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Nie mehr Stress mit meinem jagenden Hund (eBook)

So lenken Sie das Jagdverhalten des Hundes in die richtigen Bahnen
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
224 Seiten
Gräfe und Unzer (Verlag)
978-3-8338-8429-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Nie mehr Stress mit meinem jagenden Hund -  Alexandra Wischall-Wagner
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Es gibt kaum einen Hund, der nicht in irgendeiner Weise Jagdverhalten zeigt. Schmetterlinge, Vögel, Schatten - ab und zu geht mit unseren Vierbeinern das Wilde durch. Viele Menschen sind sich der Veranlagung ihres Tieres gar nicht bewusst, stöhnen aber über die daraus entstandenen Flausen. Bello zieht im Wald wie verrückt an der Leine? Der Nachbar beschwert sich wegen seiner dauergehetzten Katze? Das muss nicht sein. Der Ratgeber von Alexandra Wischall-Wagner vereint aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und praxiserprobte Tipps, wie man die Veranlagung des Hundes geschickt umlenken kann. Probleme in der Welpenzeit sind ebenso Thema wie geeignete Auslastungsideen und Beschäftigungsmöglichkeiten für den jagdbegeisterten Hund.

Alexandra Wischall-Wagner ist zertifizierte Hundeverhaltenstrainerin, Präsidentin der Vereinigung Österreichischer HundeverhaltenstrainerInnen (VÖHT), Vortragende und Supervisorin für Hundetrainer und passionierte Jägerin. Ihre Hundeschule 'Freud und Hund' bietet viel: von Welpen-, Junghunde- und Alltagstraining über Ausbildung von Assistenz- und Therapiebegleithunden bis Schulung von Hundehaltern in Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung.

Alexandra Wischall-Wagner ist zertifizierte Hundeverhaltenstrainerin, Präsidentin der Vereinigung Österreichischer HundeverhaltenstrainerInnen (VÖHT), Vortragende und Supervisorin für Hundetrainer und passionierte Jägerin. Ihre Hundeschule "Freud und Hund" bietet viel: von Welpen-, Junghunde- und Alltagstraining über Ausbildung von Assistenz- und Therapiebegleithunden bis Schulung von Hundehaltern in Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung.

Hinweis zur Optimierung
Impressum
Wichtiger Hinweis
Vorwort
Erziehung und Training Grundlagen
Stressfrei durch die Welpenzeit
Stressfrei durch die wilde Jugend
Stressfrei durchs Erwachsenenalter
Sorglos Durch den Lebensabend
Nachwort
Adressen, die weiterhelfen
Literatur und Quellen
Internet & Magazine
Die Autorin

»Schau dir den Blick deines Hundes an: Kannst du immer noch behaupten, er hätte keine Seele?«

VICTOR HUGO

Kein anderes Lebewesen begleitet den Menschen nun schon so lange und so intensiv wie der Hund. Wie und warum er sich vom Wildtier zum Haushund entwickelt hat, dazu gibt es viele unterschiedliche Theorien, die als Erklärung vor allem die Grundbedürfnisse nach Schutz, Nahrung und sozialem Kontakt heranziehen. Diese Bedürfnisse existierten auf beiden Seiten, also bei Mensch und Hund, und spielten bei dieser Evolution mutmaßlich eine wichtige Rolle.

Von der Vorstellung, dass frühe, weibliche Menschen verwaiste Wolfswelpen aus Mitleid adoptiert haben könnten, um sie dann – wie ihre eigenen Kinder – zu säugen und großzuziehen, ist man heute aber abgerückt. Unumstritten ist jedoch die Tatsache, dass der moderne Hund ursprünglich vom Wolf abstammt, genauso wie der Mensch im Affen seinen Urvater findet. Darüber hinaus gibt es eine Theorie, die besagt, dass Wolf und Hund einen gemeinsamen, allerdings längst ausgestorbenen Ahnen haben.

WIE HUND UND MENSCH ZUM TEAM WURDEN


Bei archäologischen Arbeiten in Kasachstan wurde 1975 in einer Höhle ein Schädel ausgegraben, der hundetypische Merkmale (unter anderem eine kürzere Schnauze als die des Wolfs) aufweist. Experten schätzen, dass die Skelettreste 33 000 Jahre alt sind. Der Fund gilt somit als ein sehr sicherer Beweis dafür, dass die Domestikation des Hundes – also seine Entwicklung vom Wildtier zum Haustier – damals schon begonnen hatte. In einer Höhle in Südfrankreich wiederum haben Wissenschaftler die rund 25 000 Jahre alten Abdrücke von Hundepfoten und gleich daneben die Fußabdrücke eines etwa zehnjährigen Jungen entdeckt. Die Pfotenabdrücke des Tieres ähneln dabei denen eines heutigen Schäferhundes.

Bekannt ist auch, dass die Evolution des Hundes Hunderttausende Jahre gedauert hat und dass die meisten der Vierbeiner, die wir heute halten, mit Wölfen genauso viel oder wenig gemeinsam haben wie wir mit den Urmenschen der Steinzeit. Rein evolutionstheoretisch betrachtet, wäre es denkbar, dass unsere Vorfahren die in ihren Augen hübschesten und zahmsten Exemplare früher Hunde bevorzugt gefüttert, verpaart und somit schlussendlich bereits gezüchtet haben. Weniger interessierte oder gar aggressive Tiere profitierten wohl eher nicht von dieser Sonderbehandlung, und so kam es bereits zur Selektion.

Warum sich Mensch und Hund überhaupt annäherten, bleibt aber ein Rätsel, das man auch nur schwer lösen kann, wenn man nicht selbst dabei gewesen ist. Selbstverständlich konnten auch die frühen Hunde diese Entwicklung mit beeinflussen, denn nicht alle waren zutraulich oder wagten sich überhaupt ins Blickfeld des Menschen.

Wann und warum wurden wilde Hunde zu Haustieren? Forscher gehen davon aus, dass Zwei- und Vierbeiner schon zu Urzeiten gemeinsam jagen gingen und so die Domestizierung des Hundes vorangetrieben wurde.

Kooperation bei der Jagd – lernen durch Beobachtung

Unstrittig ist, dass beide Spezies später eine ganz besondere Bindung eingegangen sind. Mensch und Hund studieren sich seit Jahrtausenden gegenseitig, und das vor allem in einem, nämlich ihrem Jagdverhalten. Einige Wissenschaftler pochen darauf, dass der frühe Mensch Wölfe beobachtet hat, um seine eigenen Jagdstrategien zu perfektionieren. Was unseren Vorfahren dabei besonders aufgefallen sein soll, war die Kooperation, also die Strategien, mit denen sich die Wölfe im Rudel gegenseitig ihre Beute freispielten und diese am Ende auch gemeinsam erlegten. Wer jetzt allerdings denkt, nur der Urmensch habe den Wolf beobachtet, irrt: Archäologische Aufzeichnungen – zu ihnen zählt auch der bereits erwähnte Schädel, der im kasachischen Altai gefunden wurde – legen nahe, dass vor gut 30 000 Jahren sogenannte »Protodogs« auftauchten, die es damals schon verstanden, ihr Jagdverhalten durch die Beobachtung des Homo sapiens zu verbessern.

Als recht unwahrscheinlich gilt hingegen, dass unsere Vorfahren gemeinsam mit Wölfen auf die Jagd gingen. Denn anders als Hunde, wie man heute weiß, bauen Wölfe keine engere Bindung zum Menschen auf. Wer jemals ein Wolfsrudel bei der Jagd beobachtet hat, kann erahnen, wie unwahrscheinlich es ist, nach erfolgtem Schlagen der Beute ein Stückchen Wild von einem Wolf geschenkt zu bekommen. Kaum jemand, der sein Leben schätzt, würde sich in die Nähe so eines Rudels wagen – geschweige denn einen der Wölfe bitten, ihm einen Happen abzugeben.

Auf Beutezug mit Raben und Falken

Mit anderen Tierarten kooperieren Wölfe interessanterweise sehr wohl bei der Jagd: 2010 beobachteten Forscher, dass etwa Raben und Wölfe echte Teamplayer sind und sich sogar gegenseitig in der Nähe ihres Nachwuchses dulden. Machen sich die Wölfe mit tiefem Magenknurren auf die Beine, schwingen sich auch die Raben in die Lüfte und rufen den Vierbeinern gekonnt zu, wo sich gerade Wild aufhält. Als Dank für ihre Dienste dürfen sich die Vögel über Reste der erlegten Beute freuen. Studien in Südamerika ergaben, dass sich auch die dort lebenden Aplomadofalken mit den Mähnenwölfen zusammentun: Vom Wildhund aufgescheuchte Hühnervögel werden so etwa von den Falken im Flug abgefangen.

Nachdem sich der Mensch aber eher selten mit Knochen und anderen Resten von Wildtieren zufriedengibt, ist er für den Wolf in der Nahrungskette wohl eher ein Konkurrent als ein Partner. Und trotzdem: Das Interesse von Kaniden, mit anderen Individuen auf Beutezug zu gehen, könnte ein weiteres Indiz dafür sein, dass sich auch frühe Hunde dem Menschen auf der Jagd angeschlossen haben.

Gut zu wissen
Mehr Jagderfolg mit Hunden

Frühe Hunde werden oft auch »Protodogs« genannt und unterscheiden sich in Schädelform und Zahnstruktur vom Wolf. Wissenschaftler schätzen, dass ihre Geschichte zwischen 15 000 und 40 000 in die Vergangenheit zurückreicht. Eine Studie aus dem Jahr 2004 unterstützt zudem die Annahme, dass die gemeinsame Jagd von Menschen und Protodogs die Evolution des Hundes vom Wild- zum Haustier vorangetrieben hat: In Finnland wurden Gruppen beobachtet, die mit und ohne ursprüngliche und nicht gesondert ausgebildete Hunde auf Elchjagd gingen. Die Jagd mit den Vierbeinern brachte schlussendlich fast 60 Prozent mehr Erfolg als ohne diese.

DER JAGDHUND IM SPIEGEL DER GESCHICHTE


Erste zuverlässige Darstellungen von Hunden, die bei der Jagd zum Einsatz kamen, findet man bereits in den Hochkulturen der Antike. Im Nibelungenlied werden Jagdhunde literarisch erwähnt, ja sogar die Ausdrücke »Spürhund«, »Leithund« und »Bracke« fallen hier bereits. Bracken sind seit jeher für ihre besonders feinen Nasen und ihre ausgezeichnete Fährtenarbeit bekannt. Sie orientieren sich sehr sicher im Gelände und sind auch mutig, wenn es darum geht, das Wild in die Enge bzw. in eine für den Jäger günstige Position zu treiben. Bekannte heutige Vertreter sind die Brandlbracke, die Tiroler Bracke, die Deutsche Bracke und noch viele mehr. Bracken sollen »spurlaut« Geruch aufnehmen, also nur dann bellen, wenn sie eine Fährte aufgenommen haben. Danach wird das Wild gehetzt und schließlich gestellt.

Einige der Wasserspeier am Wiener Stephansdom sind in Form von Jagdhunden gestaltet. Karl der Große und später Kaiser Maximilian I. von Österreich – um hier nur zwei Namen historischer Berühmtheiten zu nennen – waren bereits im frühen und späten Mittelalter als Liebhaber von Jagdhunden bekannt, und im 16. Jahrhundert finden sich zunehmend Maler und Bildhauer, die Jagdszenen mit Hunden auf das Kunstvollste verewigen. Seinerzeit wurden in ganz Europa sogenannte »Rüdenhäuser« errichtet, herrschaftliche Schlösser, in denen die Hunde des Adels untergebracht und versorgt wurden. Die Wiener Rüdengasse und der sogenannte »Hundsturm« sind nur Beispiele von Orten, an denen diese Häuser standen. Ob auch der Name der bayerischen Marktgemeinde Rüdenhausen im Landkreis Kitzingen ursprünglich auf so ein fürstliches Domizil für Jagdhunde zurückgeht, ist nicht gesichert.

»Im Barock jagte man nicht nur, man zelebrierte das Aufspüren, Verfolgen und Erlegen von Wild voller Überschwang.«

ALEXANDRA WISCHALL-WAGNER

Feinsinnige Spezialisten

Erste Darstellungen eines Hühnerhundes – heute unter dem Namen »Pointer« bekannt – gibt es im 17. Jahrhundert. Auch Frankreich und England entdeckten in dieser Zeit ihre Liebe zur Zucht. Vorstehhunde wurden seit jeher gerne auf der Jagd nach Vögeln eingesetzt, häufig gemeinsam mit Falken. Diese Hunde wollen Wild mit ihren Augen und Nasen orten: Erschnuppertes Wild wird dem Jäger durch das Heben eines Laufes (Vorstehen) angezeigt. Dabei verharrt der Hund so lange regungslos in Position, bis es zur Schussabgabe kommt. Im Idealfall wird das erlegte Wild zügig apportiert, also zum Jäger zurückgebracht; angeschossene Tiere sollen schnell und verlässlich nachgesucht werden. Unter den Vorstehhunden sind gegenwärtig vor allem der Magyar Vizsla, Setter, Weimaraner und der Deutsch Kurzhaar weit verbreitet. Aber auch italienische oder französische Vorstehhunde wie der Spinone Italiano oder der Braque Français erfreuen sich großer Beliebtheit.

Vorstehhunde wie der ungarische Magyar Vizsla sind bis heute sehr beliebt. Früher wurde diese Rasse vor allem für die Jagd auf Vögel eingesetzt.

Schweißtreibende Fährtenarbeit

Mit Erfindung der oft noch sehr ungenau treffenden Schusswaffen im 18. Jahrhundert wurde der Einsatz brauchbarer Schweißhunde immer wichtiger. Zu ihnen zählen etwa der Gebirgsschweißhund oder der italienische Segugio. Als »Schweiß« bezeichnet man in der...

Erscheint lt. Verlag 4.6.2022
Reihe/Serie GU Hunde
GU Hundeerziehung
GU Tier Spezial
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik Tiere / Tierhaltung
Schlagworte Apportieren • Auslauf mit dem Hund • Beziehung Mensch Hund • Gassigehen • GU • gut erzogener hund • Hundebesitzer • Hundeerziehung • Hundehalter • Hundeschule • Hundesprache • Hundetrainer • Hundetraining • hund ist weg • Jagd • Jagdhund • Jagdverhalten • Leckerchen • Leckerli • mein Hund jagd • spazierengehen mit Hund • Vierbeiner
ISBN-10 3-8338-8429-0 / 3833884290
ISBN-13 978-3-8338-8429-0 / 9783833884290
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