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Steife Gelenke schmerzfrei wieder beweglich machen (eBook)

Das praktische Selbsthilfebuch
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
176 Seiten
Trias (Verlag)
978-3-432-11808-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Steife Gelenke schmerzfrei wieder beweglich machen -  Jochen Schomacher
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<p><strong>Aktiv für bewegliche Gelenke</strong></p> <p>Fühlen Sie sich steif? Oft zieht es in Knie und Sprunggelenk, wenn wir in die Hocke gehen. Oder es fällt in der Schulter schwer, den Arm hochzuheben. Bei großen Schritten bremst die Hüfte. Und nicht selten spannt es beim Beugen und Strecken in Rücken und Nacken. Solche Bewegungseinschränken sind in zunehmendem Alter häufig und kommen schon in mittleren und jungen Jahren vor – nicht nur nach einem Gips oder Wochen nach einer Operation. Sie können auch zu Schmerzen führen.</p> <p>Der promovierte Gelenk-Experte Jochen Schomacher erklärt Ihnen</p> <ul> <li>die wissenschaftlichen Grundlagen der Behandlung</li> <li>warum Ihre Selbstbehandlung entscheidend ist</li> <li>wie Sie diese allein durchführen können oder auch gemeinsam mit Ihrem Arzt oder Physiotherapeuten.</li> </ul> <p><strong>Für mehr Beweglichkeit in jedem Lebensalter.</strong></p>

<p>Der Physiotherapeut <strong>Dr. Jochen Schomacher</strong> spezialisierte sich in Orthop&auml;discher Manueller Therapie, absolvierte eine Lehrausbildung in Frankreich (M.C.M.K.) und erwarb in Amerika den klinischen Doktor in Physiotherapie (DPT). Sein weiterf&uuml;hrendes Studium in Deutschland (B.Sc. und M.Sc.) schloss er in D&auml;nemark mit der Promotion in klinischen Wissenschaften (Ph.D.) ab. Neben zwei Fachb&uuml;chern, eines in der 6. Auflage und in 7 Sprachen &uuml;bersetzt, publizierte er Buchkapitel und &uuml;ber 90 Fachartikel.</p>

Steife Gelenke – Ursache und Behandlung


Steifes Knie, mühevolles Armheben, Rundrücken – dagegen können Sie selbst etwas tun. Erfahren Sie mehr über die Ursachen, um sie gezielt behandeln zu können.

Gelenk und Mensch – das biopsychosoziale Denkmodell

Ein steifes Gelenk beeinflusst unser ganzes Sein und unser Umfeld. Diese wiederum wirken sich auf unser Erleben des Gesundheitsproblems aus. Daher ist eine umfassende Sichtweise nötig.

Ein Gesundheitsproblem ist in vielen Fällen recht komplex. Stellen Sie sich vor, die Streckung Ihres Knies wäre eingeschränkt. Eigentlich wäre das gar nicht so schlimm. Es täte nicht weh, und Sie würden nur etwas hinken – mehr nicht. Doch wahrscheinlich würde Sie das stören, sodass Sie die Streckung mit Kraft forcieren würden. Das aber könnte eine Entzündung und in der Folge Schmerz auslösen, der Sie noch mehr hinken ließe. Darüber wären Sie wohl verärgert, weil Ihr gut gemeintes Bemühen alles verschlimmert hätte und Sie nun nicht mehr wie gewohnt arbeiten und Ihren Freizeitaktivitäten nachgehen könnten. Zudem kämen Sie sich »komisch« vor, weil die Mitmenschen sich Ihnen gegenüber anders verhielten als sonst, denn Sie wären ja irgendwie »behindert«. Dieser Unmut und weitere damit verbundene negative Emotionen würden Ihren Umgang mit dem Schmerz und dem Gesundheitsproblem verschlechtern.

Krank ist nicht nur das Gelenk

Es reicht daher oft nicht, nur das sogenannte biomedizinische Problem zu behandeln. Ein biomedizinisches Problem hat eine klare Ursache, einen typischen Verlauf und eine passende Therapie. Ihr steifes Kniegelenk wäre beispielsweise durch eine Verkürzung der Gelenkkapsel aufgrund von Bewegungsmangel verursacht, würde unbehandelt immer steifer werden und benötigte als Therapie eine Verlängerung der Gelenkkapsel. Nehmen wir an, Sie hätten diese Gelenksteifheit erfolgreich gelöst, zum Beispiel mit den Techniken dieses Buches. Vielleicht wären damit jedoch nicht alle medizinischen Probleme beseitigt. So könnten Sie trotz wiedererlangter Beweglichkeit weiterhin hinken, weil sich Ihr Bewegungsmuster verändert hätte. Das Knie könnte weiterhin wehtun, obwohl es wieder frei beweglich wäre, und Sie wären deshalb verständlicherweise immer noch unzufrieden und unglücklich. Wir müssen bei einem Gesundheitsproblem folglich den ganzen Menschen betrachten.

Psychosoziale Einflüsse

Und es kann noch schlimmer kommen. Ihr Arbeitgeber könnte Ihnen wegen der Gehbehinderung Ihre Tätigkeit als Postbote kündigen. Sie könnten in finanzielle Not geraten, Ihre sozialen Kontakte verlieren, niedergeschlagen werden und »in ein Loch fallen«, wie man die damit verbundenen psychischen und sozialen Schwierigkeiten umschreibt.

In den 1970er Jahren erkannte die Medizin, dass es in vielen Fällen nicht genügt, nur das biomedizinische Problem zu behandeln  ▶ [23], denn es hat wie das steife Knie Auswirkungen auf unser subjektives und soziales (Er-)Leben. Umgekehrt wirken unsere persönlichen Einstellungen, die Mitmenschen und unsere Lebenssituation auf unseren Umgang mit dem Gesundheitsproblem. Müssen wir beispielsweise allein und ohne Hilfe damit zurechtkommen, oder unterstützt uns ein gutes soziales Netz von Familie und Freunden bis hin zum uns frei zugänglichen Gesundheitssystem?

Biomedizinisch und psychosozial = biopsychosoziales Denkmodell

Diese umfassende Betrachtungsweise des komplexen biomedizinischen Problems im Rahmen der psychischen, sozialen und ökonomischen Einflüsse und Folgen beschreibt das sogenannte biopsychosoziale Denkmodell. Darin gibt es zahlreiche Wechselbeziehungen zwischen den verschiedenen Faktoren, die das Gesundheitsproblem bestimmen und beeinflussen. Sie sind so vielfältig, dass die Forscherinnen und Forscher sie nicht alle exakt erfassen können. Deshalb ist es nach wie vor ein Denkmodell, das viele Diskussionen auslöst, und keine einfach messbare Tatsache. Doch es ist das aktuell in der westlichen Medizin am meisten benutzte Denkmodell.

Fokus auf einen Teil

Ein Buch wie dieses kann nicht alle Aspekte des vielschichtigen Gesundheitsproblems der Bewegungseinschränkung abdecken. Daher beschränken wir uns hier auf dessen biomedizinischen Teil. Das primäre Ziel ist, die Beweglichkeit Ihres steifen Gelenks zu vergrößern und zu erhalten. Im theoretischen Teil dieses Buches erfahren Sie, wie das funktioniert. Und im praktischen Teil finden Sie Übungen, mit denen Sie das steife Gelenk wieder beweglich machen können.

Sorgen Sie für sich!

Aber es kann gut sein, dass Ihr Gesundheitsproblem über das eigentliche biomedizinische, also die Gelenksteife, hinausgeht. Wenn Sie den Eindruck oder das Gefühl haben, dass weitere Schwierigkeiten damit verbunden sein könnten, egal ob in anderen Organsystemen oder in finanzieller, beruflicher, menschlicher oder sonstiger Art, dann sollten Sie sich darum kümmern. Erzählen Sie Ihrem Arzt oder Ihrer Therapeutin davon und fragen Sie ihn bzw. sie um Rat. Sind Sie damit nicht zufrieden, suchen Sie Unterstützung bei anderen (Fach-)Personen. Heutzutage gibt es Hilfe. Wir müssen sie nur suchen – und finden.

Viele Faktoren

Die ▶ Abbildung zeigt Ihnen als Grundlage dieses Denkmodells die sozialen und ökonomischen Umstände. Sie stellen die Lebenssituation dar, in der wir unser Gesundheitsproblem erleben. Haben wir beispielsweise einen verlässlichen Freundeskreis und soeben im Lotto gewonnen, ertragen wir ein Unglück besser, als wenn wir vereinsamt und verarmt sind. Auch unsere innere persönliche Situation prägt unser Empfinden und Wahrnehmen der Erkrankung. Sind wir glücklich verliebt, überwinden wir eine Schwierigkeit besser, als wenn wir traurig und verlassen sind. Manche Menschen sind resilient und können mit Krisen konstruktiv und lösungsorientiert umgehen, was anderen hingegen fast unmöglich erscheint. Psychologische Aspekte dieser Art prägen wesentlich unseren Umgang mit dem Gesundheitsproblem. Vor diesem Hintergrund steht das eigentliche biomedizinische Problem. Dazu zeigt Ihnen die Abbildung, wie Schmerz und Entzündung in Gelenken und Muskeln mit einer Bewegungsstörung wie der Gelenksteife zusammenhängen können.

Schmerz und Entzündung

Als Patient oder Patientin werden Sie wahrscheinlich am meisten über den Schmerz klagen. Mit ihm ist häufig, besonders beim akuten Schmerz, eine Entzündung verbunden. So tut beispielsweise die Arthrose in Ihrem Kniegelenk erst weh, wenn eine Entzündung hinzukommt, die meist die Gelenkkapsel betrifft (Arhtritis). Oft liegt das entzündete oder gereizte Gewebe so tief wie beispielsweise beim Hüftgelenk, dass wir die klassischen Entzündungszeichen wie Rötung und Schwellung nicht sehen können. Dieser akute Schmerz vergeht meist mit dem Rückbilden der Entzündung, weshalb der Arzt bzw. die Ärztin Ihnen oft entzündungshemmende Medikamente verschreibt oder Sie sich selbst eines besorgen.

Manchmal wird der Schmerz chronisch. Dann ist der Teil Ihres Nervensystems überempfindlich geworden, der die Signale verarbeitet, die letztlich zur Schmerzempfindung führen. Jetzt können selbst kleinste Bewegungen, der geringste Druck und ähnliche einfache Reize wehtun, die normalerweise keinen Schmerz auslösen. Diese Überempfindlichkeit bleibt, selbst wenn die Entzündung bzw. Verletzung im peripheren Gewebe schon (weitgehend) geheilt ist. Chronischer Schmerz verlangt daher eine Art Desensibilisierung des den Schmerz verarbeitenden Systems. Sollte die Entzündung bzw. Verletzung im Gewebe noch weiterhin bestehen, was möglich, aber nicht unbedingt gegeben ist, müssen Sie diese natürlich zusätzlich behandeln. Auch eine schon lang dauernde Gelenksteife kann mit einem chronischen Schmerz einhergehen. Lassen Sie sich in diesem Fall von einer Ärztin oder einem Physiotherapeuten beraten.

Funktionsstörung der Bewegung

Der Begriff »Funktionsstörung« in der ▶ Abbildung bezieht sich auf alle mit der Bewegung zusammenhängende Aktivitäten wie Gehen, Bücken, Greifen usw. Eine Störung dieser Funktionen können wir – vereinfacht gesagt – auf zu viel oder zu wenig Bewegung zurückführen. So können Sie vielleicht schlechter gehen, weil Ihr Hüftgelenk in Streckung eingeschränkt ist. Oder sie können den Arm nicht beschwerdefrei hochheben, weil Ihr Schultergelenk etwas überbeweglich ist. Zahlreich sind die Faktoren, die dieses komplexe Geschehen beeinflussen und mitbestimmen. In diesem Buch beschränken wir uns aus Platzgründen auf die Gelenkkontraktur, also auf eine Verkürzung der Gelenkkapsel, die eine Bewegungseinschränkung verursacht. Sie fühlen sich im Gelenk »steif«. Hier wirken die Selbstmobilisation und die Lagerung sowie die ergänzenden Übungen, die Sie in diesem Buch kennenlernen.

Zusammenhang zwischen Schmerz und Funktionsstörung

Sie können einige Strukturen des Gelenks reizen, wenn Sie am Ende der Bewegung forciert weiterdrücken und die Spannung auf diese Strukturen wie die Gelenkkapsel und -bänder übermäßig erhöhen. Das geschieht beispielsweise, wenn Sie trotz eingeschränkter Beugung im Knie tief in die Hocke gehen. Diese Bewegung kann dann eine Entzündung und Schmerz auslösen. In dem Fall besteht ein Zusammenhang – eine Korrelation – zwischen der Funktionsstörung »eingeschränkte Kniebeugung« und der schmerzhaften Entzündung. Wenn Sie die Funktionsstörung behandeln, also die Kniebeugung verbessern, werden in der Folge wahrscheinlich auch Schmerz und Entzündung zurückgehen. Sie können diesen möglichen Zusammenhang zwischen der Funktionsstörung (Gelenksteifheit) und Ihren...

Erscheint lt. Verlag 4.10.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Schlagworte Daumengelenk • Eigelenk • Ellenbogengelenk • Fingergelenk • fingergelenke schmerzen • Fußgelenk • Gelenk • Gelenke • Gelenke knacken • Gelenke schmerzen • Gelenkkapsel • Gelenkschmerzen • gelenkschmerzen finger • Handgelenk • handgelenk schmerzen • Hüfte • Hüftgelenk • hüftgelenk schmerzen • isg gelenk • Kiefergelenk • Kiefergelenkschmerzen • Kniegelenk • Kugelgelenk • Radgelenk • Sattelgelenk • Scharniergelenk • Schultergelenk • schultergelenk schmerzen • Sprunggelenk • Zapfengelenk
ISBN-10 3-432-11808-2 / 3432118082
ISBN-13 978-3-432-11808-6 / 9783432118086
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