Kein Sex ist auch keine Lösung (eBook)
168 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
978-3-7549-8373-7 (ISBN)
Während der intensiven Familienzeit absolvierte ich erfolgreich die Ausbildung zur Psychoonkologischen Beraterin, sowie Paar- und Sexualberaterin. Daraus entwickelte sich in den Jahren ein weiterer Tätigkeitsstrang: Die Erfahrungen, die ich in meiner Praxis und als Dozentin auf meinem Themengebiet sammeln durfte, bringe ich in Ratgebern zu Buche. In meinen Büchern gebe ich Tipps zu allgemeinen Beziehungsthemen, hetero- und homosexuelle Paarthematik, sowie Singlecoaching HSLBi.
Während der intensiven Familienzeit absolvierte ich erfolgreich die Ausbildung zur Psychoonkologischen Beraterin, sowie Paar- und Sexualberaterin. Daraus entwickelte sich in den Jahren ein weiterer Tätigkeitsstrang: Die Erfahrungen, die ich in meiner Praxis und als Dozentin auf meinem Themengebiet sammeln durfte, bringe ich in Ratgebern zu Buche. In meinen Büchern gebe ich Tipps zu allgemeinen Beziehungsthemen, hetero- und homosexuelle Paarthematik, sowie Singlecoaching HSLBi.
Kapitel 1 Leben braucht Befriedigung
Jeder Mensch bekommt Hunger.
Jeder Mensch bekommt Durst.
Jeder Mensch muss unverwertbare Reste der Nahrung ausscheiden.
Jeder Mensch wird müde und muss schlafen.
Jeder Mensch bekommt sexuellen Appetit.
Alle fünf Bedürfnisse wollen befriedigt werden.
Es ist gesund und lebenswichtig die Bedürfnisse zu stillen.
Grundbedürfnisse
Jeder Mensch hat irgendwelche Bedürfnisse. Der eine braucht dies der andere braucht das und wieder ein anderer braucht ganz was anderes. Die meisten Bedürfnisse sind so individuell wie kaum sonst noch was im Leben – und das ist auch gut so.
Doch es gibt einige Bedürfnisse, die unbedingt erfüllt sein müssen, damit es uns gut geht. Das sind die sogenannten Grundbedürfnisse oder auch Urtriebe. Diese Urtriebe sind bei allen Menschen gleich – weltweit. Werden sie nicht ausreichend erfüllt, können daraus Befindlichkeitsstörungen bis hin zu Krankheit entstehen.
Diese Grundbedürfnisse sind:
Essen
Trinken
Verdauen
Schlafen
Sexualität
Alle fünf Bedürfnisse wollen befriedigt werden.
Es ist gesund und lebenswichtig die Bedürfnisse zu stillen.
Sie fragen sich jetzt bestimmt: Fehlt da nicht etwas?
Müssen wir nicht auch atmen?
Ja, atmen müssen wir selbstverständlich auch. Außerdem muss unser Herz regelmäßig schlagen. Ohne könnten wir nicht leben. Atmung und Herzschlag sind, wenn man so banal sagen will, nicht kontrollierbare Reflexe.
Essen, Trinken, Verdauen, Schlafen und Sexualität hingegen gehören nicht zu diesen Reflexen.
Sie sind zwar auch nicht wirklich kontrollierbar, weil jeder essen, trinken, verdauen, schlafen und seine Sexualität leben muss, aber allesamt sind kultivierbar.
Die fünf Grundbedürfnisse wollen gestillt werden – immer. Wir müssen von Beginn an essen, trinken, verdauen und schlafen. Auf die Sexualität komme ich gleich zu sprechen. Sie soll gesondert betrachtet werden, weil sie Hauptthema dieses Buchs ist und daher sehr viel mehr Raum einnimmt.
Kaum sind wir auf der Welt, werden diese Grundbedürfnisse auch schon von anderen kultiviert. Jemand anderes bestimmt für uns, wann wir am besten essen sollten, wie viel wir trinken und wann wir schlafen sollen.
Es dauert nicht lange und es wird uns beigebracht, eine geregelte Verdauung zu haben.
Die Erziehungsmethoden dazu sind zwar durchaus kontrovers diskutierbar, doch jeder wird wohl zustimmen, dass es durchaus sinnvoll ist einen überschaubaren Rhythmus anzutrainieren. Das macht nicht nur unser Leben dahingehend einfacher, dass wir nicht von unseren Bedürfnissen beherrscht werden, wann immer unser Körper danach verlangt, sondern es ermöglicht als Grundvoraussetzung ein gesellschaftliches Miteinanders.
Man stelle sich vor wie es wäre, wenn jeder jederzeit, getrieben von seinen Grundbedürfnissen, diesen nachgehen müsste.
Stellen Sie sich vor, Sie müssten Ihrem Schlafbedürfnis nachgeben, weil ihr Körper es gerade fordert, während Sie in einem Meeting mit dem Chef sitzen. Oder noch unangenehmer, wenn Ihr Körper währenddessen unkontrolliert die Verdauungsendprodukte ausscheidet.
Das ist selbstverständlich ein No-Go.
Dies nur als kleines Beispiel und soll erst einmal ausreichen, um ein gewisses Verständnis zu bekommen.
Nun zur Sexualität. Gehen wir mit derselben Sicht auf die Grundbedürfnisse nun an das sexuelle Bedürfnis heran.
Jedem ist wohl bewusst, dass sein sexuelles Bedürfnis nicht jederzeit und überall mit irgendjemandem, x-beliebigen, befriedigt werden kann.
Mal abgesehen davon, dass es schnell die Grenzen des schützenden Rechtsraums überschreiten würde, gehört auch dieses Verhalten nicht in die Gepflogenheiten eines sicheren, sozialen Miteinanders. Niemand möchte ohne sein vorheriges Einverständnis als Sexualobjekt zur Triebbefriedigung einer anderen Person herhalten müssen.
Zum kultivierten Leben gehört unbedingt dazu, dass auch unsere Bedürfnisse kultiviert befriedigt werden.
Die fünf Grundbedürfnisse sind nicht kontrollierbar
aber kultivierbar.
Das Bedürfnis der Sexualität, genauer gesagt, die sexuelle Erregung, ist angeboren. Die Sexualität, also das, was wir im Allgemeinen darunter verstehen, wird jedoch erlernt – und dazu gehört eben auch das Kultivieren.
Die angeborenen Grundbedürfnisse werden schon im Mutterleib gestillt. Über die Nabelschnur wird der Fötus mit Nahrung versorgt und Stoffwechselprodukte werden abtransportiert. Auch gibt es Zeiten, an denen der Fötus schläft und an denen er wach ist.
Und dann gibt es auch noch die Erfahrung sexueller Erregung in der pränatalen Zeit.
Das Erleben der sexuellen Lust, gibt es schon vor der Geburt.
Dank moderner bildgebender Verfahren und sensibler Messgeräte, ist auf Ultraschallbildern bei männlichen Föten zu erkennen, dass sie schon im Mutterleib eine Erektion haben. Auch Mädchen erleben schon in der pränatalen Zeit sexuelle Erregung.
Nach der Geburt lernt das Neugeborene über Berührung seiner Haut, streicheln, küssen und dergleichen die Wahrnehmung über die Sinne. Geräusche, Temperatur, Luftzug und so weiter, werden wahrgenommen und regen das Gehirn dazu an, Nervenverbindungen anzulegen. Die dazugehörigen Empfindungen werden gespeichert, so dass sie später wiedererkannt werden können.
Nach und nach entsteht auf diese Weise ein Memoboard für angenehme Empfindungen und Wohlgefühle.
Das gilt selbstverständlich auch für die Empfindungen an den Genitalien. Lernt ein Kind, dass es angenehm ist, wenn es seine Genitalien berührt oder ein Baby, wenn seine Genitalien beim Baden im warmen Wasser sanft gewaschen werden, werden diese angenehmen Reize als solche abgespeichert.
Hier schon beginnt das sexuelle Lernen.
Über das Spüren wird eine positive Beziehung zu den eigenen Geschlechtsteilen aufgebaut. Das wiederum hat Auswirkung auf das spätere Sexleben.
Sexualität wird angeboren und erlernt.
Die Fähigkeit zur Erregung wird angeboren,
die Steigerung der Erregung wird erlernt.
Sexualität wird weit unterschätzt. Sie ist keine Sache der Moral, sondern des gesunden Lebens.
Jeder Mensch braucht Sex – und dennoch gilt immer noch ein Meidungsgebot, solange man nicht in einer festen Beziehung ist. Aus diesem Grund wird das eigene sexuelle Bedürfnis leider allzu oft vernachlässigt.
Selbstbefriedigung wäre da eine mögliche Lösung für Singles. Doch die wird immer noch tabuisiert – vor allem, wenn Frauen es tun.
Es gibt zwar mittlerweile ein vielfältiges Angebot an Vibratoren und anderen Spielzeugen zur Selbst-Befriedigung der Lust, doch seien wir ehrlich, so wirklich gleichwertig ist der erreichte Orgasmus durch diese Toys gegenüber einem Orgasmus, den man beim Sex mit jemand anderem erlebt, nicht.
Auch gesellschaftlich wird letzterem weitaus mehr Bedeutung beigemessen als einem Höhepunkt, der „eigenhändig“ hervorgerufen wurde.
Das wundert insofern nicht, weil einige wichtige Faktoren beim Spaß mit und an sich selbst fehlen. So gibt es kein Geküsst werden oder Berührt werden. Auch fehlt unter anderem der Geruch d. Sexualpartner*in und einiges mehr.
Mit anderen Worten: Die Sinne bekommen kaum erotische Reize von außen. Allein das Fühlen, ausgelöst durch persönliche Berührung eigener erogener Zonen, kommt zum Einsatz. Visuelle und akustische Reize, sowie das Riechen und Schmecken verbleiben in der inneren Vorstellungswelt.
Dennoch ist der Sex mit sich selbst oder mithilfe eines Sex-Toys immer noch besser als gar kein Sex.
Warum das so ist, erklärt sich schlüssig in den folgenden Kapiteln.
Und noch etwas Belangreiches vorab:
Viele Männer denken, ein Orgasmus sei Pflicht. Demgemäß arbeiten einige Männer genau mit dieser Überzeugung beim Sex wie ein Dampfhammer.
Liebe Männer: Ein Orgasmus ist keine Pflicht!
Ein Orgasmus ist schön und zudem gesund. Doch es geschieht nichts Schlimmes, wenn er mal nicht stattfindet. Der Körper kommt damit gut zurecht.
Es ist also nicht schlimm, wenn der Höhepunkt mal nicht erreicht wird. Der Sex kann trotzdem schön gewesen sein.
Einen Orgasmus bekommen ist natürlich das erfüllende Happy End und bedeutet die ultimative Befriedigung, doch muss man immer 100 Prozent erreichen, um zufrieden zu sein? Mitnichten! Dieser Anspruch erzeugt nur unnötigen Leistungsdruck. Und der kann ganz schnell zur Spaßbremse im Bett werden.
Frauen stehen dem Thema Orgasmus etwas gelassener gegenüber.
Der Anteil der Frauen, die im Bett mit d. Partner*in einen echten Orgasmus erreichen, ist geringer als manch einer denkt.
Nicht wenige Frauen spielen einen Höhepunkt vor. Meistens geschieht das, um d. Partner*in nicht zu frustrieren – hat er oder sie sich doch (hoffentlich) bemüht, damit Sie zum Orgasmus kommt.
Da will Frau nicht den Eindruck erwecken, dass er es im Bett nicht bringt oder vielleicht noch schlimmer, dass man es selbst nicht schafft. Denn der Orgasmus ist im Denken vieler Frauen leider immer noch auch ein Gradmesser und die Bestätigung dafür, wie gut der Sex war. Auch das ist ein fataler Trugschluss!
Jeder ist für seinen eigenen Orgasmus verantwortlich, denn jeder...
| Erscheint lt. Verlag | 10.11.2022 |
|---|---|
| Verlagsort | Berlin |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Partnerschaft / Sexualität |
| Schlagworte | Körper • Libidoverlust • Liebe • Lust • Lustlosigkeit • Nähe • Sexualität |
| ISBN-10 | 3-7549-8373-3 / 3754983733 |
| ISBN-13 | 978-3-7549-8373-7 / 9783754983737 |
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