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Freunde finden und behalten (eBook)

Wie du Kontakte knüpfst und anderen im Gedächtnis bleibst. Konkrete Tipps, um Freundschaften zu schließen, Beziehungen zu pflegen, Einsamkeit zu überwinden

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
304 Seiten
mvg Verlag
978-3-96121-882-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Freunde finden und behalten -  Ralf During
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Du würdest gern neue Leute kennenlernen und bestehende Freundschaften festigen, aber du weißt nicht so recht, wie? Die gute Nachricht: Die Wochenenden allein auf der Couch sind ab jetzt passé, denn in diesem Buch erfährst du, wie du es schaffst, dass aus flüchtigen Bekannten Freunde werden - und wie du Freundschaften dauerhaft erhältst. Der Kommunikationsexperte und Mediator Ralf During zeigt dir, was du selbst aktiv dafür tun kannst, um mit anderen leichter in Kontakt zu kommen und zu bleiben. Gespickt mit vielen humorvollen Geschichten ist dieser Ratgeber eine unterhaltsame und hilfreiche Lektüre für bessere Beziehungen fürs Leben.

Ralf During hat sich nach seinem Studium der Rechtswissenschaften mehr und mehr den Konflikten hinter den Problemen seiner Klienten zugewandt und erkannt, dass es den meisten Menschen statt um Streit um Verbindung geht. Als ausgebildeter Mediator und Experte für Kommunikation hat er sich deshalb in den letzten 20 Jahren auf das konfliktfreie Miteinander der ihm anvertrauten Menschen spezialisiert.

Ralf During hat sich nach seinem Studium der Rechtswissenschaften mehr und mehr den Konflikten hinter den Problemen seiner Klienten zugewandt und erkannt, dass es den meisten Menschen statt um Streit um Verbindung geht. Als ausgebildeter Mediator und Experte für Kommunikation hat er sich deshalb in den letzten 20 Jahren auf das konfliktfreie Miteinander der ihm anvertrauten Menschen spezialisiert.

II. WIE BOYKOTTIERST DU DICH SELBST AM BESTEN?


Viele Menschen unterschätzen ihre Wirkung auf andere. Man kann auch sagen, dass Selbst- und Fremdwahrnehmung oft auseinanderfallen. Wo du dich als eloquent, witzig und unterhaltsam siehst, erlebt dich dein Gegenüber vielleicht als geschwätzig und oberflächlich. Wo du dich als einfühlsam, interessiert und vertrauenswürdig geben wolltest, kam beim anderen mitunter übergriffiger Voyeurismus an.

Oder kehren wir den Fall um. Wie oft hast du innerlich gegähnt, während dein Gegenüber mit leuchtenden Augen von seiner Leidenschaft des Fliegenfischens erzählte und sich anschließend für das gute Gespräch bedankte? Kam es vor, dass dir ein Freund von seinem beruflichen Erfolg berichtet hat und du ihn für einen Angeber hieltest? Oder gab es die Momente, wo dich dein neues Date tief in seine Seele blicken ließ und du doch nur Bedürftigkeit wahrgenommen hast?

Wechselte ich also die Perspektive und schaute jedem der beiden Gesprächspartner über die Schulter, käme ich nicht selten zu gegensätzlichen Eindrücken der Selbst- und Fremdwahrnehmung. Dabei stehen die Chancen bei neuen Kontakten gar nicht so schlecht für einen gemeinsamen Weg. Und doch gehen wir regelmäßig allein weiter. Was also läuft schief auf dem Pfad zur Seelenverwandtschaft?

Oft ist es die unterschiedliche Art, die Welt und damit unseren Gesprächspartner wahrzunehmen. Wie wir diesen beurteilen, wird von der Brille beeinflusst, durch die wir das Leben betrachten. Diese Brille steht für unsere Erfahrungen, Überzeugungen und Werte. Damit filtern wir unsere Sinneseindrücke und bewerten sie. Heraus kommt, was wir Realität nennen und oft mit der Wirklichkeit verwechseln. Das ist, als würden wir uns anhand einer Landkarte einen wirklichen Eindruck von der abgebildeten Landschaft machen.

Problematisch dabei ist, dass unsere Wahrnehmung regelmäßig von Vorurteilen geprägt und dennoch von uns für die einzig richtige Wahrheit gehalten wird. Damit stehen sich schnell zwei unverrückbare Meinungen gegenüber und die Verbindung zwischen den Gesprächspartnern droht abzureißen.

Was einerseits in Streitgesprächen gipfelt, kann andererseits auch zu einer zu euphorischen Fehleinschätzung meines Gegenübers führen. Wirken doch die Filter meiner Wahrnehmung in beide Richtungen. So bestimmen frühere Kontakterfahrungen und Erlebnisse mit ähnlichen Menschen, wie wohl ich mich im Beisein des anderen fühle. Beispiel gefällig?

Ottilia suchte auf dem zweiten Beziehungsweg einen Ersatz für ihren Sigismund, den sie in flagranti oder genauer gesagt in der jüngeren Erika erwischt und vor die Tür gesetzt hatte. Der ihr dank Partnerbörse vermittelte Theodor erschien pünktlich am verabredeten Treffpunkt, roch gut und vermochte sich anständig zu kleiden. Auch passten Foto und Realerscheinung zusammen, was alles andere als selbstverständlich war. Es war also ein guter Start in den gemeinsamen Abend, der viel Neues für Ottilia bereithalten sollte – in erster Linie Neues aus dem bunten Leben von Theodor: von seinen bisherigen Dating-Erfahrun-gen, intimen Details verflossener Ex-Beziehungen und seinem gewinnenden Charme beim Vermitteln von Gebrauchtwagen in seinem eigenen Unternehmen. Bald aber kam sich Ottilia wie eines der in die Jahre gekommenen Modelle auf dem Stellplatz von Theodor vor und suchte immer öfter nach dem Kellner, um sich die Rechnung bringen zu lassen. Theodor schien wie ihr Sigismund dem häufigen Modellwechsel zugetan und auf junge Rennwagen zu stehen. Er hingegen gefiel sich in der Rolle des erfolgreichen Charmeurs und ließ es sich nicht nehmen, Ottilia an diesem Abend großzügig auszuhalten. Als er sich selbst aber noch auf einen Absacker zu Ottilia einlud, winkte diese freundlich ab und überließ es der Zukunft, wie weit sie gehen würde. Theodor steckte die Zurückweisung lächelnd weg, wusste er doch um seine Wirkung auf Frauen. Doch er irrte. Denn Ottilia blieb lieber allein, als sich ein zweites Mal an einen Filou wie ihren Sigismund zu binden.

Niemand weiß, ob Theodor Ottilia genauso enttäuscht hätte wie einst Sigismund. Allein das vertraut unschöne Gefühl, in einem Déjà-vu festzusitzen, genügte, dass sich Ottilia kein weiteres Mal treffen wollte. So schnell (ver-)urteilen wir und spielen Schicksal. In diesem Fall haben Redeanteil, Inhalt der Geschichten und der persönliche Eindruck von Theodor nicht überzeugt.

Jedoch: Endet ein Kontakt oder kommt er erst gar nicht zustande, suchen wir am besten den Grund zuerst bei uns, bevor wir den anderen dafür verurteilen. Danach mag der Blick auf den anderen fallen, in dessen Augen wir uns spiegeln. Deshalb möchte ich im Folgenden zwischen den eigenen Mustern und der Wirkung auf andere unterscheiden. Denn nicht alles, was dein Gegenüber in dir sieht, gehört auch wirklich zu dir. Oft bist du lediglich die Projektionsfläche für die geliebten und ungeliebten Wesenszüge der anderen Person, für die sie blind ist. Manchmal aber hast du es auch selbst in der Hand, andere anzuziehen oder aus deinem Leben zu vertreiben. Wie das geht, zeige ich dir im folgenden Abschnitt.

1. DIE ANGST VORM ERSTEN MAL


Eine Grabrede zu halten wäre für viele schlimmer, als selbst im Sarg zu liegen. Ähnlich verhält es sich, wenn wir einen fremden Menschen ansprechen sollen, für den wir uns interessieren. Da bleibt uns manches Wort im Halse stecken und lässt uns schweigen. Das aber verhindert ebenjene Verbindung, die wir so vermissen, und verwirklicht erst die Angst, die uns schweigen ließ. Zu kompliziert? Keine Sorge, hier folgt Klartext:

Engelbert versank in Ilses blauen Augen und war fast taub für ihre Worte, so laut flatterten die Schmetterlinge in seinem Bauch. Keinesfalls würde er sie unterbrechen, zu schön bewegten sich ihre vollen, roten Lippen auf und ab und ließen ihn stumm von einem Kuss träumen. Lächelnd nickte er bei den wenigen Pausen, die Ilses Wortfluss verlangsamten, bevor sie wieder ihren Gedanken und Geschichten freien Lauf ließ. Dankbar für den Abend im Schatten dieser Frau übernahm Engelbert die Rechnung, erstarrte kurz, als sie ihm einen Kuss auf die Wange hauchte, und schwebte anschließend heimwärts. Ilse indes löschte seine Nummer. Ihr war Engelbert schlicht zu langweilig, nachdem der den ganzen Abend über kein Wort gesagt hatte, aus Angst, einen schlechten ersten Eindruck zu machen.

Schaue ich mir an, wie wir regelmäßig kommunizieren, drängen sich drei Muster auf: Entweder schweigen wir und lauschen unserem Gesprächspartner, lassen ihn gar nicht erst zu Wort kommen oder fallen uns gegenseitig ins Wort, ohne an das vom anderen Gesagte anzuknüpfen. Es ist die Angst vor der Ablehnung, die uns daran hindert, ein normales Gespräch zu führen.

Auf einer Skala von -5 bis +5:

Wie oft hast du Angst, zu versagen oder abgelehnt zu werden?

Diese Urangst vor Ablehnung ist das fatale Erbe unserer Fell tragenden Ahnen, deren Gemeinschaft überlebensnotwendig für uns war. Eine Vertreibung aus Höhle und Horde hätte unseren sicheren Tod bedeutet. Diese Todesangst lähmt uns noch heute die Zunge oder lässt uns reden, als ob es um unser Leben ginge. Das aber blockiert die ersehnte Verbindung. Es ist fast so, als wollten wir eine Brücke nur von einer Seite der Schlucht her bauen. Hier fehlt es rasch an Halt, und die Konstruktion bricht in sich zusammen. Genauso lässt sich ein Gespräch nur dann wechselseitig führen, wenn sich Geben und Nehmen die Waage halten.

Dabei beginnen Erstkontakte meist lange vor dem ersten Wort. Oft tauschen wir Blicke, studieren die Körpersprache des anderen und arbeiten uns am inneren Dialog ab, der uns vor unzähligen Arten des Sichblamierens warnt. Entsprechend selten greifen wir uns am Ende ein Herz und bieten unserem ersehnten Gegenüber besagtes erstes Wort an. Wir sind zu schüchtern. Wer das nicht kennt, möge einmal in einem Raum voller Menschen das Wort erheben.

Mit diesem Verhalten machen wir uns unsichtbar und wundern uns, wieso uns keiner wahrnimmt. Das ist wie bei dem frühkindlichen Versteckspiel, bei dem man sich die Augen zuhält und hofft, die anderen mögen einen nicht sehen. Im zwischenmenschlichen Bereich funktioniert das genauso. Schenke ich meinem Gegenüber keine Aufmerksamkeit, verschwinde ich in dessen Wahrnehmung.

Fehlt dir also der Mut zum Ansprechen oder hältst du Pausen im wechselseitigen Dialog nicht aus, kann das dazu führen, dass dieser hoffnungsvoll begonnene Kontakt vorzeitig endet. Aber keine Sorge, dem anderen geht es oft genauso, nur vielleicht bei anderen Menschen. Wir alle sind uns ähnlicher, als es uns manchmal lieb ist, und haben alle den Wunsch nach Anerkennung. Mal mehr, mal weniger.

Die Angst vor Ablehnung, die uns schüchtern, hölzern, langweilig oder hilflos wirken lässt, führt erst dazu, dass uns andere nach dem ersten Treffen ablehnen. Ironischerweise bestätigt uns das erst in unserer Angst. Es ist ein Teufelskreis. Dabei ist das, was du glaubst, das der andere über dich denkt, deine eigene Stimme im Kopf.

Gegen diese Angst, abgelehnt und verurteilt zu werden, gibt es kein Heilmittel, außer das Risiko der Blamage einzugehen. Du wirst überrascht sein, wie oft dein Gegenüber sogar dankbar ist, wenn du dich traust, den ersten Schritt zu tun, egal, welchen Geschlechts du bist. Dass der Mann der Mutigere sein soll, hat schon manche Frau um eine glückliche Beziehung gebracht. Dabei spielt das erste Wort keine Rolle. Es muss weder besonders geistreich noch außerordentlich humorvoll sein, denn alles, was beim anderen im Gedächtnis bleibt, ist dein Mut, ihn angesprochen zu haben. Erhältst du dennoch einen Korb, hatte der Angesprochene mit sich selbst genug zu tun. Keinesfalls ist das eine generelle Aussage zu dir und deiner Ausstrahlung. Ebenso...

Erscheint lt. Verlag 18.9.2022
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte Akzeptanz • Angst vor Ablehnung • Bedürfnisse respektieren • Bekanntschaften schließen • Beziehungen • Charisma • Einsamkeit überwinden • Erster Eindruck • Fremdwahrnehmung • Gespräche führen • Kommunikation • Kontakte knüpfen • Nähe • Offen sein • Selbstachtung • Selbstliebe • Selbstwahrnehmung • Sicherheit gewinnen • Soziale Netzwerke • Verbundenheit • Verhaltensmuster • Vertrauen aufbauen • Wirkung auf Andere
ISBN-10 3-96121-882-X / 396121882X
ISBN-13 978-3-96121-882-0 / 9783961218820
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