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MESSI. Die ultimative Biografie des Weltmeisters (eBook)

Unterstützt und autorisiert von Lionel Messi und seiner Familie (inkl. WM 2022 und USA-Wechsel)
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
696 Seiten
Edel Sports - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
978-3-98588-051-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

MESSI. Die ultimative Biografie des Weltmeisters -  Guillem Balagué
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Lionel 'Leo' Messi ist ein Phänomen. Trotz weltweiter Verehrung ist kaum etwas über das Leben des argentinischen Superstars und siebenfachen Weltfußballers bekannt, der 2022 endlich den lange ersehnten Weltmeistertitel gewann und zum Karriereende überraschend in die USA wechselte.  Was steckt hinter dem außergewöhnlichen Talent des Argentiniers, wie wurde er zum besten Spieler der Welt? Wie wurde er ausgebildet, welche Schwierigkeiten galt es zu überwinden? Welche Rolle spielt seine Familie und die unglaubliche Fußballbegeisterung in seinem Heimatland? Wie tickt der stets bescheiden auftretende Superstar privat? Als erster Autor hat Guillem Balagué mit Messi selbst und seiner Familie gesprochen, außerdem seine Trainer sowie zahlreiche Mitspieler und Wegbegleiter getroffen. Mit dem Star-Trainer Pep Guardiola erarbeitete er eine exklusive, detaillierte Analyse des Ausnahmespielers. Das Ergebnis ist das einzige umfassende, hoch spannende Porträt des argentinischen Ausnahmefußballers.  In dieser 2023 aktualisierten Neuausgabe werden ausführlich auch der Gewinn des WM-Titels 2022 sowie die Hintergründe von Messis Wechsel zu Paris Saint-Germain und Inter Miami beleuchtet.

Guillem Balagué, geboren 1968 in Barcelona, ist einer der wichtigsten internationalen Fußballjournalisten. Er schreibt für spanische und englische Zeitungen und ist regelmäßig als Experte im Fernsehen zu sehen. Auf Twitter/X folgen ihm über eine Million Menschen. Er hat zahlreiche erfolgreiche Sportbücher verfasst, u. a. über Maradona, Pep Guardiola, Cristiano Ronaldo und Lionel Messi.

Einleitung
Wo ist Leo?


Wirklich alle stellten sich diese Frage in Leos Klassenzimmer an der Escuela Juan Mantovani in Las Heras im Süden von Rosario, ganz in der Nähe von Messis Zuhause. Der 13-jährige Leo war schon länger als eine Woche nicht zur Schule gekommen. So lange hatte er noch nie gefehlt. Sein Platz blieb leer, und in den Pausen klappte beim Fußballspielen gar nichts mehr. Die Escuela Juan Mantovani hatte keinen richtigen Fußballplatz, und auf ihrem viel zu kleinen Schulhof kickten immer zu viele Schüler. Da nun Leo nicht mehr da war, machte es erst recht keinen Spaß. Was war bloß passiert? Das wusste wohl allein der Schuldirektor.

Es war September, und bis zum Ende des argentinischen Schuljahres waren nur noch drei Monate Zeit. Man schrieb viele Klassenarbeiten, und Leo konnte nun nicht mitschreiben. Ein Mitschüler fragte stellvertretend, ob er sie vielleicht an einem anderen Tag nachschreiben dürfe.

»Nein, das geht leider nicht.«

»War Leo denn heute da?«

Seine Mannschaftskameraden von den Newell’s Old Boys (NOB), bei denen er im Verein von Rosario Fußball spielte, stellten sich diese Frage auch. Mittlerweile hatte er sogar schon einige Trainingseinheiten im Trainingslager Malvinas verpasst, und am Wochenende war er auch nicht zum Spiel erschienen. »Hepatitis«, mutmaßte ein Vereinskamerad. »Er hat bestimmt Hepatitis.« Das war es also. Niemand wusste recht, was das genau war, aber es klang fürchterlich. Wenn man sich das eingefangen hatte, dann konnte man auch nicht Fußball spielen.

Leo war der Maestro. In der Schule nannte man ihn manchmal auch El Piqui, den Kleinen. Für seine Mitschüler war er jedoch der »Maestro«. Andere wiederum hießen »Clark Kent«, »Galicier«, »Windhund« oder »Koreaner«. Bei Fußballern verzichtet man in Argentinien gerne auf Vor- und Zunamen. So sieht dann auch die offizielle Turnierliste aus: Rufname, Geburtsdatum, Größe und Spitzname: »die Maus«, »der Schwarze«, »der Kurze« …

Wo aber steckte Leo nun?

Adrián Coria, Leos erster A-Jugend-Trainer, wusste es leider auch nicht. Es war schon merkwürdig, dass er nicht zur Schule kam und niemandem etwas gesagt hatte. Das Problem war, dass man ohne ihn nicht gewinnen konnte. Ein Freund rief bei seinem früheren Trainer Quique Dominguez an. »Nein, keine Ahnung, wo er ist.« Aber Dominguez vermutete, dass irgendetwas geschehen sein müsse, denn Leo war ein sehr verlässlicher Junge. Als er vor einem Jahr bei River Plate zum Testspiel gewesen war, hatte er nichts von irgendwelchen Plänen erzählt. Hatte River ihn womöglich doch noch abgeworben?

Tatsächlich war es so, dass die Familie Messi einen Anruf bekommen hatte. »Kommen Sie sofort nach Barcelona, und bringen Sie den Jungen mit.« Auf genau diesen Anruf hatte die Familie schon lange gewartet. Jetzt war es endlich passiert. Alles ging blitzschnell. Sie musste nach Europa reisen.

Sie erzählten niemandem etwas davon, keinem Trainer und keinem Spieler im Verein – niemand wusste, was wirklich los war. Weder Leo noch sein Vater Jorge, immer um die sportliche Laufbahn seines Sohnes besorgt, wollten mit irgendwem darüber reden. Ihnen fiel das auch nicht schwer, denn beide sind sehr zurückhaltend. Vom selben Schlag eben.

Als hätte sie es geahnt, widmete La Capital, die Lokalzeitung von Rosario, Leo noch vor seiner Abreise eine ganze Seite. Die Aufmacherseite! Das war am 3. September 2000. »Ein besonderer kleiner Leproso«, lautete die Schlagzeile. Die Bezeichnung Leproso geht zurück auf ein NOB-Wohltätigkeitsspiel für eine Lepraklinik in den 1920er-Jah-ren, seit dem der ganze Verein Los Leprosos heißt. Rechts auf der Seite war ein Foto von Leo im NOB-Trikot. Er werde immer ein Leproso bleiben, ein leidenschaftlicher Anhänger von Newell’s, dem Verein, der ihm alles bedeute und mit dem er gerade für seine Altersgruppe den Titel geholt habe. Das mache ihn sehr stolz. Und mit leiser Stimme – es war schon schwierig genug, ihn für den Fotografen zum Lächeln zu bringen – vertraute Leo hier dem Journalisten, der ihn interviewte, seine Träume an. Er wolle Sportlehrer werden. Und natürlich in der ersten Liga spielen.

Und in die Jugendmannschaft des argentinischen Nationalteams. Der Traum, in der Nationalmannschaft zu spielen, war natürlich noch weit entfernt, aber ja, das wolle er unbedingt. Er esse gern Hühnchen. Sein Lieblingsbuch? Ähm … die Bibel. Das fiel ihm als Erstes ein. Er lese nicht gern. Wenn er nicht Fußball spielen würde, welchen Sport würde er dann bevorzugt ausüben? Er zögert mit der Antwort. Er weiß es nicht, Handball. Aber eigentlich könne er sich gut vorstellen, Sportlehrer zu werden. Nur der Sportunterricht mache ihm wirklich Spaß.

Der Artikel erschien in der Zeitungsbeilage und war den Rojinegros gewidmet, denen mit den rotschwarzen Farben auf den NOB-Trikots. Der Artikel begann mit den Worten: »Lionel Messi ist ein Spieler der zehnten Liga, und er ist der Enganche [der Spielmacher] des Teams. Er ist nicht nur einer der erfolgreichsten Spieler der Leprosa-Akademie, sondern hat auch eine glänzende Zukunft vor sich. Trotz seiner Größe schafft er es, einen, zwei oder mehr Spieler zu umdribbeln und jede Menge Tore zu erzielen. Vor allem aber hat er einfach Spaß mit dem Ball.« Gambetear, dribbeln, Enganche – diese Ausdrücke waren typisch argentinisch. Eine Schwarz-Weiß-Kopie dieses Artikels sollte es über den Atlantik schaffen.

Jorge, Leo und ein Freund, der sie zum Flughafen Ezeiza begleitet hatte, sprachen auf der Fahrt von Rosario nach Buenos Aires über den Artikel. Die dreieinhalb Stunden kamen ihnen auf der schnurgeraden Straße unendlich lang vor. Leo saß auf dem Rücksitz und schaute aus dem Fenster auf die öde Gegend.

Es war Sonntag, der 17. September 2000.

Von Ezeiza aus flogen sie nach Barcelona. Nur ihre Familie und der Schuldirektor waren eingeweiht.

Eine 24-Stunden-Reise lag vor ihnen.

»[Meine erste Reise] war spannend, weil es für mich eine neue Erfahrung war. Ich war noch nie geflogen, hatte noch nie eine Fernreise gemacht. Ich fand alles toll, bis das Flugzeug ein wenig wackelte …« (Leo Messi in Revista Barça).

Der Flug war tatsächlich sehr turbulent. Als die erste Mahlzeit serviert wurde, aß Leo nichts. Stattdessen legte er sich über drei Sitze ausgestreckt hin und schlief. Ihm war übel, er schlief unruhig und fühlte sich krank.

Jahre später befiel ihn noch oft die gleiche Übelkeit, bevor er aufs Spielfeld lief, und es fragt sich, ob die Übelkeit damals wirklich nur auf die Turbulenzen zurückzuführen gewesen war.

Am Montagmittag kamen Leo und sein Vater in Barcelona an. Es war der 18. September, sieben Monate nachdem die Familie das Video, das Messis Können zeigte, aufgenommen hatte. Darauf spielte Leo wie ein zweiter Maradona. Er würde es schaffen, Profi zu werden, denn er war ein Naturtalent – davon war seine Familie überzeugt.

Jemand brachte Messi ein Kilo Orangen und ein paar Tennisbälle. Er sollte eine Woche damit trainieren. Sieben Tage später konnte man ihn auf einem Video bewundern, auf dem er 113-mal eine Orange mit Knien und Füßen in der Luft hielt. Mit dem Tennisball war es noch leichter: Er schaffte 140 Jueguitos, wie sie in Argentinien sagen. 140-mal hielt er den Ball hoch, ohne dass er zu Boden fiel.

Auch ein Tischtennisball war in Reichweite. »Gebt ihn Leo.« Er schaffte es 29-mal hintereinander. Gewöhnlichen Menschen gelingt das kaum dreimal. Aber Leo war es gewohnt, den ganzen Tag mit dem Ball zu verbringen: zwischen den Fußballspielen, während der Fußballspiele, zu Hause, auf dem Schulhof. An jedem Tag, den Gott erschuf.

Acht Jahre später brachte die Kreditkartenfirma MasterCard einen Werbespot mit diesen Bildern heraus, den man sich noch immer auf YouTube ansehen kann.

Und seit dem Februar, als dieses Video aufgezeichnet wurde, fragte sich die Familie Messi: »Wann gehen wir endlich? Wohin gehen wir? Gehen wir wirklich?« Täglich wurden diese Fragen diskutiert; man schwankte zwischen Vorfreude und Unsicherheit.

Das Video landete zusammen mit einigen weiteren, die Leos beste Spielzüge und Slaloms zeigten, auf dem Schreibtisch von Josep María Minguella, einem bekannten Fußballagenten mit viel Einfluss in Barcelona. Am Anfang war er sich noch nicht ganz sicher; Leos zartes Alter und sein weit entfernter Wohnort ließen ihn zögern. Aber nach Monaten der Unentschlossenheit entschied er sich für Leo. Teils hatten ihn dessen spieltechnische Fähigkeiten überzeugt, teils die Argumente von Kollegen, die auf die große Zukunft des Jungen setzten. Minguella setzte sich bei Barcelona endlich für Leo ein und erwirkte ein Probetraining.

Von seinem Büro aus rief Minguella in Argentinien an und beorderte die Messis so schnell wie möglich nach Barcelona. »Bringt den Jungen hierher.«

Und Leo überquerte zum ersten Mal den Atlantik.

Aus dem Flugzeug stieg ein 13-jähriger argentinischer Junge mit viel Talent und einem Traum. Er wollte erfolgreich sein und sich mit neuen Freunden gegen neue Rivalen durchsetzen. Er wollte in einem großen Verein spielen, weit weg von zu Hause.

Wer die schmächtige Gestalt dort zum ersten Mal sah, glaubte, der FC Barcelona mache einen großen Fehler. Dieser ganze Aufwand – für so einen kleinen Jungen? Konnte jemand, der so zierlich war, denn jemals ein guter Fußballspieler werden?

»Seit Ronaldos Zeit war ich Fan von Barcelona. Schon bald darauf hatte ich Gelegenheit, hierherzukommen. Ich war damals sehr aufgeregt und brannte darauf, zu...

Erscheint lt. Verlag 3.12.2022
Übersetzer Sonja Kerkhoffs
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Sport Ballsport
Schlagworte Argentinien • Ballon d'or • Barca • Biografie • Biographie • cristiano ronaldo • FC Barcelona • FIFA • Fußball • Inter Miami • Leo Messi • Lionel Messi • Maradona • Paris Saint Germain • Pep Guardiola • PSG • Weltfußballer • Weltfußballer des Jahres • Weltmeister • WM • WM 2022
ISBN-10 3-98588-051-4 / 3985880514
ISBN-13 978-3-98588-051-5 / 9783985880515
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