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Nierensteine - Ursachen erkennen, richtig behandeln, Rückfälle verhindern (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
144 Seiten
Riva Verlag
9783745320664 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Nierensteine - Ursachen erkennen, richtig behandeln, Rückfälle verhindern -  Anja Pfau
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13,99 inkl. MwSt
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Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
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Wie entstehen Nierensteine? Was kann ich dagegen tun? Und wie verhindere ich, dass sie wiederkommen? Wenn auch Sie an Nierensteinen leiden und sich verzweifelt diese und weitere Fragen stellen, bekommen Sie nun endlich Antworten. Dr. Anja Pfau, Fachärztin für Innere Medizin und Nephrologie, nimmt Sie mit in ihre Nierenstein-Sprechstunde und klärt Sie auf über Entstehung, Behandlung und Vorbeugung. Gehen Sie gemeinsam mit ihr zunächst den Ursachen auf den Grund, um Risikofaktoren und Warnsignale zu erkennen. Erfahren Sie anschließend, • welche Medikamente bei einem hartnäckigen Nierensteinleiden helfen, • wie auf natürlichem Weg Rückfälle verhindert werden können, • was Sie bei der Ernährung beachten müssen, • wann untersucht werden sollte, ob sich eine ernsthafte Erkrankung dahinter verbirgt, und • wann eine Operation unumgänglich ist. Mit diesem Wissen lernen Sie, Ihre Beschwerden besser zu verstehen und aktiv dagegen vorzugehen - denn es gibt viel, was Sie tun können, um neuen Steinen vorzubeugen und Schmerzen zu verhindern!

Dr. med. Anja Pfau ist Fachärztin für Innere Medizin und Nephrologie. An der Charité in Berlin hat sie über mehrere Jahre Patienten mit chronischen Nierensteinleiden in einer Spezialsprechstunde betreut. Sie ist Co-Autorin zahlreicher Artikel zum Thema Nierensteine in nationalen und internationalen Fachjournalen. Derzeit arbeitet sie als Nephrologin wieder in ihrer Heimat in Bayern.

Dr. med. Anja Pfau ist Fachärztin für Innere Medizin und Nephrologie. An der Charité in Berlin hat sie über mehrere Jahre Patienten mit chronischen Nierensteinleiden in einer Spezialsprechstunde betreut. Sie ist Co-Autorin zahlreicher Artikel zum Thema Nierensteine in nationalen und internationalen Fachjournalen. Derzeit arbeitet sie als Nephrologin wieder in ihrer Heimat in Bayern.

1


Jetzt geht’s an die Nieren


Bevor wir gleich richtig losgehen, möchte ich Ihnen einen kurzen Überblick über den Aufbau und die Funktion der Nieren geben. Keine Sorge, Sie brauchen dafür kein allzu tiefes Anatomiewissen. Ich konzentriere mich auf die Punkte, die im weiteren Verlauf für das Verständnis der Nierensteine wichtig sind. Ich möchte Ihnen außerdem ein paar Begriffe erläutern, die Sie vielleicht schon mal in Ihren medizinischen Unterlagen gelesen haben. Schlagen Sie hier also immer wieder nach.

Aufgaben der Niere


Sie werden staunen, was Ihre Nieren so alles leisten! Ihre Nieren lassen sich mit zwei hochsensiblen und präzisen Schaltzentralen vergleichen. Bescheiden, aber clever regulieren sie zahlreiche lebenswichtige Abläufe, die wir im Alltag oft gar nicht wahrnehmen. Dazu gehören die Regulation von Wasserhaushalt und Blutdruck sowie die Überwachung und Steuerung des Elektrolyt- und des Säure-Basen-Haushalts. Über die Nieren findet auch die Ausscheidung sogenannter harnpflichtiger Substanzen statt. Das sind Endprodukte aus dem Eiweiß-, Purin- oder Muskelstoffwechsel wie Harnstoff, Harnsäure und Kreatinin. Purine sind Teil der Erbgutinformation, also der DNA. Aber nicht nur das: Über die Niere wird der Körper auch unliebsame Fremdsubstanzen wie Medikamente und Giftstoffe wieder los.1

Zudem hat die Niere zahlreiche Nebenjobs. Sie bildet unter anderem Botenstoffe und Hormone. Am bekanntesten sind wohl Renin, das eine Rolle bei der Blutdruckregulation spielt, und Erythropoetin, das die Blutbildung ankurbelt. Vielleicht kennen Sie es als Dopingmittel aus den Sportnachrichten. Ach ja, die Niere spielt außerdem noch eine wichtige Rolle im Vitamin-D-Stoffwechsel.

All das, was im Rahmen der Regulationsvorgänge als überflüssig erachtet wird, wird mit dem Harn ausgeschieden. Der Urin ist daher eine Art Nebenprodukt, das entsteht, während die Niere ihren zahlreichen Jobs nachkommt. Ich möchte mich auf den nächsten Seiten nun auf die Punkte konzentrieren, die für das Verständnis von Nierensteinen wichtig sind.

Grundlagen zu Anatomie und Aufbau der Niere


Jeder Mensch hat normalerweise zwei Nieren. »Normalerweise« deswegen, weil es Menschen gibt, die mit nur einer Niere geboren werden. Man kann auch mehr als zwei Nieren haben, zum Beispiel wenn eine Niere (oder sogar beide) doppelt angelegt ist (man spricht dann von einer Doppelniere). Viele der Betroffenen wissen davon allerdings nicht. Bei einigen wenigen führt diese Anomalie im Verlauf des Lebens zu Problemen, und im Zuge der Untersuchungen, woher diese Probleme kommen, wird sie festgestellt.

Die beiden Nieren sitzen rechts und links der Wirbelsäule auf der Höhe der unteren Rippen, also eher in der Mitte des Rückens. Sie haben die Form von Bohnen, sind von braunroter Farbe, etwa 10 bis 12 Zentimeter lang mit einem Gewicht von jeweils etwa 120 bis 200 Gramm. Oben auf den Nieren sitzt jeweils zipfelförmig eine sogenannte Nebenniere auf. Die Nebennieren produzieren verschiedenste Hormone, die bekanntesten darunter sind sicherlich Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin, die sogenannten Stresshormone, aber auch Aldosteron, das an der Regulation des Blutdrucks beteiligt ist.2

Die Nieren sind auf leicht versetzter Höhe paarig im Bauchraum gelegen, im Bild rechts lässt sich auch gut die zipfelförmig aufsitzende Nebenniere erkennen.

Von den Nieren führt der Harnleiter im Körper nach unten zur Harnblase. Die Stelle, an der Gefäße und Harnleiter an der Niere andocken, wird als Nierenhilus bezeichnet. Der Urin, der nun in der Niere im Zuge verschiedener Arbeitsprozesse entsteht, sammelt sich im sogenannten Nierenbecken, dem Bereich in der Mitte der Niere. Von dort wird er über den Harnleiter bis in die Harnblase weitergeleitet. Beim Wasserlassen verlässt der Urin die Harnblase schließlich über die Harnröhre Richtung Toilettenschüssel.3 Nierenbecken, Harnleiter, Harnblase und Harnröhre werden in ihrer Gesamtheit als ableitende Harnwege bezeichnet.

Ob Nierenbecken, Harnleiter oder Blase – Steine fühlen sich an vielen Orten wohl. Sie können sowohl in der Niere selbst, im Harnleiter oder in der Harnblase festsitzen.

Wenn es im Bereich der ableitenden Harnwege zu Abflussbehinderun-gen, zum Beispiel infolge einer Engstelle, kommt, kann dies die Strömung des Urins verlangsamen – denken Sie an ein stehendes Ge-wässer – und somit ebenfalls eine Steinbildung begünstigen. Das nennt man dann »anatomische Gründe«. Häufig finden sich solche Engstellen im Harnleiterbereich. Diese können angeboren sein oder sich erst im späteren Leben entwickeln, zum Beispiel wenn nach einer Strahlentherapie das Gewebe in dem betroffenen Bereich vernarbt. Es gibt auch angeborene Engstellen oder Anomalien der Nieren selbst. Die bekannteste ist die Hufeisenniere, bei der die Unterpole der beiden Nieren zu einer einzigen großen Niere verschmelzen. Eine solche Hufeisenniere erhöht nicht nur das Risiko für Nierensteine, sondern kann aufgrund ihrer unüblichen Anatomie auch einen operativen Eingriff erschweren.4

Hier sieht man auf einen Längsschnitt der linken Niere. Nierenrinde und Nierenmark lassen sich so besser darstellen.

Der Teil des Nierengewebes, der sich um das Nierenbecken herum befindet, nennt sich Nierenparenchym. Hier wird die eigentliche Arbeit erledigt, das heißt der Urin gebildet. Beim Parenchym unterscheidet man die Nierenrinde vom etwas dunkleren Nierenmark. Im Nierenmark befinden sich zahlreiche parallel verlaufende Kanälchen, durch die die Vorstufen des Urins fließen. Von diesen Kanälchen wird am Ende der fertige Urin in das Nierenbecken abgegeben.5 Und schon fließt der Urin in den ableitenden Harnwegen Richtung Harnblase wie bereits beschrieben.

Wie entsteht Urin und was hat das mit Nierensteinen zu tun?


Um die Entstehung von Steinen zu verstehen, ist es sinnvoll, sich zunächst mit der Frage zu beschäftigen, wie Urin in unserem Körper gebildet wird. Jede Niere besteht aus einer Million kleiner Minikläranlagen. Eine solche Kläranlage nennt sich Nephron. Zwei Nieren bedeutet somit zwei Millionen Nephrone. Jedes Nephron besteht dabei aus zwei Funktionseinheiten: einem Filter und einem sich anschließenden Kanalsystem.6

Ganz allgemein kann man sich das so vorstellen: Im sehr gut durchbluteten Filter wird zunächst grob eine Art Vorstufe des späteren Harns abgepresst. Im angeschlossenen Kanalsystem, das im Fachjargon Tubulussystem genannt wird, wird nun in einer Art Feinabstimmung nachgearbeitet. Substanzen oder Stoffe, die man doch behalten möchte und die versehentlich im Harn gelandet sind, werden wieder herausgefischt und dem Blut zugeführt. Dieser Vorgang wird Resorption genannt. Umgekehrt können Stoffe aber auch aktiv in den Urin abgegeben werden, um sie ganz sicher loszuwerden. Dieser Vorgang wird Sekretion genannt. Insbesondere wird auf diese Weise eine ganze Menge Wasser zurückgeholt. Was ganz am Ende dieser vielen Prozesse herauskommt, ist der eigentliche Urin, so wie wir ihn kennen. Der Filter wird übrigens korrekt als Nierenkörperchen bezeichnet.

Ein Nephron, also eine Minikläranlage, besteht aus einem ersten groben Filter (Nierenkörperchen) und dem Kanalsystem (Tubulussystem), in dem sorgsam nachjustiert wird.

Nun etwas genauer: Die Nieren sind sehr gut durchblutet. Die kleinsten Gefäße, die Kapillaren, verzweigen sich im Nierenkörperchen, dem Filter, in zahlreiche Schlingen. Durch eine Art Überdruck wird das Blut aus diesen winzigen Gefäßen wie durch ein Sieb abgepresst. Das Sieb ist dreischichtig, verschiedene Zellarten und eine besondere Membran sind an dem komplexen Aufbau des Siebs beteiligt. Die kleinsten Schlitze dieses Siebs sind gerade einmal 5 Nanometer (nm) groß (1 nm = 1 Millionstel Millimeter). Durch dieses Sieb gelangen daher nur Moleküle und Stoffe, die klein genug sind, um sich durch dieses winzige Schlitzgitter zu zwängen. Elektrochemische Eigenschaften spielen bei der Passage dieses Filters auch eine Rolle. Am Ende werden Körperzellen, Eiweiße (Proteine) und Immunglobuline (Antikörper) vom Sieb aufgefangen und verbleiben so im Gefäßsystem. Sie landen gar nicht erst im Harn. Die erste abgepresste Vorstufe des Harns enthält Wasser, Elektrolyte wie Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium und andere, Glukose (Zucker), Aminosäuren, aus denen Proteine gebaut werden, Harnstoff, aber auch andere Ionen wie Oxalat, Sulfat, Phosphat und viele mehr. Nicht alles möchte der Körper wirklich verlieren. Glukose und Aminosäuren zum Beispiel sind wertvolle Energieträger. Die Aufgabe der Feinabstimmung, also die wertvollen Stoffe zurückzuholen oder Überflüssiges und Abfallprodukte zusätzlich noch hinterherzuschütten, übernimmt ein Kanalsystem, das aus unterschiedlichen Abschnitten besteht. Den letzten Abschnitt des Kanalsystems bilden die Sammelrohre. Diese geben das Endprodukt Urin in das Nierenbecken ab.

Die Regulation und die Abläufe in den einzelnen Abschnitten des Kanalsystems...

Erscheint lt. Verlag 19.3.2023
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Krankheiten / Heilverfahren
Schlagworte auflösen • Blinddarm • Blutdruck • Diabetes • entfernen • Entgiftung • Ernährung • Harnsäure • Kalzium • Kolik • Leber • Medikamente • Mineralwasser • Nahrungsergänzungsmittel • Osteoporose • Oxalat • Ph-Wert • Stoffwechsel • Tabletten • Tee • Urintest • Vitamin C • Vitamin D
ISBN-13 9783745320664 / 9783745320664
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