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Verstopfung bei Kindern (eBook)

Ursachen und Therapien der chronischen Obstipation. Wie du dein Kind unterstützt - praktische Hilfe für Eltern
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
152 Seiten
Trias (Verlag)
978-3-432-11756-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Verstopfung bei Kindern -  Yvonne Schroffenegger,  Wilfried Krois
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<p><strong>Verstopfung - ein oft unterschätztes Problem</strong></p> <p>Die funktionelle Obstipation, also die Verstopfung ohne organische Ursache, ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Wird sie nicht rasch erkannt und richtig behandelt, leiden betroffene Kinder oft Monate bis Jahre unter starken Schmerzen und entwickeln Angst vor dem Stuhlabsatz. Oft kommt eine Stuhlinkontinenz (Enkopresis) dazu, bei der die Kinder den Stuhl unkontrolliert in die Unterhose absetzen.</p> <p>Yvonne Schroffenegger, Gründerin der Patientenorganisation Knopf im Bauch e.V., weiß aus eigener Erfahrung, wie belastend die Situation für die gesamte Familie ist. Zusammen mit Dr. Wilfried Krois, dem Experten für chronische Obstipation, klärt sie über Hintergründe und sinnvolle Behandlungsmethoden auf. Zusätzlich gibt sie praktische Tipps für den Alltag und ersetzt Mythen durch Fakten.</p> <ul> <li>Probiotika, Flohsamen, Laxantien … Was hilft wirklich?</li> <li>Wie Eltern und Kinder am gleichen Strang ziehen: Den Alltag wieder positiv und entspannt gestalten</li> <li>Kompetentes Duo: Betroffene Mutter und Facharzt für Kinder- und Jugendchirurgie</li> </ul> <p>Die Verstopfung in den Griff bekommen – damit dein Kind wieder lachen kann.</p>

Yvonne Schroffenegger hat aufgrund eigener Erfahrungen in der Familie die Patientenorganisation Knopf im Bauch gegründet, die sich speziell mit der Thematik Verstopfung bei Kindern beschäftigt. Als betroffene Mutter hat sie sich im Laufe der Zeit und auch im Rahmen der Gründung und des Betriebs der Selbsthilfeorganisation Knopf im Bauch e. V. sehr viel Wissen zur Obstipation angeeignet und zuletzt auch bei den aktuellen deutschen Leitlinien zur Therapie von chronischer Verstopfung bei Kindern mitgewirkt. Dr. Wilfried Krois ist Facharzt für Kinder- und Jugendchirurgie und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Obstipation bei Kindern. Er betreut die Spezialambulanz für anorektale Erkrankungen im Kindesalter, sowie die Spezialambulanz für Abdominalchirurgie und Motilitätsstörungen im Kindes- und Jugendalter der Medizinischen Universität Wien.

Yvonne Schroffenegger hat aufgrund eigener Erfahrungen in der Familie die Patientenorganisation Knopf im Bauch gegründet, die sich speziell mit der Thematik Verstopfung bei Kindern beschäftigt. Als betroffene Mutter hat sie sich im Laufe der Zeit und auch im Rahmen der Gründung und des Betriebs der Selbsthilfeorganisation Knopf im Bauch e. V. sehr viel Wissen zur Obstipation angeeignet und zuletzt auch bei den aktuellen deutschen Leitlinien zur Therapie von chronischer Verstopfung bei Kindern mitgewirkt. Dr. Wilfried Krois ist Facharzt für Kinder- und Jugendchirurgie und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Obstipation bei Kindern. Er betreut die Spezialambulanz für anorektale Erkrankungen im Kindesalter, sowie die Spezialambulanz für Abdominalchirurgie und Motilitätsstörungen im Kindes- und Jugendalter der Medizinischen Universität Wien.

Der Lifestyle


Was versteht man unter gesunder Ernährung und ausreichender Bewegung? Wie viele Ballaststoffe braucht mein Kind und wie viel soll es täglich trinken?

Was bei all diesen Punkten als »normal« anzusehen ist, hängt sehr stark vom Alter deines Kindes ab. Aber schauen wir uns das Ganze einmal genauer an:

Die Ernährung


Die WHO empfiehlt, 6 Monate voll zu stillen und dann mit der Beikost zu beginnen ▶ [7]. Falls du nicht stillen kannst oder möchtest, solltest du deinem Baby alternativ dazu einen geeigneten Muttermilchersatz anbieten. Als Muttermilchersatz gelten alle Formula-Nahrungen mit den Bezeichnungen Pre, 0 und 1. Der Zeitpunkt der Beikosteinführung richtet sich jedoch nicht in erster Linie nach dem Alter deines Kindes, sondern danach, wann es alle Beikostreifezeichen erfüllt. In der Regel erreichen Babys diese Beikostreife um den 6. Lebensmonat herum, manche ein paar Wochen früher, andere ein paar Wochen später. Es ist sehr wichtig, dass du die Beikostreife abwartest, denn erst dann ist der Körper deines Kindes bereit, langsam mit fester Nahrung zu beginnen. Sollte dein Baby schon vor dem Erreichen aller Reifezeichen mit der Beikost starten, ist sein Darm höchstwahrscheinlich noch überfordert und reagiert eventuell mit Verstopfung. Falls dein Baby jedoch auch Wochen nach dem 6. Monat noch kein Interesse an Beikost zeigt oder jedes Essen aus dem Mund schiebt, solltest du es einer Kinderärztin oder einem Kinderarzt vorstellen. Ein Eisenmangel z. B. kommt häufiger vor und macht appetitlos. Nicht entdeckte orale Restriktionen wie z. B. Zungen- oder Wangenbänder können dein Baby am Essen hindern.

Wenn dein Kind alle Reifezeichen erfüllt, beginnt für euch ein neuer, spannender Lebensabschnitt. Dein Baby ist bereit, eine Fülle von neuen Lebensmitteln kennenzulernen. Bis etwa zum 9. oder 10. Lebensmonat ist Beikost dabei hauptsächlich ein Angebot an dein Kind, diese Lebensmittel zu erkunden und auszuprobieren. Wie viel Essen dabei tatsächlich in seinem Magen landet, ist erst mal unwichtig, denn sein Körper braucht Zeit, sich an die neue Form der Ernährung zu gewöhnen. Das klappt am besten, wenn du ihm immer nur kleine Portionen anbietest und nicht versuchst, Milchmahlzeiten zu ersetzen. Mehr als eine Portion pro Mahlzeit – die in eine Babyhand passt – ist dabei für die meisten Babys noch zu viel. Zusätzlich solltest du deinem Kind auch in der Zeit der Beikosteinführung vor und nach jeder Mahlzeit Muttermilch oder einen Muttermilchersatz anbieten. So hat das noch unreife System deines Babys die besten Chancen, die neuen Nahrungsmittel gut zu vertragen ▶ [8]. Falls du nicht stillen kannst oder möchtest, kannst du deinem Baby auch im 2. Lebenshalbjahr weiterhin nach Bedarf einen Muttermilchersatz anbieten.

Etwa ab dem 10. Lebensmonat fangen die meisten Babys ganz von selbst an, mehr zu essen. Wichtig ist, dass du deinem Kind von Anfang an eine ausgewogene Mischkost anbietest. Womit du dabei anfängst, ist in der Tat ziemlich egal und oft von rein kulturellen Hintergründen geprägt. So starten Eltern im deutschsprachigen Raum primär mit Karotte – die übrigens bei vielen Kindern stopfende Wirkung hat. Italienische Eltern beginnen gerne mit Gemüsesuppe mit Fleisch und Parmesan, die mit Reismehl angedickt wird. In Schweden gibt es zu Beginn Kartoffelbrei, der durch Pastinake, Blumenkohl, grüne Bohnen oder anderes Gemüse ergänzt wird. In Thailand startet man traditionell mit einer Gemüsebrühe oder mit Reis. Ergänzt durch gematschte Banane, Pastinake oder Mango ▶ [9]. Du siehst also: Vieles ist möglich. Tatsächlich gibt es nur wenige Lebensmittel, die Babys nicht ab dem Beikoststart essen dürfen. Bei Kuhmilch und Kuhmilchprodukten ist dabei jedoch Vorsicht geboten. Aufgrund ihres hohen Proteingehaltes gibt es hier bestimmte Obergrenzen, die nicht überschritten werden dürfen. Ausführliche Informationen dazu findest du in Beikost-Büchern und auf einschlägigen Beikost-Seiten im Internet.

Zudem empfiehlt die WHO, zwei Jahre und darüber hinaus weiter zu stillen. Nämlich genau so lange, wie sich Mama und Kind dabei wohlfühlen. Diese Empfehlung basiert unter anderem auf der Tatsache, dass gestillte Kinder auch im 2. Lebensjahr noch viele Nährstoffe aus der Muttermilch beziehen. So decken sie z. B. ihren Eisenbedarf zu 55 %, ihren Bedarf an Vitamin A und C sogar zu über 90 % über die Muttermilch. Zudem steigt deren Gehalt an wichtigen Antikörpern im Verlauf des 2. Lebensjahres des Stillkindes wieder an und schützt dieses somit langfristig vor Krankheiten. Muttermilch ist also nach 6 Monaten nicht, wie oft gedacht, plötzlich »wertlos« für dein Kind, sondern auch bis weit ins 2. Lebensjahr sehr wichtig. Wenn dein Kind nicht gestillt wird, sondern einen Muttermilchersatz bekommt, kannst du diesen ebenfalls bis zum Ende der Milchzeit – mit etwa 2 Jahren – anbieten. Ein Umstieg auf eine Folgemilch – also eine 2er- und 3er-Milch – ist in der gesamten Milchzeit weder nötig noch sinnvoll. Egal, ob du stillst oder nicht: Wichtig ist jedenfalls, dass dein Kind auch im 2. Lebensjahr noch Muttermilch oder einen Muttermilchersatz als wichtigen Baustein einer ausgewogenen Ernährung bekommt. Kuhmilchmengen von mehr als 250 ml pro Tag sollten bei Kindern jenseits des Säuglingsalters jedoch vermieden werden, da sie eine Verstopfung begünstigen können ▶ [10].

Auch nach dem Abschluss der Beikosteinführung begleitet uns die ausgewogene, bunte Mischkost. Mit einer altersentsprechenden, gesunden und abwechslungsreichen Ernährung kann der Energie- und Nährstoffbedarf vom Kleinkindalter an abgedeckt werden. Diese sollte aus Obst, Gemüse, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten, Milchprodukten, magerem Fleisch, Geflügel und Fisch bestehen ▶ [11]. Wichtig ist hier allerdings, dass die jeweils entsprechenden Portionsmengen und Portionsgrößen beachtet werden. So sollen entsprechend der Ernährungspyramide z. B. täglich 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst gegessen werden (siehe Abb. unten). 1 Portion entspricht dabei der vollen Hand der Person, für die diese Portion vorgesehen ist. In einigen Ausnahmen auch 2 Hände voll ▶ [12]. Zudem sollte es keine allgemeinen Verbote von bestimmten Lebensmitteln oder Lebensmittelgruppen wie z. B. Schokolade oder Süßigkeiten geben. Verbote machen Dinge interessanter und können zu einem ungesunden Umgang mit bestimmten Lebensmitteln bis hin zu einer Essstörung führen.

Die Ernährungspyramide

Die Sache mit den Ballaststoffen


Als Ballaststoffe werden all jene Bestandteile der Nahrung bezeichnet, die vom Körper nicht verdaut werden können. Dabei handelt es sich meistens um komplexe Zuckerverbindungen, die den Körper zwar nicht mit Nährstoffen versorgen, aber dennoch eine wichtige Rolle bei der Verdauung spielen: Sie binden bereits im Magen Flüssigkeit, erhöhen damit das Volumen des Speisebreis, sorgen für eine schnellere Magenfüllung und damit für ein rechtzeitiges Auftreten des Sättigungsgefühls. Gleichzeitig wird der Magen langsamer entleert, wodurch der Nahrungsbrei langsamer in den Darm gelangt und die Nährstoffaufnahme im Darm gesteigert wird. Im Darm angekommen, quellen sie weiter auf und regen damit die Peristaltik an. Dadurch wird der Speisebrei schneller vorwärts transportiert, was wiederum einer akuten Verstopfung vorbeugen kann. Ballaststoffe sind bereits in der Muttermilch enthalten und sollen auch mit Beginn der Beikost Teil unserer Ernährung sein. Wichtig ist dabei jedoch, dass wir dazu ausreichend trinken. Denn nur dann können wir unsere Ballaststoffe gut verwerten. Also Achtung: Sollte dein Kind viele Ballaststoffe essen, dazu aber zu wenig trinken, können sich dadurch schwere Verstopfungen entwickeln. Zudem solltest du das Angebot an Ballaststoffen nur langsam steigern, wenn dein Kind diese bisher nicht gewohnt ist. So kann sich der Darm an die neue Herausforderung anpassen. Ansonsten könnte auch das zu einer Verstopfung führen.

Im Allgemeinen unterscheiden wir zwischen wasserlöslichen und wasserunlöslichen Ballaststoffen. Für Kinder, die zu Verstopfung neigen, sind vor allem die sogenannten wasserlöslichen oder löslichen Ballaststoffe wie z. B. Pektin, Guar und Inulin wichtig. Diese finden sich in den meisten Obstsorten, aber auch in Hafer, Gerste oder Hülsenfrüchten. Sie binden deutlich mehr Flüssigkeit als wasserunlösliche Ballaststoffe und sind deswegen besonders wertvoll für unsere Kinder. Wasserunlösliche Ballaststoffe wie z. B. Zellulose, Hemizellulose oder resistente Stärke in Weizenkleie, Vollkornbrot, Hartweizenerzeugnissen, Mais oder Kartoffeln binden im Vergleich dazu eher wenig Flüssigkeit. Wie viele Ballaststoffe dein Kind dabei in welchem Alter in etwa braucht, kannst du dir mit einer ganz einfachen Formel ausrechnen: Alter deines Kindes + 5–10g Ballaststoffe/Tag oder 10g pro 1000kcal Energiebedarf. Nimmt man das Alter als Anhaltspunkt, so benötigt ein 10 Jahre altes Kind etwa 15–20g Ballaststoffe pro Tag.

In welchen Lebensmitteln sind viele Ballaststoffe enthalten?

Lebensmittel

Ballaststoffmenge pro 100 Gramm

Lebensmittel

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Erscheint lt. Verlag 2.8.2023
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Krankheiten / Heilverfahren
Schlagworte Abführmittel • Beckenboden • Darm • Enkopresis • Flohsamen • lactulose • Laxantien • Morbus Hirschsprung • Obstipation • Prokinetika • Stuhlgang • Stuhlinkontinenz • Verstopfung • Verstopfung Baby • Verstopfung bei Kindern • Verstopfung Kleinkind • Zöliakie
ISBN-10 3-432-11756-6 / 3432117566
ISBN-13 978-3-432-11756-0 / 9783432117560
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