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Parkinson (eBook)

Krankheitsverlauf, Therapie, Alltag: mit der neuen Situation gut leben. Experten antworten auf die über 200 wichtigsten Fragen
eBook Download: EPUB
2022 | 5. Auflage
216 Seiten
Trias (Verlag)
978-3-432-11652-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Parkinson -  Reiner Thümler,  Björn Thümler
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<p><strong>Ihr Rat bei Parkinson</strong></p> <p>Was bedeutet »Morbus Parkinson« und warum ist »Schüttellähmung« ein irreführender Begriff? Welche Rolle spielt Dopamin im Nervensystem? Und wie hängen Demenz und Parkinson zusammen?</p> <p>Auf diese und viele weitere Fragen haben Professor Dr. med. Reiner Thümler, einer der renommiertesten Fachmänner zum Thema Parkinson und sein Sohn Dr. med. Björn Thümler, ebenfalls Neurologe, fundierte Antworten und zeigen Ihnen erste Ansätze Ihrer Therapie auf.</p> <ul> <li><strong>Faktencheck</strong>: wie die Krankheit entsteht und verläuft </li> <li><strong>Therapieangebote</strong>: welche Medikamente und Therapien wirklich helfen </li> <li><strong>Für einen guten Alltag</strong>: welche praktischen Hilfsmittel und Pflegeleistungen Ihnen den Alltag erleichtern </li> </ul> <p>Ausführliches und verständliches Fachwissen für Orientierung und Halt in der Erkrankung.</p> <p> </p>

Prof. Dr. med. Reiner Thümler war über 20 Jahre als Chefarzt in der Abteilung für Neurologie und Neurologische Frührehabilitation Rheinhessen-Fachklinik in Alzey tätig. Seit 2004 betreibt er eine eigene Praxis in Mainz. Er hat bereits mehrere Bücher zum Thema Parkinson veröffentlicht ist Mitglied der Forschungsförderungsgruppe der Deutschen Parkinsonvereinigung und für Fortbildungsveranstaltungen zum Thema Parkinson tätig. Professor Thümler weiß "Parkinson ist eine Diagnose, die vielen Betroffenen Angst macht - nicht zuletzt, weil die Patienten sich fragen, was nun auf sie zukommen wird - und auch auf die Angehörigen. Dieses Buch soll informieren, aber auch Ängste nehmen und zeigen, dass die moderne Parkinsontherapie eine gute Lebensqualität über lange Zeit möglich macht". Sein Sohn, Dr. med. Björn Thümler, ist ebenfalls niedergelassener Neurologe und praktiziert in einer neurologischen Gemeinschaftspraxis im Facharztzentrum medicum in Wiesbaden. "Für mich haben die Aufklärung über die Grundlagen und Therapiemöglichkeiten der Parkinson-Syndrome sowie die Hilfestellung bei der Krankheitsbewältigung einen hohen Stellenwert."

Prof. Dr. med. Reiner Thümler war über 20 Jahre als Chefarzt in der Abteilung für Neurologie und Neurologische Frührehabilitation Rheinhessen-Fachklinik in Alzey tätig. Seit 2004 betreibt er eine eigene Praxis in Mainz. Er hat bereits mehrere Bücher zum Thema Parkinson veröffentlicht ist Mitglied der Forschungsförderungsgruppe der Deutschen Parkinsonvereinigung und für Fortbildungsveranstaltungen zum Thema Parkinson tätig. Professor Thümler weiß "Parkinson ist eine Diagnose, die vielen Betroffenen Angst macht - nicht zuletzt, weil die Patienten sich fragen, was nun auf sie zukommen wird - und auch auf die Angehörigen. Dieses Buch soll informieren, aber auch Ängste nehmen und zeigen, dass die moderne Parkinsontherapie eine gute Lebensqualität über lange Zeit möglich macht". Sein Sohn, Dr. med. Björn Thümler, ist ebenfalls niedergelassener Neurologe und praktiziert in einer neurologischen Gemeinschaftspraxis im Facharztzentrum medicum in Wiesbaden. "Für mich haben die Aufklärung über die Grundlagen und Therapiemöglichkeiten der Parkinson-Syndrome sowie die Hilfestellung bei der Krankheitsbewältigung einen hohen Stellenwert."

Grundlagen


In den nächsten Abschnitten erläutern wir kurz Zahlen und Fakten zur Parkinson-Krankheit. Natürlich beginnen wir mit einer Begriffsklärung.

Die Begriffe »Parkinson-Krankheit«, »Morbus Parkinson« (lat. Morbus = Krankheit) und »idiopathisches Parkinson-Syndrom« (IPS) werden für ein und dasselbe Krankheitsbild benutzt. Ein Syndrom ist ein Krankheitsbild, das mit stets den gleichen Krankheitszeichen einhergeht. »Idiopathisch« bedeutet so viel wie: ohne erkennbare Ursache. Das idiopathische Parkinson-Syndrom wird auch als »primäres Parkinson-Syndrom« bezeichnet. Es betrifft mit etwa 75 % die größte Gruppe der Parkinson-Patienten. Wir werden in diesem Buch vorwiegend die Bezeichnungen »Parkinson-Krankheit« und »idiopathisches Parkinson-Syndrom« benutzen. In der Umgangssprache hört man auch: »Ich habe Parkinson«.

Woher stammt die Bezeichnung »Parkinson-Krankheit«?


James Parkinson (1755–1824), ein englischer Landarzt, Apotheker und Paläontologe aus einem Vorort Londons, hat 1817 ein kleines Buch mit dem Titel »An essay on the shaking palsy« (Eine Abhandlung über die Schüttellähmung) herausgegeben. Anhand von nur sechs Fällen beschreibt er in diesem Büchlein in beeindruckender Weise die wesentlichen Merkmale der nach ihm benannten Erkrankung. Vier Patienten hatten sich in seiner Praxis vorgestellt, zwei Patienten hatte er auf der Straße wegen ihrer auffälligen Bewegungsstörung mit Zittern und Bewegungsarmut angesprochen. Erstaunlich ist seine sehr prägnante und bis heute gültige Beschreibung klinischer Kardinalsymptome:

Beginn mit leichtem Zittern der Hände und leichter Schwäche … Drang, den Oberkörper vorzubeugen … zunehmende Gangschwierigkeiten mit Stürzen … das Schreiben falle zunehmend schwerer … die Sprache werde unverständlich … Kauen und Schlucken beschwerlich

Zu dieser Zeit war die Funktionsweise des Nervensystems noch nicht bekannt. Parkinson nahm als Ursache eine Schwellung im Halsmarkbereich an, wodurch das »Nervenfluidum« unterbrochen werde (man hatte zu jener Zeit noch die Vorstellung, dass die Nerven hohle Gebilde seien, durch die eine besondere Flüssigkeit fließe). Wenn wir heute »Nervenfluidum« mit dem Botenstoff Dopamin übersetzten, läge seine Vorstellung gar nicht so fern.

Als Therapie konnte Parkinson nur die seiner Zeit üblichen Methoden wie Aderlass, Schröpfen und Erzeugen eitriger Wunden mit nachfolgendem Eiterablassen anbieten. Der berühmte französische Arzt Charcot hat erst ein halbes Jahrhundert später die Erkrankung als einheitliches Krankheitsbild erkannt und sie nach dem Erstbeschreiber »Maladie de Parkinson« (Parkinson-Krankheit) genannt.

Wie werden die Parkinson-Syndrome eingeteilt?


In diesem Buch geht es vorwiegend um das idiopathische Parkinson-Syndrom. Gleich an den Anfang stellen wir zu Ihrer Orientierung die heute übliche Einteilung der Parkinson-Syndrome vor (nach den Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie, DGN S3-Leitlinie 2016). »Parkinson-Syndrom« bezeichnet Erkrankungen, die mit den für die Parkinson-Krankheit charakteristischen Krankheitszeichen einhergehen.

Klassifikation der Parkinson-Syndrome


  • Parkinson-Krankheit (idiopathisches Parkinson-Syndrom): IPS oder Morbus Parkinson

  • genetische Formen des Parkinson-Syndroms (erbliche Formen)

  • atypische Parkinson-Syndrome (im Rahmen anderer neurodegenerativer Erkrankungen): Multisystematrophie (MSA), Demenz vom Lewy-Körper-Typ (DLK), progressive supranukleäre Blickparese (PSP), kortikobasale Degeneration (CBD)

Anmerkung: IPS, MSA und DLK werden auch als Synucleinopathien, PSP und CBD als Tauopathien eingeordnet.

Symptomatische (sekundäre) Parkinson-Syndrome:

  • durch Medikamente ausgelöst (z. B. Antipsychotika)

  • durch Hirntraumata ausgelöst (z. B. chronisch-traumatische Enzephalopathie, CTE)

  • durch Giftstoffe induziert (z. B. Kohlenmonoxid, Mangan)

  • entzündlich ausgelöst (z. B. »Enzephalitis lethargica«, heute selten)

  • durch Stoffwechselstörungen ausgelöst (z. B. Morbus Wilson, Schilddrüsenunterfunktion)

Wir werden auch auf Krankheitsbilder eingehen, die nicht zu den Parkinson-Syndromen zählen, aber ähnliche Krankheitszeichen tragen.

Wichtige Differenzialdiagnosen des Parkinson-Syndroms:

  • Hirngefäßerkrankungen (subkortikale arteriosklerotische Enzephalopathie, SAE)

  • Normaldruckhydrozephalus (Erweiterung der Hirnkammern)

  • Essenzieller Tremor

  • Depression

Was bedeutet »Schüttellähmung«?


Zittern (Tremor) wurde schon von James Parkinson als ein sehr auffälliges Zeichen bei den von ihm untersuchten Patienten angesehen. Die von Parkinson gewählte lateinische Bezeichnung »agitans« wurde mit »schütteln« ins Deutsche übersetzt. Die gleichzeitig bestehende Bewegungsverlangsamung hat James Parkinson als Lähmung (griech. parálysis) fehlgedeutet, sodass er die Bezeichnung »Paralysis agitans« (»Schüttellähmung«) wählte. Heute wissen wir, dass die Bewegungsverlangsamung bei Parkinson-Kranken nicht Folge einer Lähmung wie etwa bei Schlaganfallspatienten ist. Auf der anderen Seite wissen wir auch, dass es eine große Anzahl von Parkinson-Patienten gibt, die kein Zittern, also keinen Tremor entwickeln.

Wie häufig ist die Parkinson-Krankheit?


Die Parkinson-Krankheit gehört zu den häufigsten neurologischen Krankheitsbildern. Die Erkrankungshäufigkeit steigt mit zunehmendem Alter und wird aufgrund der zu erwartenden Altersentwicklung weiter zunehmen. In der Altersgruppe der über 65-Jährigen ist durchschnittlich jede 100. Person ein Parkinson-Kranker (1 %). Bei den über 80-Jährigen sind 5 % Parkinson-Patienten.

Nach Schätzungen des European Brain Council (2010) ging man bisher von etwa 220 000 Parkinson-Kranken in Deutschland aus (interpoliert). Nach einer neueren Studie, ▶ [1] die Krankenkassendaten von 3,7 Millionen Versicherten aus dem Jahr 2015 auswertete, ist von über 400 000 Parkinson-Kranken (MoPED-Studie) auszugehen.

Anteil der Parkinson-Patienten an der Gesamtbevölkerung:

  • 1,0 % bei den über 60-Jährigen

  • 5,0 % bei den über 80-Jährigen

In welchem Alter beginnt die Erkrankung?


Das mittlere Erkrankungsalter liegt zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr. Die Häufigkeit der Parkinson-Krankheit ist altersabhängig. In der englischsprachigen Literatur spricht man von einem »juvenilen« Parkinson-Syndrom, wenn die Erkrankung vor dem 21. Lebensjahr, und von einem »young onset«-Parkinson-Syndrom, wenn die Erkrankung zwischen dem 21. und 39. Lebensjahr diagnostiziert wird (etwa 10 % der Patienten). In nahezu allen Bundesländern gibt es Kontaktstellen und Selbsthilfegruppen für junge Parkinsonkranke (JuPa). Bei jungen Parkinson-Patienten haben Probleme wie Partnerschaft, Sexualität und Beruf einen besonders hohen Stellenwert.

Sind Männer und Frauen gleichermaßen betroffen?


Männer scheinen etwas häufiger betroffen zu sein als Frauen (nach der MoPED-Studie 2018: 50,8 %:49,2 %). In einer Überprüfung eigener Parkinson-Patienten für einen Zeitraum von 30 Jahren war der Anteil weiblicher und männlicher Parkinson-Patienten etwa gleich. Es wird vermutet, dass bei Männern die Krankheit etwas früher diagnostiziert wird, wenn motorische Probleme die berufliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Betroffene Frauen waren durchschnittlich etwas jünger (76,6 Jahre) als Männer (79,0 Jahre).

Haben Parkinson-Kranke eine verkürzte Lebenserwartung?


Vor der Ära der medikamentösen Parkinson-Therapie bedeutete die Diagnose »Parkinson«, dass Betroffene in der Regel relativ früh pflegebedürftig wurden und eine geringere Lebenserwartung hatten. Insbesondere führte die motorische Beeinträchtigung mit der Störung des Schluckens zu lebensbedrohlichen Lungenentzündungen (Aspirationspneumonie).

Mit der Weiterentwicklung der medikamentösen Parkinson-Therapie und mit der Verbesserung der Behandlung von Begleitkomplikationen hat sich die Lebenserwartung deutlich verbessert. Vor der Einführung der L-Dopa-Therapie war die Sterblichkeit bei Parkinson-Patienten fast dreimal so hoch wie in der entsprechenden Altersgruppe. Mittlerweile konnte sie auf einen Faktor von 1,8 gesenkt werden. Als Todesursachen stehen bei Parkinson-Kranken wie bei Personen gleichen Alters Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebserkrankungen und Schlaganfälle an vorderster Stelle. Auch Diabetes mellitus und arterielle Hypertonie zeigten bei Parkinson-Patienten eine höhere Prävalenz. Nicht nur die Lebenserwartung, sondern auch die Lebensqualität kann inzwischen...

Erscheint lt. Verlag 17.8.2022
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Krankheiten / Heilverfahren
Schlagworte Demenz • Dopaminmangel • Morbus Parkinson • Nervensystem • Parkinson • Parkinson-Erkrankung • Parkinson-Krankheit • Parkinson/Ratgeber • Parkinsonsche Erkrankung • Schüttellähmung
ISBN-10 3-432-11652-7 / 3432116527
ISBN-13 978-3-432-11652-5 / 9783432116525
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