nutzen!), oder Sie rühren mit einen Handrührstab (höherer Kraftaufwand!). Durch das Umrühren werden Farbpartikel und Bindemittel der Farbe miteinander verbunden und ergeben eine streichfähige und abdeckende Farbe.
Schritt 2: Streichen Sie zuerst die für einen Farbroller schwer zugängigen Bereiche der Wand. Dazu gehören die Wandecken (Decke zu Wand bzw. Wand zu Wand) und die durch Malerkrepp abgeklebten Lichtschalter, Steckdosen usw. Streichen Sie diese Bereiche mit einem Eckpinsel. Streichen Sie dabei stets von oben nach unten und vor allem großzügig, da Sie später mit dem Farbroller nicht an die Kanten kommen. Das gilt auch für die waagerechten Zonen an Lichtschalter und Steckdosen. Da sie später auch die restliche Wand von oben nach unten streichen, vermeiden Sie somit Farbabsätze durch unterschiedliche Streichrichtungen.
Schritt 3: Lassen Sie die gestrichenen Ecken und Kanten nicht antrocknen, sondern streichen Sie umgehend den Rest der Wand. Nutzen Sie einen Farbroller (siehe später folgende Aufstellung) und streichen Sie die restliche Wand zuerst in diagonalen, überkreuzenden Bahnen. Danach streichen Sie mit der Farbrolle noch einmal von oben nach unten, niemals quer. Diese Nass-in-Nass Technik (Erklärung = siehe Absatz 16) sorgt für eine gleichmäßige Verteilung der Farbe.
Schritt 4: Nachdem Sie die komplette Wand gestrichen haben, lassen Sie die Farbe auf der Wand 24 Stunden richtig durchtrocknen. Setzen Sie während der Trocknungsphase auf keinen Fall die Abdeckungen von Steckdosen, Lichtschalter usw. wieder ein. Sie können mit der Farbe verkleben und bei einem zukünftigen Entfernen sogar die Wand beschädigen. Letzteres könnte vermutlich einen Neuanstrich zur Folge haben.
Schritt 5: Am nächsten Tag können Sie das Zimmer wieder „in Betrieb nehmen“. Stellen Sie die Möbel wieder an ihren Platz, hängen Sie Bilder oder Ähnliches an die Wand usw., usw.
Wichtig!
Sollte wider Erwarten die Farbdeckung nicht zufriedenstellend sein und dadurch ein zweiter Anstrich notwendig werden, lassen Sie den ersten Anstrich gut durchtrocknen. Anderenfalls werden Sie als Streichergebnis eine fleckige Wand vorfinden.
| Benötigtes Werkzeug und Material |
| Werkzeug | Material |
| Malerspachtel groß + klein | Malerkreppband |
| Farbroller (passend zum Untergrund) | Putz/Spachtelmasse |
| Eckpinsel (Kuttenlecker) | Abdeckplane |
| Flachpinsel (nur für Grundierung) | Wandfarbe |
| 2. Eimer (für Aufbewahrung Farbroller) | ggf. Grundierung |
| Rührstab |
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| Abstreifgitter und Farbwanne |
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2.1.3 Wie findet man den richtigen Farbroller? *
Nachfolgend erhalten Sie einige Infos zu verschiedenen Farbrollern inkl. Einsatzmöglichkeiten.
Langfloriger Farbroller aus Polyester
Dieser Farbroller kommt dann zum Tragen, wenn die Wand vom Ursprung recht uneben ist. Das kann einerseits durch die Bausubstanz hervorgerufen werden, z. B. durch eine Schicht Rauputz, andererseits durch eine Raufasertapete, die nicht von der Wand abgelöst werden soll. Die entsprechenden Vertiefungen auf der Wand sind für die langen Fasern des Farbrollers kein Problem und sorgen für einen gleichmäßigen Anstrich.
Kurzfloriger Farbroller aus Polyester
Dieser Farbroller ist im Gegensatz zu der langflorigen Version für glatte Flächen bestens geeignet. Das beste Ergebnis erreichen Sie mit diesem Farbroller bei einer komplett neu verputzten und geglätteten Wand.
Nylon- bzw. Velours-Farbroller
Die Herstellung der meisten Wandfarben beruht auf Wasserbasis. Nur wenige Wandfarben enthalten lösemittelhaltige Substanzen. Sie werden heute nur noch in feuchten Räumen (Bad, Küche) eingesetzt. Die Lösungsmittel sorgen dafür, dass z. B. Polyester-Farbroller schnell verkleben, sich teilweise sogar auflösen. Bei Nylon- und Velours-Farbrollern tritt diese Zersetzung nicht ein.
Mikrofaser-Farbroller
Diese Variante eines Farbrollers wird für das Streichen von Lasuren eingesetzt. Durch die hohe Saugfähigkeit der Mikrofaser erfolgt eine hohe Farbabgabe der Lasur, mit der ein nahezu ebenmäßiges Farbresultat erreicht wird. Ganz nebenbei lassen sich mit Mikrofaser-Farbrollern auch Küchenplatten schnell und einfach neu lasieren.
Farbroller aus Schaumstoff
Schaumstoff-Farbroller werden zum Streichen von Lacken (Holz, Kunststoff, Metall usw.) eingesetzt. Sie sorgen für eine ebenmäßig gestrichene Fläche.
Farbroller mit einer Muster- oder Strukturwalze
Diese Farbroller sind bestens geeignet, um Wände nicht nur zu streichen, sondern auch gleichzeitig kreativ zu gestalten. Auf der Rolle sind entweder ein Muster bzw. eine Struktur eingeprägt. Beim Streichen der Wand wird in der Farbe dieses Muster bzw. diese Struktur auf die Wandfläche übertragen und sorgt für ein einzigartiges Farbenspiel.
2.1.4 Worauf muss man beim Kauf eines...
| Erscheint lt. Verlag | 24.11.2023 |
|---|---|
| Verlagsort | Jemgum |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Freizeit / Hobby ► Handarbeit / Textiles |
| Schlagworte | Handwerker Buch • handwerker bücher • handwerker ebook • Handwerker Geschenke • Heimwerker • heimwerker buch • heimwerker bücher • heimwerker ebook • Heimwerker Geschenke • heimwerker handbuch |
| ISBN-10 | 3-7576-0745-7 / 3757607457 |
| ISBN-13 | 978-3-7576-0745-6 / 9783757607456 |
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