Erzähl mal, wer du bist (eBook)
256 Seiten
Scorpio Verlag
978-3-95803-489-1 (ISBN)
Dr. Dennis Rebelo ist Universitätsprofessor, Redner und Karrierecoach. Er ist der Schöpfer des Peak-Storytelling-Modells, einer forschungsbasierten Methode für die Gestaltung der Erzählung darüber, wer Sie sind und was Sie antreibt und warum. Seine Technik wird von Menschen auf der ganzen Welt genutzt. 2020 erhielt er den Thomas J. Carroll Award für herausragende Lehrleistungen an der Roger Williams University. Er lebt derzeit in Rhode Island.
Dr. Dennis Rebelo ist Universitätsprofessor, Redner und Karrierecoach. Er ist der Schöpfer des Peak-Storytelling-Modells, einer forschungsbasierten Methode für die Gestaltung der Erzählung darüber, wer Sie sind und was Sie antreibt und warum. Seine Technik wird von Menschen auf der ganzen Welt genutzt. 2020 erhielt er den Thomas J. Carroll Award für herausragende Lehrleistungen an der Roger Williams University. Er lebt derzeit in Rhode Island.
EINFÜHRUNG
»Erzähl mal, wer du bist.«
Ein Mensch, der so angesprochen wird, fühlt sich oft überrumpelt. Zögerlich gibt er Auskunft über seinen Bildungsweg, die bisherigen beruflichen Tätigkeiten und anvisierten Ziele. Es klingt ein bisschen so, als würde er eine Website verlesen, einen vorformulierten Text, gespickt mit Standardformulierungen – die 30-Sekunden-Präsentation eines Lebenslaufs, auswendig gelernt und jederzeit abruf- und abspulbar. Was fehlt, ist der Erzählfluss, das, was diesen Menschen wirklich ausmacht. Was er von sich erzählt, bleibt im Belanglosen stecken.
Eine totale Katastrophe ist es vielleicht nicht, aber er bringt die zeitlichen Abläufe durcheinander und ist sichtlich frustriert, wenn er merkt, dass sich die Zuhörenden abwenden und das Interesse verlieren. Eine unbehagliche Situation für alle Beteiligten.
Nach längerem Gestotter platzt er schließlich mit der Gegenfrage heraus: »Und was ist mit dir?«
Die andere Person reagiert auf Anhieb. Sie erklärt in wenigen Sätzen die wichtigsten Entscheidungen und Aktivitäten in ihrem Leben, schildert, welche Hindernisse sie überwunden, wie sie mit anderen zusammengearbeitet hat und wie sie an den Punkt gelangt ist, an dem sie heute steht, auf dem Weg zu ihrem nächsten Ziel. Alle hören gebannt zu. Sie sind aufmerksam, lassen sich von der Geschichte mitreißen und stellen eine emotionale Verbindung zu dem Erzählenden her.
Erstere Reaktion kennen wir vermutlich alle aus eigener Erfahrung. Wir spüren, dass man uns nicht wirklich zuhört. Und hinterher ärgern wir uns über uns selbst und denken: »Dies oder jenes hätte ich sagen sollen.« Oder: »Warum habe ich das nicht erwähnt?«
Aber so muss es nicht sein.
DAS GESPRÄCH LENKEN
Stell dir vor, du betrittst einen Raum, in dem zum Beispiel eine Konferenz, ein Vorstellungsgespräch oder eine Besprechung über die aktuelle Geschäftsentwicklung stattfindet. Vielleicht bist du auf diesem Gebiet die Top-Expertin. Oder du hältst nach einer Gelegenheit Ausschau, dich zu profilieren, dir einen Namen zu machen. Ungeachtet der Situation, für dich steht viel auf dem Spiel. Du möchtest unbedingt gehört werden, möchtest zeigen, was in dir steckt. Du bist gut vorbereitet und startklar. Und dann fragt irgendjemand – die Frage ist nahezu unvermeidlich – nach deinem Werdegang, nach deinem Hintergrund.
»Erzähl mal, wer du bist.«
Du hast nun die Chance, das Urteil zu beeinflussen, das sich die anderen über dich bilden. Die willst du dir nicht entgehen lassen. Eine banale Geschichte ist nicht nur schlecht erzählt, sondern stellt auch eine verpasste Gelegenheit dar.
In diesem Buch erfährst du, wie du die Chance ergreifst, deine PeakStory zu erzählen – dein ganz persönliches Narrativ, das nicht nur deine Qualitäten und Fähigkeiten zum Ausdruck bringt, sondern auch zeigt, was dich zu dem Menschen gemacht hat, der du heute bist, und wohin du von hier aus willst. Wir begeben uns auf eine Reise, in deren Verlauf du eine Menge über dich selbst, dein wahres Potenzial und deine Motivationen erfährst.
Mit der Aufforderung »Erzähl mal, wer du bist« ist in Wirklichkeit gemeint: »Erklär mir, wie du mein Leben bereichern kannst. Sag mir, warum ich dir zuhören sollte.«
Auch wenn jemand sagt: »Erzähl mir etwas über deine Firma«, bedeutet das im Klartext: »Erzähl mal, wer du bist – und warum ich mir etwas über deine Firma anhören sollte.«
Wir kennen alle die Situation. Mal sind wir selbst angesprochen, mal schauen wir zu, wie es anderen ergeht, wenn sie mit einem Mal im Fokus stehen. Früher oder später gerät jeder in Zugzwang, weil unser Gegenüber etwas über uns erfahren möchte, das nichts mit unserer Arbeit oder einem der von uns vermarkteten Produkte zu tun hat. Es geht plötzlich um uns selbst.
Es gibt nur einen Grund, warum wir ungestraft davonkommen, wenn wir immer wieder zu derselben alten Leier greifen: die Tatsache, dass die anderen es genauso machen.
Ob wir zu einer Konferenz, einem Vorstellungsgespräch, einer Verkaufstagung oder einer Orientierungsveranstaltung unserer künftigen Firma oder Bildungsinstitution erscheinen, die Menschen, denen wir dort begegnen, fragen sich: »Was für einen Beitrag kann diese Person für uns leisten? Was bringt sie in die Konferenz, die Schule oder Firma ein? Warum versucht sie, uns von diesem Produkt oder dieser Dienstleistung zu überzeugen?« Wenn Leute dir Fragen zu deiner Person stellen, kannst du ihnen an den Augen ablesen, dass sie etwas Positives über dich hören möchten – aber du greifst auf den Klassiker zurück: »Ich habe einen Hund und eine Katze namens Felix, die oft aneinandergeraten.« Oder: »Mir gefällt die Uni. Sie hat einen guten Ruf, und meine Tante hat hier auch schon studiert.« Oder: »Ich bin echt froh über meinen Job bei ABC Redlich, LLC Elementar, PQR, Z (oder bei welcher Firma auch immer … den Namen kannst du selbst einsetzen). Ich gehöre seit acht Jahren zur Belegschaft, das Betriebsklima ist super. Was soll ich sagen? Es gefällt mir echt gut hier.«
Wenn du so von dir erzählst, sagst du nicht das Geringste über dich aus, und deshalb erreichst du damit auch nicht das Geringste.
Heute redet alle Welt über Energieeffizienz. Wie viel verbrauchen wir? Wie viel fließt nach? Das Gleiche gilt für die Geschichten, die wir erzählen. Die Zuhörenden ziehen im Anschluss automatisch Bilanz: Entweder wir haben ihnen Energie abgezogen, oder wir haben einen positiven Input in den Raum gegeben. Niemand wird auf dem Heimweg sagen: »Übrigens, ich habe eben John kennengelernt. Keine Ahnung, ob er einen positiven oder negativen Eindruck bei mir hinterlassen hat. Ich bin da völlig neutral.«
STORYPATHING™
Deine Geschichte ist eine reich sprudelnde Energiequelle. Jedes Mal, wenn du sie erzählst, kannst du andere daraus speisen. Doch wie viel Energie fließt, leitet sich nicht allein aus dem Narrativ selbst ab. Es wird von der Frage bestimmt, welchen Beitrag die Zuhörenden meinen von dir erwarten zu können, ganz gleich, ob es sich um wirtschaftliche oder soziale Vorteile oder mehr persönliche Nähe zu dir als Freund handelt. Eine hohe Werterwartung bewirkt, dass man eher bereit ist, dir zuzuhören. Und genau das ist es, was wir uns alle wünschen und erhoffen: dass man uns zuhört, ganz gleich, ob im Rahmen eines Vorstellungsgesprächs, einer Verkaufstagung, einer Konferenz oder eines Seminars.
Wir möchten Gehör finden.
Was Menschen zum Zuhören veranlasst, ist die Gewissheit, dass das, was du gerade tust, absolut folgerichtig ist; die Gewissheit, dass du dich hundertprozentig mit deiner Geschichte identifizierst. Dass du genau da stehst, wo sie dich hingeführt hat.
Die Geschichte, die du erzählst, verankert dich nicht nur in deiner Vergangenheit, sondern ist zugleich Kompass für die Zukunft. Sie hat dich in deine aktuelle Realität geführt und weist dir den Weg nach »Irgendwo« zu deinem anvisierten Ziel. In der Psychologie spricht man hier von einer einstweiligen Identitätskonstruktion. Ich nenne es Storypathing – das Verfolgen des Wegs, der dich durch deine Geschichte führt.
Storypathing führt den Zuhörenden vor Augen: »Hier war ich. Hier bin ich. Hier möchte ich hin.«
Damit hast du das Terrain fürs Erste abgesteckt.
Und dann fährst du in diesem Sinne fort: »Das alles macht doch Sinn, nicht wahr? Ihr fühlt euch von mir bereichert. Wollt ihr mich nicht unterstützen? Dass ich all diese Qualitäten und Fähigkeiten habe, davon hat euch meine Geschichte überzeugt. Vielen Dank. Denn es ist meine Geschichte, ich habe lange über sie nachgedacht und sie ausagiert.«
Mit dem Storypathing zeigst du, dass es einen logischen Zusammenhang gibt zwischen dem, woher du kommst, und dem, wohin du gehst. Damit wird klar, dass du, wo immer du gerade stehst, dich noch stärker engagieren und einen noch größeren Beitrag leisten kannst, weil deine Geschichte dem entspricht, wer du wirklich bist.
Wenn ich begreife, dass das, was du gerade zu tun versuchst, sich folgerichtig aus deinem bisherigen Weg ergibt, werde ich dir eine Chance geben. Ich werde dir den Raum oder die Unterstützung gewähren, die du brauchst, um dein Potenzial voll auszuschöpfen. Ich werde dir neue Leute vorstellen. Die meisten von uns sind durchaus bereit, in Besprechungen den einen oder anderen zusätzlichen Punkt auf die Tagesordnung zu setzen oder auf andere Weise dazu beizutragen, dich auf deinem Weg voranzubringen, wenn er dir voll und ganz entspricht.
Wir sind von Haus aus geneigt, Leute zu...
| Erscheint lt. Verlag | 16.6.2023 |
|---|---|
| Verlagsort | München |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Lebenshilfe / Lebensführung |
| Schlagworte | aus gelebten Erfahrungen • Authentisch sein • Bewerbungsgespräch • Biografiearbeit • Dennis Rebelo • Peak-Storytelling-Modells • Persönliche Geschichte • persönlichen Geschichte • Persönliche Werte kommunizieren • Persönliche Ziele kommunizieren • Potenzial • Selbstdarstellung • Selbsterzählung • Selbstvertrauen • Sichtbar werden für andere • Theaterstück des Lebens |
| ISBN-10 | 3-95803-489-6 / 3958034896 |
| ISBN-13 | 978-3-95803-489-1 / 9783958034891 |
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